Wie Wissenschaftler von Microsoft und der University of New York herausgefunden haben, gibt es offenbar einige Server von Internet Service Providern (ISP), die Suchergebnisse einseitig manipulieren. In erster Linie seien es kommerzielle Gründe, die zur Manipulation führen.
Sind die Suchergebnisse, die wir erhalten, auch immer optimal? In den meisten Fällen kann man wohl ja sagen. Dennoch gibt es bedenkliche Fälle. Einen solchen haben Forscher von Microsoft und der University of New York nun aufgedeckt. Sie haben mehrere "bösartige Server" bei Internet Service Providern entdeckt. Sobald die Nutzer eine Suchanfrage über den Browser starten, werden sie zu bestimmten Websites weitergeleitet, auf denen Werbung vorhanden ist.
Online-Werbepartner würden von dem System profitieren, indem "mehrere Umleitungen eingefügt werden, bevor die Nutzer tatsächlich zu ihrem Ziel gelangen", so die Wissenschaftler. Laut den Analysen der Forscher erhalten diese Unternehmen Geld, wenn ihre Werbung angeklickt wird. Dies funktioniert prinzipiell also fast wie ganz normale Online-Werbung. Die "Extra-Runden" an Weiterleitungen werden jedoch dazu missbraucht, Klicks zu generieren. Fast so, als ob eine große Anzahl individueller Nutzer diese ausgeführt hätte und nicht immer dieselbe Person.
"Darüber hinaus haben wir herausgefunden, dass diese Modifikation äußerst verborgen agiert. Sie greift nur dann ein und leitet um, wenn die Suchanfrage über die Adresszeile des Browsers generiert wird. Nachvollziehbar, da die Abfangbegrenzung auf die Suchanfragen in der Adresszeile das Risiko reduziert, die bösartigen Server zu enttarnen", so die Forscher in einem Statement.
Neben der Weiterleitung über Drittseiten, bei der lediglich Klicks generiert werden, soll es auch zu anderen Manipulationen gekommen sein. So sollen die Links sowie Werbeanzeigen, die neben den Suchergebnissen auftauchen, verändert worden sein. Beinahe zwei Prozent aller US-amerikanischen Internetnutzer (!) sollen von der Manipulation durch derartige Server betroffen sein. Insgesamt 349 solche Server habe man einwandfrei identifizieren können.
Nicht nur im Hinblick auf die Netzneutralität ist diese Entdeckung bedenklich. Der US Wiretap Act verbietet es nämlich ganz explizit, eine Kommunikation zu beeinflussen.
Quelle :
www.gulli.com