Eine der populärsten Popcorn Time Versionen plant weitere Maßnahmen zum Schutz ihrer Nutzer zu treffen. Künftig sollen alle illegalen Datei-Übertragungen von urheberrechtlich geschütztem Videomaterial über das I2P-Netzwerk versendet werden. Damit wäre es Anwälten der Content-Industrie weiterhin erheblich erschwert, die Konsumenten von Torrent-Streams abzumahnen.Popcorn-Time.se ist einer erfolgreichsten Software-Projekte, das auf den Quellcode der BitTorrent-Clients PopcornTime aufsetzt. Über eine simple Benutzeroberfläche können kostenlos urheberrechtlich geschützte Filme und Serien angewählt und zumeist direkt in HD-Qualität angesehen werden. Um ihre Nutzer weiterhin vor teuren Abmahnungen von Anwälten der Content-Industrie zu bewahren, setzten die unbekannten Verantwortlichen des Projektes bislang auf verschlüsselte Verbindungen über ein Virtual Personal Network (VPN).
Bereits seit Einführung dieses Features kämpft der VPN-Betreiber Kebrum jedoch mit dem enormen Nutzeransturm. Insbesondere da der Anonymisierungs-Dienst den Nutzern kostenfrei zur Verfügung steht, werden die Streams durch die begrenzte Serverkapazität nicht immer flüssig übertragen: “Nur ein kleiner Anteil der vielen Nutzern, die wir haben, können das VPN gleichtzeitig benutzen”, berichten die Entwickler des Projektes gegenüber Torrentfreak.
Um die Performance des weitestgehend illegalen Dienstes zu erhöhen, soll nun eine Integration von Popcorn Time in das Invisible Internet Project (I2P) erfolgen. Das I2P Netzwerk existiert bereits seit über einem Jahrzehnt, erlangte allerdings nie besonders große Popularität. Wie das Tor-Netzwerk findet über die Technologie ein verschlüsselte Austausch zwischen allen verbundenen Clients statt. Besonderes Merkmal ist die Optimierung für Filesharing-Aktivitäten.
Die größte Hürde bei der Umsetzung des Vorhabens ist dennoch die womöglich mangelnde Geschwindigkeit der Datenübertragung. Da ein Großteil der zur Verfügung gestellten Streams in HD-Qualität übertragen werden, kommen erhebliche Datenmengen zustande, die ausreichend schnell zwischen den Nutzern ausgetauscht werden müssen. Aktuelle Experimente des Popcorn-Time-Teams drehen sich unter anderem darum, ob die große Zahl an Nutzern einen ausreichend großen Performance-Gewinn des gemeinschaftlich gestützten I2P-Netzes bedeuten würden. Wann es zur einer Umsetzung des Vorhabens kommt, ist demzufolge noch unklar.
Quelle :
www.gulli.com