Autor Thema: Killerspieledebatte ....  (Gelesen 11846 mal)

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Kriminologe: Amokläufer schießen sich am Computer in Stimmung
« Antwort #30 am: 18 April, 2007, 13:34 »
Christian Pfeiffer, Direktor des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen (KFN), sieht in einem Interview mit der Passauer Neuen Presse in Deutschland keine Gefahr der stärker werdenden Selbstbewaffnung von Jugendlichen mit Schusswaffen in Deutschland. "Wir haben ein gutes Waffenrecht, das nach dem Amoklauf von Erfurt 2002 deutlich verschärft worden ist." Größere Sorge bereite ihm, "dass sich vor allem männliche Jugendliche systematisch desensibilisieren durch Computerspiele, die solche Tötungsarien vorzeichnen".

Die Mehrheit der jüngeren Amokläufer habe sich erst am Computer in Stimmung geschossen, meint Pfeiffer. "Ich plädiere deshalb bei gewaltverherrlichenden Killerspielen für ein Werbe- und Verkaufsverbot. Für Spiele mit extremen Gewaltexzessen wie Der Pate, bei denen aggressives Töten mit Punkten belohnt wird, brauchen wir sogar ein strafrechtliches Verbot."

Im Falle des Amokläufers von Blacksburg, der am Montag an der polytechnischen Hochschule Virginia Tech 32 Studenten und Lehrkräfte und sich selbst erschoss, ist ein Zusammenhang zwischen gewaltverherrlichenden Videospielen und der Tat nicht erwiesen. Kurz nach der Tat wurden im US-Fernsehen lediglich schnell unbewiesene Zusammenhänge in den Raum gestellt und ein allgemeines Klima der medialen Gewaltverherrlichung heraufbeschworen. Belegt scheint vielmehr, dass der Schütze gewalthaltige Kurzdramen verfasst hatte. Am Computer habe er sich meist Musik und anderes heruntergeladen.

Beim Erfurter Amok-Läufer Robert Steinhäuser, der vor fast genau vier Jahren 16 Schüler und Lehrer und sich selbst tötete, wurde ein Zusammenhang mit so genannten Killerspielen geknüpft, da Steinhäuser den Ego-Shooter Counter-Strike gespielt haben soll. In den darauffolgenden Diskussionen und in der Debatte um ein Verbot von "Killerspielen" hat sich der Kriminologe Pfeiffer immer wieder öffentlich geäußert. Sein Institut wurde voriges Jahr September vom niedersächsischen Innenminister mit der Überprüfung der Altersfreigabe von PC-Spielen beauftragt.

Während die Tat Steinhäusers seinerzeit anscheinend aus scheinbar "heiterem Himmel" geschah, deuten erste Erkenntnisse darauf hin, dass der Amokläufer von Blackburg zuvor bereits durch Gewaltfantasien auffällig geworden ist. Er habe sich aber professioneller Hilfe entzogen. Seine Theaterstücke seien rechtlich nicht zu beanstanden gewesen, da sie dem in der US-Verfassung verbrieften Recht auf Meinungsfreiheit unterliegen, heißt es in US-Medien. Der Massenmörder von Blacksburg dürfte aber dennoch mit Steinhäuser und vielen anderen Amokläufern, die sich meistens schließlich selbst entleiben, gemeinsam haben, dass sich die Gesellschaft erst nach ihren Taten intensiv um sie kümmert.

Quelle : www.heise.de

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Nachdem bereits Christian Pfeiffer, Direktor des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen (KFN), angesichts des erneuten Amoklaufs in den USA davon sprach, dass sich vor allem "männliche Jugendliche systematisch desensibilisieren durch Computerspiele, die solche Tötungsarien vorzeichnen", gehen die Debatte um so genannte Killerspiele als Auslöser von Gewalttaten und der Streit um ein verschärftes Verbot beispielsweise von Ego-Shootern in die nächste Runde. Nach dem Amoklauf an der Virginia Tech in Blacksburg mit 33 Toten fordert beispielsweise der rheinland-pfälzische Philologenverband ein Verbot gewaltverherrlichender Computerspiele. "Es wird endlich Zeit, dass Politik und Justiz die Bestimmungen des Strafgesetzbuches auf die Computerspiele, insbesondere die Killerspiele und 'Ego-Shooter-Games', anwenden und diese verbieten", hieß es laut dpa bei dem Verband.

Nach Aussage von Mitstudenten habe auch der Attentäter an der US-Universität in Blacksburg solche Spiele geliebt, erklären die Philologen. Das sei auch schon bei den Tätern der Amokläufe in Erfurt und im westfälischen Emsdetten der Fall gewesen. Im Falle des Amokläufers von Blacksburg wird zwar ebenfalls über einen Zusammenhang zwischen gewaltverherrlichenden Videospielen und der Tat spekuliert, aber einen sichtbaren Zusammenhang konnte bislang niemand herstellen. Andere Stimmen warnen dagegen eher vor einer allgemeinen "Gewaltbereitschaft" vor allem in den USA selbst.

Der Amokläufer selbst hinterließ unter anderem Videos, Fotos und ein Manifest, dass er "mit genusssüchtigen Reichen eine Rechnung" begleichen werde: "Ihr habt mich in die Ecke getrieben und nur eine Option gelassen. Das war eure Entscheidung. Jetzt habt ihr Blut an euren Händen, das sich nie mehr abwaschen lässt." Er bezieht sich auch auf die Amokläufer, die an der Colombine-Highschool vor 13 Jahren 13 Menschen und sich selbst töteten, als "Märtyrer wie Eric und Dylan". Es wurde auch bekannt, dass es deutliche Warnzeichen lange vor dem Amoklauf gegeben haben muss.

Beim Erfurter Amok-Läufer Robert Steinhäuser, der vor fast genau vier Jahren 16 Schüler und Lehrer und sich selbst tötete, wurde ein Zusammenhang mit so genannten Killerspielen geknüpft, da Steinhäuser den Ego-Shooter Counter-Strike gespielt haben soll. Die nachfolgenden Diskussionen führten in Deutschland zu einer Verschärfung der Bestimmungen im Jugendmedienschutzrecht.

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Kulturrat begrüßt Bundestagsanhörung zu Computerspielen
« Antwort #32 am: 20 April, 2007, 15:10 »
Der Deutsche Kulturrat begrüßt, dass sich die Kulturpolitiker des Bundestags am Donnerstag kommender Woche mit dem Thema "Jugendmedienschutz und gewalthaltige Computerspiele" befassen wollen. Der Kulturrat hofft, dass mit der öffentlichen Anhörung (PDF-Datei) im Unterausschuss Neue Medien "eine Versachlichung der Diskussion" erreicht werden kann. Der Spitzenverband der Kulturorganisationen hatte zuvor bereits vor Übereifer beim Verbot von Computerspielen gewarnt. Die Spiele, auch die gewalttätigen, gehörten zum Kulturbereich, sagte Geschäftsführer Olaf Zimmermann heute laut dpa.

"In den letzten Wochen musste man fast den Eindruck haben, dass die Politik glaubt, durch ein umfangreiches Verbot von Computerspielen dem Problem der Gewaltbereitschaft von Jugendlichen begegnen zu können", meinte Zimmermann. Diese Verbotsdebatte werde hauptsächlich von Politikern geführt, denen die kulturellen Fragen rund um das Genre Computerspiele weniger wichtig seien. "Durch die öffentliche Anhörung nächste Woche im Deutschen Bundestag übernimmt die Kulturpolitik sichtbar Verantwortung für dieses Thema, das begrüßen wir sehr." In der Anhörung geht es unter anderem um die Frage, ob es gesicherte Kenntnisse über den Zusammenhang von gewalttätigem Verhalten bei Jugendlichen und gewalthaltigen Computerspielen gibt.

Zur Anhörung sind geladen Mike Cosse, Vorsitzender Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter, Elke Monssen-Engberding, Vorsitzende der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien und Klaus Spieler, Geschäftsführer der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle. Als weitere Experten sind geladen der Vorstandssprecher des Bundesverbandes Interaktive Unterhaltungssoftware Stephan Brechtmann, Hartmut Warkus, Leiter des Zentrums für Medien und Kommunikation an der Universität Leipzig und Christian Pfeiffer, Direktor des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen. Pfeiffer hatte jüngst in einem Zeitungsinterview strafrechtliche Sanktionen für Spiele mit "extremen Gewaltexzessen" gefordert.

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Beckstein hält an Verbot von "Killerspielen" fest
« Antwort #33 am: 27 April, 2007, 17:55 »
Der bayerische Innenminister Günther Beckstein sieht eine weitere Verschärfung des Strafrechts im Kampf gegen brutale Computerspiele auch nach deutlichen Skepsisbekundungen von Sachverständigen nicht vom Tisch. "Das Verbot von Killerspielen ist Bestandteil des Koalitionsvertrags", erklärte der CSU-Politiker am heutigen Freitag. "Dessen Inhalt kann nicht von einzelnen Koalitionsvertretern nach einem einzigen Expertengespräch ausgehebelt werden." Er lege großen Wert darauf, dass die Koalitionsvereinbarung auch in diesem Punkt eingehalten werde.

In ihrem Rahmen für die gemeinsame Arbeit an der Regierung haben sich die Union und die SPD allerdings nur darauf verständigt, ein Verbot von "Killerspielen" zu prüfen und insbesondere die von Rot-Grün getroffenen Neuregelungen zum Jugendschutz "schnellstmöglich" noch vor dem zunächst für März 2008 verabredeten Zeitpunkt auf den Prüfstand zu stellen. Bayern hat im Februar einen Gesetzesentwurf, der ein Herstellungs- und Verbreitungsverbot von "Killerspielen" über eine deutliche Aufbohrung des für Gewaltdarstellungen einschlägigen Paragraphen 131 Strafgesetzbuch (StGB) vorsieht, in den Bundesrat eingebracht. Dieser Vorstoß liegt zwar momentan auf Eis, da die Länderkammer zunächst die Evaluierung der erst 2003 novellierten Jugendschutzgesetzgebung abwarten will. Beckstein forderte nun aber, dass der Entwurf "weiter zu behandeln" sei.

Sachverständige hatten gestern bei einer hitzigen Anhörung im Bundestag überwiegend ein neues Hantieren am Strafrecht zur Bekämpfung gewalthaltiger Computerspiele abgelehnt. Allein Christian Pfeiffer, Direktor des Kriminologischen Forschungsinstitutes Niedersachsen (KFN), warnte unter anderem vor der Destabilisierung von Heranwachsenden durch brutale Computerspiele und sprach sich für ein "Killerspiele"-Verbot im Sinne Becksteins aus. Auch weitere Abschreckungsmaßnahmen gegen Spieleproduzenten und Schutzmaßnahmen für die Daddler sah der Kriminologe als erforderlich an.

Der Medienexperte der SPD-Fraktion im Bundestag, Jörg Tauss, sowie Vertreter der Jungen Gruppe der CDU/CSU-Fraktion erklärten dagegen unisono nach der Veranstaltung, dass alle seriösen wissenschaftlichen Studien keinen direkten ursächlichen Zusammenhang von Computerspielen und realen Gewalttaten sähen. Der oft herbeigeredete Zusammenhang sei falsch und die darauf basierenden Verbotsinitiativen als populistische Symbolpolitik abzutun. Die geltende Rechtslage werde dadurch ausgeblendet und nicht weniger bedeutsame Aspekte eines wirksamen Jugendmedienschutzes, nämlich etwa die Frage des verantwortungsvollen Umgangs mit Medien, ausgeblendet.

"Äußerungen einzelner Bundestagsabgeordneter, wonach zwischen Gewalt verherrlichenden Computerspielen und Gewaltbereitschaft kein Zusammenhang besteht, sind mir unverständlich", gibt Beckstein den Fachpolitikern aus dem Unterausschuss Neue Medien jetzt Kontra. "Von den Amokläufen von Erfurt bis Emsdetten zieht sich die blutige Spur der durch den Konsum solcher Computerspiele ausgelösten Gewalt. Davor dürfen Politiker nicht die Augen verschließen."

Grietje Bettin, medienpolitische Sprecherin der Fraktion der Grünen im Bundestag, und ihr jugendpolitischer Kollege, Kai Gehring, halten es dagegen ausnahmsweise mit den Parlamentariern der großen Koalition. Ihrer Ansicht nach hat sich der "verantwortungsvolle Jugendmedienschutz in Deutschland" grundsätzlich bewährt. Es sei erfreulich, dass sich diese Erkenntnis endlich auch in der Koalition durchsetze. Es gelte, die bestehenden Regelungen konsequent umzusetzen und die Medienkompetenz in allen Generationen zu fördern. Wenn sich insbesondere die Union künftig mehr um konkrete Maßnahmen zur Förderung eines kompetenten Umgangs mit neuen Medien bemühen würde, anstatt "populistische Scheinlösungen" zu verbreiten, wäre dem Jugendschutz sehr gedient.

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Computerspiele-Branche wehrt sich gegen "Killerspiele"-Verbot
« Antwort #34 am: 14 Mai, 2007, 19:17 »
Die Computerspiele-Branche sieht nach wie vor keinen staatlichen Handlungsbedarf beim Jugendmedienschutz. Forderungen nach einem schärferen strafrechtlichen Vorgehen gegen "Killerspiele", wie sie Unionsminister am Freitag nach Präsentation einer Studie des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen (KFN) aufstellten, wies der Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware (BIU) "zeitlich überholt" zurück. Die Lobbyvereinigung spielt damit auf die Anhörung im Bundestag zu gewalthaltigen Computerspielen Ende April an. Medienexperten aller Fraktionen votierten danach gegen strafrechtliche Verschärfungen. Die SPD hatte schon vorab die Position abgesteckt, dass allein "Vollzugsdefizite" beim Jugendschutz und bei der Anwendung des Strafgesetzbuches (StGB) zu beheben seien.

Neue Zahlen oder Erkenntnisse präsentierte KFN-Direktor Christian Pfeiffer Ende vergangener Woche nicht. Schon bei der Sachverständigendebatte im Parlament hatte er die gleichen Ergebnisse etwa der Überprüfung von 72 Spielen vorgetragen, wonach sein Institut bei 37 Prozent der untersuchten Spiele mit Altersfreigabe eine höhere Altersklasse als die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) bevorzugt und bei 27 Prozent die Einstufung als zweifelhaft betrachtet habe. Auch der Vorwurf der zu großen Industrienähe der USK aus Pfeiffers Munde ist altbekannt. Vertreter der USK und vom BIU konterten die Vorwürfe bereits bei dem Expertengespräch im Bundestag.

Die Wirtschaftsvereinigung hat nun auch Zweifel an der wissenschaftlichen Seriosität des kriminologischen Forschungsberichts erhoben. Keine Erwähnung finde eine qualitative Studie des British Board of Film Classification (BBFC), der staatlichen Alterskennzeichnungsinstitution in Großbritannien. Sie komme im Gegensatz zu Pfeiffers Behauptung eines erhöhten Gewaltrisikos bei gefährdeten Spielern brutaler Games zu dem Ergebnis, dass Spiele trotz ihrer Interaktivität emotional kaum fesseln würden. Es herrsche zudem Konsens darüber, dass die bestehenden Jugendschutzmechanismen effizienter kommuniziert werden müssen, um die Akzeptanz der Jugendschutzsysteme zu verbessern. Der BIU fordert die Innenminister daher auf, sich an der PR-Arbeit zu beteiligen, "anstatt das Vertrauen der Öffentlichkeit in die bestehenden staatlichen Jugendschutzmechanismen durch unsachliche Kritik zu untergraben".

Auch auf Landesebene hat der wieder erstarkte Ruf nach einem ausgeweiteten Verbot von "Killerspielen" Oppositionspolitikern Wasser auf die Mühlen gegeben. Die CDU-geführte hessische Landesregierung dürfe damit nicht davon ablenken, dass sie "zu wenig für den Jugendschutz und für die Ausbildung von Medienkompetenz junger Menschen tut", kritisiert der innenpolitische Sprecher der hessischen SPD-Landtagsfraktion, Günter Rudolph. Bestes Beispiel für die jugendpolitische Kurzsichtigkeit der Landesregierung sei die beschlossene Novellierung des Hessischen Privatrundfunkgesetzes (HPRG), die eine zwölfprozentige Kürzung der Mittel für staatliche Medienkompetenzprojekte vorsehe. Bei der Altersempfehlung von Spielen hätten die Vertreter der obersten Landesjugendbehörden zudem schon seit Jahren Vetorecht. Die USK-Schelte Pfeiffers greife deshalb zu kurz. Generell sei sinnvollerweise die Evaluierung der erst 2003 novellierten Jugendschutzgesetzgebung abzuwarten.

Der hessische FDP-Landeschef Jörg-Uwe Hahn brachte derweil Ganztagsschulen auch als Mittel gegen eine Verrohung der Jugend durch gewalthaltige Computerspiele ins Spiel. Anstatt alleine vor dem Fernseher oder dem Computer zu sitzen, ermögliche "die nachmittägliche Teilnahme an einem schulischen Ganztagsangebot ein Zusammensein mit Freunden und schafft sinnvolle Anreize zum Lernen und Erleben". Pfeiffer hatte jüngst ebenfalls eingeräumt, dass sich das Problem gewalttätiger Heranwachsender und Amokläufer mit einem verschärften Verbot brutaler Computerspiele nicht allein beseitigen lasse. Dies sei nur durch eine Aufklärungskampagne und die Ganztagsschule machbar, mit der den Jungen der Nachmittag "gerettet" werden könnte.

Bislang ist im bereits an Computerspiele angepassten Paragraphen 131 StGB die Verbreitung, Herstellung oder das Zugänglichmachen von Darstellungen "grausamer oder sonst unmenschlicher Gewalttätigkeiten gegen Menschen oder menschenähnlichen Wesen" mit einer Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr belegt, wenn sich in ihnen "eine Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt" oder wenn sich "das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde verletzenden Weise darstellt". Ein Gesetzentwurf Bayerns liegt momentan im Bundesrat auf Eis. Schwerpunkt ist ein neuer Paragraph 131a StGB mit einem Herstellungs-, Verbreitungs-, Veröffentlichungs- und Erwerbsverbot für "virtuelle Killerspiele". Dieses soll auch dann greifen, wenn Games dem Spieler die Beteiligung an entsprechend dargestellten Gewalttätigkeiten ermöglichen.

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Der umstrittene Entwurf zur Änderung des Jugendschutzgesetzes (JuSchG) mit seinen Bestimmungen zum Verbot "Gewalt beherrschter" Computerspiele und Testkäufen von Heranwachsenden im Handel ist zunächst komplett vom Tisch. "Ich will jetzt nichts durchpeitschen, sondern glaube, dass uns eine Atempause hilft, über wirksame Schritte im Jugendschutz zu diskutieren", sagte Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen der "Bild"-Zeitung. Die CDU-Politikerin kündigte einen runden Tisch für November an. Dieser solle darüber beraten, wie verhindert werden könne, dass Kinder und Jugendliche in Deutschland zu einfach an so genannte Killerspiele, Gewaltvideos, Schnaps oder Tabak kämen. Von den Beratungen erwarte sie "konkrete Vorschläge zur Verbesserung des viel zu laschen Jugendschutzes". Die Zukunft des Gesetzesentwurfs ist laut einem Ministeriumssprecher derzeit aber "völlig offen".

Von der Leyen hatte bereits im Februar gemeinsam mit ihrem nordrhein-westfälischen Amtskollegen Armin Laschet (ebenfalls CDU) als Reaktion auf den Amoklauf in Emsdetten vor einem Jahr ein nun auf Eis liegendes "Sofortprogramm" vor allem zur Bekämpfung von "Killerspiele" vorgestellt. Konkret sollten nicht mehr nur Gewalt oder Krieg "verherrlichende" Games für Jugendliche automatisch verboten sein. Vielmehr sollte sich diese Regelung auch auf Trägermedien erstrecken, die "besonders realistische, grausame und reißerische Darstellungen selbstzweckhafter Gewalt beinhalten, die das Geschehen beherrschen". Über diese Katalogausweitung hinaus plante von der Leyen, die im Gesetz genannten Indizierungskriterien rund um mediale Gewaltdarstellungen auszudehnen.

Die Ministerin, der zufolge "der zahnlose Tiger Jugendschutzgesetz endlich ein scharfes Gebiss" bekommen muss, stolperte schließlich nicht über diese etwa vom Hightechverband Bitkom scharf kritisierten Passagen. Vielmehr erregte mit einiger Verspätung kurz vor der geplanten Verabschiedung des Vorhabens im Bundeskabinett eine Klausel großen Unmut, wonach Heranwachsende im Auftrag von Ordnungsämtern Testkäufe nicht jugendfreier Produkte wie brutaler Computerspiele durchführen sollten. Entschieden sprachen sich am Wochenende etwa der Deutsche Kinderschutzbund oder SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach gegen die geplante Regelung zum Einsatz jugendlicher "Spitzel" aus.

Die jugendpolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion, Miriam Gruss, hat den Rückzug der Familienministerin unter dem öffentlichen Druck begrüßt. Sie wertete ihn "als politische Niederlage von Frau von der Leyen". Die Entscheidung zeige einmal mehr, dass inzwischen auch im Familienministerium "blinder Aktionismus herrscht, anstatt überlegtes Handeln".

Doch die Ministerin hat auch Unterstützung für ihre Initiative erfahren. Der niedersächsische Kriminologe Christian Pfeiffer etwa konnte gegenüber der in Hannover erscheinenden Neuen Presse "nicht nachvollziehen, dass Kinderschutzorganisationen hier die Hände über dem Kopf zusammenschlagen". Es sei harmlos daran mitzuwirken, dass die Gesetze eingehalten werden. Jugendliche Lockvögel könnten vor allem im Kampf gegen den illegalen Verkauf von "Killerspielen" erfolgreich sein, meint der Kriminologe. "Die anderen Testkäufe sind harmlos im Vergleich zu der Gefährdung der Jugendlichen durch für sie verbotene Computerspiele", sagte Pfeiffer. Händler, die "Killerspiele" verkaufen, müssten in Angst und Schrecken versetzt werden.

Auch Unions-Fraktionsvize Wolfgang Bosbach verteidigte den Vorstoß der Ministerin: Von der Leyens Kritiker sollten Alternativen nennen, wie die Einhaltung der Verbote kontrolliert werden könne, forderte der CDU-Politiker in der Thüringer Allgemeinen. Den Einsatz von Jugendlichen als Lockvögel knüpfte Bosbach an drei Bedingungen: Die Jugendlichen müssten älter als 14 Jahre sein, ihre Eltern müssten zustimmen, und die Testkäufe müssten im Beisein von Amtspersonen erfolgen. Rückendeckung hatte die Ministerin zuvor von Georg Ehrmann erhalten, dem Vorsitzenden der Deutschen Kinderhilfe Direkt: "Alle schreien nach Gesetzesverschärfungen, aber wenn es konkret wird, dann zucken sie zurück." Der SPD-Innenexperte Dieter Wiefelspütz rechnet dagegen nicht damit, dass von der Leyens Vorstellungen mit jugendlichen Testkäufern jemals Gesetz werden. "Das ist eine Verirrung: bestenfalls gut gemeint, aber schlecht gemacht", sagte er der Netzeitung. Das Projekt habe nicht den Hauch einer Chance. Jugendliche dürften nicht in Situationen gebracht werden, in denen sie als verdeckte Ermittler agieren.

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hält von der Leyens Plan weiterhin für eine "gute Absicht", wie Vize-Regierungssprecher Thomas Steg sagte. "Wir halten an dem Vorschlag fest, aber es wäre falsch, unter Zeitdruck etwas durch das Kabinett zu peitschen."

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Bundesregierung beschließt Verbot "gewaltbeherrschter" Spiele
« Antwort #36 am: 19 Dezember, 2007, 12:19 »
Das Bundeskabinett hat in seiner Sitzung am heutigen Mittwoch den umstrittenen Entwurf zur ersten Änderung des Jugendschutzgesetzes aus dem Haus von Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (CDU). Damit soll der Katalog der schwer jugendgefährdenden Computerspiele und anderer "Trägermedien", die automatisch gesetzlich indiziert sind, trotz Protesten von Branchenverbänden deutlich ausgedehnt werden. Laut dem Papier werden Games mit "weit reichenden Abgabe-, Vertriebs- und Werbeverboten" belegt, die "besonders realistische, grausame und reißerische Gewaltdarstellungen und Tötungshandlungen beinhalten, die das mediale Geschehen selbstzweckhaft beherrschen". Bisher sind allein Gewalt oder Krieg "verherrlichende" Computerspiele für Jugendliche automatisch verboten. Die Bundesregierung will so ihren Beitrag im Kampf gegen "Killerspiele" leisten.

Gesetzlich festgeschrieben werden soll mit dem Entwurf, der im kommenden Jahr von Bundesrat und Bundestag zu beraten ist, auch Mindestgrößen und Sichtbarkeit der Alterskennzeichen der Freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK) und der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK). Die Zeichen müssen demnacht künftig auf der Frontseite der Verpackungshülle "links unten auf einer Fläche von mindestens 1200 Quadratmillimetern und dem Bildträger auf einer Fläche von mindestens 250 Quadratmillimetern" angebracht werden.

Gestrichen hat von der Leyen aus ihrem ersten, zunächst wieder zurückgezogenen Anlauf im Sommer allein die besonders umkämpfte Bestimmung zur Durchführung von Testkäufen von gewalthaltigen Computerspielen oder Alkohol durch Jugendliche im Handel. Die CDU-Politikerin wies darauf hin, dass Bund, Länder und Kommunen kürzlich am Runden Tisch zum Jugendschutz eine Reihe weiterer Maßnahmen vereinbart hätten. Dazu würde neben einem erweiterten Bußgeldkatalog auch neue Kassensysteme gehören. Diese sollen ein deutliches Signal geben, wenn Tabak, Alkohol oder jugendbegrenzte Medien über die Theke gehen. Verkäufer sind dann angehalten, noch einmal genau auf das Alter der Käufer achten.

Der Gesetzesentwurf knüpft an das "Sofortprogramm" zum Schutz von Jugendlichen vor gewaltbeherrschten Computerspielen an, das von der Leyen mit ihrem Amtskollegen aus Nordrhein-Westfalen, Armin Laschet, bereits im Februar vorstellte. "Wir schließen mit der Gesetzesänderung entscheidende Lücken, um den Jugendschutz gezielt zu verbessern", betonten die beiden CDU-Politiker heute. Künftig seien die Alterskennzeichen wie die Warnhinweise auf Zigarettenpackungen "nicht mehr zu übersehen". Auch die Erweiterung des Kataloges schwer jugendgefährdender Medien sei ein "klares Signal" für Hersteller und Händler, dass solche Trägermedien nicht in die Hände von Kindern und Jugendlichen gehörten.

Bei den geplanten Verschärfungen beruft sich die Regierung auf eine Evaluierung der Jugendschutzgesetzgebung zu Computer- und Videospielen durch das Hans-Bredow-Institut. Laut dem Branchenverband Bitkom schießt das Vorhaben aber über die Leitlinien des Gutachtens der Hamburger Medienforscher hinaus. So vermisst die Vereinigung bei der Umschreibung "gewaltbeherrschter" Games die geforderte Klarstellung, dass gegebenenfalls das Spiel insgesamt und nicht nur das einzelne "Geschehen" von Brutalität gezeichnet sein müssten. Bei den neuen Verbotsprüfsteinen handle es sich allgemein um "ausgesprochen interpretationsfähige und nicht zuletzt durch das subjektive Empfinden des jeweiligen Nutzers geprägte Begrifflichkeiten", was Rechtsunsicherheit schaffe.

Weiter auswerten will das Bundesfamilienministerium zudem mit den Ländern die inzwischen ebenfalls vorliegende Untersuchung des Hans-Bredow-Instituts zum gesamten Komplex der 2003 novellierten Jugendschutzbestimmungen, um insbesondere Verbesserungen des Jugendschutzes im Online-Bereich zu erreichen. Dabei müssten die technischen Entwicklungen des Verschmelzens von Online- und Offline-Bereichen besser berücksichtigt und das Jugendschutzgesetz mit dem Jugendmedienschutz-Staatsvertrag der Länder enger verzahnt werden.

Für die Länderebene zog Laschet eine positive Bilanz. Insbesondere hätten die Jugendministerien bereits Maßnahmen zur weiteren Qualitätsentwicklung der Jugendmedienschutz-Entscheidungen bei der USK in die Wege geleitet. So sei insbesondere die Zahl der ständigen Vertreter der obersten Landesjugendbehörden bei der Selbstkontrolleinrichtung erhöht sowie die Einbindung von Beisitzern der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) in die Prüftätigkeit der USK verbessert worden.

Bundeskanzlerin Angela Merkel will separat mit den Regierungschefs der Länder darüber sprechen, wie der Kinderschutz in der Praxis verbessert werden könnte. Dabei soll nach Ansicht der CDU-Politikern unter anderem der Datenschutz gelockert werden. Bislang scheitert die Vernetzung von Jugendämtern, Ärzten, Gesundheitsämtern und Polizei laut dem Kanzleramt häufig an strengen Bestimmungen. Gerade in der Kinder- und Jugendhilfe hätten Bund und Länder scharfe Regeln für den Informationsfluss beschlossen, weil dort ein besonderer Vertrauensschutz bestehe. Oft sei der Austausch zwischen den Behörden verboten, oder Ämter wüssten nicht, welche Daten sie weitergeben dürfen.

"Aktiver Kinderschutz geht vor Datenschutz", hält dem CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla entgegen. Ziel der Unterredungen mit den Ländern müsse es daher sein, dass die unterschiedlichen Erziehungsinstanzen künftig Daten besser austauschen könnten. Als Beispiel nannte er Jugendämter, Schulen und Polizei. Derzeit funktioniere etwa unter den Ländern der Austausch über die Ergebnisse von Vorsorgeuntersuchungen nicht, falls Eltern mit ihren Kindern in ein anderen Bundesland umziehen.

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Am zweiten Tag nach dem Amoklauf eines 17-Jährigen in Baden-Württemberg werden Forderungen nach einem Verbot von gewaltverherrlichenden Computerspielen lauter. So fordert der innenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Fraktion, Hans-Peter Uhl, ein totales Verbot von "Killerspielen". Dieses dürfe nicht vom Alter der Nutzer abhängen, sondern müsse generell gelten, sagte er der Thüringer Allgemeinen. Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hatte sich gestern bereits in einem Radio-Interview in diese Richtung geäußert. Er wolle einen neuen Anlauf im Bundesrat unternehmen, besonders gewaltverherrlichende Spiele verbieten zu lassen. Der Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware (BIU) wendet dem entgegen heute in einer Mitteilung ein, nach derzeitigen Informationen sei ein unmittelbarer Zusammenhang zwischen dem Konsum gewalthaltiger Medien und dem Amoklauf nicht erkennbar.

Noch im September vorigen Jahres herrschte in der CDU/CSU keine Einigkeit über ein Verbot von Gewalt-Computerspielen. Heute wie seinerzeit erhalten die Befürworter Unterstützung von Christian Pfeiffer, Direktor des Kriminologischen Instituts in Hannover. Er meint, in Krisensituationen könnten "Killerspiele" durchaus solche Gewalttaten auslösen. Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann (CDU) sieht einem Bericht des Hamburger Abendblatts zufolge eine Prüfung des Verbots als nötig an, warnte aber auch vor einem "politischen Wettlauf" der Forderungen. Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen sagte laut der Zeitung Neue Presse, "mit einem Ruf nach schärferen Gesetzen machen wir es uns zu leicht". Die Waffengesetze und die Vorschriften für gewaltverherrlichende Computerspiele seien gerade erst verschärft worden.

Der BIU schreibt in seiner Mitteilung, der Blick auf die eigentlichen Tatumstände dürfe nicht durch eine unsachliche Debatte über ein Verbot von "Killerspielen" verstellt werden. "Die vielen Todesopfer des tragischen Vorfalls von Winnenden erfordern einen sachgerechten Diskurs zu den Hintergründen des Geschehens." Die aktuelle Forderung der CDU/CSU-Fraktion nach einem schärferen Verbot für Computer- und Videospiele sei daher "vollkommen unangemessen und nicht zielführend". Es sei kein Versagen es Jugendschutzes festzustellen. Die aktuelle Gesetzeslage verbiete bereits heute die Verbreitung von gewaltverherrlichenden Computer- und Videospielen auf der Grundlage des Strafgesetzbuches. Der Bundesverband G.A.M.E. unterstützt die Reaktion des BIU.

Der 17-jährige Tim K. hatte vorgestern in der Albertville-Realschule in Winnenden neun Schüler und drei Lehrerinnen erschossen. Auf der Flucht vor der Polizei tötete er drei weitere Menschen und schließlich sich selbst. Erste Untersuchungen des Computers des Amokläufers ergaben, dass darauf der Ego-Shooter Counter-Strike installiert war. K. soll sich nach Angaben der Polizei die vergangenen Monate intensiv mit Gewalt-Computerspielen beschäftigt haben. Baden-Württembergs Innenminister Heribert Rech hatte gestern in einer Pressekonferenz gesagt, der Amokläufer habe seine Tat im Internet angekündigt. Dazu wurden Passagen aus einem Gespräch in einem Internet-Forum präsentiert, das der 17-Jährige angeblich mit einem Gleichaltrigen aus Bayern in der Nacht vor dem Amoklauf geführt hatte. Inzwischen wurde bekannt, dass auf K.s Computer dafür keine Nachweise gefunden wurden und das angebliche Beweisbild offenbar gefälscht war. Im Laufe des Tages will die Polizei dazu noch angebliche Zeugen befragen. Rech rechtfertigte sich laut einem Bericht des Stern: "Wir haben nur den aktuellen Stand der Ermittlungen mitgeteilt. Ermittlungen sind, während sie laufen, immer Momentaufnahmen. Insofern wurden die Ermittler von der Aktualität eingeholt."

In Nürnberg wurde derweil heute die größte Waffenmesse der Welt IWA eröffnet. "Wir sind entsetzt und erschüttert über die Ereignisse", sagte Petra Wolf von der veranstaltenden NürnbergMesse laut einem Bericht des Münchner Merkur. Auch Hersteller und Händler hätten sich tief betroffen gezeigt, aber zugleich vor einer übereilten Verschärfung des Waffenrechts gewarnt.

Während Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble so wie Rech die Auflagen für den Waffenbesitz als streng genug einschätzt, richtet Bundesjustizministerin Brigitte Zypries einen Appell an die Schützenvereine. Sie sollten ihre Mitglieder besser kontrollieren und in die Verantwortung nehmen, sagte die Ministerin laut einem Interview mit der Rheinischen Post. Zum Thema Gewalt-Computerspiele sagte sie: "Ich kenne viele Heranwachsende, die in einem bestimmten Alter etwa Counter-Strike spielen oder gespielt haben, aber deswegen noch lange nicht zu Gewalttätigkeiten neigen." Es dürfe nicht unterschätzt werden, dass ein Verbot manche Spiele auch erst interessant mache.

Quelle : www.heise.de

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"Medienverwahrlosung" - Die Angst der Gesellschaft vor ihren Kindern
« Antwort #38 am: 20 März, 2009, 10:11 »
"Medienverwahrlosung", Gewalt und Spiele: Die Angst der Gesellschaft vor ihren Kindern

Es sind vor allem Jungs, die sich in der virtuellen Welt verschanzen, die das Netzwerk mit Fremden den Treffen mit echten Freunden vorziehen, die schon als Kinder viele Stunden täglich damit verbringen, auf dem Computerbildschirm virtuell Menschen zu töten: Neue Studien scheinen nur die Ratlosigkeit ebenso der Verantwortlichen in Politik und Gesellschaft als auch der Eltern zu verdeutlichen. Unbeschadet etwa neuer Erkenntnisse über den Einfluss von politischer Voreingenommenheit und Ideologie in Studienergebnissen zu Medien und Gewalt diskutieren Experten eine Woche nach dem Amoklauf von Winnenden wie schon nach dem Amoklauf in Erfurt im Jahr 2002 über mögliche Zusammenhänge zwischen Gewaltverbrechen von Jugendlichen und exzessivem Computerspielen. Erneut werden Forderungen nach strengeren Altersfreigaben laut, Eltern und Schule wieder in die Pflicht genommen.

Der umstrittene Leiter des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen (KFN), Christian Pfeiffer, warnt eindringlich vor einer "Medienverwahrlosung" der deutschen Kinder. Besonders große Sorgen macht er sich dabei um die Jungen. Rund 50 Prozent der zehnjährigen Jungen spielen – zumindest ab und zu – Spiele, die erst ab 18 freigegeben sind. Im Alter von 15 sind es schon 82 Prozent, sagte Pfeiffer. Je mehr brutale Inhalte die Jungen spielten, desto aggressiver seien sie.

Der Medienforscher Johannes Fromme hält im dpa-Gespräch dagegen. Er meint, allzu oft würden Computerspiele vorschnell für reale Gewaltexzesse wie den Amoklauf in Winnenden verantwortlich gemacht. Der Professor für Erziehungswissenschaftliche Medienforschung an der Universität Magdeburg ist überzeugt: "Die Wahrscheinlichkeit, dass ein 17- Jähriger ein Counter-Strike-Spiel oder Ähnliches auf dem Rechner hat, ist relativ hoch. Eigentlich ist das normal." Pauschalen Forderungen, Computer generell aus Kinder- und Jugendzimmern zu verbannen, erteilte Fromme eine Absage. "Das würde ich für unsinnig halten, weil ein Computer ein multimediales Gerät ist, das für alles Mögliche verwendet werden kann."

Auch Wissenschaftler Manfred Beutel hält eher eine strengere Altersfreigabe für Spiele mit Suchtpotenzial für einen möglichen Lösungsansatz. Der Professor für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie an der Mainzer Uniklinik betont, die meisten Jugendlichen hätten nun mal Zugang zum Internet und damit zu Online-Spielen. Ein Anzeichen für Computerspielsucht gebe es aber erst dann, wenn das PC-Spiel den Alltag dominiere und Partner, Beruf oder Essen nebensächlich würden, sagte er bei einem Fachkongress in Mainz. Nach seiner Ansicht müsse Computerspielsucht aber als eigenständiges Krankheitsbild eingestuft werden.

Kriminologe Pfeiffer nimmt außerdem Eltern, Lehrer und Politik in die Pflicht. Die Lehrer sollen Eltern auf die Gefahr aufmerksam machen, die lauert, wenn ihre Kinder Tag und Nacht vor der Glotze oder dem Computer hocken. Von der Politik forderte Pfeiffer, Ganztagsschulen auszubauen, die auch Freizeitangebote wie Sport, Musik oder Schach im Programm haben. "Man kann die Jungs nur dazu verführen, dass sie andere Dinge spannender finden als Computerspiele", sagt der Kriminologe.

Warum sind es aber gerade Jungs, die von virtueller Gewalt derart fasziniert sind und dann zu dem werden, was Pfeiffer als "medienmäßig vergammelt" bezeichnet? Eine Erklärung des Kriminologen: fehlende Wärme im Kindesalter. Auch im Kindergarten und in der Grundschule bekämen viele Jungs von ihren Erziehern nicht die gleiche Zuwendung wie Mädchen. "Das ist ein Hinweis auf die Frage, warum sie sich anders verhalten, warum sie unglücklicher werden, warum sie mehr im Abseits landen." Viele fühlten sich stets zurückgesetzt und suchten dann schnell einen Gegenentwurf zu der Realität, die sie traurig macht. Viele fänden diese Alternative im Gewaltspiel, wo kleine, schüchterne Jungs zu großen, selbstbewussten Helden werden.

Zum Fall des Attentäters von Winnenden, Tim K., der in der vergangenen Woche 15 Menschen und sich selbst tötete, sagt Pfeiffer: "Die ohnmächtige Wut ist nicht entstanden durch das Computerspiel. Die ist im Leben entstanden. Aber wir wissen, dass das Computerspiel ihm die Richtung gewiesen hat, wie er seine Wut umsetzen kann."

Siehe dazu auch:

    * Politik und Ideologie in Studien zu Gewalt und Medien

    * Medienforscher: Computerspiele sind nicht für Gewalt verantwortlich
    * Familienministerin fordert Notrufmöglichkeit fürs Internet
    * Kaufhof verbannt Medien ohne Jugendfreigabe aus dem Sortiment

    * Medien-Professorin: Selbstkontrollen im Internet sind wichtig
    * [ticker: 134720 Datenschützer warnt vor überhasteten Konsequenzen nach Winnenden]
    * Suchtgefährdende Computerspiele: Verbote für Jugendliche gefordert

    * DJV kritisiert Art der Amoklauf-Berichterstattung auf Twitter

    * Videospiele-Branche fordert sachliche Debatte über Amoklauf von Winnenden
    * Diskussion über Gewalt-Computerspiele nach Amoklauf von Winnenden

    * Die Diskussion um "Killerspiele"

Quelle und Links : http://www.heise.de/newsticker/Medienverwahrlosung-Gewalt-und-Spiele-Die-Angst-der-Gesellschaft-vor-ihren-Kindern--/meldung/134888
« Letzte Änderung: 20 März, 2009, 10:37 von SiLæncer »

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Rund 50 Prozent der zehnjährigen Jungen spielen – zumindest ab und zu – Spiele, die erst ab 18 freigegeben sind. Im Alter von 15 sind es schon 82 Prozent, sagte Pfeiffer.

Das ist aber dann kein Problem der Spieleindustrie, sondern der Eltern! Wieso will er dann immer gleich eine ganze Spielegattung oder noch besser alle Computerspiele ausrotten?

Je mehr brutale Inhalte die Jungen spielten, desto aggressiver seien sie.
Der hat auch immer nur die gleiche Schallplatte drauf ...  >:(
Wie viele spielen FPS? Wie viele von denen laufen Amok?


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Bundespräsident will schärfere Bestimmungen für Killerspiele
« Antwort #40 am: 21 März, 2009, 18:43 »
Bundespräsident Horst Köhler hat schärfere Bestimmungen für gewaltverherrlichende Killerspiele gefordert. "Sagt uns nicht der gesunde Menschenverstand, dass ein Dauerkonsum solcher Produkte schadet? Ich finde jedenfalls: Dieser Art von 'Marktentwicklung' sollte Einhalt geboten werden", sagte Köhler am Samstag in Winnenden beim Staatsakt für die 15 Opfer des Amoklaufs vom 11. März.

Eltern und Angehörige von Opfern hätten ihm gesagt: "'Wir wollen, dass sich etwas ändert.' Meine Damen und Herren, das will ich auch, das sollten wir alle wollen. Und da ist nicht nur der Staat gefordert." Es sei auch "eine Frage der Selbstachtung, welche Filme ich mir anschaue, welche Spiele ich spiele, welches Vorbild ich meinen Freunden, meinen Kindern und Mitmenschen gebe", sagte das Staatsoberhaupt. Man müsse auch "Nein" zu Dingen sagen, "die man für schlecht hält - auch wenn sie nicht verboten sind".

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) forderte ein härteres Vorgehen gegen Computer-Killerspiele, da die freiwillige Selbstkontrolle der Spieleindustrie nicht gut genug funktioniere. Die Familien von fünf getöteten Schülern hatten sich in einem offenen Brief an Bundespräsident Köhler, Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Baden-Württembergs Ministerpräsident Günther Oettinger (CDU) gewandt und Konsequenzen aus der Tat gefordert. In dem am Samstag in der "Winnender Zeitung" veröffentlichten Schreiben appellieren sie an die Politiker, Jugendlichen den Zugang zu Waffen zu erschweren, Gewaltdarstellungen im Fernsehen einzuschränken und Killerspiele zu verbieten. Der Jugendschutz im Internet solle ausgebaut sowie die Berichterstattung der Medien über Amoktäter reglementiert werden.

Berlins Innensenator Ehrhart Körting (SPD) will nach dem Amoklauf eine Initiative für ein schärferes Waffenrecht einbringen. Körting fordert, dass Jäger und Sportschützen höchstens drei Gewehre besitzen dürfen. Er regte zudem an, Jägern den Besitz von Pistolen zu verbieten. Körtings Sprecherin betonte jedoch, dass sich Körting noch nicht "explizit" mit den SPD-Ministern verständigt habe.

Bayerns Innenminister Herrmann sagte der "Welt am Sonntag" zum Thema Computer-Killerspiele: "Die freiwillige Selbstkontrolle der Spieleindustrie funktioniert nicht richtig. Ich erwarte, dass die Bundesprüfstelle wesentlich schärfer hinschaut, was auf dem Markt ist." Bisher werde die Freigabe "sehr großzügig gehandhabt", obwohl ständig über Killerspiele geklagt werde. Es könne auch nicht sein, dass sich ein Spielevertreiber bei einer Anzeige auf die Freigabe durch die Selbstkontrolle berufe und die Staatsanwaltschaft deswegen das Verfahren einstelle.

Quelle : www.heise.de



 

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Re: Bundespräsident will schärfere Bestimmungen für Killerspiele
« Antwort #41 am: 22 März, 2009, 10:41 »
Bayerns Innenminister Herrmann sagte der "Welt am Sonntag" zum Thema Computer-Killerspiele: "Die freiwillige Selbstkontrolle der Spieleindustrie funktioniert nicht richtig. Ich erwarte, dass die Bundesprüfstelle wesentlich schärfer hinschaut, was auf dem Markt ist." Bisher werde die Freigabe "sehr großzügig gehandhabt", obwohl ständig über Killerspiele geklagt werde. Es könne auch nicht sein, dass sich ein Spielevertreiber bei einer Anzeige auf die Freigabe durch die Selbstkontrolle berufe und die Staatsanwaltschaft deswegen das Verfahren einstelle.

Der Kerl hat doch nicht für 5ct Hirn in seinem Kopf und ist mal wieder nur auf schnelle Wählerstimmen aus! Das kommt ja jetzt so kurz vor der Europawahl auch wie gerufen! Ich finde sowas wirklich peinlich!
Die FSK funktioniert, was nicht funktioniert ist die Kontrolle durch die Eltern! Ich rege mich auch des Öfteren auf, wenn offensichtlich 12-jährige auf den Battelfield-Servern die Übermacht stellen. In diesem Punkt stimme ich mit den Herren Politikern überein: Das kann es nicht sein!
Aber dafür kann die FSK und auch die Erwachsenen, die einfach nur ihr gutes altes Cowboy-und-Indianer-Spiel weiterspielen wollen, NICHTS!
Warum suchen die nicht mal nach den wirklichen Ursachen für diese ganzen Tragödien? Warum muss immer gleich der erste Sündenbock, den man auf die Schnelle findet, herhalten? Warum verbietet man nicht Windows? Das war bestimmt zuallererst auf den Rechnern von ALLEN Amok-Läufern?

Auch das Waffengesetz würde ja funktionieren, wenn sich alle daran halten würden und wenn es nicht trotzdem noch möglich wäre, an Waffen zu kommen.



Da gebe ich Dir vollkommen recht!
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Medienpädagogen: Kinder besser im Umgang mit Medien schulen
« Antwort #42 am: 22 März, 2009, 11:30 »
Medienpädagogen fordern, Kinder und Jugendliche besser auf den kompetenten Umgang mit Medien vorzubereiten. Punktuelle Maßnahmen und diverse Informations- und Beratungsangebote reichten längst nicht mehr aus, heißt es in einem am Samstag in Magdeburg vorgestellten Manifest. Damit alle Kinder und Jugendlichen ihre Medienkompetenz erweitern könnten, müssten entsprechende Programme an den Schulen, aber auch in der Familien- und Elternbildung verstärkt werden. In der Ausbildung von Erziehern und Lehrern sollte eine medienpädagogische Grundbildung verbindlich sein. Zudem fordern die Experten eine verstärkte Erforschung der Mediennutzung.

Ein gravierendes Problem sehen die Experten vor allem beim Umgang mit persönlichen Daten im Internet. Um sinnvoll und verantwortungsbewusst mit den Medien umzugehen, sollten Kinder und Jugendliche über die technischen Grundlagen Bescheid wissen, wie Angebote entstehen und verbreitet werden. Außerdem sollten sie um die kommunikative, ökonomische und politische Bedeutung der Medien wissen.

Das Manifest wurde zum Abschluss einer internationalen Konferenz über Computerspiele veröffentlicht. Es wird unterstützt von medienpädagogischen Einrichtungen wie der Kommission Medienpädagogik in der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft, de Fachgruppe Medienpädagogik in der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft, der Gesellschaft fü Medienpädagogik und Kommunikationskultur (GMK) sowie dem Hans-Bredow-Institut für Medienforschung.

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Warum suchen die nicht mal nach den wirklichen Ursachen für diese ganzen Tragödien? Warum muss immer gleich der erste Sündenbock, den man auf die Schnelle findet, herhalten? Warum verbietet man nicht Windows? Das war bestimmt zuallererst auf den Rechnern von ALLEN Amok-Läufern?
hihi nein erst als dann linux mit den ganzen basteleien aufgespielt wurde, begann die bereitschaft zum amoklauf ;D ;D
Spass beiseite: diese ganze verbieterei bringt IMHO nix momentan sind es die killlerspiele, danach dann das internet, gefolgt von diverser musik ( Rap und konsorten ? Gewaltverherrlichend )
Danach könnte man dann auch noch diverse TV-sender verbieten. Und dann in der  folge auch Nachrichtensendeungen, denn auch der schwachsinn  aus den "regierungen" erscheint mir die bereitschaft zur gewalt zu fördern.
dann noch ne einführung einer "sittenpolizei", die solche dinge unterbindet  Alles was nicht zu "ora & labora" passt wird verboten.

Hmm, woher kenn ich das bloss?  Wieso kommen mir da plötzlich die taliban in den sinn ?
Erinnern wir uns; Unter den Taliban in Afghanistan war auch fast alles Verboten: Fernsehen (mit ausnahme regierungsfernsehen) Fremdländische Musik, Handys, Alkohol  Diskussionen usw.
Nur: In der talibanzeit  gab es ein sehr hohen prozentsatz an gewaltbereitschaft, vergewaltigungen, kiminalität, trotz staatlicher Kontrolle.

Und was soll ein Verbot bringen, wenn es sehr einfach ist, dasselbe zu umgehen.
Gameabgabe an kinder verboten? na und, dann kauft es halt ein verwandter,  manchmal reicht es auch aus, wenn einfach nur behauptet wird, der Kauf seit für einen älteren Verwandten als Geschenk.
Ähnliches passt auch auf die anderen Dinge : alkohol, waffen usw.

Nur wo sind die "erziehungsberechtigten", die da etwas eingreifen sollten/müssten.
Ist der alte satz : eltern haften für ihre kinder" zu den akten gelegt worden?



 




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Re: Killerspiele? Frontal21-Bericht macht Spieler aggressiv
« Antwort #44 am: 22 März, 2009, 19:21 »
Mitschuldig an allen erdenklichen Gewaltexzessen ist meiner Ansicht nach auch unsere immer noch sehr körperfeindliche Gesellschaft, trotz Sex und Porn allüberall. Feindlich nicht gegenüber den Körpern von Models, Filmstars und Pornosternchen, sodern gegenüber dem eigenen...

Extreme Gewalt ist nicht eben selten eine Folge eines unerfüllten Trieblebens.

Stete Verfügbarkeit der Darstellungen sexueller Inhalte führt nur im Falle vorhandener (und geeigneter  ::) ) realer Partner oder möglicher und funktionierender Selbstentspannung zum Abbau triebbedingter Spannungen. Beides ist aber gerade Jugendlichen sehr oft nicht gegeben, auch weil Eltern deren Intimsphäre nicht achten bzw. ein Recht darauf nicht akzeptieren.
Eine mögliche Folge ist Sublimation, die Umorientierung hormonbedingter Spannungen in Richtung "sittlich sauberer" Gewaltorgien.

So, wie der geschlechtsreife Mensch irgendwann einmal seine Sexualität in der Realität ausleben möchte, wird der auf Gewaltdarstellungen als Ersatzbefriedigung geprägte Perverse dann auch 'mal eine Art erfüllendes Rauscherlebnis in der Wirklichkeit suchen wollen. Zu beobachten ist dies (vielleicht nicht immer, aber immer öfter) bei Hooligans, Nazi-Schlägertrupps, selbsternannten Anarchisten, Komasäufern und vielen anderen Psychopathen, und eben auch bei solchen hochgradig gestörten Waffenfanatikern. 

Unterdrückte Sexualität nutzen auch Sekten, das Militär und andere menschenverachtende Organisationen, um in der Art von Gehirnwäsche und Triebsublimation eine Umprogrammierung hin zu den "höheren" Zielen zu betreiben. Das Verhindern von "Hand anlegen" und gewöhnlichem Sex gehört eindeutig dazu.

Lasst den Heranwachsenden ab und zu wirkliche Ruhe in Schlafzimmer und Bad, kontrolliert sie nicht über die Grenzen von Menschenwürde hinweg, auch wenn so gelegentlich Gestöhn überhört und Flecken übersehen werden müssen, dann wird's deutlich weniger solcher Zwischenfälle geben.


BTW, persönlich ziehe ich's deutlich vor, gelegentlich in Ruhe eine (oder zwei) zu rauchen, wenn ich eigentlich im Interesse der Evolution einen echt behämmerten Vollpfosten hinmorden müsste. Andere ziehen sich heftig Musik 'rein und werden dadurch wieder belastbar. Oder 'nen friedlichen Joint. Oder die Freundin. Oder 'ne Schokolade. Oder Natur pur.

Also nehmt mehr Rücksicht auf Raucher, "Handwerker", Nacktbader und alle anderen, die ab und zu eine Pause von ihrer Tretmühle brauchen, im Interesse des Weltfriedens...

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