Beim Dienstleister
niiu kann man sich seit Anfang 2010 seine individuelle Tageszeitung zusammenstellen lassen. Wer in Berlin wohnt, bekommt sie dann ausgedruckt auf den Frühstückstisch. Alle anderen müssen sich mit der Online-PDF-Version begnügen, die sämtlichen Kunden zur Verfügung steht. Doch der Download dieser PDFs ist weder durch ein Login noch eine Session-ID oder ähnliches geschützt. Wer sich die viel zu einfach aufgebauten Links zusammenbastelt, kann sämtliche individuellen Tageszeitungen aller Kunden abrufen. Die enthalten auch Name und Anschrift des Lesers, sodass dessen Interessen und Vorlieben offen liegen.
Außer den betroffenen Kunden, dürften auch die Zeitungspartner von niiu ob dieser Lücke die Augenbrauen kraus legen. Denn außer selbst gewählten Internet-News-Feeds kann man sich die Seiten von achtzehn Tageszeitungen in seine individuelle Version einbauen lassen. Mit Skripten ist es also wahrscheinlich möglich, diese Zeitungen täglich aus den Einzelseiten wieder zusammenzusetzen – kostenlos.
Das wird die Verlage kaum freuen, die ohnehin fieberhaft überlegen, wie sie denn mit ihren Zeitungen noch Geld verdienen können. Das ist auch eins der wichtigsten Themen auf dem am kommenden Montag beginnenden Zeitungskongress des Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger (BDZV).
Quelle :
www.heise.de
