Autor Thema: Der Desktop zerspittert ...  (Gelesen 803 mal)

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Offline Snoop

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Der Desktop zerspittert ...
« am: 07 August, 2012, 11:28 »
Interessanter Artikel bei Heise - da ist schon was dran. Ich persönlich finde es auch nicht gut, dass KDE und GNOME immer aufgeblähter werden:

http://www.heise.de/open/artikel/Die-Woche-Der-Desktop-zersplittert-1659952.html

Die Woche: Der Desktop zersplittert
Konkurrenz belebt das Geschäft – bei Linux-Desktops entsteht allerdings derzeit so viel Wettbewerb, dass es mittelfristig zum Nachteil aller sein könnte.

"Gnome verliert Marktanteile und Bedeutung" war einer der Aspekte, die der langjährige GTK+- und Gnome-Entwickler Benjamin Otte kürzlich in seinem Blog-Eintrag "Staring Into the Abyss" anriss. Das hört sich nach einem Gnome-spezifischen Problem an – letztlich hat es aber Auswirkungen für alle Linux-Desktops.

Denn ob man jetzt Gnome liebt oder nicht mag: Bis vor rund eineinhalb Jahren war es der dominierende Desktop der Linux-Welt und KDE der wesentliche Konkurrent. Zeitschriftentexte und Internet-Howtos brauchten daher nicht allzu viele "if-then-else"-Konstrukte, um Anwendern zu erläutern, wo und wie sie Zweischirmbetrieb, Audio-Ausgabe, Desktop-Hintergrund oder Datum und Uhrzeit konfigurieren. Durch seine dominante Stellung hat Gnome viele Standards gesetzt und größeren Umbauten zum Durchbruch verholfen – NetworkManager, Pulseaudio, PackageKit, Dbus, Upower oder Udisks beispielsweise. Keiner dieser Bausteine ist perfekt und manche haben anfangs haufenweise Probleme bereitet; aber letztlich haben sie die Eignung von Linux für Heim- und Arbeitsplatz-PCs spürbar verbessert und sind jetzt auch bei KDE im Einsatz.


In den letzten 18 Monaten hat sich die Desktop-Welt aber gewandelt: Erst ist Canonical auf Unity umgeschwenkt – und hat dabei etliche bisherige Gnome-User mitgenommen. Wenig später folgte dann das heiß erwartete Gnome-Version 3 mit seiner Gnome Shell; die war das allerdings so anders als traditionelle Desktops, dass viele Gnome-Nutzer den Schritt nicht mitmachen wollten. So entstanden der Gnome-2-Fork Mate, gerade in Version 1.4 erschienen, und der Gnome-Shell-Ableger Cinnamon, die mit ihrem traditionellen Desktopkonzept schnell viele Fans fanden. Etliche von Gnome 3 und Unity verprellte Gnome-2-Anwender haben sich auch Xfce zugewandt, das so an Bedeutung gewonnen hat.

Statt zwei sind es daher nun sechs Desktops, die hoch in der Gunst der Anwender stehen. Diese Konkurrenz wird sicher das ein oder andere nützliche Bedienkonzept entstehen lassen; aber das wird die Nachteile, die der Wettbewerb und die Zersplitterung mit sich bringen, nicht aufwiegen können. So verteilt sich die ohnehin schon rare Zeit der Betatester nun auf mehrere Desktop-Umgebungen. Bei gemeinsam genutzten Komponenten müssen sich die Entwickler zudem mehr abstimmen. Insbesondere bei größeren Umstrukturierungen verkompliziert das die Arbeit, denn das kostet nicht nur die Zeit, sondern auch Nerven der Entwickler; schon die Zusammenarbeit zwischen Gnome und KDE lief manchmal mehr schlecht als recht. Und selbst wenn das mit den vielen Desktops jetzt gut kappt: Nicht wenige Dinge werden für jeden Desktop wieder neu erfunden, was auch einiges an Entwicklerzeit bindet.

Diese Energie hätte der Lösung größerer Probleme sicher gut getan – von denen gibt es bei Linux-Desktops und deren Unterbau noch reichlich, wie man immer wieder sieht, wenn man Linux-Neulinge bei ihren ersten Gehversuchen beobachtet. Durch die Zersplitterung wird es bis zur Lösung dieser Probleme wohl etwas länger dauern. Wenn ich noch an den von vielen gehegten Wunschtraum "Linux auf dem Desktop" glauben würde, dann würde ich sagen, der rückt damit wieder etwas weiter in die Ferne… (thl)
Intel Core i5, 16 GB Hauptspeicher, Windows 10 Professional 64 bit, Cinergy S2 Box,Smart DVB 0.4

Offline Jürgen

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Re: Der Desktop zerspittert ...
« Antwort #1 am: 07 August, 2012, 13:32 »
Parallel dazu bewegt sich der Windows Desktop ganz ähnlich, mit dem als "Metro" bekannten Design.
Und auch darüber gehen die Meinungen weit auseinander, zumal da Teile der Grundfunktionen erheblich betroffen sind, nach denen sich künftig auch die Software-Entwickler richten müssen.

Meiner Ansicht nach ist die Benutzeroberfläche nicht in erster Linie ein Experimentierfeld für Designer.
Und ihre Bedienbarkeit immer wieder neu zu erlernen, ist definitiv nicht das Hauptinteresse der Nutzer, ob sie für das Betriebssystem nun bezahlen mussten oder nicht.

Der PC ist nicht Selbstzweck, sondern schlicht ein Werkzeug.
Was nicht heißen soll, dass er nicht nett aussehen darf.
Aber die Bedienung sollte sich unbedingt an verbreiteten Standards orientieren.

Bei einem neuen Auto wäre es völlig inakzeptabel, wenn man Lenkrad, Pedale, Schalthebel erst einmal suchen müsste, weil ein Designer sie hinter irgendeinem Schnickschnack versteckt hätte.
Und wenn elementare Funktionen völlig verändert würden, z.B. zum Bremsen am Lenkrad ziehen, zum Blinken den Touchscreen vom Tacho mit zwei Fingern streicheln, dann würden empörte Kunden die Fahrzeuge den Händlern zu recht geradewegs durch die Schaufensterscheibe zurückgeben...

Auf heftigen Widerstand würden Autohersteller auch stoßen, wenn man plötzlich nur noch Aktentaschen oder Einkaufskörbe einladen könnte / dürfte, die der Autohersteller geliefert oder wenigstens zertifiziert hat. Oder Damen oder Kinder...  

Mein PC hat mir zu dienen und zu folgen, nicht umgekehrt.
Wer das nicht achtet, der nimmt sich selbst künftige Chancen weg.

Unity - bleib mir weg, genau wie Metro
Gnome3 - och nö
Mate - schon viel besser
Cinnamon - na geht doch...


Jürgen
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Veränderungen stehen an. Dies ist der bisherige Stand:
28,x°,23.5°,19,2°,13°Ost
,1mØ Multifeed, mit Quattro LNBs; Multiswitches 4x 5/10(+x) - alle ohne Terrestrik und modifiziert für nur ein 12V DC Steckernetzteil (Verbrauch insgesamt 15 Watt)
1mØ mit DiSEqC 1.3/USALS als LNB2 an DVB-S2 STB, aktuell 30°W bis 55°O
1.) FM2A88X Extreme6+, A8-6600K (APU mit 4x 3,9 GHz und Radeon HD8570D), 16GB DDR3 1866, 128GB SSD, 3TB HDD, Win10 x64 Pro 1909 / 10.0.17763.107, Terratec T-Stick Plus (für DAB+), Idle Verbrauch ca. 35 Watt
2.) FM2A75 Pro 4, A8-5600K (APU mit 4x 3,6 GHz und Radeon HD7530D), 8GB DDR3 1600, 128GB SSD, 2TB HDD, Win10 x64 Pro, Idle Verbrauch ca. 45 Watt
3.) Raspberry Pi 512MB u.a. mit Raspbian
4.) GA-MA770-UD3, Phenom II x4 940, 8GB DDR2, Radeon HD6570, 2TiB, USB 3.0, 10 Pro x64 (+ XP Pro 32bit (nur noch offline)), Ubuntu 10.4 64bit, Cinergy S2 USB HD, NOXON DAB+ Stick, MovieBox Plus USB, ...

Samsung LE32B530 + Benq G2412HD @ HDMI 4:2; Tokaï LTL-2202B
XORO HRS-9200 CI+ (DVB-S2); XORO HRT-8720 (DVB-T2 HD)
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Offline Snoop

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Re: Der Desktop zerspittert ...
« Antwort #2 am: 07 August, 2012, 13:43 »
Wahre Worte! Wollen wir hoffen, dass M$ und Co der Wind ins Gesicht weht. Bei einem Smartphone lasse ich mir solche Oberflächen ja noch eingehen, aber der PC ist ein Arbeitsgerät, mit dem ich schreibe! Da will ich nicht am Touchscreen rumhantieren müssen. Und das mit dem Zertifizieren ... bei Apple klappt es, aber nur da, weil die Apple-Benutzer sehr leidensfähig sind.
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Offline spoke1

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Re: Der Desktop zerspittert ...
« Antwort #3 am: 07 August, 2012, 21:44 »
Ich klebe seit Ewigkeiten bei kde 3.5.12 und da werde ich auch hängen bleiben. Positiver Effekt: ich kann bei meiner alten HW bleiben. Don't believe the hype!
Produktiv:
ASRock K8S8X, Athlon64 3000+, 1GB Infineon Ram, WinFast A340 8X AGP, Samsung HD160 GB SATA2,
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Offline dada

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Re: Der Desktop zerspittert ...
« Antwort #4 am: 07 August, 2012, 23:17 »
bin absolut Jürgens Meinung. Die wesentlichen Bedienungsstandards müssen erhalten bleiben, oder wenigstens nur in Übergangsformen abgeändert werden. Wer sich noch an diei alten "Enten" erinnert: Ich hatte noch eine, da wurde der Scheibenwischer mit einem Drehknopf per Hand bedient! Da ist es dann schon ein Fortschritt, wenn die Veränderung einen Elektromotor verwendet.
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Offline SiLæncer

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Gnome-Gründer: Warum der Linux-Desktop gescheitert ist
« Antwort #5 am: 31 August, 2012, 12:20 »
Aufgrund von Inkompatibilitäten zwischen Linux Distributionen und ständigen Änderungen an der Infrastruktur ohne Rücksicht auf Abwärtskompatibilität hat sich Linux auf Desktop-PCs nicht durchgesetzt. Das schreibt Miguel de Icaza im Blog-Eintrag "What Killed the Linux Desktop"; de Icaza ist einer der beiden Gründer des Gnome-Projekts. Bei der Entwicklung des Gnome-Desktops ist de Icaza aber nicht mehr involviert; vielmehr hat er in den letzten Jahren vor allem durch das von ihm Mitbegründete Mono-Projekt und dessen .NET-Laufzeitumgebung Aufsehen erregt.

Mitschuld an den Problemen von Linux auf den Desktop sei laut de Icaza die Entwicklerkultur, die um Desktopsoftware entstanden sei. Hier habe Linus Torvalds einen Grundton vorgegeben, als er feste Treiberschnittstellen ausgeschlossen habe. Die Kernel-Entwickler hätten gute Gründe dafür gehabt und die Macht, dies durchzudrücken. Die Desktop-Entwickler hätten die Einstellung übernommen, aber keine vergleichbare Macht gehabt. Sie hätten aus verschiedenen Gründen ständig Änderungen an den Schnittstellen vorgenommen, ohne dabei sonderlich auf Abwärtskompatibilität zu achten – das war für Open-Source-Programme auch nicht unbedingt nötig, da die Entwickler diese gleich mit anpassen konnten.

Der ganze Artikel

Quelle : www.heise.de

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Offline SiLæncer

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Torvalds reagiert auf Desktop-Kritik von Miguel de Icaza
« Antwort #6 am: 03 September, 2012, 15:22 »
Als "lächerlich" bezeichnet Linus Torvalds die Behauptung von Miguel de Icaza, er selbst hätte für die Entwicklung des linux-Kernels eine Haltung vorgegeben, die für die Probleme von Linux auf dem Desktop mitverantwortlich ist. Das schreibt der Linux-Vater in seinem Kommentar zu einem Google+-Posting, das auf den Blog-Eintrag des Gnome-Mitgründers Miguel de Icaza verweist, in dem dieser Gründe für das Scheitern des Linux-Desktop aufzählt.

Der ganze Artikel

Quelle : www.heise.de

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