Autor Thema: Nacktscanner erneut in der Diskussion  (Gelesen 3563 mal)

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Nacktscanner erneut in der Diskussion
« am: 28 Dezember, 2009, 17:06 »
Als Reaktion auf das misslungene Selbstmordattentat auf einen in Detroit landenden Airbus A330 sind die Sicherheitsmaßnahmen im Transatlantikverkehr verschärft worden. Ab sofort ist es verboten, sich Decken auf den Schoß zu legen. Gleichzeitig wird der verstärkte Einsatz von sogenannten "Nacktscannern" diskutiert, weil es dem Attentäter gelungen war, Plastiksprengstoff an Bord zu schmuggeln. Dieser wird von den üblichen Metalldetektoren nicht erkannt.

Den Hintergrund der neuen Diskussion bildet der Versuch eines Nigerianers, ein Flugzeug der Delta Airlines von Amsterdam nach Detroit unmittelbar vor der Landung mit einem am Bein befestigten Sprengsatz zum Absturz zu bringen. Zu diesem Zweck hatte der 23-jährige, aus einer wohlhabenden Familie stammende Umar Faruk Abdulmuttallab 80 Gramm "Plastiksprengstoff" (PETN) an Bord geschmuggelt und kurz vor der Landung auf der Toilette scharfgemacht. In eine Decke gehüllt wartete er auf den Landeanflug. Sein Plan war es offenbar, das Flugzeug in der Einflugschneise über Detroit zu sprengen.Der Plan misslang, weil der Zünder nur eine Verpuffung auslöste und der niederländische Passagier Jasper Scheuringa sofort reagierte und den Attentäter noch vor den Sicherheitskräften überwältigte.

Nach diesem Vorfall haben die Sicherheitsbehörden eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, die ähnliche Aktionen verhindern sollen. So ist es auf Transatlantikflügen ab sofort während des gesamten Fluges untersagt, Decken zu benutzen, ebenso darf der Sitzplatz eine Stunde vor der Landung nicht mehr verlassen werden. Außerdem wird nach einer Mitteilung des Bundesinnenministerium die zielgerichtete Sicherheitskontrolle verstärkt. Da jedoch Metalldetektoren PETN-Sprengsätze nicht erkennen können, wird vor allem in den USA der verstärkte Einsatz von Nacktscannern gefordert. Gegenüber dem Fernsehsender ABC hatte etwa der ehemalige Sicherheitsberater der Regierung Bush gefordert, solche Geräte auf allen Flughäfen der Welt einzusetzen, nicht nur in den USA. Dort sollen ca. 100 Scanner in Betrieb sein.

Der Einsatz dieser im Terahertz-Bereich arbeitenden Geräte stößt vor allem in Europa auf Ablehnung und Empörung. In einer Pressemeldung der Gewerkschaft der Polizei stellt sich Gewerkschaftsboss Konrad Freiberg dementsprechend die Frage, ob die Nacktscanner nicht doch eingeführt werden sollten und beantwortet sie so: "Selbstverständlich muss die Detektionstechnik weiterentwickelt werden, die Tatmittel leichter erkennbar machen. Dabei darf aber  die Privat- und Intimsphäre der Passagiere nicht verletzt werden." Auch sein Kollege Rainer Wendt von der Deutschen Polizeigewerkschaft wandte sich gegen den Einsatz von
Nacktscannern, weil sie gegen die Menschenwürde verstoßen. Stattdessen forderte er, das Polizeipersonal zu verstärken und bei der Fluggastkontrolle nur noch besonders zertifizierte private Sicherheitskräfte einzusetzen.

Als Alternative zu den aktuellen Terahertz-Scannern gelten passive Terahertz-Scanner und Partikeldetektionssysteme, die einen Fluggast "anpusten". Ähnlich wie bei der Untersuchung von verdächtigen Laptops wird dabei nach Partikeln gesucht, die auf gefährliche Stoffe hindeuten.

Während deutsche Politiker aller Couleur in eilig fabrizierten Statements die Ablehnung der Nacktscanner betonen, sind Sicherheitsexperten mehr mit der Frage beschäftigt, warum die hochgelobten Datenbanksysteme der US-amerikanischen Homeland Security versagten. Nach Recherchen des Fernsehsenders CNN soll der nigerianische Attentäter zwar in der "Terrorist Identity Database" gespeichert gewesen sein, nicht jedoch in der "Terrorist Screening Database", die vor Flugantritt abgefragt wird.

Quelle : www.heise.de
« Letzte Änderung: 29 Dezember, 2009, 14:17 von SiLæncer »

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Widerstand gegen Nacktscanner sinkt
« Antwort #1 am: 29 Dezember, 2009, 20:32 »
Aufgrund des versuchten Terroranschlags letzter Woche scheint die grundsätzlichliche Ablehnung der Nacktscanner an Flughäfen bei CDU und FDP zu sinken.

Einige der führenden Politiker der Regierungsparteien würden Nacktscanner an Flughäfen nun nicht mehr grundsätzlich ablehnen. Es gilt über diese Maßnahme zumindest nachzudenken, sofern die Grundrechte der Menschen dabei nicht verletzt werden. Sollte es möglich sein, diese Geräte so zu konstruieren, dass beispielsweise die Intimsphäre geschützt ist, dann könnte man über Nacktscanner nachdenken, da es die Sicherheit der Flugpassagiere maßgeblich erhöhen würde. Dies sagte der CDU-Politiker Wolfgang Bosbach in einem Interview mit der Tagesschau. Vor etwas über einem Jahr sagte Bosbach noch: "Einen so weitgehenden Eingriff in die Privat- und in die Intimsphäre müsste man schon mit einem so weitgehenden Sicherheitsgewinn begründen. Und den sehe ich nicht." Auch Gisela Piltz von der FDP sagte in der Rheinischen Post, dass sich die Ablehnung der Nacktscanner auf die erste Generation der Geräte beziehen würde. "Wenn die Würde des Menschen gewahrt wird, müssen wir zur Sicherheit der Passagiere auch in solche Systeme investieren."

Kritik gibt es unter anderem von Datenschützern. Eine solche Maßnahme sei unverhältnismäßig, unter anderem deswegen, weil mit den Geräten bestimmte Sprengmittel nicht identifiziert werden können. Der Bundesbeauftragte Peter Schaar sagte: "Die Geräte, die vor gut einem Jahr vorgestellt wurden, zeichnen ein genaues Bild der Silhouette einschließlich der gesamten Körperoberfläche, der Genitalien, von Prothesen bis hin zum künstlichen Darmausgang." Ihm sei nicht bekannt, dass es jetzt Geräte gibt, welche die Intimsphäre schützen würden. Auch kann er sich nicht vorstellen, wie diese Aussehen sollen. "Ich halte es für absolute legitim, neue Technologien zu erforschen. Aber es wäre falsch, kurzfristig Systeme einzusetzen, die noch nicht ausgereift sind und die Menschenwürde nicht respektieren." Man könnte beispielsweise Scanner einsetzen, die auf chemische Ausdünstungen reagieren.

Quelle : www.gulli.com

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Bundespolizei und Union machen Dampf bei Nacktscannern
« Antwort #2 am: 02 Januar, 2010, 19:01 »
Geht es nach deutschen Gesetzeshütern und der Union, sollen die umstrittenen Nacktscanner an Flughäfen schon in diesem Jahr hierzulande in Betrieb gehen. Die Bundespolizei will noch im Januar dem Bundesinnenministerium ein Gerät der zweiten Generation vorstellen, das Intimbereiche von Flugpassagiere unkenntlich machen könne und so die Privatsphäre der Reisenden besser schütze, schreibt der Focus laut Vorabmeldung in seiner Ausgabe vom Montag. Bei dem neuen Ganzkörper-Scanner, der an der Bundespolizeiakademie in Lübeck entwickelt worden sei, sollten Persönlichkeitsrechte und gesundheitliche Aspekte stärker berücksichtigt werden. Der Präsident der Bundespolizei, Matthias Segert, rechne auch mit einem "Mehrwert an Luftsicherheit".
 
Diese Ansicht ist in Strafverfolgungskreisen aber umstritten. Skeptisch betrachtet etwa der Vorsitzende des Bundes Deutscher Kriminalbeamter (BDK), Klaus Jansen, den Nutzen von Nacktscannern. Er warnte im Deutschlandfunk: "Wir müssen sehen, dass wir hier nicht einer technischen Lösung aufsitzen, die eine trügerische Ruhe verbreitet". Im August sei ein Anschlag auf den stellvertretenden Innenminister Saudi-Arabiens verübt worden, bei dem der Attentäter den Sprengstoff im Körper getragen habe. Zudem sei fraglich, ob bei dem versuchten Flugzeugattentat von Detroit der in die Unterhose des Täters eingenähte Sprengsatz von einem Scanner erkannt worden wäre. Es sei der falsche Ansatz, sich nur auf die Technik zu verlassen, betonte Jansen. Maschinen und Computer könnten keinen Verdacht schöpfen. Den US-Behörden hätten alle notwendigen Informationen vorgelegen, um den Mann nicht an Bord zu lassen.
 
Der Chef der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Konrad Freiberg, sprach sich dagegen für die Technik aus. Sie sei wichtig, um nachgewiesene "Mängel bei den Sicherheitskontrollen an unseren Flughäfen" zu beheben. Nacktscanner verletzen die Menschrechte laut dem Ermittler nicht. Sie müssten den Menschen schlicht vorgeführt und erläutert werden, "damit sie erkennen können, dass sie eben akzeptabel sind".
 
Wolfgang Bosbach, Vorsitzender des Innenausschusses des Bundestags, rechnet mit einer schnellen Einführung der Geräte: "Nach meiner Einschätzung werden wir in einem halben Jahr mit Testversuchen auf deutschen Flughäfen beginnen können", sagte der CDU-Politiker der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Er sei zuversichtlich, dass die Pilotprojekte zeigen würden, dass die Persönlichkeitsrechte der Passagiere gewahrt blieben. Wenn alles glatt laufe, könnte einige Monate später der Normalbetrieb starten. Der innenpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Hans-Peter Uhl (CSU), machte ebenfalls Druck. In Zeiten des Massentourismus kann man ihm zufolge auf Körperscanner nicht verzichten, "um Terroristen aus dem Strom der Fluggäste schnell herauszufischen".
 
Bundesinnenminister Thomas de Maizière will nach Unionsangaben Ende Januar im Innenausschuss mit Experten des Parlaments beraten, welche Maßnahmen generell für mehr Flugsicherheit zu ergreifen seien. Dabei solle auch ein Auge auf Duty-Free-Shops geworfen werden. Der CDU-Minister hatte kürzlich erklärt, er befürwortete den Einsatz von Nacktscannern für den Fall, dass sie die Persönlichkeitsrechte der Passagiere "vollumfänglich wahren" und gesundheitlich unbedenklich seien. FDP-Chef Guido Westerwelle zeigte sich gegenüber dem Focus abwartend: "Wenn es jetzt bei Körperscannern technische Neuerungen gibt, die den Schutz der Intimsphäre gewährleisten, werden wir uns das genau ansehen." Neben Datenschützern hatten zuletzt Gesundheitsexperten Bedenken gegen den Einsatz der Durchleuchtungsmaschinen an Flughäfen erhoben. Aus Sicht des Vorsitzenden der Strahlenschutzkommission, Rolf Michel, könnte die Röntgenstrahlung der damit arbeitenden Scanner gerade bei Vielfliegern Krebs oder Leukämie erzeugen.

Über gesundheitliche Auswirkungen aktiver Scanner, die Terahertz-Wellen aussenden, gibt es bisher nur wenige wissenschaftliche Untersuchungen. Aktive Terahertz-Scanner werden nach Einschätzung des Bundesamts für Strahlenschutz (BfS) den geltenden ICNIRP-Expositionsgrenzwert von 10 Watt/m2 deutlich unterschreiten und sollten damit akzeptabel sein. Dennoch empfiehlt das BfS den Einsatz passiver Terahertz-Scanner. Forschungsergebnisse des BfS zu aktiven Scannern sollen Ende 2010 vorliegen.

Quelle : www.heise.de

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Flugsicherheit: Von Nacktscannern, HAMLeT und Sicherheitsarbeitern
« Antwort #3 am: 04 Januar, 2010, 14:24 »
Die sicherheitspolitische Neujahres-Debatte über Nacktscanner geht weiter.  Sicherheitspolitiker sprechen sich für den Einsatz der Terahertz-Abtaster aus; sie glauben den Herstellern dieser Geräte, dass bis zum Sommer Verfahren entwickelt werden können, die die Privatsphäre der Flugpassagiere schützen. Sicherheitsexperten befürworten dagegen eine sensorische Komplettüberwachung kritischer Bereiche mit Systemen wie Hamlet, ausgeschrieben "Hazardous Material Localization and Person Tracking". Derweil fordern die Sicherheitsarbeiter der Polizei eine kritische Prüfung der gesamten Flugsicherheit.

So erklärte Hans-Peter Uhl, der innenpolitische Sprecher der Union, die Geräte für "unverzichtbar".  Auch die selbsterklärte Bürgerrechtspartei FDP spricht von einem "richtigen Weg". Fast alle Politiker berufen sich dabei auf Software-Modifikationen, die in den Labors der Bundespolizeiakademie Lübeck entwickelt werden. Demnach werden die Intimbereiche gescannter Personen verpixelt. Erkannte eng am Körper getragene Gegenstände wie Keramikmesser und "Plastiksprengstoff" sollen mit grafischen Warnsymbolen gekennzeichnet werden, auf dass der Sicherheitsbeamte eine Ausleitung und Untersuchung einer verdächtigen Person veranlassen kann.

Abseits der Diskussion um Privatsphäre und Intimbereichsschutz gibt es jedoch Sicherheitsexperten, die Nacktscanner im Gesamtsystem des Schutzes vor Terroristen für wenig praktikabel halten. Sie machen darauf aufmerksam, dass derartige Scanner, die zusätzlich zu den Metall-Detektoren eingesetzt werden müssen, die Fluggastabfertigung stark behindern. Besser sei es, Flughäfen mit einem dichten Netz von hochempfindlichen Sensoren zu überziehen und gleichzeitig die rechnergestützte Videoüberwachung auszubauen. Besonders erfolgversprechend soll der Ansatz von HAMLeT sein, dem "Hazardous Material Localization and Person Tracking", das am ehemaligen Militärforschungsinstitut FKIE entwickelt wurde. Die heute als Fraunhofer-Forscher arbeitenden Wissenschaftler entwickelten dabei eigentlich zwei Sensor-Netze jeweils für die Partikel-Detektion und das Location Tracking von Fluggästen. Im ersten Schritt wird ein gefährlicher Stoff geortet, im zweiten Schritt wird durch Analyse der Fluggastbewegungen der gefährliche Stoff einer Person zugeordnet. In einem Bundeswehrversuch sollen mit HAMLeT fünf "Terroristen" mit verdeckten Sprengstoffen enttarnt worden sein.

Auf einen weiteren, wenig bekannten Aspekt der Flugsicherheit macht die Gewerkschaft der Polizei aufmerksam. Bekanntlich wurde der nigerianische Terrorist in letzter Minute von einem Passagier gestoppt, der ihn wie ein Sky Marshal überwältigte. Der Ausbau dieser Sicherheitskomponente ist nach Ansicht der Gewerkschaft dringend geboten. Sie spricht davon, dass gerade einmal die Hälfte der 200 Stellen für Flugsicherheitsbegleiter in Deutschland besetzt sind. Statt kurzsichtig nur über die Nacktscanner zu debattieren, müsse der gesamte Bereich der Flugsicherheit auf den Prüfstand, betonte Gewerkschaftschef Konrad Freiberg. Außerdem müssten Sicherheitsarbeiter besser entlöhnt werden.

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Gegenwind für Einsatz von Nacktscannern
« Antwort #4 am: 05 Januar, 2010, 11:20 »
Der Bundesdatenschutzbeauftragte Peter Schaar lehnt den umstrittenen Einsatz von Ganzkörper-Scannern an Flughäfen weiter ab. "Ich habe bisher noch kein Gerät gesehen, das die Persönlichkeitsrechte wahrt", warnte der oberste Datenschützer der Republik in der "Frankfurter Rundschau". Allein die von der Bundespolizei angekündigte Neuerung, dass auf den Monitoren keine Nacktbilder mehr zu sehen seien, reiche nicht aus zum Schutz der Intimsphäre. Schaar wandte sich damit auch gegen die sogenannte zweite Generation von Scannern, bei denen Intimbereich gepixelt werden sollen.

Zudem kritisierte der Datenschützer, dass die Bundespolizei bei der Entwicklung der neuen Geräte die persönlichkeitsrechtlichen Anforderungen offenbar selbst festlege. "Es verwundert mich, dass ich auch auf meine Nachfrage hin keine Einzelheiten zu den Scanner-Tests erfahren konnte", sagte Schaar. Ein Sprecher der Bundespolizei bestätigte der Zeitung, für die persönlichkeitsrechtlichen und gesundheitlichen Anforderungen an die neuen Scanner keine Vorgaben von der Politik bekommen zu haben. Man betrachte die Testergebnisse der Bundespolizeiakademie vielmehr gerade andersherum als "Entscheidungsgrundlage für die Politik".

Der Leiter des Unabhängigen Landeszentrums für Datenschutz Schleswig-Holstein (ULD), Thilo Weichert, verwies auf einen seiner Ansicht nach bislang in der Debatte vernachlässigten Punkt: So sei noch nicht geklärt, ob eine hinreichend sichere Detektion überhaupt möglich werde. Es sei nicht auszuschließen, dass nicht hundert Prozent aller gefährlichen Gegenstände erkannt werden könnten. Damit wäre der Einsatz der Scanner "unverhältnismäßig".

Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer mag derweil vor einer übereilten Einführung der umstrittenen Technik zur Durchleuchtung von Flugpassagieren nichts wissen. "Ich nehme die Argumente, die gegen die Nacktscanner vorgetragen werden, sehr ernst", sagte der CSU-Politiker der dpa. "Eine Einführung solcher Geräte darf keinesfalls übers Knie gebrochen werden."

Die FDP wollte sich im Gegensatz zu Innenpolitikern der Union ebenfalls nicht auf einen Zeithorizont zur Einführung neuer Scanner festlegen. Der parlamentarische Staatssekretär im Bundesjustizministerium, Max Stadler (FDP), sagte dem Berliner "Tagesspiegel", die Erfahrung habe gelehrt, dass Sprengstoff in der Unterwäsche unerkannt an Bord von Flugzeugen gebracht werden könne. Daher könnten Körperscanner "der richtige Ansatz" sein. Jedoch müsse vor ihrer Installation der Eingriff in die Intimsphäre der Menschen so gering wie möglich und mit dem Einsatz ein deutlicher Sicherheitsgewinn verbunden sein.

Auch in Brüssel wird die Diskussion über neue Sicherheitsvorkehrungen zur Absicherung des Flugverkehrs wieder aufgegriffen. Nach europäischem Recht sind Nacktscanner bislang nicht an Flughäfen zugelassen, erklärte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums in diesem Zusammenhang. Um die Scanner in der EU generell zuzulassen, müsste erst eine einschlägige Verordnung geändert werden. Dafür sei eine Mehrheit der Mitgliedstaaten erforderlich. Ausnahmen für Tests könnten aber bei der EU-Kommission beantragt werden, was Deutschland aber bislang nicht gemacht habe.

Der Vorsitzende des Rechtsausschusses im EU-Parlament, Klaus-Heiner Lehne, rechnet damit, dass die EU den Weg für einen europaweiten Einsatz der umstrittenen Körperscanner bis zum Frühsommer freimacht. "Nach dem vereitelten Anschlag von Detroit haben wir eine völlig andere Situation", sagte der CDU-Politiker der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Er halte es für wahrscheinlich, "dass das EU-Parlament einen Vorstoß der Kommission zur Einführung technisch ausgereifter Körperscanner billigen wird". 2008 hatten sich viele EU-Parlamentarier noch entschieden gegen die damaligen Pläne Brüssels $(LB209789:gestemmt), den Einsatz von Ganzkörper-Scannern ab 2010 an Flughäfen zuzulassen.

Rechtliche Probleme könnte es in Großbritannien geben: Kinderschützer beklagen dort laut einem Bericht des "Guardian", dass die Geräte Gesetze zum Jugendschutz und zum Kampf gegen Kinderpornographie verletzten. Sie forderten demnach die Regierung auf, die Frage zu klären, ob Personen unter 18 Jahren von der Durchleuchtung durch die Scanner ausgenommen werden müssen. Am Flughafen von Manchester, wo die Geräte derzeit auf freiwilliger Basis getestet werden, seien Minderjährige von den Probeläufen ausgeschlossen. Das britische Kinderschutzgesetz verbiete es, unangemessene Bilder oder entsprechende virtuelle Darstellungen eines Kindes zu erstellen. Zwar gebe es für die Kriminalitätsprävention Ausnahmen. Dafür müssten aber Anhaltspunkte für eine konkrete Gefahr vorliegen. Britische Bürgerrechtler zeigten sich besorgt, dass mehr oder weniger viel Nacktheit zeigende Scan-Aufnahmen etwa auch von Prominenten im Internet landen könnten.

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FDP-Bundestagsfraktion will 2010 noch keine Nacktscanner
« Antwort #5 am: 06 Januar, 2010, 12:59 »
Der nach einem gescheiterten Terrorangriff auf ein Flugzeug in den USA neu erwogene Einsatz von Nacktscannern an Flughäfen entzweit die schwarz-gelbe Koalition. Ein führender Innenpolitiker der FDP-Bundestagsfraktion hat sich gegen die Pläne der von CDU und CSU gestellt, möglichst bereits in der ersten Hälfte des Jahre 2010 Ganzkörper-Scanner hierzulande zu installieren. Dieses Vorhaben sei nichts weiter als "Wunschdenken" des Koalitionspartners, sagte der Leiter des FDP-Arbeitskreises Recht und Innen, Hartfrid Wolff, der Neuen Osnabrücker Zeitung.

Die Geräte werfen Wolff zufolge nach wie vor eine Fülle technischer, rechtlicher und gesundheitlicher Probleme auf, die nicht ansatzweise ausgeräumt seien. Selbst wenn sich alle Bedenken ausräumen ließen, werde es mit der FDP keinen "nationalen Alleingang" beim Scanner-Einsatz geben. Er persönlich bezweifle, ob Nacktscanner eine geeignete technische Lösung bei der Sprengstoffsuche seien und ob die Intimsphäre der Fluggäste bei ihrer Verwendung gewahrt bleibe.

Vertreter der EU-Kommission widersprachen laut dpa derweil der Ansicht der Bundesregierung, dass für den regulären Einsatz der umstrittenen Geräte in den Mitgliedsstaaten zunächst eine einschlägige Verordnung geändert werden müsse. Jedes EU-Land könne sich frei entscheiden. 2008 hatte die Kommission aber selbst einen Stein zur Änderung der Verordnung für Luftverkehrssicherheit ins Rollen gebracht, war dabei auf heftigen Widerstand gestoßen und hatte letztlich alles beim Alten belassen.

Die Situation in Europa sieht derzeit sehr unterschiedlich aus. Großbritannien wolle noch im Januar Nacktscanner auf dem Londoner Flughafen Heathrow einführen, erklärte der britische Innenminister Alan Johnson am gestrigen Dienstag. In den Niederlanden hat der Amsterdamer Flughafen Schiphol Agenturmeldungen zufolge zur Ergänzung der bereits vorhandenen 15 Körperscanner weitere 60 bestellt. Die spanische Regierung will die Technik dagegen vorerst nicht einführen. Auch sie drängt auf eine einvernehmliche Lösung für die EU. Am morgigen Donnerstag wollen sich in Brüssel Innenexperten von Kommission und Rat über das weitere Vorgehen absprechen. Dabei soll unter anderem hinterfragt werden, ob die neuartigen Durchleuchtungsmethoden gesundheitsschädlich sein könnten und ob die Intimsphäre der Betroffenen gewährleistet werde.

Das EU-Parlament will zumindest für das eigene Haus keine Nacktscanner mehr einsetzen. Für sechs der Geräte, die seit mehr als acht Jahren ungenutzt in den Kellern der Abgeordnetenkammer lagern, soll laut AFP am 15. Januar die Ausschreibung beginnen. Dies gehe aus einem Schreiben der Parlamentsverwaltung an den CSU-Abgeordneten Markus Ferber hervor. Interessenten könnten das Angebot im Amtsblatt der EU einsehen. Eigene Offerten könnten bis zum 6. Februar eingesandt werden. Die Parlamentsverwaltung hatte die Geräte unter dem Eindruck der Terroranschläge vom 11. September 2001 in den USA im Folgejahr für insgesamt 720.000 Euro gekauft. Die Volksvertreter wollten aber nicht als Testpersonen für die Technik fungieren. Auch hierzulande gab es bereits 2008 Vorschläge aus Kreisen von Sicherheitsexperten, Nacktscanner zunächst im Bundestag zu installieren. Sie wurden bislang aber nicht weiter verfolgt.

Die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) hält die Verbreitung der Technik indes nicht für vordringlich. Ihr Chef, Rainer Wendt, sprach sich gegen eine "Fixierung" auf die Suche nach Sprengstoff oder Waffen aus. Effektiver wäre es seiner Ansicht nach, "gezielt auffällige Personen aus dem Strom der Fluggäste herauszufiltern". Wendt sprach sich dafür aus, "auf jedem deutschen Flughafen einen Profiler pro 1000 Fluggäste einzusetzen". Die Analytiker könnten Passagiere nach Kriterien wie Nationalität, Religion, ethnischer Herkunft, Flugziel oder Verhalten herauspicken und näher unter die Lupe nehmen. Vielfliegern und Geschäftsreisen sollten die Kontrollen durch eine einmalige Registrierung und  Überprüfung erleichtert werden.

Die deutschen Flughäfen selbst warnten vor einer übereilten Einführung von Nacktscannern. Ralph Beisel, Hauptgeschäftsführer des Flughafenverbands ADV, sagte der Rheinischen Post, die derzeit in der Entwicklung befindlichen Geräte erfüllten noch nicht alle Vorgaben. Über kurz oder lang würden die Nacktscanner aber wohl zum Einsatz kommen. Die deutsche Bevölkerung steht der Durchleuchtung offenbar abwartend positiv gegenüber. Laut einer Forsa-Umfrage für das Magazin Stern sprachen sich 63 Prozent der Befragten dafür aus, dass Reisende vor allen Flügen mit den Scannern kontrolliert werden. 31 Prozent waren dagegen, 6 Prozent zeigten sich unentschieden.

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Profiler statt Nacktscanner?
« Antwort #6 am: 06 Januar, 2010, 19:12 »
Die Deutsche Polizeigewerkschaft (DpolG) hat heute die Diskussion um die sogenannten Körperscanner weiter angeheizt. Der DpolG-Chef schlägt vor, an den Flughäfen Profiler statt Nacktscanner einzusetzen. Dies würde die Abfertigung der Fluggäste deutlich beschleunigen.

Aus Berlin sind noch keine Entscheidungen zu hören. Und schon ist die Diskussion um die Körperscanner um ein weiteres Argument angereichert worden. DPolG-Chef Rainer Wendt sagte heute gegenüber der Neuen Osnabrücker Zeitung, dass in Bezug auf die Flugsicherheit alle zu sehr auf die Suche nach Sprengstoff, Flüssigkeiten und Waffen fixiert seien. Effektiver wäre es, "gezielt auffällige Personen aus dem Strom der Fluggäste herauszufiltern." Er spricht sich dafür aus, auf jedem deutschen Flughafen einen Profiler für jeweils 1.000 Fluggäste einzusetzen. In anderen Bereichen der Kriminalistik wäre dies längst üblich. Wendt hält es sogar für "fahrlässig", in diesem überaus sensiblen Bereich auf solche Maßnahmen zu verzichten.

Derartige Fallanalytiker (Profiler) versuchen Täterprofile zu erstellen. Sie kombinieren und analysieren dazu verschiedene Daten und machen auf mögliche Verdächtige aufmerksam, die man vor Antritt des Fluges genauer untersuchen könnte. Dabei spielen unterschiedliche Kriterien der Fluggäste eine große Rolle. So etwa deren Nationalität, Religionszugehörigkeit, ethnische Herkunft, Flugziel oder wenn sie sich auffällig verhalten sollten. Da es ohnehin kein fehlerfreies System gibt, könnte diese Methode zumindest die Schlangen in den Flughäfen deutlich reduzieren. Vielflieger und Geschäftsreisende sollen nach Ansicht der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) nach einer einmaligen ausführlichen Überprüfung ohne jede Kontrolle fliegen dürfen.

Der Gewerkschaft der Polizei (GdP) geht das alles nicht weit genug. Sie fordern von der Bundesregierung eine umfassende Überprüfung aller Sicherheitsstrukturen. Es reiche nicht aus, das Sicherheitsloch nur an einer Stelle zu flicken. Konkret sind damit die Körperscanner gemeint. Die GdP forderte vorgestern zudem eine deutliche Ausweitung der Personaldecke beim Sicherheitspersonal und spürbare Verbesserungen der Arbeitsbedingungen aller dort Beschäftigten. Die gesamte Flugsicherheit müsse nach Ansicht der GdP auf den Prüfstand. Auch wurde moniert, warum noch immer nicht alle Stellen der Flugsicherheitsbegleiter (Sky Marshalls) besetzt seien. Folge der Untätigkeit sei, "dass im großen Umfang Stellen der Bundespolizei an den großen Flughäfen unbesetzt seien und mit aufwendigen und belastenden Abordnungen ausgeglichen werden müssen", so der Vorsitzende des GdP-Bezirks Bundespolizei, Josef Scheuring.

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Justizministerin knüpft Einsatz von Nacktscannern an Bedingungen
« Antwort #7 am: 07 Januar, 2010, 12:15 »
Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) möchte Flugreisende nur unter klaren Bedingungen bis auf die Haut durchleuchten lassen. Der Einsatz von Körperscannern an Flughäfen sei nur sinnvoll, wenn damit "tatsächlich ein Gewinn an Sicherheit verbunden" sei, sagte die FDP-Politikerin der Ulmer Südwest Presse. Zudem müsse der Schutz der Intimsphäre "strikt gewährleistet" sein. Zunächst sei zu prüfen, ob es an deutschen Flughäfen genügend Sicherheitspersonal gebe und wie gut dieses ausgebildet sei. Zuvor hatte der FDP-Bundestagsabgeordnete Hartfrid Wolff deutlich gemacht, dass er das Vorhaben von CDU und CSU, die sogenannten Nacktscanner noch in diesem Jahr einzuführen, ablehne.

Generell warnte die Justizministerin in der Neujahrsdebatte über Sicherheitsvorkehrungen vor übertriebenem Daten- und Technikfetischismus. Der fehlgeschlagene Anschlag auf ein Flugzeug über Detroit habe gezeigt, dass in den USA, "wo sehr konkrete Hinweise auf diesen Terroristen vorlagen", offensichtlich so viele Daten gesammelt würden, dass die richtigen Informationen nicht an der richtigen Stelle seien: "Das bestätigt uns in unseren Vorbehalten gegen diese immense Datensammelwut."

Unterdessen forderte auch der Vorsitzende des Innenausschusses des Bundestags, Wolfgang Bosbach, ein verbessertes Training des Sicherheitspersonals an Flughäfen. Der Befürworter von Ganzkörper-Scannern setzte sich in der Tageszeitung Die Welt im Falle des Einsatzes der Technik für eine "ethische Schulung" der entsprechenden Mitarbeiter ein. Auch die Tübinger Ethikprofessorin Regina Ammicht Quinn, die sich im Auftrag des Bundesforschungsministeriums mit ethischen Fragen der Scanner beschäftigt, hatte zuvor in diese Richtung argumentiert: "Reisende, die sich offenbaren, dürfen nicht bloßgestellt werden."

Der SPD-Innenexperte Dieter Wiefelspütz hält den Einsatz der umstrittenen Geräte grundsätzlich für gerechtfertigt. 2008 hatte er sie noch empört abgelehnt. Der Sozialdemokrat sieht darin aber kein Patentrezept. "Körperscanner wird es geben müssen, vorausgesetzt, sie sind nicht gesundheitsschädlich und die Würde des Menschen bleibt gewahrt", sagte er der tageszeitung. Die aktuelle Diskussion nehme "beinahe hysterische Züge an". Der reflexartige Ruf nach besserer Sicherheitstechnik verschleiere, dass im Falle des vereitelten Anschlags die Sicherheitsbehörden in den USA und den Niederlanden versagt hätten.

Die Linke ist nach wie vor entschieden gegen Nacktscanner. Diese trügen nicht zu mehr Sicherheit von Flugpassagieren bei, sondern verletzten deren Persönlichkeitsrechte, erklärte die innenpolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion der Oppositionspartei, Ulla Jelpke. Mit der geplanten Einführung der Technik solle ausgetestet werden, wieweit die Bürger "bereit sind, sich unter dem Eindruck einer künstlich geschürten Terrorhysterie ihrer Bürgerrechte zu entkleiden und bis in die Intimsphäre durchleuchten zu lassen". Das Ziel sei offenbar "ein allseits überwachter und kontrollierter gläserner Mensch". Die Grünen stehen dagegen anscheinend auch vor einem Meinungswechsel. Ihr sicherheitspolitischer Sprecher, Wolfgang Wieland, befand, dass die Scanner eventuell sogar einen Zugewinn an Privatsphäre bedeuten könnten, wenn das Abtasten von Passagieren entfalle.

Der Chef des Flughafens Köln/Bonn, Michael Garvens, empfahl der Politik, von einem Einsatz der Technik Abstand zu nehmen. "Ich prophezeie Riesenstaus an den Kontrollstellen und erhebliche Zeitverluste für die Passagiere", sagte er dem Kölner Stadt-Anzeiger. Der Kontrollvorgang dauere mit den Geräten so lange, "dass wir im Vergleich zur jetzigen Situation 50 Prozent weniger Passagiere durch die Sicherheitskontrollen schleusen könnten". Er habe zudem "große Bauchschmerzen, was die zur Verfügung stehende Technik angeht". Ablehnend reagierten auch Behindertenvereinigungen. Die Präsidentin des Sozialverbands VdK, Ulrike Mascher, will die Geräte nur akzeptieren, wenn auch die Privatsphäre von Reisenden mit besonderen Behinderungen gewahrt ist. Laut Adolf Bauer vom Sozialverband Deutschland sind die Träger von Prothesen schon jetzt oftmals die Leidtragenden bestehender Kontrollen.

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Innenministerium will Nacktscanner bald testen
« Antwort #8 am: 09 Januar, 2010, 16:09 »
Das Bundesinnenministerium bereitet für den Sommer erste Tests der umstrittenen Ganzkörper-Scanner an deutschen Großflughäfen vor. Dies erklärte Staatssekretär Klaus-Dieter Fritsche laut einem Vorabbericht des Focus. Zuvor sollen demnach aber noch Untersuchungen über mögliche Gesundheitsrisiken für Reisende durchgeführt werden. Der CSU-Politiker halte ferner eine Verbesserung der Scanner-Software für nötig. So sollten etwa Gürtelschnallen "herausgerechnet" werden, ohne dass dabei "gefährliche Substanzen" übersehen würden.

Prinzipiell kann der Staatssekretär dem Focus zufolge die Bedenken von Datenschützern und Teilen der Politik gegen Nacktscanner nicht nachvollziehen. Die aktuelle Generation der Geräte zum Durchleuchten der Passagiere bis auf die Haut wahre die Persönlichkeitsrechte "vollständig". In der Regel werde nur ein OK-Zeichen gegeben, nicht einmal eine Körperaufnahme auf dem Display für die Kontrolleure dargestellt. Werde ein auffälliges Objekt erkannt, zeige der Bildschirm die dazugehörige Körperstelle nur schematisch an.

Bei einer Vorführung eines Geräts des US-Herstellers L3 Communications durch die Bundespolizei versteckte dem Bericht zufolge ein Proband PETN-Sprengstoff in seiner Unterhose, ähnlich, wie ihn der potenzielle Flugzeugattentäter Umar Farouk Abdulmutallab an Bord eines Fliegers von Amsterdam nach Detroit geschmuggelt hatte. Der Scanner habe angeschlagen und ein gelbes Viereck an der entsprechenden Stelle abgebildet. Die herkömmlichen Metall- und Sprengstoffdetektoren würden Terrororganisationen dagegen austricksen, wie ein Geheimreport des Bundeskriminalamts (BKA) darlege. So seien bei der gefundenen PETN-Substanz die üblichen Markierungsstoffe, die militärische plastifizierbare Sprengstoffe eigentlich enthalten müssten, entfernt worden.

Die EU ringt unterdessen nach einer gemeinsamen Linie, um einen Wildwuchs auf dem Martk für Nacktscanner zu verhindern. "Das Beste wäre eine europäische Lösung, anstatt die einzelnen Staaten entscheiden zu lassen", mahnte EU-Verkehrskommissar Antonio Tajani im Rahmen einer Expertenrunde am Donnerstag in Brüssel. Eine rasche Entscheidung sei aber nicht zu erwarten, da die neue EU-Kommission frühestens zum Monatsende antreten wird. Vor allem der belgische Verkehrsstaatssekretär Etienne Schouppe bezeichnete den Einsatz der Technik als überzogen.

Der europäische Antiterror-Koordinator, Gilles de Kerchove, sprach sich gegen einen flächendeckenden Einsatz von Nacktscannern auf europäischen Flughäfen aus. "Man sollte die Geräte nicht unbedingt systematisch für alle Passagiere auf allen Strecken einsetzen", sagte er der Financial Times Deutschland. Die Sicherheitsbehörden könnten "bestimmte Flüge aussuchen und deren Passagiere scannen, und vielleicht einen Teil der anderen Fluggäste". Der große Rest der Passagiere könnte damit nach de Kerchoves Vorstellungen weiter kontrolliert werden wie bisher.

Vor Risiken, die mit den Röntgenstrahlungen verbunden seien, warnte der italienische Gesundheitsminister Ferruccio Fazio. Diese könnten für schwangere Frauen, Kinder und für Vielflieger gefährlich sein, sagte der Politiker der italienischen Tageszeitung La Stampa. Die Strahlen hätten laut Experten das Potenzial, langfristig etwa Leukämie zu verursachen. Zuvor hatte der italienische Innenminister Roberto Maroni angekündigt, Nacktscanner spätestens vom Frühjahr an auf den Flughäfen von Rom, Venedig und Mailand testen zu wollen.

Auch der EU-Abgeordnete Markus Ferber hält die Einführung der Technik zumindest für verfrüht. Es sei noch nicht sicher, dass die Scanner wirklich alle Forderungen nach einem Schutz der Persönlichkeitsrechte erfüllen, betonte der CSU-Politiker bei der Expertenrunde der EU-Kommission. Ein Mehr an Sicherheit sei nicht immer eine Frage der technischen Ausrüstung oder der reinen Datensammlung. Nötig sei vielmehr ein umfassendes und vernetztes Sicherheitskonzept. Ferber stellte sich damit gegen seinen Fraktionskollegen Klaus-Heiner Lehne bei den Konservativen, der die rasche Einführung von Nacktscannern befürwortet und mit der Zustimmung des EU-Parlaments rechnet.

Holland will die Technik derweil nicht nur rasch am Amsterdamer Flughafen verstärkt anwenden, sondern auch universell einsatzfähig machen. An einem Prototypen für einen tragbaren Scanner zum Durchdringen von Kleidungsstücken arbeitet die niederländische Polizei bereits. Laut holländischen Medienberichten soll für eine halbe Million Euro ein entsprechendes Entwicklungsprojekt vorangetrieben werden. Ein solches mobiles Gerät wäre dann auch bei Kontrollen fernab von Flughäfen leichter einsetzbar.

Quelle : www.heise.de

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Piratenpartei: Nackte Flashmobs gegen Nacktscanner
« Antwort #9 am: 10 Januar, 2010, 22:16 »
An mehreren deutschen Flughäfen gab es heute Flashmobs der Piratenpartei, bei denen sich Piratinnen und Piraten auszogen unter dem Motto: "Ihr braucht uns nicht scannen - Wir sind schon nackt."

Am 10. Januar 2010 fanden an drei Flughäfen in Deutschand Demonstrationen der Piratenpartei gegen den geplanten Einsatz von Nacktscannern statt. Konkret waren dies die Flughäfen Berlin - Tegel, Frankfurt und Düsseldorf. Die Mitglieder der Partei zogen sich dabei bis auf die Unterwäsche aus, gingen über die Flughäfen oder posierten mit Transparenten der Piratenpartei. Dabei waren Parolen auf Transparenten sichtbar auf denen beispielsweise stand "Ihr braucht uns nicht scannen - Wir sind schon nackt", "Letzte Freiheitskämpfer vor dem Überwachungsstaat" oder "Bombe inside?" Begleitet wurden die Demonstranten von Polizei-Sicherheitskräften, jedoch verliefen die Aktion friedlich und ohne Zwischenfälle.

Simon Lange, Sprecher der Piratenpartei, nahm selbst an der Aktion in Berlin teil. Zu dem Anlass sagte er: "Die Nacktscanner erhöhen die Flugsicherheit nicht, aber sie verletzen die Persönlichkeitsrechte der Reisenden. Die Bundesregierung muss den unsinnigen Plänen zu deren Einführung ein Ende bereiten. Durch die heutige Aktion und die dadurch erregte Aufmerksamkeit konnten wir die Bürger wachrütteln und sie animieren, sich gegen die Einführung der Geräte auszusprechen." Zumindest in Düsseldorf waren auch einige Pressevertreter anwesend. Ansonsten findet sich dokumentiertes Material unter anderem auf YouTube oder in Online-Bilderalben. Hier auch Bilder zu dem Flashmob in Frankfurt und in Düsseldorf.



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Re: Piratenpartei: Nackte Flashmobs gegen Nacktscanner
« Antwort #10 am: 11 Januar, 2010, 01:20 »
Auf solchen Videos würde ich mich noch weniger sehen wollen...

Ich schätze, es wird in Zukunft einen Boom für Unterwäsche mit eingewobenen Metallfäden oder eingearbeiteter Metallfolie geben, in der Hoffnung, dass die Nacktscanner dann versagen.
Kein Support per persönlicher Mitteilung!
Fragen gehören in's Forum.

Veränderungen stehen an. Dies ist der bisherige Stand:
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1mØ mit DiSEqC 1.3/USALS als LNB2 an DVB-S2 STB, aktuell 30°W bis 55°O
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Re: Nacktscanner erneut in der Diskussion
« Antwort #11 am: 11 Januar, 2010, 14:09 »
Das hängt stark davon ab welche technik dann schlussendlich bei uns zum Zug kommen wird. In Diskussion stehen:

Zitat
- Bei der Röntgenmethode ist die mittlere Gesamtstrahlenbelastung geringer als beim konventionellen Röntgen. Die dabei anfallende Strahlung entspricht nach Angaben der US-Flugsicherheitsbehörde TSA in etwa der Dosis, der ein Passagier innerhalb von zwei Minuten in einem Flugzeug auf Reiseflughöhe ausgesetzt ist.

- Die Terahertzmethode setzt elektromagnetische Strahlung im Grenzbereich zwischen Infrarotlicht und Mikrowellenstrahlung ein. Die sogenannten T-Wellen sind Teil der natürlichen Wärmestrahlung. Bis vor wenigen Jahren waren diese technisch noch gar nicht zugänglich. Die Terahertzmethode wird untergliedert in eine aktive und eine passive Form. Bei der aktiven Methode scannt ein fokussierter Strahl den Körper ab und konstruiert aus der Rückstreuung ein Bild. Bei der passiven Methode wird nur die natürliche Wärmestrahlung des menschlichen Körpers erfasst, wodurch ein Bild ohne anatomische Details erzeugt wird.

Im Vergleich zur Röntgenmethode ist die auf den menschlichen Körper wirkende Energie bei der aktiven Terahertzmethode wesentlich geringer, im Passivmodus wirkt sogar überhaupt keine Strahlenquelle auf den Körper.

Quelle: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,671111,00.html

Soweit ich gelesen habe kommen in Amsterdam die "alten" Röntgenstrahlen zum Einsatz. Der TSA Aussage zur dosis scheint mir eher ein Vergleich von Zwetschken mit Birnen zu sein. Im "Nacktscanner" wird man direkt mit einer "zivilisatorischen" gebündelten Strahlungsladung beschossen. Im Flugzeug bekommt man die Röntgenstrahlung unseres sphärischen Strahlers ab der doch um einiges weiter weg ist und darum hängt die dortige Dosis vom Zusammenspiel vieler Faktoren ab...

Zitat
Die Strahlendosis ist für jeden Flug unterschiedlich und sehr variabel. Sie schwankt in einem etwa elfjährigen Zyklus mit der Intensität des sogenannten Sonnenwindes. Daneben ist sie aber auch von der Flughöhe und der Flugroute abhängig, da sie mit der Höhe zunimmt und in der Nähe der Pole wesentlich stärker ist als am Äquator. Danach beträgt die Belastung auf einem dreizehnstündigen Flug von München nach San Francisco im Durchschnitt etwa 70 Mikrosievert; bei dem annähernd gleich langen Flug nach Sao Paulo dagegen weniger als die Hälfte. Eine Reise von Frankfurt nach Palma de Mallorca wird wegen der geringeren Höhe und Dauer lediglich mit 3 Mikrosievert veranschlagt.

Quelle: http://www.helmholtz-muenchen.de/fileadmin/EPCARD-Portal/PDF/Strahlung_Fliegen.pdf

Tatsache ist und bleibt jedoch was auch auf der Website des Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) zu lesen ist:

Trotzdem muss für jede Röntgenaufnahme eine klare Indikation bestehen, unnötige oder doppelte Untersuchungen sollten auf jeden Fall vermieden werden

Anscheinend scheint dieser Grundsatz jetzt keine Rolle mehr zu spielen oder von den politischen Entscheidungsträgern bewusst ignoriert zu werden ?!?
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Umfrage: 67% der Deutschen finden Körperscanner toll!
« Antwort #12 am: 11 Januar, 2010, 22:11 »
Laut der Umfrage von BITKOM sollen 67% der Deutschen den Einsatz von Nacktscannern an Flughäfen befürworten. Die Mehrheit sei davon überzeugt, dass die Geräte für mehr Sicherheit sorgen würden. Viele haben sich sogar für mehr Videoüberwachung und Kontrollen eingesetzt.

Voraussetzung sei aber, dass beim Einsatz der Nacktscanner keine gesundheitlichen Schäden entstehen und die untersuchten Personen nur schemenhaft dargestellt werden. Nur 12 Prozent der befragten 1.000 Personen lehnen die Körperscanner komplett ab. Frauen sollen dabei grundsätzlich skeptischer als Männer gewesen sein, Ostdeutsche kritischer als Westdeutsche. "Eine klare Mehrheit der Bürger ist für den Einsatz zusätzlicher Sicherheitstechnologien an Flughäfen. Mehr Technik und mehr Datenschutz - das wünschen sich die Deutschen. Für ein Mehr an Sicherheit nehmen die Deutschen auch Eingriffe in ihre Persönlichkeitsrechte hin", gab Prof. Dieter Kempf, Präsidiumsmitglied des BITKOM, stolz bekannt.

Das Meinungsforschungsinstituts Forsa, welches die Umfrage durchführte, veröffentlichte, dass sogar 85% der Teilnehmer für mehr Videoüberwachung und 91% für härtere Gepäckkontrollen plädiert haben. Die Mehrheit der 1.000 Personen soll sich sogar für neue biometrische Sicherheitssysteme wie Stimmerkennung, das Scannen eines Auges oder des Gesichts ausgesprochen haben. Auch das Abnehmen von Fingerabdrücken wird von 68 Prozent der Deutschen befürwortet. Mehrheitlich abgelehnt wird hingegen die Erfassung und Auswertung von Daten der Reisenden. Zumindest den Aufnahmen von Kindern steht jeder Zweite besonders kritisch gegenüber.

Die häufigsten Gründe für eine Ablehnung der neuen Technik sind ein "ungutes Gefühl" (54 Prozent), gefolgt von der Verletzung der Intimsphäre (51 Prozent), und mangelndem eigenem Technik-Verständnis (44 Prozent). Danach folgt Angst vor der Verbreitung der eigenen Bilder im Internet (41 Prozent) und Angst vor Strahlenschäden mit 33 Prozent. BITKOM-Vertreter Kempf dazu: "Viele Menschen haben diffuse Ängste vor der Technologie. Mit einer transparenten Kommunikation und einer offenen Information der Bevölkerung wird sich die Zustimmung für moderne Sicherheitstechnologien weiter steigern lassen."

ghandy von gulli.com meint:

Sollten diese Zahlen wirklich repräsentativ sein und die meisten Menschen dieses Landes sind tatsächlich für mehr Videoüberwachung, den Einsatz von Nacktscannern, mehr Eingriff in unser aller Persönlichkeitsrechte und biometrische Sicherheitssyststeme, so scheine ich im falschen Land zu leben. Ich habe keine diffuse Angst vor Technik. Technische Geräte können den Alltag des Menschen erheblich erleichtern. Ich lehne den Einsatz dieser speziellen Technik aber rundweg ab. Mit dem Titel der Pressemitteilung will man allen Kritikern Prüderie einreden. Völlig sinnlose und teure Gerätschaften abzulehnen hat damit aber nichts zu tun. Erinnern wir uns doch bitte daran, dass es bisher nicht einen verübten Terroranschlag in Deutschland gab.

Der knapp vereitelte Bombenanschlag zu Weihnachten hat doch klar gezeigt, dass selbst in den USA, im Land der Paranoia, kein effektiver Schutz vor internationalem Terror möglich ist. Noch mehr Daten, noch mehr Überwachung und noch mehr Technik. Das alles wird Unmengen an Geldern verschlingen und uns lediglich eine gefühlte Sicherheit vorgaukeln. Leider scheinen das die meisten Deutschen noch nicht realisiert zu haben. Oder zumindest nicht diejenigen, die kürzlich von Forsa befragt wurden. Man bedenke auch: Der Berliner Hightech-Verband vertritt in erster Linie die Interessen der Unternehmen, die ihre Hardware gegen bare Münze vertreiben möchten. Es ist also nicht verwunderlich, wenn solche Erhebungen stolz von BITKOM präsentiert werden. Sollen sie doch den Weg dafür ebnen und die Leser glauben lassen, dass sich die Deutschen mehrheitlich für eine schöne neue Überwachungswelt aussprechen.

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E-Petition gegen Ganzkörper-Scanner läuft
« Antwort #13 am: 12 Januar, 2010, 13:03 »
Kürzlich wurde eine Online Petition gegen die Nacktscanner gestartet. Derweil deckte die Organisation EPIC auf, dass die US-Behörde TSA die Fähigkeiten der Hardware beschönigt hat. Sie kann sehr wohl Bilder speichern, die verschickt oder ausgedruckt werden können.

Die Zeichner der Petition setzen sich dafür ein, dass an deutschen Flughäfen keine Ganzkörperscanner zugelassen werden sollen. Als Begründung für die am 03. Januar gestartete Petition wird angegeben, dass der Einsatz von Nacktscannern einen tiefen Eingriff in die Persönlichkeitsrechte der Flugreisenden darstellt. Dies wäre auch ein Angriff auf die Menschenwürde, die durch Artikel 1 des Grundgesetzes in besonderem Umfang geschützt sei. Bisher fand diese Petition knapp 4.400 Mitzeichner, dafür finden sich im Netz aber auch noch recht wenig Berichte darüber. Interessenten können auf der Webseite des Deutschen Bundestages mitzeichnen und über das Thema diskutieren. Spätestens in ein paar Tagen dürfte diese Aktion etwas mehr öffentliches Interesse generiert haben.

Der Nachrichtensender CNN berichtete gestern, dass die Öffentlichkeit der USA von offizieller Stelle Halbwahrheiten zu sehen und zu hören bekam. Bisher wurde behauptet, die Ganzkörperscanner wären nicht in der Lage, die aufgezeichneten Bilder der Passagiere zu speichern oder an andere Geräte zu übertragen. Die Organisation EPIC hatte sich die technischen Unterlagen einiger Scanner besorgt und bewiesen, dass dies sehr wohl möglich ist.

Die Transportation Security Administration, abgekürzt TSA, betreibt momentan an 19 US-amerikanischen Flughäfen 40 Nacktscanner. Dieses Jahr will man 150 weitere Geräte anschaffen. Für nächstes Jahr sind weitere 300 geplant, sollte die Finanzierung abgesegnet werden. Auf die Angelegenheit angesprochen, versuchten Mitarbeiter der TSA die Sachlage zu beschönigen. Die Aufnahmen könnten nur im sogenannten Testmodus gespeichert werden. Niemand von außerhalb hätte die Möglichkeit, die Hardware in diesen Modus zu versetzen. Im Sicherheitsbereich seien keine Kameras, Handys, Cams oder sonstige Geräte erlaubt, die Aufnahmen von Fluggästen aufzeichnen könnten. Jegliche Bilder der Scanner würden automatisch nach Prüfung eines Vorgesetzten gelöscht werden. Da die Ganzkörperscanner derzeit nicht vernetzt sind, könnte niemand über das Internet auf die Daten zugreifen oder die Geräte versuchen zu hacken.

Natürlich wurden keine Aussagen dazu getätigt, warum die TSA die amerikanische Öffentlichkeit belogen hat. EPIC stellte kürzlich ein 250 Seiten starkes Dokument zusammen, welches viele Details über die eingesetzte Hardware verrät. Nach Aussagen von EPIC werden vom amerikanischen Heimatschutzministerium (DHS) noch zahlreiche weitere Papiere unter Verschluss gehalten, die man auch gerne publiziert hätte. Bei den staatlichen Stellen besteht kein Interesse daran bekannt zu geben, zu was die Scanner letztlich fähig sind.

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Terahertzkamera: Eine Alternative zum Nacktscanner?
« Antwort #14 am: 14 Januar, 2010, 16:25 »
Forschungspreis für passive Kamera, die Sicherheit und Privatsphäre wahren soll

Wissenschaftler aus Jena haben eine Kamera entwickelt, die möglicherweise eine Alternative zu Nacktscannern darstellt. Sie misst elektromagnetische Strahlen, die der menschliche Körper aussendet. Auf dem Bild sollen am Körper getragene Gegenstände zu erkennen sein, nicht aber anatomische Details.
Nach dem vereitelten Attentat auf ein US-Passagierflugzeug Ende Dezember 2009 ist die Diskussion um die Nacktscanner wieder aufgeflammt. Kritiker sehen in deren Einsatz einen erheblichen Eingriff in die Privatsphäre.

Scannen ohne Spannen

Wissenschaftler am Institut für Photonische Technologien (IPHT) in Jena haben eine passive Kamera entwickelt, die es ermöglichen soll, versteckte Gegenstände am Körper von Flugpassagieren zu erkennen, ohne dabei ihre Intimsphäre zu verletzen.


Die Kamera misst die Strahlen im Terahertzspektrum, die der Körper aussendet. Das sind elektromagnetische Wellen mit einer Länge von unter einem Millimeter, weswegen sie auch Submillimeterwellen genannt werden. Das Spektrum liegt zwischen Infrarot- und Mikrowellenstrahlen.

Körper nur als Umriss

Das Bild, das die Kamera aufnimmt, gleicht dem einer Infrarotkamera: Der Körper erscheint nur als Umriss. Trägt eine Person Gegenstände am Körper, erscheinen diese als Schatten auf dem Bild.

Da das IPHT-System lediglich Strahlen misst und selbst keine aussendet, sind anatomische Details wie Genitalien oder Prothesen auf dem Bild nicht zu sehen. Solche Merkmale erfassen nur die aktiven Systeme, die die zu untersuchende Person einer Bestrahlung aussetzen. Je nach eingesetzter Art der Strahlen wird der Mensch dabei zusätzlich gefährdet. Auch das ist bei der Terahertzkamera aus Jena nicht der Fall.

Schnellere Kontrolle

Schließlich habe die Kamera noch einen weiteren Vorteil gegenüber den Nacktscannern, erklären die Thüringer Wissenschaftler: Da sie sehr empfindlich ist, muss der Reisende nicht direkt vor ihr stehen. Es reiche, wenn er in einigen Metern Entfernung an ihr vorbeigehe.

Das Land Thüringen hat die IPHT-Forscher für ihre Entwicklung mit dem Thüringer Forschungspreis 2009 ausgezeichnet. Christoph Matschie, Minister für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Bundeslandes, wird den Preis am 11. Februar 2010 überreichen.

Quelle : www.golem.de

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