Autor Thema: Elektronische Gesundheitskarten auf dem Weg  (Gelesen 9850 mal)

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Elektronische Gesundheitskarte: Rücktritte in der Rollout-Region
« Antwort #30 am: 08 Juni, 2009, 19:41 »
Die Vorstände der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein (KVNO) haben im Streit um die elektronische Gesundheitskarte (eGK) ihre Posten aufgegeben. Leonhard Hansen und Klaus Enderer reagieren mit einer fristgemäßen Auflösung ihrer Verträge auf die Kritik, die am Freitag auf einer Vertreterversammlung der KVNO an ihnen geübt wurde. Beide Vorstände hatten sich stark für den Rollout der eGK engagiert und dabei gegen eine von den Ärzten geforderte "Denkpause" bei Einführung der neuen Technik ausgesprochen.

In der nicht öffentlichen Sitzung der KV-Delegierten soll heftige Kritik am Verhalten des KV-Vorstandes geübt worden sein, der die Ärzte der Rollout-Region weiter dazu aufrief, die Lesegeräte für die neue Karte zu bestellen. Dabei hatte die eigene Ärztekammer Nordrhein im Mai dazu aufgerufen, vorerst keine Lesegeräte zu bestellen. Nach dem Beschluss der Ärztekammer sollte eine Denkpause eingelegt werden, solange wesentliche Systemfragen zur Gesundheitskarte nicht geklärt seien.

Unterdessen kommt der Anfang 2009 angelaufene Rollout von Lesegeräten nicht voran. Nach offiziellen Zahlen haben 3,9 Prozent der 15.000 Ärzte die Pauschalen beantragt, die sie für die Anschaffungen der Lesegeräte von den Krankenkassen bekommen. Unter Verweis auf diese Zahlen hatte die Freie Ärzteschaft vor der KV-Sitzung gefordert, dass die Delegierten das Aus für die eGK beschließen mögen. In Reaktion auf den Rücktritt des KV-Vorstandes legten die Kritiker nach und sprechen nun von einem Signal für das Ende der e-Card.

Die schlechten Abrufzahlen der Gerätepauschalen dürfen indes nicht einfach als Votum gegen die Kartentechnik gewertet werden, weil die Anträge auf Zahlung der Pauschalen einen Konstruktionsfehler enthalten. Ärzte dürfen diesen Antrag nur einmal abgeben, auch wenn sie berechtigt sind, neben den stationären Lesegeräten die Kosten für mobile Lesegeräte geltend zu machen. Diese Lesegeräte wurden vor kurzem von der Gematik zugelassen. Praktisch können Ärzte, die beide Gerätetypen brauchen, erst seit Anfang Juni ihre Anträge abgeben. Ob jetzt eine Antragswelle schwappt, bleibt abzuwarten: Nach dem offiziellen Zeitplan sollen bis Ende 2009 insgesamt 85 Prozent der Ärzte in Nordrhein die neue Technik einsetzen.

Quelle : www.heise.de

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Diskussion über Fotos auf E-Gesundheitskarte geht weiter
« Antwort #31 am: 18 Juni, 2009, 13:35 »
Die Debatte über die Fotos auf der künftigen elektronischen Gesundheitskarte (eGK) geht weiter. In einer Antwort des Bundesgesundheitsministeriums auf eine Anfrage der FDP-Fraktion heißt es, dass die Karte in der Regel nicht ausgestellt werden könne, wenn kein Lichtbild vorliege. Dies kritisierte der FDP-Gesundheitsexperte Daniel Bahr gegenüber der Rheinischen Post. Die Antwort des Ministeriums wertet Bahr als Indiz dafür, dass das eGK-Projekt trotz Bedenken von Ärzten und Patientenvertretern weiter durchgepeitscht werde.

Nominell ist die Regelung eindeutig: Alle Versicherten, die das 15. Lebensjahr vollendet haben, müssen eine eGK mit einem Foto bekommen. Ausnahmen gibt es nur für ältere Personen und so genannte Schwerpflegebedürftige. Zugleich müssen die Versicherten die neue Karte beim Arzt vorweisen, wenn die Gesundheitskarte allgemein eingeführt ist. Diese einfache Regelung steckt indes voller Tücken. Das fängt schon beim Foto an, das Versicherte nach eigenem Gusto auswählen und einschicken – ein Qualitätsmanagement oder eine Lichtbildprüfung haben nur wenige Krankenkassen vorgesehen.

Problematisch ist auch die Regelung, ab wann in einer Region die Produktion und damit die Vorlage einer eGK mit Foto überhaupt verpflichtend ist. Offiziell soll die Ausgabe der neuen Karten am 1. Oktober 2009 in der Startregion Nordrhein beginnen, weil davon ausgegangen wird, dass bis dahin die Mehrzahl der 15.000 Ärzte ein Lesegerät besitzen, das alte wie neue Karten auslesen kann. So erklärte der für die Gesundheitskarte zuständige Staatssekretär Klaus Theo Schröder vorige Woche: "Arztpraxen, Zahnarztpraxen und Krankenhäuser in der Startregion Nordrhein können sich jetzt konkret darauf einstellen, dass ab Anfang Oktober Patienten mit elektronischen Gesundheitskarten zu ihnen kommen werden."

Allerdings halten sich die Ärzte in der Startregion bei der Anschaffung der Lesegeräte zurück. Dementsprechend erntete Schröder für seine Aussage Kritik, etwa von der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung KZBV: "Der Oktober ist als Zeithorizont für die Ausgabe der eGK deshalb nicht zu halten. Das wird hinten und vorne nicht funktionieren. Wir haben hier wieder einmal ein Beispiel für die permanent unrealistische Zeitplanung beim eGK-Projekt", erklärte der stellvertretende KZBV-Vorstandsvorsitzende Günther Buchholz.

Unterdessen gehen die Bemühungen weiter, den Einsatz der neuen Gesundheitskarte für die Ärzte zu vereinfachen. So beschloss der Gesundheitsausschuss in seiner gestrigen Sitzung eine Gesetzesänderung. Künftig soll soll auch das Praxispersonal von Ärzten, Zahnärzten, Psychotherapeuten oder Apothekern die Befugnis erhalten, die Einwilligung von Versicherten zum Erheben und Nutzen ihrer Daten mittels der elektronischen Gesundheitskarte zu dokumentieren. Bislang war dies den Inhabern eines Heilberufsausweises (HBA), also den Ärzten, Zahnärzten und Apothekern vorbehalten.

Quelle : www.heise.de

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Elektronische Gesundheitskarte: Ohne Foto nur Kostenerstattung
« Antwort #32 am: 26 Juni, 2009, 12:21 »
In der Debatte über die Aufbringung von Fotos auf der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) legt sich die Aufregung um den vermeintlichen Verlust des Versicherungsschutzes. So weist das Bundesgesundheitsministerium darauf hin, dass wie bisher papiergebundene Ersatzverfahren zum Einsatz kommen, wenn ein Patient ohne Karte zum Arzt kommt. Ein Sprecher der Techniker Krankenkasse (TK) gab sich gegenüber dem Ärztlichen Nachrichtendienst entspannt: "Es wird immer Leute geben, die Fotos oder Volkszählungen ablehnen." Wenn die eGK flächendeckend eingeführt ist und die herkömmliche Krankenversicherungskarte abgelöst hat, müssten Besitzer fotoloser Karten den Weg der Kostenerstattung wählen.

Die Techniker Krankenkasse sei bereit, die neue eGK zu produzieren. Man könne morgen starten, werde aber abwarten müssen, bis die Ärzte die Lesegeräte haben, mit denen auch die eGK ausgelesen werden kann. In der Startregion Nordrhein hätten 10 Prozent der Ärzte Geld für Lesegeräte beantragt, wobei nicht klar sei, ob diese Ärzte bereits Geräte in ihren Praxen installiert hätten.

Die regional gestaffelte Ausgabe der Gesundheitskarte soll dann anlaufen, wenn 85 Prozent der Ärzte einer Region entsprechende Lesegeräte besitzen. Was die Daten angeht, entspricht die Gesundheitskarte derzeit der herkömmlichen Krankenversicherungskarte. Neue Anwendungen wie das auf der Karte gespeicherte elektronische Rezept oder die Anlage eines klinischen Basisdatensatzes (ehemals Notfalldaten) sollen zu einem späteren Zeitpunkt nachgeladen werden.

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Jürgen Wasem, Professor für Medizinmanagement und enger Berater von Gesundheitsministerin Ulla Schmidt, hat gegenüber dem TV-Magazin Monitor des Westdeutschen Rundfunks gefordert, dass alle Beteiligten auf den zum 1. Oktober geplanten Start der elektronischen Gesundheitslkarte (eGK) verzichten. Solange die Karte keine weitergehenden Funktionen als die herkömmliche Krankenversicherungskarte habe, sei ihr Einsatz sinnlos und werde allein aus politischen Gründen betrieben.

Mit der prononcierten Äußerung von Wasem, der in der Medizinpolitik einflussreiche Positionen besetzt, geht einer der Architekten der neuen deutschen Gesundheitspolitik vom Kurs ab, die Gesundheitskarte zu fördern. Wadsem hatte zwar schon früher das "Kärtchen" kritisiert, aber keinen Verzicht gefordert. Seine Forderung auf einen vorläufigen Verzicht, die eGK einzuführen, erfolgt vor dem Abschluss der Feldtests in der Modellregion Bochum-Essen. Im Projektrat dieses Feldtests war eine wissenschaftliche Mitarbeiterin seines Lehrstuhls vertreten. Das TV-Magazin Monitor berichtet von "gravierenden Mängeln" bei der Ausstellung von elektronischen Rezepten und anderen Aktionen, Daten auf die eGK zu schreiben.

Die Vorabmeldung zur morgen geplanten Ausstrahlung des Beitrags im Fernsehen erfolgt vor dem Hintergrund, dass morgen der Bundestag in den Abendstunden über einen Antrag der FDP-Fraktion (PDF-Datei) entscheidet, ein "Moratorium für die elektronische Gesundheitskarte" einzulegen. Ebenfalls zur Abstimmung steht ein Antrag der Grünen (PDF-Datei), den Datenschutz bei der eGK strikt einzuhalten. Die Zustimmung von Patienten und Ärzten sei wichtiger als das Einhalten politisch gesetzter Zeitpläne, meint die Ökopartei.

Ungeachtet der parlamentarischen Vorgänge kurz vor der Sommerpause dürfte der Fernsehbeitrag Munition für den anstehenden Wahlkampf liefern. Monitor zitiert Klaus Detlef Dietz, den Geschäftsführer des Verbandes der Privaten Krankenversicherungen. Der Verband hat gerade bekannt gegeben, dass die privaten Versicherungen beschlossen haben, nicht am Rollout der eGK teilzunehmen (PDF-Datei). Ausschlaggebend für den Verzicht soll eine Schätzung der Privatversicherungen sein, nach der die eGK-Einführung insgesamt 5,4 Milliarden Euro kosten werde. Im Gegensatz zu dieser Schätzung steht die Zahl von 1,4 Milliarden Euro, die das Bundesgesundheitsministerium nach wie vor ausgibt. Die von den Privatversicherungen genannte Summe deckt sich mit einem im Jahr 2006 zurückgezogenen Gutachten der Unternehmensberater Booz Allen Hamilton. Damals prognostizierten die Berater Einführungskosten von 2,8 Milliarden, im "worst case" sogar 5,4 Milliarden Euro.

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E-Gesundheitskarte: Datenverlust mit Folgen
« Antwort #34 am: 10 Juli, 2009, 20:14 »
Die Testläufe der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) und den ärztlichen Heilberufsausweis der Generation 1 haben einen gravierenden Rückschlag erlitten. Nach dem Ausfall eines Hardware Sicherheitsmoduls (HSM), auf dem das private Schlüsselmaterial der Root Certificate Authority (Root-CA) für Karten der Generation 1 gespeichert war, stellte sich heraus, dass es kein Backup dieser Daten gab. Die Konsequenz: Werden neue Karten für die Feldtest benötigt, müssten alle bisher für die Testreihen produzierten Karten ausgetauscht werden, da eine neue Root-CA erzeugt werden müsste.

Die elektronische Gesundheitskarte ist in vieler Hinsicht ein ambitioniertes Großprojekt. Unter anderem wird hier die weltweit größte Private-Key-Infrastruktur (PKI) aufgebaut. Sie soll einmal 80 Millionen Gesundheitskarten und Heilberufsausweise in die Lage versetzen, sich gegenseitig auf Echtheit zu überprüfen. Für diese Authentifizierung gibt es auf den Karten ein Card-Verifiable-Zertifikat (CV-Zertifikat), das in letzter Instanz von einer Root Certificate Authority (Root-CA) abhängt. Alle Kartenhersteller beziehen sich auf die Root-CA, wenn sie CV-Zertifikate auf den Karten anbringen.

Neben der Authentifizierung ist die Root-CA auch für den Einzug von Karten (Revocation Service) wichtig. Öffentliche und private Schlüssel werden von einem Hochsicherheitsmodul (HSM), einer besonders leistungsfähigen Smartcard mit eigenem Prozessor und Zufallszahlengenerator, erzeugt und gespeichert. Mit einer speziellen Backup-Prozedur werden alsdann die Daten gespeichert, denn das HSM verfügt über eine eigene Schutzsoftware, die Angriffe erkennen soll und bei Anomalitäten (fehlerhaften PIN-Eingaben, Spannungsabfälle etc.) das HSM herunter fährt.

Für den Betrieb der PKI der Gesundheitskarte hat sich die Projektgesellschaft Gematik entschieden, die Root-CA als Dienstleistung an die zur Bundesdruckerei gehörende Firma D-Trust zu vergeben. In deren Trustcenter passierte offenbar nach einem Spannungsabfall das, was D-Trust Geschäftsführer Matthias Merx gegenüber heise online als etwas beschrieb, was schonmal vorkommt: "Das HSM hat eigenständig die Daten gelöscht, weil es einen Angriff vermutete."

Doch die übliche Trustcenter-Routine, die Daten zu restaurieren, konnte nicht greifen, weil es kein Backup gibt. "Die Gematik hat entschieden, 'Wir verzichten auf das Backup'. Das haben wir als Dienstleister zu akzeptieren," erklärte Merx, nicht ohne darauf hinzuweisen, dass es zum Start der richtigen Gesundheitskarte Backups der Root-CA-Daten geben werde. So aber müsse eine neue Root-CA angelegt werden. Das sei kein Problem. "Das Testsystem kann weiterlaufen, solange keine neuen Karten ausgegeben werden müssen."

Die Erklärung, dass man beim Dienstleister auf einen Test ohne Backup der privaten Schlüssel der Root-CA bestanden habe, verweist Gematik-Sprecher Daniel Poeschkens gegenüber heise online in das Reich der Legende: "Wir haben uns nicht gegen einen Backup-Dienst entschieden. Vielmehr ist es so, dass der Dienstleister den Betrieb des Testsystems übernommen und auch den fortlaufenden Betrieb zu gewährleisten hat. Wie er dieser Verpflichtung nachkommt, obliegt seiner Verantwortung."

In einem heise online vorliegenden Rundschreiben an die Testpartner erklärt die Gematik, was der Störfall bedeutet: "In der Konsequenz heißt dies, dass zu den derzeit im Umlauf befindlichen korrekten eGK-Musterkarten der Generation 1 insbesondere keine Muster-HBA der Generation 1 mehr produziert werden können, die mit den bereits existierenden eGKs eine erfolgreiche Card-to-Card-Authentifizierung durchführen können. Bitte beachten Sie daher, dass die für den nordrheinischen Interoperabilitätstest verteilten korrekten Muster-eGKs ausschließlich für Tests im Basis-Rollout-Szenario verwendet werden können und nach den Basis-Rollout-Tests zu vernichten sind. Obwohl die Muster-eGKs korrekt sind, müssen sie für Tests in künftigen Stufen der Telematik-Infrastruktur noch einmal ersetzt werden."

Das Hickhack um die Datensicherheit einer Root-CA, die eine relativ kleine Menge von Testkarten stützt, mag trivial erscheinen. Indessen überrascht, das ein zentraler Dienst, der auf alle Testkarten einer Generation ausstrahlt, so vernachlässigt wurde. Die Versicherung, dass beim echten System alles richtig gesichert wird, muss man erst einmal glauben – oder auch nicht. Ein System verteilter Root-CAs, wie sie vom Karlsruher Gesundheitskarten-Kritiker Thomas Maus vorgeschlagen wurde, könnte hier Abhilfe bringen.

Andreas Bogk vom Chaos Computer Club, der vor wenigen Wochen dem Bundestag in einer Anhörung zur Gesundheitskarte Rede und Antwort stand, macht auf einen seiner Ansicht nach vergleichbaren Aspekt aufmerksam: "Das ist dasselbe Problem, das auch bei den Daten der elektronischen Gesundheitsakte auftreten wird. Das Backup-Problem lässt sich ja auch da nur mit Hilfe eines Backups des Private Keys lösen. Damit wird aber das gesamte Sicherheitsversprechen ("zentrale Speicherung ist kein Problem, denn der Schlüssel ist nur auf der Karte und damit in der Verfügungsgewalt des Patienten") hinfällig.

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Elektronische Gesundheitskarte: Datenverlust oder Designproblem?
« Antwort #35 am: 14 Juli, 2009, 17:31 »
Der Ausfall eines Hochsicherheitsmoduls für die Verschlüsselung der Testkarten mag für die aktuellen Testläufe der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) keine größere Bedeutung haben. Zumindest betonte die für den Test zuständige Projektgesellschaft Gematik gegenüber der Ärztezeitung, dass lediglich einige hundert Testkarten betroffen sein sollen. Doch stellt sich angesichts des Ausfalls die grundsätzliche Frage, wie verschiedene Kartengenerationen zusammenarbeiten können.

Während Deutschland auf die Einführung der elektronischen Gesundheitskarte wartet, schreitet die technische Entwicklung voran. Angesichts der schleppenden Einführung der Karte, die im Herbst zumindest in der Startregion Nordrhein die Patienten erreichen soll, gibt es verschiedene Überlegungen, aus der verfahrenen Situation das Beste zu machen. Zunächst wird die eGK dabei über einen längeren Zeitraum als "herkömmliche Versichertenkarte" eingesetzt werden, bei der nur Anschrift und Versichertennummer ausgelesen werden. Dabei spielt der entsprechende Heilberufsausweis (HBA) der Ärzte und Apotheker keine Rolle, da nur die SMC-Karten der Lesegeräte und die eGK beteiligt sind.

Dementsprechend überlegen sich die zuständigen Gremien von Ärztekammern und Zertifikatsdiensteanbietern, mit der Ausgabe des HBA etwas zu warten und gleich mit der sogenannten "zweiten Generation" zu starten. So können Kosten gespart werden, wenn der HBA nicht schon nach wenigen Monaten getauscht werden muss. Der Begriff "zweite Generation" bezieht sich dabei auf die kryptographischen Funktionen nach Vorgaben der technischen Richtlinie TSR TR-03116 (PDF-Datei) des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI): Während die erste Generation mit RSA 2048 Bit, 3TDES und SHA-256 verschlüsselt, sollten bei der zweiten Generation elliptische Kurven, AES und SHA-256 zum Einsatz kommen. Diese Kartengeneration soll 2010/2011 eingeführt werden.

Nach Informationen von heise online steht ein Antrag auf der Tagesordnung des zuständigen Fachausschusses, mit der Ausgabe der HBA erst mit der zweiten Generation zu beginnen, weil die eGK viel zu langsam eingeführt wird. Kommt der Antrag durch, so steht die Gematik vor der technischen Herausforderung, mit dem Start der eGK gleich ein funktionierendes Generationenmanagement einzuführen. Wenn in einem CV-PKI-System zwei Karten mit verschiedenen CV-Schlüsseltypen aufeinander treffen, können sie sich nicht gegenseitig authentifizieren. Dieses Problem steht auch hinter dem berichteten Ausfall eines Hochsicherheitsmoduls im Trustcenter von D-Trust. D-Trust kann ohne weiteres neue Root-Zertifikate generieren, doch können die bereits im Umlauf befindlichen Testkarten der ersten Generation keine Authentifizierung mit den neuen Karten durchführen.

Bereits 2008 hatte der Gematik-Mitarbeiter Alfred Fiedler auf dem einem Smartcard-Workshop eine Migrationsstrategie zwischen verschiedenen Krypto-Generationen vorgestellt, die auf der Idee eines SAM (Security Access Moduls) beruhte. Wie Fiedler in seinem Vortrag (PDF-Datei) ausführte, ist das zwischen Connector und Kartenlesegerät geschaltete SAM ein "Übersetzungsmodul", das praktisch die Algorithmen und das Schlüsselmaterial aller Generationen beherrscht. Nur mit SAM können die "Lebensspannen" von eGK und HBA unabhängig von den Generationswechseln geplant werden, die durch Veralten der kryptografischen Technologien bestimmt sind.

Allerdings konnte 2008 nicht die Frage beantwortet werden, wie ein SAM die unterschiedlichen Zugriffsrollen der verschiedenen Karten verwaltet. Die mit der HSM-Panne bekannt gewordene Mitteilung der Gematik spricht davon, "dass zu den derzeit im Umlauf befindlichen korrekten eGK-Musterkarten der Generation 1 insbesondere keine Muster-HBA der Generation 1 mehr produziert werden können, die mit den bereits existierenden eGKs eine erfolgreiche Card-to-Card-Authentifizierung durchführen können." Diese Formulierung deutet darauf hin, dass man noch am Konzept für das Generationen-Management arbeitet.

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Elektronische Gesundheitskarte: Ausstieg der Testregion Heilbronn
« Antwort #36 am: 22 Juli, 2009, 16:00 »
In der Testregion Heilbronn werden die Testläufe für die elektronische Gesundheitskarte abgebrochen. Wie die Landesärztekammer Baden-Württemberg in einer Mitteilung erklärt, wird es keinen 10.000er-Test in Heilbronn geben. Als Grund werden geänderte zeitliche Rahmenbedingungen genannt, die von der federführenden Projektgesellschaft Gematik gesetzt wurden und einen ergebnisoffenen Test unmöglich machten. Aber auch die bevorstehende Bundestagswahl spielt eine Rolle beim Austieg im Schwabenland.

Nach den Offline-Tests der elektronischen Gesundheitskarte mit den Anwendungen elektronisches Rezept und Notfalldaten durch 9000 Versicherte, 15 Ärzte, 1 Krankenhaus und 10 Apotheker in Heilbronn sollte im ersten Quartal 2010 der Online-Test mit 10.000 Versicherten starten. Frühzeitig zeichnete sich ab, dass die beteiligten Ärzte mit dem System nicht zufrieden waren. So ergab eine wissenschaftliche Begleituntersuchung der Hochschule Heilbronn, dass teilnehmende Ärzte wie Apotheker eine "negative Haltung" zur Gesundheitskarte entwickelt haben: "Im Mittelpunkt steht dabei die Erfahrung aus den Testmaßnahmen, dass die Arbeitsabläufe länger dauern als mit der bisherigen Krankenversicherungskarte und zumeist als langsam und schwierig, mit mehr Arbeitsschritten, ohne zusätzliche Informationen und ohne höhere Qualität wahrgenommen wurden."

Anfang Juli wurde das Projekt im Rahmen einer Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württembergs diskutiert. Die niedergelassenen Ärzte forderten dabei ihren Vorstand auf, alle Verträge zum Gesunheitskartentest zum nächstmöglichen Zeitpunkt zu kündigen. Alternativ wurde die Forderung aufgestellt, dass den weiterhin teilnehmenden Medizinern die vollständige Finanzierung der Anschaffungs- und Installationskosten aller Computer und weiteren Geräte garantiert werden sollte. Diese Forderung wurde von Kassenvertretern nach einem Bericht der Heilbronner Stimme als "unzumutbar" abgelehnt.

Der durch die Landesärztekammer verkündete Stopp der 10.000er Online-Tests begründet den Ausstieg mit dem engen Zeitplan der Gematik: Zum ersten Quartal 2010 soll ein Test mit speziellen Testkarten beginnen, während drei Monate später der flächendeckende Rollout der richtigen Karten in der Region kommen soll. So sei kein sinnvoller Test möglich, weil dessen Ergebnisse nicht mehr in die Ausgestaltung der Gesundheitskarte einfließen könnten. Als weiterer wichtiger Faktor wird die Bundestagswahl genannt. Einer "nach der Bundestagswahl absehbaren Neukonzeption der elektronischen Gesundheitskarte" werde man sich nicht verschließen, erklärte Ulrike Wahl, die Präsidentin der Landesärztekammer. Ohne Neukonzeption sei das System nichts anderes als ein verdecktes Wirtschaftsförderungsprogramm zu Lasten von Patienten und Ärzten.

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Elektronische Gesundheitskarte besteht "Abiturprüfung"
« Antwort #37 am: 31 Juli, 2009, 19:57 »
Die elektronische Gesundheitskarte (eGK) hat im Rahmen des Forschungsprojektes Pro-Online VSDD ihre Online-Fähigkeiten nachgewiesen. Dabei wurden Karten via Konnektor in Testpraxen mit Servern verbunden, auf denen der Versichertenstammdatendienst (VSDD) der Krankenversicherungen läuft. Dieser Live-Abgleich von Versichertendaten ist vorerst die zentrale neue Fähigkeit der eGK. In ihrer Mitteilung spricht die Projektgesellschaft Gematik darum von der "bestandenen Abiturpüfung" der Gesundheitskarte. Mit dem Test sei die wichtigste Voraussetzung für den Start des Karten-Rollouts in Deutschland erfüllt.

Bei dem von der Gematik und dem Fraunhofer-Institut SIT durchgeführten Forschungsprojekt wurden 1000 echte Gesundheitskarten der neuesten Generation eingesetzt und insgesamt 4000 Mal mit den Stammdatendiensten der am Test beteiligten Krankenversicherungen verbunden. Neben dem Datenabgleich zwischen eGK und Versichungsdaten wurde auch getestet, wie Daten auf Gesundheitskarten neu geschrieben werden können. Der Online-Test wurde durch eine Sicherheitsanalyse des Fraunhofer-Institutes SIT begleitet, die dem System ein hohes Maß an Datensicherheit und Datenschutz attestiert. Angaben zur Laufzeit der Daten (Lesezeiten der eGK in einer Praxis) wurden nicht gemacht.

Am Test waren mit der AOK, Barmer, DAK, deutsche BK, IKK, KKH und TK alle großen gesetzlichen Krankenversicherungen beteiligt. Sie erwarten vom Stammdatendienst jährliche Einsparungen in Millionenhöhe, wenn etwa Adressdaten der Versicherten nach einem Umzug einfach geändert werden können.

Im Anschluss an den Pro-Online VSDD-Test sollen nun weitere Online-Tests einzelner Fachdienste (elektronisches Rezept, freiwillige Anwendungen) mit den jeweiligen Fachdienst-Servern erfolgen. Außerdem können nun die Vorbereitungen zu den nächsten Testphasen, den sogenannten 10.000er- und 100.000er-Tests, anlaufen. Sie sind auf die Online-Anbindung angewiesen.

Neben dem Online-Abgleich der Versichertenstammdaten wurde nach Angaben der Gematik die parallele Nutzung des VPN KV SafeNet getestet, über das Ärzte an die Rechenzentren der Kassenärztlichen Vereinigungen (KV) angeschlossen sind. Bei dieser für den Arzt wichtigen Kommunikation der Abrechnungsdaten spielt die eGK der Versicherten keine Rolle.

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Wie politisch ist die Elektronische Gesundheitskarte?
« Antwort #38 am: 21 August, 2009, 14:34 »
Das Rheinische Ärzteblatt hat laut einem Bericht der Rheinischen Post eine Anzeige abgelehnt, die Gegner der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) schalten wollten. Als Grund wird angeführt, sie sei zu politisch gewesen. In der Anzeige, die die Ärzteorganisationen IPPNW und Freie Ärzteschaft schalten wollten, sollten die Ärzte dazu aufgefordert werden, keine Lesegeräte für die eGK zu bestellen.

Das Rheinische Ärzteblatt ist das Verbandsblatt von Ärztekammer und Kassenärztlicher Vereinigung für die Region Nordrhein, in der der bundesweite Rollout der Gesundheitskarte starten soll. Die Gegner der Gesundheitskarte sehen in der Ablehnung der Anzeige einen Eingriff in das Recht auf freie Meinungsäußerung, zumal das Verbandsblatt nach Angaben von Martin Grauduszus, dem Präsidenten der Freien Ärzteschaft, zuvor eine fast identische Anzeige unbeanstandet veröffentlicht hatte.

Die alten Krankenversicherungskarten (KVK) dürfen erst dann gegen die neuen eGK ausgetauscht werden, wenn jeweils 85 Prozent der Ärzte und Zahnärzte Lesegeräte besitzen, die beide Kartentypen auslesen können. Zum 23. Juli hatten 25,5 Prozent der 18.000 Ärzte in der Region neue Geräte, während die Kaufaktion bei den Zahnärzten überhaupt noch nicht angelaufen ist. Ein Kaufboykott würde also dazu führen, dass der für den 1. Oktober geplante allgemeine Start der Ausgabe neuer Karten verschoben werden müsste.

Vieles spricht dafür, dass die Gesundheitstelematik im Zuge der Bundestagswahl politisch neu bewertet wird. In ihrem Wahlprogramm hat die FDP eindeutig festgeschrieben, dass die Gesundheitskarte nicht eingeführt werden darf, solange nicht hohe Datenschutzstandards gewährleistet sind. Gegenüber dem Krankenkassenratgeber erklärte Daniel Bahr, der gesundheitspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, dass die eGK Thema bei den möglichen Koalitionsverhandlungen mit der CDU/CSU sein wird. Besonders "zentrale Serverlösungen" sind der FDP ein Dorn im Auge. Eigens gegen die Vorstellung von "zentralen Servern" hat darum die für die Einführung der Gesundheitskarte verantwortliche Projektgesellschaft Gematik ein Whitepaper Architektur (PDF-Datei) angekündigt, das Missverständnisse über die Technik ausräumen soll.

Unterdessen trifft das Gesundheitsministerium Vorkehrungen für die Zeit nach dem 27. September, damit die Dienstfahrt der Gesundheitskarte weitergehen kann. Im Bundesgesetzblatt von (Nr. 54 vom 19. August) ist die Zweite Verordnung über Textmaßnahmen für die Einführung der elektronischen Gesundheitskarte PDF-Datei erschienen. Sie enthält die Einführung eines "Schlichtungsgremiums" für alle Entscheidungen, die im Projektausschuss der Gematik gescheitert sind. Können sich Ausschuss und Schlichter nicht einigen, "trifft das Bundesministerium für Gesundheit anstelle der Projektgremien die Entscheidungen". Die Gematik wird dabei zum weisungsgebundenen Organ.

Quelle : http://www.heise.de/newsticker/Wie-politisch-ist-die-Elektronische-Gesundheitskarte--/meldung/144063

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Elektronische Gesundheitskarte: In Trippelschritten zum Rollout
« Antwort #39 am: 11 September, 2009, 15:23 »
Es kann nun offenbar doch losgehen mit der elektronischen Gesundheitskarte (eGK). Der für Oktober geplante Rollout in der Region Nordrhein stand im Mittelpunkt des zweitägigen Fachkongresses IT-Trends Medizin in Essen. Gleich nach der Bundestagswahl will man Nägel mit Köpfen machen, auch wenn die Ärzte wieder deutliche Kritik am Projekt übten. Derweil forderten Industrievertreter für künftige Kartengenerationen eine Erweiterung um biometrische Merkmale als Alternative zu den diversen Karten-PINs, die ältere Menschen vor Probleme stellen.

Ungeachtet der negativen Einstellung niedergelassener Ärzte zur eGK und ihrer extremen Zurückhaltung beim Kauf von Lesegeräten soll der allgemeine Rollout durch die Krankenkassen im Oktober in der Region Nordrhein starten. Gleichzeitig erhalten Ärzte wie Zahnärzte die Kostenpauschalen für neue Kartenleser nur bis 31. Oktober, wie Mathias Redders vom Arbeits- und Gesundheitsministerium Nordrhein-Westfalen bekannt gab. Mit Redders hofft Gilbert Mohr, Leiter der Abteilung "IT in der Arztpraxis" bei der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein darauf, dass in den nächsten sechs bis sieben Wochen ein Durchbruch bei der Installation von Lesegeräten in der Rollout-Region erzielt werde. Viele kleine Schritte würden einen großen ergeben. Bisher liegt man weit hinter dem ursprünglich gesetzten Ziel von 85 Prozent der niedergelassenen Ärzte und Zahnärzte, die Lesegeräte für die neue Karte besitzen sollen.

Dabei sind es nicht die Kosten, die die Ärzte beunruhigen, sondern eher die Zwänge, die mit der neuen Karte kommen. In ihrer Rede als Vertreterin der Bundesärztekammer wie der Ärztekammer Nordrhein machte Christiane Groß die mangelnden Mitspracherechte der Ärzte zum Thema. Sie forderte ärztliche Beiräte in den Testregionen sowie eine größere Gewichtung des gesetzlich garantierten Selbstbestimmungsrechts der Ärzte. Zudem seien Ärzte durch unterschiedliche Aussagen verunsichert: "Verpflichtet sich ein Arzt bei Anschaffung eines Lesegerätes und der Kostenübernahme durch die Krankenkassen, später mit der Ausrüstung auch online zu gehen? Die Politik sagt 'Nein', die Krankenkassen sagen 'Ja'." Auch wenn die Online-Anbindung der Praxis über einen Konnektor noch in weiter Ferne sei, müsse geklärt werden, wer denn für die Datensicherheit der Praxis-PCs garantiere. Groß forderte, dass die Abfrage der Versichertenstammdaten nicht bei jedem Arztbesuch erfolgen soll. Andernfalls müssten die Ärzte eine Kostenerstattung für dieses "Outsourcing" von Krankenkassen-Aufgaben bekommen.

Aus der Perspektive der Krankenhäuser berichtete Gerald Götz von der Klinikgruppe Sana, dass die eGK alleine keinen Nutzwert habe, dafür aber umso mehr die elektronische Fallakte (eFA). Für die Einführung von eGK und eFA würden auf drei Jahre gerechnet Kosten von 1,45 Millionen Euro pro Klinik anfallen, wobei die Hardware mit 50.000 Euro gegenüber den Posten für Konzeption und Software (jeweils 500.000 Euro) sowie die Schulung des Personals (400.000) wenig ins Gewicht fallen würde. Diesen Kosten stehe ein Einsparpotenzial von 1,2 Millionen Euro pro Jahr bei der Fallakte und von 200.000 Euro bei den elektronischen Arztbriefen gegenüber. Der Wirtschaftsingenieur empfahl den Zuhörern, die Einführung der eGK wie ein Börsenpapier zu sehen: "Es ist eine sehr spekulative Anlage. Bei Verschlechterung ist mit Ausfall zu rechnen."

Ein durchweg positives Bild wurde auf den IT-Trends von der Industrie gezeichnet. Als Beispiel sei NCR genannt, das große Erwartungen an das Geschäft mit Selbstbedienungsgeräten und Patientenkiosken hat. Michael Kaufenstein von Telecash zeigte sich unter Verweis auf Wikipedia davon überzeugt, dass es eine "Killeranwendung" geben werde, die die Patienten von der neuen Karte überzeugt. Details zu dieser Anwendung wollte Kaufenstein allerdings nicht nennen, sondern blieb im Allgemeinen: Die Kopplung der Karte mit einer "Payment-Funktionalität" an eine Telemedizin-Lösung werde den Durchbruch bringen. Peter Weinzierl von Siemens stellte ein Lesegerät vor, das durch Handauflegen den Benutzer authentifizieren kann. In einem künftigen Szenario solle man eine Gesundheitskarte mit biometrischen Kennungen berücksichtigen, um dem PIN-Problem begegnen zu können.

Von diesem durchaus vorhandenen Problem der ungewohnten PIN-Eingabe beim Arzt berichtete Hermann Abels-Bruns, Projektleiter in der Testregion Bochum/Essen. Diese Region bereitet sich gerade auf den 100.000er-Test vor, bei dem die Online-Anbindung im großen Maßstab erprobt wird. Im Wesentlichen ist man mit dem "Rückbau" der Hardware beschäftigt, der durch den Ausstieg von Siemens bei der Konnektoren-Produktion notwendig ist. Insgesamt haben die Tests nach Abels-Bruns gezeigt, dass die eGK praxistauglich ist, wenn der Quartalsrythmus ausgeklammert werden kann, der die Arztpraxen unter Stress setzt. Die Ärzte hätten dabei einen dringenden Bedarf an einer funktionierenden Stapelsignatur angemeldet. Außerdem sei das parallele Ausstellen von Papierrezept und elektronischer Verordnung für alle Beteiligten hinderlich. Eine Übersicht über die neuen Kartenlesegeräte, die auch unter Linux laufen, gab die Ärztin und Programmiererin Claudia Neumann von der Firma Arztpraxis Wiegand.

Insgesamt war der IT-Trends-Kongress im Vergleich zu früheren Jahren deutlich schwächer besucht, was sich aus dem politischen Stillstand vor der Bundestagswahl erklären lässt, aus dem die Gesundheitskarte nach dem Willen der Koalitionäre von CDU/CSU und SPD herausgehalten werden soll – FDP, die Grünen, die Linke und die Piratenpartei fordern unterschiedlich stark eine Prüfung und Überarbeitung des Systems. Dass es dennoch Fortschritte im Detail gibt, zeigte die begleitende Fachausstellung. Hier präsentierte die Gematik mit "Versicherter@home" erstmals, wie der Patient Herr seiner Daten sein kann. Über ein Portal seiner Krankenkasse kann der Versicherte mit Hilfe eines Java-Applets und eines einfachen Kartenlesers auf seine eGK zugreifen und beispielsweise eine Änderung seiner Stammdaten veranlassen. Wird der vom Haupt-PIN der Karte unabhängige PIN@home eingetippt, öffnet sich das Datenfach mit dem Zugriffsprotokoll. Auf diese Weise kann der Versicherte kontrollieren, was welcher Arzt (und später Apotheker) mit der Karte gemacht hat, ein Service, der mit der herkömmlichen KVK nicht möglich ist.

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Die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) hält die von den Krankenkassen verkündete Ausgabe von elektronischen Gesundheitskarten ab dem 1. Oktober für nutzlos. Sie wertet den Start des Karten-Rollouts als Versuch, den Fortgang des eGK-Projektes im Endspurt des Bundestagswahlkampfes übers Knie brechen zu wollen.

In einer Stellungnahme kritisierte der KZBV-Vorstandsvorsitzende Günther E. Buchholz den Aktionismus der Krankenkassen: "Dass Krankenkassen jetzt schon die ersten elektronischen Gesundheitskarten an Versicherte ausgeben wollen, bringt nichts. Da entstehen vielmehr zusätzliche Schwierigkeiten in den Praxen, denn die Karte gilt vorläufig noch gar nicht als Versicherungsnachweis." Ein Stichtag, ab dem die neue Karte als Versicherungsnachweis vorgelegt werden darf, sei noch gar nicht festgelegt worden. Überdies hätten die Zahnärzte in der umstrittenen Startregion Nordrhein noch bis Ende Oktober Zeit, sich neue Lesegeräte zu besorgen, die die neue eGK wie die alte KVK auslesen können. Somit sei der Start ein politisches Manöver: "Offensichtlich reagieren Kassen da auch auf den Druck der Gesundheitspolitik, die auf Gedeih und Verderb noch vor dem Wahltag eine Erfolgsmeldung haben will," so der KZBV-Vorsitzende.

Unabhängig von den Kassenzahnärzten hatte sich zuvor eine bisher nicht in Erscheinung getretene AG Ärzte pro Datenschutz zu Worte gemeldet. Sie hält die Zahlung von Geräte- und Installationspauschalen an die Ärzte für eine versuchte Bestechung und hat nach eigener Darstellung Anzeige wegen des Verdachtes auf illegale Verwendung von Krankenkassengeldern gestellt. Verdächtig sei, dass die Krankenkassen viel mehr Geld anbieten würden, als für die Anschaffung von Lesegeräten notwendig sei.

Mit der Ausgabe der neuen elektronischen Gesundheitskarte ab dem 1. Oktober beginnt die Phase, in der die moderne eGK die alte KVK ersetzt. Dabei leistet die eGK auf lange Sicht genau die Arbeit der KVK, nämlich das Auslesen der Versichertendaten und -Nummern. Erst mit dem Online-Anschluss der Arztpraxen kann die geplante Digitalisierung des Gesundheitswesens beginnen: Dann werden die Stammdaten und der Zuzahlungsstatus eines Versicherten online überprüft. Nach jetzt bekannt gewordenen Plänen aus dem Bundesgesundheitsministerium soll der Online-Anschluss der Praxen im Sommer 2011 starten. Bis dahin sollen die Krankenkassen den Kartenwechsel vollzogen haben.

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Elektronische Gesundheitskarte: Rollout im Nachwahlkampf
« Antwort #41 am: 29 September, 2009, 12:56 »
Morgen startet der offizielle Rollout der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) in der Region Nordrhein. Die Krankenkassen beginnen damit, die herkömmliche Krankenversichertenkarte (KVK) durch die eGK zu ersetzen. Parallel zum Rollout gerät das eGK-Konzept durch Forderungen an die Wahlgewinner erneut in die Diskussion.

Technisch wandert bei den jetzt ausgelieferten eGK das Release 0 in die Geldbörsen der Bürger, eine Karte, die im Offline-Modus von den Lesegeräten ausgelesen wird und bei der die Daten in einem ungeschützten Bereich gespeichert sind. Bis zum geplanten Start der Online-Anbindung im Sommer 2011 und damit dem Beginn der eigentlichen Gesundheitstelematik ist es noch ein weiter Weg. Dementsprechend nutzen verschiedene Verbände und Lobbyisten die Diskussionen im Nachwahlkampf, um ihre Positionen noch einmal vorzutragen. Neben den Kritikern wie den Zahnärzten, die die Kartenausgabe für nutzlos halten, gibt es Befürworter wie den IT-Verband Bitkom, der in der eGK und der sie begleitenden Technik das "Zeug zum Exportschlager sieht." Entsprechend heißt es in der Pressemeldung: "Bitkom fordert deswegen die kommende Bundesregierung auf, die Gesundheitskarte konsequent einzuführen und Mehrwertdiensten wie der elektronischen Patientenakte den Weg zu ebnen."

Ganz anders sieht das die Freie Ärzteschaft. Sie verweist ihrer Stellungnahme darauf, dass Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) in ihrem Wahlkreis gegen den Arzt Rudolf Henke (CDU) verloren hat und sieht darin ein Symbol für eine Neuorientierung. Große Stücke setzen die Kritiker dabei auf die FDP und sprechen von einem ersten Lackmus-Test für die Verlässlichkeit der Partei: "Insbesondere bei dem Thema 'elektronische Gesundheitskarte' sehen wir den Regierungspartner FDP in der absoluten Pflicht, ihre in der Vergangenheit mehrfach dokumentierte Ablehnung dieses gigantischen Daten-Monstrums jetzt in praktische Regierungspolitik umzusetzen", erklärte Martin Grauduszus, Präsident der Freien Ärzteschaft.

In den anstehenden Koalitionsverhandlungen dürfte indes die Gesundheitskarte eine untergeordnete Rolle spielen. Wichtiger sind Verhandlungen über den Gesundheitsfonds, der von der FDP abgelehnt wird. Wie ihr Generalsekretär Dirk Niebel sagt, gehört die Abschaffung des Fonds zu den zentralen Themen der Koalitionsverhandlungen. Unter diesem Gesichtspunkt ist die von der CDU ins Spiel gebrachte Personalie Josef Hecken als Gesundheitsminister interessant. Der derzeitige Chef des Bundesversicherungsamtes ist einer der "Väter" des Gesundheitsfonds und kraft seines Amtes auch der Verwalter des Fonds. Sein Name steht damit als deutliches Zeichen dafür, dass die CDU nicht bereit ist, den Gesundheitsfonds aufzulösen. Ein Gesundheitsminister Hecken könnte die Entwicklung der Telematik beschleunigen: Als Gesundheitsminister des Saarlandes hatte Hecken die erste deutsche Niederlassung von DocMorris genehmigt. Auch wenn nach etlichen Prozessen eine Entscheidung zugunsten des deutschen Apothekengesetzes im September vom Europäischen Gerichtshof erging und DocMorris eine Niederlage kassierte, gilt Hecken als Vertreter moderner Strukturen, der sich für die Modifizierung des Fernbehandlungsverbotes und des Arzneimittelwerbegesetzes ausgesprochen hatte. Diese Punkte behindern Internet-Angebote wie etwa Doctr.

Auch der bisherigen Familienministerin Ursula von der Leyen (CDU) werden Ambitionen auf das Amt im Gesundheitsministerium zugesagt. Ihr für die CDU/CSU wichtiges Image als moderne Ministerin könnte sich in der oftmals zähen Gesundheitspolitik zerreiben.

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Elektronische Gesundheitskarte: IT-Branche warnt vor Moratorium
« Antwort #42 am: 22 Oktober, 2009, 16:41 »
Der IT-Branchenverband Bitkom hat die Politik eindringlich vor einem Moratorium bei der Einführung der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) gewarnt. Union und FDP diskutieren im Rahmen ihrer Koalitionsverhandlungen derzeit, die gerade begonnene Kartenausgabe auszusetzen. Sollte der angelaufene Rollout der eGK gestoppt werden, drohe der deutschen IT-Industrie ein Milliardenverlust, erklärte Pablo Mentzinis, der beim Bitkom für den öffentlichen Sektor zuständig ist, am heutigen Donnerstag in Berlin.

Zu den Vorleistungen in Höhe von 300 Millionen Euro, die die IT-Branche erbracht habe, kämen die 600 Millionen Euro, die von den Krankenkassen bereits für die Kartenproduktion ausgegeben worden seien. Außerdem seien die Kosten für den Kauf neuer Terminals zu berücksichtigen, die die Ärzte als Fehlinvestition abschreiben könnten. Mentzinis machte zudem auf zusätzlich anfallende Kosten aufmerksam: Durch ein Moratorium müssten Krankenkassen die herkömmliche Krankenversichertenkarte (KVK) mit einem Foto produzieren, um den gesetzlichen Anforderungen nachzukommen.

Eine positive Rechnung präsentierte Bitkom-Präsident August-Wilhelm Scheer. Er bezifferte die Investitionskosten für die eGK mit einmalig 1,7 Milliarden Euro und jährlichen Kosten von 150 Millionen Euro. Diesen  Kosten stünden Einsparungen von jährlich 1 Milliarde Euro durch unterbundenen Kartenmissbrauch gegenüber. Außerdem könnten durch das elektronische Rezept 200 Millionen und dank geringerer Behandlungskosten 500 Millionen Euro pro Jahr gespart werden. So seien die Ausgaben für die eGK in kürzester Zeit amortisiert. "Wir sind in der EU das einzige Land neben Spanien, dass kein vergleichbares System der Vernetzung im Gesundheitswesen eingeführt hat", erklärte Scheer. Ein Stopp der aktuellen Entwicklung würde dazu führen, dass die deutsche IT-Branche keine Chance habe, ihr Know-How exportieren zu können. Deutschland würde in einem zukunftsträchtigen Technologiefeld wieder einmal die rote Laterne übernehmen, mahnte der Bitkom-Vorsitzende.

Scheer präsentierte außerdem die Ergebnisse einer Umfrage (PDF-Datei) über den Umgang mit ärztlichen Unterlagen, die unabhängig von der elektronischen Gesundheitskarte sind. Danach lässt sich fast jeder zweite Patient Untersuchungsunterlagen vom Arzt aushändigen, um Herr über seine Daten zu sein. Dieser "überraschende Wert" sei nur bei älteren Personen nicht erreicht, denen die Frage nach Unterlagen unangenehm sei, weil sie ein Misstrauen gegenüber dem Arzt ausdrücke. Insgesamt belege die Umfrage, dass deutsche Versicherte mündige Versicherte sein wollen.

Mentzinis wies bei seiner eindringlichen Warnung vor dem Moratorium besonders auf das Verschlüsselungsproblem hin. Es führe nach den Schlüssel-Vorgaben durch das BSI dazu, dass ab 2016 ohnehin neue Karten (die sogenannte Generation 1) mit neuen Verschlüsselungsverfahren eingeführt werden müssten. Sollte jetzt die eGK gestoppt werden, würde dies dazu führen, dass die aktuellen Karten (die Generation 0) nutzlos sind und die eigentlichen Gesundheitskarten erst später produziert werden. "Wir haben die ernste Sorge, dass die Kartenhersteller in dieser Situation aussteigen."

Ungeachtet der Warnungen der Industrielobby und der Verhandlungen der Koalitionswilligen gehen die Arbeiten an der eGK voran. So beginnt die für die Karteneinführung verantwortliche Projektgesellschaft Gematik damit, mehrtägige Workshops für Sicherheitsexperten anzubieten. Ziel ist es, qualifiziertes Fachpersonal heranzubilden, das den Einsatz der neuen Technik in Arztpraxen und Kliniken sowie später in Apotheken prüfen und begutachten kann.

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Elektronische Gesundheitskarte: Stillstand auf dem Prüfstand?
« Antwort #43 am: 26 Oktober, 2009, 11:28 »
Deutschland bekommt eine neue Regierung. CDU/CSU und FDP wollen das Land reformieren. Mit dem FDP-Gesundheitsminister Philipp Rösler, als Arzt am Bundeswehrkrankenhaus Hamburg ausgebildet, gibt es einen überraschenden Neustart. Ob das auch für die elektronische Gesundheitskarte (eGK) gilt, darüber streiten sich jetzt die Beobachter.

Im Koalitionsvertrag der neuen Regierung taucht es auf, das besondere Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient, das nicht durch technische und administrative Maßnahmen gestört werden soll. Im selben Atemzug wird die elektronische Gesundheitskarte genannt, die derzeit in der Startregion Nordrhein eingeführt wird. Von der von der FDP in ihrem Wahlprogramm versprochenen kritischen Prüfung der Datensicherheit dieser neuen Karte ist im Koalitionsvertrag ein großes Gewusel übrig geblieben: "Vor einer weitergehenden Umsetzung werden wir eine Bestandsaufnahme vornehmen, bei der Geschäftsmodell und Organisationsstrukturen der Gematik und ihr Zusammenwirken mit der Selbstverwaltung und dem Bundesministerium für Gesundheit, sowie die bisherigen Erfahrungen in den Testregionen überprüft und bewertet werden. Danach werden wir entscheiden, ob eine Weiterarbeit auf Grundlage der Strukturen möglich und sinnvoll ist."

Die Formulierung deutet darauf hin, dass eher die Entscheidungsstrukturen in der Projektgesellschaft Gematik geprüft werden sollen als die Gesundheitskarte und die hinter ihr stehende Technik. Dennoch kommentiert der Bitkom-Vorsitzende August-Wilhelm Scheer den Vertrag aus Sicht der IT-Branche reserviert und weist auf die "ungewöhnlich kritische Grundhaltung" zur eGK hin. Der Appell des Bitkom an die Vertragsaushändler wurde nicht gehört.

Zuvor hatte die Bundesärztekammer die Vereinbarungen als Chance für eine neue Gesundheitskultur bezeichnet, ohne konkret auf die eGK einzugehen. Dagegen sieht sich die Freie Ärzteschaft, erklärte Gegner der eGK, als Sieger. In einer Erklärung freut sich Verbandsvorsitzender Martin Grauduszus, dass das "das Datenerfassungs-Monster elektronische Gesundheitskarte auf Eis gelegt worden ist."

Ob das Eis hält oder schmilzt, ist derzeit noch nicht auszumachen. Parallel zu den Koalitionsverträgen veröffentlichte die Projektgesellschaft Gematik eine Themenlandkarte zum Basis-Rollout (PDF-Datei), die klarmachen soll, wie es weiter geht. Wer die Landkarte aufschlägt, sieht schnell, das von einem Stopp des Projektes keine Rede sein kann.

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Erste Krankenkasse stoppt Ausgabe der elektronischen Gesundheitskarte
« Antwort #44 am: 28 Oktober, 2009, 13:15 »
Die AOK Rheinland hat die für November geplante Ausgabe der ersten elektronischen Gesundheitskarten (eGK) in der Rollout-Region Nordrhein gestoppt. Offiziell wird der Stopp mit dem Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung begründet, inoffiziell werden technische Probleme genannt.

Die 2,6 Millionen Versicherten der AOK Rheinland werden vorerst keine Gesundheitskarten bekommen. Ursprünglich wollte die AOK ab November damit beginnen, 50.000 Karten pro Monat auszuliefern. Gegenüber der Rheinischen Post begründete dies Wilfried Jacobs, der Vorstandsvorsitzende der AOK Rheinland/Hamburg, mit dem Koalitionsvertrag. Dieser stelle die elektronische Gesundheitskarte in Frage: "Ich will von Bund und Land die Zusage, dass am Ende die Karte bundesweit kommt. Sonst muss auch die AOK Rheinland sie nicht einführen", erklärte Jacobs gegenüber der Zeitung. Außerdem sollten die Versicherten nicht verwirrt werden. Die Kosten für die Ausgabe der neuen Karten sollen sich bei der AOK Rheinland auf 5 Millionen Euro belaufen.

Für die am Rollout-Projekt Beteiligten kommt die Absage der AOK Rheinland nicht überraschend. Die Kasse hatte relativ spät mit den Vorbereitungen für die Kartenumstellung begonnen und noch Anfang des Jahres eine Teilnahmepflicht für alle Ärzte in der Rollout-Region Nordrhein gefordert, ehe sie Karten ausgibt. Aktuell haben 43,7 Prozent der Ärzte in der Region ein Lesegerät installiert oder zumindest bestellt, das die eGK auslesen kann. Diese doch sehr niedrige Quote wird von allen Beteiligten kritisiert, die höflichste Bezeichnung kommt mit "verbesserungsbedürftig" von der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein.

Die Absage der AOK hat indes auch technische Gründe: Bei der eGK gibt es Unstimmigkeiten mit der Umsetzung der Kartenspezifikationen. Offenbar wird das "Gültig bis"-Feld der Karte von den Herstellern unterschiedlich angelegt. Die Folge ist, dass das Gültigkeitsdatum der eGK nicht korrekt ausgelesen wird.

Abseits der Aktion der AOK Rheinland wird die Zukunft der eGK derzeit auch im Fachausschuss der Projektgesellschaft Gematik diskutiert, in dem die Pauschalen ausgehandelt werden, die die Ärzte in den übrigen Regionen für die Anschaffung neuer Lesegeräte bekommen. Fraglich ist, ob die Kassen die entsprechenden Verträge unterzeichnen. Die neue Bundesregierung hat im Koalitionsvertrag angekündigt, den Gesundheitsheitsfonds nach und nach zu reformieren. Was dies für die Krankenkassen bedeutet, ist noch unklar. Die meisten Kassen erwarten für das nächste Jahr Defizite, können aber nach Informationen des Handelsblattes ohne staatliche Hilfe weiterarbeiten.

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