ZEITREISE IN DAS GEISTER-BÜRO DES DÜSSELDORFER FOTOGRAFEN CARL SIMON!
Düsseldorf – Ein zugiges Zimmer im ersten Stock. Seit Jahren steht das Haus in Düsseldorf-Unterbilk schon leer. Auf dem Schreibtisch ein schwarzes Bakelit-Telefon neben der alten Briefwaage und dem Stempelkarussell. Nur die dicke Staubschicht verrät, dass hier schon seit Jahren niemand mehr am Schreibtisch gesessen hat ...
Hier sind über 100 Jahre Geschichte auf 23 000 Dias konserviert.
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60 Jahre wusste niemand von diesem Schatz. Jetzt holen Hanns-Peter Hohlbein (55) und Andreas Schroyen (49) die Bilder aus dem Dornröschenschlaf.
Warum ein Nachfahre Carl Simons, der nicht in der Öffentlichkeit in Erscheinung treten möchte, die beiden Macher der Internetseite „Bilderbuch Düsseldorf“ (
www.bilderbuch-duesseldorf.de) erst jetzt informierte, ist sein Geheimnis. Hohlbein: „Wir konnten einfach nicht glauben, was er uns hier für einen Schatz zeigte. Er öffnete einen Schrank, der seit 50 Jahren nicht mehr angerührt worden war. An der Wand standen 300 Kisten mit historischen Dias.“ Seit 1907 betrieb der Düsseldorfer Carl Simon an der Kronprinzenstraße ein Fotogeschäft. Später übernahm sein Sohn das Geschäft. Irgendwann wurde der Laden geschlossen und offenbar interessierte sich niemand für den Foto-Schatz.
Carl Simon fotografierte selbst und sammelte spektakuläre Aufnamen – insgesamt 23 000 Glas-Dias (von Hand koloriert) sortiert in 137 Motiv-Reihen! Darunter Aufnahmen aus China und Indien, Bilder von der Titanic und den Passionsspielen in Oberammergau. Eine ganze Serie („Die Kunst- und Gartenstadt“) zeigt Düsseldorf der 20er und 30er Jahren. Hohlbein: „Das ist ein absoluter Glücksfall!“
Am 22. März zeigt der Verein „Malkasten“ die Dias im Jacobi-Gebäude!
Quelle