Autor Thema: Danke für alles, bin dan mal weg  (Gelesen 12707 mal)

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Offline berti

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Re: Danke für alles, bin dan mal weg
« Antwort #135 am: 08 April, 2011, 00:32 »
Wird Zeit, das ich mich mal wieder melde  :ha
Eigentlich wollte ich wegen dem Erdbeben heute morgen schon mein Nick auf "Martini" umstellen, sozusagen "Martini,  geschüttelt, nicht gerührt"  :lach
Was war los: Gestern so gegen 23:23 hat hier mal wieder die Erde gebebt, war diesmal schon etwas heftig. Ist aber nicht allzu viel passiert, ungefähr 1 Minute vor dem Erdbeben gingen die Alarme los, da blieb noch "genügend" Zeit, sich in Sicherheit zu bringen. Kurz darauf Tsunami-Alarm und wie schon so oft in den letzten Wochen mussten wir wieder evakuieren.
Dann Entwarnung und jetzt sind wieder alle "vor Ort". Seit ungefähr 2:00 Japan Zeit sind wir unterwegs und fahren die Messstellen ab um zu sehen ob es irgendwelche Verschlechterungen am KKW gegeben hat, bis jetzt ist aber nix zu finden. (Nachts Autofahren im dicken "Strampelanzug" und mit Maske macht tierisch Spaß  :Kopf ) Soweit die Techs am KKW bisher berichten, scheint auch das Flickwerk zu halten, genaueres ist aber erst in ein paar Stunden zu sehen, hier ist es grade kurz vor 7:00 und noch relativ düster.

Ansonsten gibt es kaum neues von der Bastelstube zu vermelden. Das die Reaktoren (ok, momentan erst mal nur Block 1) jetzt mit Stickstoff begast werden, sollte schon in den Nachrichten gewesen sein. Grund dafür ist, das sich schon wieder Wasserstoff bildet, zwar in geringer Menge aber hier will keiner das Risiko einer Explosion eingehen. Der Riss ist auch gestopft, dafür steigt aber das Wasser "im Keller", zwar etwas langsamer als vorher aber es steigt.

So, und wer sich jetzt wundert, warum ich noch immer von Japan berichte: Ich bin gebeten worden, hier doch noch etwas länger auszuhelfen. Zu den Gründen: Meine Ablösung hatte ein Unfall und kann erst in ein paar Tagen hier aufschlagen. Zum anderen sollen jetzt auch vereinzelte Leute, die vorher in der 20 Km Sperrzone gelebt hatten die Chance erhalten, in den Ruinen oder Wohnungen ein paar Habseligkeiten einzusammeln. Da auch hier Sicherheit groß geschrieben wird, werden diese Leute von Polizei und Strahlenschützern begleitet. Und einige trauen ihren Mitbürgern nicht, deshalb wurden wir "Graue Garde" gebeten, diese Suchtrupps zu begleiten. Naja, unsere Teams dürfen ohne Sicherheitschef nichts tun, deshalb bin ich wieder mit ins Spiel gekommen. ist aber auch nicht so schlimm, ich hab noch einiges an Reserven in Sachen Sieverts, da machen die paar Tage nicht viel aus. Liege derzeit bei 72 milliSievert, die ich angeblich aufgenommen habe. 75 ist die UN-Grenze, 100 die absolut maximale Dosis, ist also noch etwas "Luft".  Das bitte jetzt aber nicht falsch verstehen, ihr wisst ja, ich schreib mal wieder flapsig. Wenn eine Gefahr bestehen würde, würde ich das nicht machen.  
 

Edit: Hab eben erfahren, das es in den nächsten Stunden/Tagen noch zu weiteren Erdbeben/Nachbeben kommen kann, deshalb könnte es passieren, das berichte auch mal verzögert kommen.
« Letzte Änderung: 08 April, 2011, 00:41 von berti »
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Offline McCom

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Re: Danke für alles, bin dan mal weg
« Antwort #136 am: 08 April, 2011, 13:42 »
Dann schreib ich mal schnell aus der Bib, bin grade dabeo für meine letzte Klausur des letzten Semesters (auch wenn das neue Semester schon begonnen hat) zu lernen. Und dann wenn dir rum ist, kann ich endlich mal wieder chillen, spielen, normales lesen...

So nun zu dir. Klingt doch alles recht passabel. Würdest du sagen, alles in allem ist die Situation auf einem aufsteigenden Ast? Wirds besser? Wenn man das so sagen kann? nun ja "Quis custodiet ipsos custodes", da läuft berti mit und hofft das da nix krummes läuft! Pass auf deinen Rücken auf!
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Offline berti

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Re: Danke für alles, bin dan mal weg
« Antwort #137 am: 08 April, 2011, 23:33 »
Ob das besser wird oder wann die Reaktoren endlich im Griff sind? Schwer zu sagen, das kann noch Monate dauern bis endlich Entwarnung gegeben werden kann. Es gibt noch immer einige Probleme, für die es keine Antworten oder Problemlösungen gibt. Und obwohl hier fieberhaft versucht wird, das ganze in den Griff zu bekommen, ist das momentan eher ein Bemühen, den Schaden nicht ausufern zu lassen, also derzeit eher Schadensbegrenzung. Z.B: Bis heute ist es noch immer nicht möglich gewesen, einen genauen Überblick über die Schäden an den Reaktoren 1-3 zu bekommen, es weiß keiner, ob die beschädigt sind oder wie groß eventuelle Schäden sind. Die Gegend an den Reaktoren ist einfach zu stark verstrahlt, die Schutzanzüge reichen nicht aus. Roboter kommen wegen den Trümmern auch nicht heran oder haben bereits "den Geist aufgegeben".  Sensoren, die hilfreich sein könnten sind entweder ausgefallen oder liefern "merkwürdige" Werte.
Wie z.B. gestern/heute: Reaktor 1 zeigt merkwürdige Temperatur Fluktuationen an der Hülle, momentan weiß keiner, wie das zu bewerten ist: sind die Werte korrekt oder ist das nur ein Problem der Sensoren. Und wenn korrekt: Warum springt die Temperatur auf und ab?
Solche Probleme gibt es hier fast täglich/stündlich, über die Zukunft dieser "Bastelstube" kann derzeit keiner was sagen.

"Quis custodiet ipsos custodes" Das ist eine gute Frage, dazu gleich mehrere Antworten.
Zuerst im sinne Plato: Wenn es um den Eigenschutz geht, dann zuerst jeder selber. Also die Wächter bewachen sich selbst.
Dann gibt es natürlich auch das Team, hier "kontrolliert" jeder seinen Partner. Dann als nächste Instanz die Teams gegeneinander.
Naja, und wenn es z.B. um die Messdaten von Tepco geht, die werden von mehreren Teams (UN, US-Army, Greenpeace u.A) verifiziert und kontrolliert.
OK, das klappt zwar nicht immer, aber mittlerweile schon sehr gut ;D
Wird aber sehr lobend von der Bevölkerung und mittlerweile auch von der Regierung angenommen, denn irgendwie will keiner mehr den Tepco-Verlautbarungen zu glauben.
Obwohl: einen kleinen Nachteil hat die Sache schon "Scire volunt omnes, mercedem solvere nemo"   ;ah  Aber das sind wir im Cube ja auch nicht anders gewohnt  :fr
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Offline Jürgen

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Re: Danke für alles, bin dan mal weg
« Antwort #138 am: 09 April, 2011, 01:19 »
sind die Werte korrekt oder ist das nur ein Problem der Sensoren. Und wenn korrekt: Warum springt die Temperatur auf und ab?
Sensoren sind auch nur Menschen, sagt der Fernsehmechaniker...

Temperatursensoren liefern meist nur sehr geringe Mess-Spannungen, die leicht verfälscht werden können.
Alle Verbindungen dahinter können gelitten haben, Klemmen, Leitungen, insbesondere aber Messwertwandler zur Fernübertragung. Welche Elektronik mag schon energiereich bestrahlt werden...
Immerhin sind Art und Stärke der Strahlung da als völlig anders anzusehen, als bei der Entwicklung des Systems je absehbar bzw. berücksichtigt.
Eine Prüfung auf Toleranzen, Störquellen und Stabilität kommt natürlich derzeit absolut nicht infrage.
Unter solchen Bedingungen ist von echten Messungen nicht mehr zu reden, selbst wenn man jemanden hinzuzieht, der alle Details der verwendeten Sensortechnik ganz genau kennt.
 
Das gilt sicher nicht nur für Temperaturen, sondern ähnlich für Wasserstände, Drücke, Strahlungswerte (Neutronenfluss) usw.

Messwerte vorhandener Geber verifizieren könnte man nur direkt am Messort, aber wer will sich schon dafür garen lassen...
Und es ist nicht davon auszugehen, dass sich daran bald etwas ändert.
So gesehen ist das Ganze reiner Blindflug.

Also braucht man nicht nur völlig neue Methoden zur Kühlung, sondern zuallererst zur verlässlichen Messung der wichtigsten Betriebsparameter.   
Sonst ist nicht einmal Erfolg oder Misserfolg irgendwelcher Notmassnahmen bestimmbar.
Das wirklich schlimme ist ja, dass es grundsätzlich keinen stabilen Reaktor gibt, sondern nur in ziemlich engen Grenzen metastabile Zustände, für deren Erreichen und Erhalten eine präzise Messtechnik unverzichtbar ist.
Wenn man noch nicht einmal berechnen kann, ob ein ungewollter Zustand aufgrund zu wenig oder zu stark gebremster Neutronen eintritt, ist jeder Eingriff nur mit dem Stich in's Wespennest zu vergleichen  ::)

Daher meine Einschätzung, dass man extrem vorsichtig sein muss, um die Lage nicht noch weiter zu verschlimmern, obwohl zweifellos höchster Handlungsbedarf besteht.
An welchen Stellen man welche Art von Sensoren neu anbringen könnte, um zumindest die allerwichtigsten Parameter verlässlich nachmessen zu können, wissen wahrscheinlich nicht einmal die Konstrukteure der Anlage...

Jürgen
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Re: Danke für alles, bin dan mal weg
« Antwort #139 am: 09 April, 2011, 19:47 »
Ein interessantes Video in diesem Zusammenhang:

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Offline berti

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Re: Danke für alles, bin dan mal weg
« Antwort #140 am: 10 April, 2011, 13:00 »
so etwas unverantwortliches, was die beiden da abgezogen haben  :Kopf

billig Dosimeter, falsche Handhabung der Dosimeter, keine Schutzmasken, keine Schutzanzüge, usw.
Hoffentlich haben die beiden diesen Ausflug einigermaßen schadlos überstanden, andererseits sollte man den beiden mal mit der "Hausordnung" begegnen  :x

Und es suggeriert ein völlig falsches Bild: die Tiere leben ja, man kann da ohne weiteres rumspazieren, wozu dann noch ne Schutzzone? Leider sind die beiden nicht zufällig auf eine der vielen "heißen" Flecken gestoßen, denn dann sähe das alles etwas anders aus.

Sorry, das ich so harsch reagiere, aber ich hab einfach kein Verständnis für solchen "Journalismus"

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Offline Snoop

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Re: Danke für alles, bin dan mal weg
« Antwort #141 am: 10 April, 2011, 13:12 »
Ich habe mir beim Ansehen schon auch gedacht, dass das ziemliche Vollidioten sind ...
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Re: Danke für alles, bin dan mal weg
« Antwort #142 am: 10 April, 2011, 21:21 »
@ Berti: hier mal etwas was ich just recht aktuell gefunden habe, dich evtl. interessiert:
--------------------------------
Außer Kontrolle:
Die brisanten Interna zu Fukushima, Bericht: Markus Schmidt, Jan C. Schmitt

Sonia Seymour Mikich: "Nach dem heutigen Erdbeben in Japan hieß es in ersten Meldungen, die Atomkraftwerke von Fukushima hätten keinen neuen Schaden genommen, es gebe keine neuen abweichenden Werte. Alles unter Kontrolle. Das ist ohnehin die Botschaft der Betreiber. Sie reden über funktionierende Pumpen, über versiegelte Risse, über kleine Erfolge. Die wirklich wichtigen Informationen werden zurückgehalten. Interne Dokumente belegen, die Kernschmelze ist im Gange, und das unter freiem Himmel. Im Abklingbecken. Eine Gefahrenquelle, die auch bei uns seit Jahren verdrängt wird."

AREVA - das ist der weltweit größte Anbieter von Nukleartechnik. Die Katastrophe von Fukushima war ein schwerer Rückschlag für die Geschäfte. AREVA ist auch ein enger Geschäftspartner von TEPCO, dem Betreiber von Fukushima. AREVA-Sicherheitsexperten sind vor Ort, beraten jetzt die japanische Regierung und TEPCO. Nach außen versucht der Konzern zu beruhigen. Fukushima sei lange nicht so schlimm wie Tschernobyl. Nach innen spricht AREVA von einem - Zitat: "Desaster". In einem Bericht wird der Ablauf der Katastrophe akribisch analysiert. Das Papier liegt MONITOR vor. Autor der Studie: der Reaktorphysiker Matthias Braun. Im Papier wird nicht drum rumgeredet: Es gab Kernschmelzen bei Temperaturen von bis zu 2.700° C, im Reaktor. Aus Japan hören wir zuletzt Erfolgsmeldungen. Endlich sei es gelungen, ein Leck mit Flüssigglas zu schließen. Aber von der eigentlichen Bedrohung redet TEPCO nicht. Und die liegt besonders in Block 4. Nicht der Reaktorkern ist hier das Problem, der war nämlich zur Zeit der Katastrophe ausgelagert im Abklingbecken. Davon geht die Hauptgefahr aus: Denn das Becken ist voll noch mit anderen, abgebrannten Brennelementen, zusammen 1.331 Stück. Abgebrannt, das klingt harmlos, bedeutet aber, dass sich im Brennelement besonders viel hochradioaktives Plutonium und Cäsium befindet. Und das Abklingbecken wurde bei einer Explosion massiv beschädigt. Ohne Kühlung schmelzen die Brennstäbe und die radioaktiven Spaltprodukte werden freigesetzt. So sieht normalerweise ein Abklingbecken aus. Die heißen Brennstäbe lagern zum Abkühlen dicht an dicht, mindestens 5 Meter tief unter Wasser. Mit einem großen Kran werden die Brennstäbe hin und her transportiert. Und so sieht das Abklingbecken von Block 4 jetzt aus. Der grüne Kran ist ins Becken gefallen, überall Trümmer, es qualmt. Die Kernschmelze unter freiem Himmel hat längst begonnen, erklärt Arnold Gundersen. Der Atomingenieur hat über Jahrzehnte in leitender Position in der Nuklearindustrie gearbeitet.

Arnold Gundersen, Nuklearingenieur (Übersetzung MONITOR): "Da ist kein Wasser. Hier links von der Brücke können wir die Kästen, in denen die Brennstäbe drin sind, sehen. Da sollte fünf Meter Wasser drüber sein, aber da ist kein Wasser."

Welche Konsequenzen das haben kann, beschreibt das AREVA Papier unmissverständlich.

- "core melt on fresh air"

- also Kernschmelze unter freiem Himmel

- "nearly no retention of fission products" - die Spaltprodukte können sich nahezu ungehindert ausbreiten

- "large release" - große Mengen werden freigesetzt

Kernschmelze unter freiem Himmel. Gerne hätten wir dazu den Sicherheitsexperten Braun von der Firma AREVA interviewt. Doch der durfte nicht. Die Begründung von AREVA gegenüber der Presse: Die Studie sei nicht für die Öffentlichkeit bestimmt. Kernschmelze unter freiem Himmel in einem zerstörten Abklingbecken. Das AREVA-Szenario ist offensichtlich schon Realität. Und deshalb fordern die Atomaufsichten der USA und Japans sowie die Internationale Atomenergiebehörde IAEO eine Ausweitung der Evakuierungszone. Der unabhängige Atomexperte Mycle Schneider berät Regierungen und Institutionen, er war als Fachmann mehrmals in Japan.

Mycle Schneider, Politikberater für Atomenergie: "Man muss sich das so vorstellen, dass man in der Größenordnung von zwei Reaktor ... kompletten Reaktorkernen unter freiem Himmel liegen hat, die nicht gekühlt sind. Der Grund, warum diese katastrophale Situation existiert ist, dass man ganz offensichtlich nicht in der Lage ist, diesen Brennstoff zu kühlen und auch alle Versuche jetzt mit Wasserwerfern, mit Feuerlöschfahrzeugen im Grunde genommen ein Tropfen auf den heißen Stein sind."

Es gibt keine Endlager. Deshalb hat man in Fukushima immer mehr Brennstäbe in die Abklingbecken gepackt - als kostengünstiges Zwischenlager für Atommüll. Das hat das Gefahrenpotential massiv erhöht.

Mycle Schneider, Politikberater für Atomenergie: "Das ist in Kauf genommen worden, vor allen Dingen aus einem Grund, nämlich dem wirtschaftlichen Grund. Es ist billiger."

Und wie ist es in Deutschland? Das gleiche Bild. Statt die Brennelemente wenigstens relativ sicher in Castoren zu lagern, ist es viel billiger, sie einfach länger im Wasser stehen zu lassen. Denn wenn sie hier weiter abkühlen, kann man später auch mehr von ihnen in einen teuren Trockenbehälter verpacken. So wird das Abklingbecken zum Zwischenlager, um Kosten zu sparen. Wie voll die Becken in Deutschland sind, belegt diese vertrauliche Liste der Gesellschaft für Reaktorsicherheit. Da steht, dass allein im Kernkraftwerk Isar I das Abklingbecken zu 91 % voll ist. Vor allem mit alten Brennelementen, die längst transportfähig wären. Im Schnitt aller deutschen Kernkraftwerke sind es 83 %. Das kritisiert schon seit langem der Atomgutachter Wolfgang Neumann.

Wolfgang Neumann, Kernphysiker und Gutachter: "Die Brennelementlagerbecken sind notwendig, um das Abklingen von Brennelementen, die aus dem Reaktorkern kommen zu gewährleisten. Sie sind nicht notwendig eigentlich als Zwischenlager. Als solches werden sie im Moment aber benutzt. Und wenn man diese Funktion als Zwischenlager aufheben würde, würde man dadurch natürlich auch das Risiko für Kontaminationen in der Umgebung und auch für Strahlenbelastung von Personen in der Umgebung reduzieren."

Der anerkannte Kernphysiker Neumann hat in mehreren Studien auf die Gefahren von Abklingbecken hingewiesen. Beispiel ISAR 1 in Bayern. Hier sei das Abklingbecken bei Terrorangriffen oder Flugzeugabstürzen erheblich schlechter geschützt als der Reaktorkern.

Reporter: "Kein Unterschied zu Fukushima in der Hinsicht?"

Wolfgang Neumann, Kernphysiker und Gutachter: "In der Hinsicht ist hier praktisch kein Unterschied. Aus meiner Sicht haben da Behörden und Betreiber schon bis an den Rand der Fahrlässigkeit gehandelt."

Mycle Schneider, Politikberater für Atomenergie: "Wenn es eine Lehre gibt aus Fukushima, dann geht es darum das Potenzial, das Gefahrenpotenzial zu verringern. Und das erste, was man machen kann, wo man keinen Audit für braucht, man braucht keine Stresstests, ist ab morgen früh anzufangen und die Anzahl von Brennelementen, die Menge an Brennstoff in Abklingbecken zu verringern, raus in Trockenlager!"

Das Desaster von Fukushima ist auch deshalb so groß, weil die Betreiber Kosten sparen wollten.



Quelle: http://www.wdr.de/tv/monitor/sendungen/2011/0407/fukushima.php5
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Offline Jürgen

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Re: Danke für alles, bin dan mal weg
« Antwort #143 am: 11 April, 2011, 01:28 »
Alle Bilder, die ich jemals von Abklingbecken gesehen habe, zeigen ein und dieselbe grosse Schwäche, die Brennelemente stehen un- oder kaum gesichert hochkant. Wenn man sich nur einmal vorstellt, ein einziges würde umkippen, dann reisst es wahrscheinlich zahlreiche andere mit um.

Und die Dinger stehen immer reichlich eng. Das bedeutet, sobald das Zeugs in's Kippen kommt, entsteht ein wilder atomarer Scheiterhaufen.
Eigentlich soll aufgrund der definierten Abstände und der Wasserfüllung keine Kettenreaktion mehr stattfinden. Aber fällt das ganze Zeug übereinander, können lokal sehr wohl wieder stark ansteigende Spaltreaktionen stattfinden, bloss dann ohne Steuerstäbe oder andere wirksame Bremsen. Das ergibt dann stellenweise eine extreme Erhitzung, die die Kühlung durch das Wasserbecken aufgrund starker Dampfbildung örtlich unterbricht, bis hin zur Schmelze.
So gesehen ist ein Erdbeben nur eine von vielen Möglichkeiten, in einem Abklingbecken eine echte Katastrophe zu verursachen, zumal so ein Becken ja kein Druckgefäss hat, sondern nur die Gebäudehülle oder gar nur ein Hallendach als einzigen Schutz, nach aussen hin wie hinein...

Ordinäre Gasbuddeln würde man so nie lagern dürfen, noch nicht einmal mit unbrennbarer Füllung...

Zusammengefasst vermisse ich dringend ein festes Stützgerüst, das ein Umkippen grundsätzlich verhindern könnte.
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Re: Danke für alles, bin dan mal weg
« Antwort #144 am: 11 April, 2011, 11:57 »
Alle Bilder, die ich jemals von Abklingbecken gesehen habe, zeigen ein und dieselbe grosse Schwäche, die Brennelemente stehen un- oder kaum gesichert hochkant. Wenn man sich nur einmal vorstellt, ein einziges würde umkippen, dann reisst es wahrscheinlich zahlreiche andere mit um.
aber nur so kannst du jedes element jederzeit entfernen, ohne das ganze becken umstapeln zu müssen.
(die elemente einzeln, liegend zu lagern wäre wohl vom platzbedarf nicht zu realisieren, denn der muss ja schließlich in der nähe des reaktors sein.)

ich denke aber auch, dass die schon einigermaßen gesichert sind, ev. durch stahlgitter oder dergleichen. sonst könnten sie ja auch beim einlagern durch unachtsamkeiten umkippen.

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Re: Danke für alles, bin dan mal weg
« Antwort #145 am: 11 April, 2011, 20:10 »
sorry, das ich mich erst jetzt  melde, hier hat es seit gestern einige Beben gegeben und da war an den cube leider nicht zu denken. Das letzte Beben war vor ungefähr ner Stunde, und mittlerweile geht mir die Schaukelei gehörig auf den Senkel. ( bin jetzt fast 48 stunden wach, es ist grade 2:30 morgens und so langsam werde ich müde ) . Obwohl gerade kam über den Ticker, das auch in LA-USA ein kleines Erdbeben abging. Mal sehen wann das hier wieder losgeht, ich mach es deshalb etwas kurz.

Zitat
Und so sieht das Abklingbecken von Block 4 jetzt aus. Der grüne Kran ist ins Becken gefallen, überall Trümmer, es qualmt. Die Kernschmelze unter freiem Himmel hat längst begonnen, erklärt Arnold Gundersen. Der Atomingenieur hat über Jahrzehnte in leitender Position in der Nuklearindustrie gearbeitet.
Woher hat er bloß diese Info? oder besser gesagt von welchen KKW spricht er ?
Zum Kran, stimmt, der hat sich aus der Verankerung gerissen und liegt ÜBER dem Becken, also NICHT im Becken. Die Stäbe sind mit Wasser bedeckt, das ist einwandfrei auf der Kamera zu sehen. Achja: die besagte Kamera ist am Rüssel dieser "Beton-Pumpe befestigt", zur Zeit werdet täglich etwa 180 Tonnen Wasser in das Becken gepumpt. Und obwohl die Bilder von den Stäben schlecht sind, von einer Kernschmelze ist nix zu sehen. Aber: es sind einige Brennstäbe/Brennelemente defekt, das ist zu sehen. Und wenn die Panikmacher eine "was wäre wenn-Studie" mit einer realen Einschätzung verwechseln, dann ..  :x

zu Jürgen: Wie Theos richtig bemerkt hat, geht es nur stehend, alles andere wäre sogar sehr viel gefährlicher. Und es werden auch nicht die Brennstäbe einzeln in das Becken "gekippt", die Brennstäbe  sind in einen Brennelement angeordnet, das wiederum steht dann in eine Art Gitter im Wasser.  ( Bild davon bei grs.de unter Hintergründe zu sehen. Bitte mal "Kernschmelze oder das "Reaktordruckbehälter ..." nachlesen.)


so, das wäre es erst einmal, glaube es geht gleich wieder los mit der wilden Schaukelei.

Und ein PDF hab ich auch noch rangehängt, leider in englisch und nicht aktuell (stand 8.April)


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Offline Jürgen

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Re: Danke für alles, bin dan mal weg
« Antwort #146 am: 12 April, 2011, 01:22 »
Dieses Gitter im Abklingbecken ist es, das ich bislang noch nirgendwo wahrgenommen habe.
Darum genau dreht es sich, ohne ein solches ist / wäre es extrem riskant.
Allerdings habe ich jetzt bei grs.de auch noch keine passende Abbildung gefunden.

Dass im Brennelement die Brennstäbe ordentlich in definiertem Abstand angeordnet sind, ist mir klar.
Aber natürlich ist gerade in diesem Abstand eine Kettenreaktion möglich, abhängig von allerlei Umgebungsbedingungen, wie Abstand zu weiteren Brennelementen, Art und Menge von Moderator-Materialien usw.
Sonst würde ja kein Reaktor funktionieren können

Ich versuche einmal, meine Gedanken etwas vereinfacht zu beschreiben:

Selbstreproduzierende Kernspaltung - und damit auch die grösste Hitzeentwicklung - passiert in einem bestimmten Energiebereich auftreffender Neutronen, oberhalb wie unterhalb bricht die Kettenreaktion zusammen und es entsteht im Prinzip nur noch mehr oder wenig normale Rest- / Zerfallswärme.

Lässt man nun in Gedanken zwei Brennelemente ohne Mindestabstand schräg aneinander liegen / stehen, so werden entstehende Neutronen grossteils zuwenig Energie zur Spaltung haben, an der direkten Kontaktstelle der Brennelemente eher zuviel, aber in zwei Regionen dicht daneben genau die richtige. Und dann wird's genau dort heftig.
Möchte man dann noch regulierend eingreifen, dann ist es praktisch irrelevant, ob man Neutronen-bremsende Materialien zuführt oder entfernt, weil sich die kritische Region immer nur räumlich verschiebt, aber nicht auflöst. Erst durch räumliches Entfernen der Brennelemente voneinander bzw. Wiederherstellen der parallelen Aufstellung mit Mindestabstand könnte man Abhilfe schaffen, solange die Brennelemente noch mechanisch intakt sind und nicht inzwischen ein Haufen Bruch oder Schmelze entstanden ist.

Zwar kann man gute Vorhersagen machen für die Kritikalität neuer wie definiert abgebrannter Brennelemente, aber wenn es erst einmal irgendeine unvorhergesehene Reaktion oder eine mechanische Beschädigung oder genügend starke Verschmutzung gegeben hat, ist das nicht mehr genau genug möglich, weil sich die Zusammensetzung des Brennstoffs und die Ausbreitungsbedingungen für Neutronen dann zumindest lokal verändert haben.
Und auch die Geschwindigkeit jeder Veränderung am System spielt bekannterweise eine grosse Rolle, nicht nur im Reaktor, sondern umso mehr in einem unkontrollierten Schrotthaufen alter Brennelemente.

Zusammengefasst ergibt sich, dass ein solides Stützgitter in einem Abklingbecken absolut unverzichtbar ist, ich wiederhole mich, aber ich erinnere weder aus meinen Studienzeiten noch später aus den Medien, jemals ein solches abgebildet gesehen zu haben. Obwohl ich eigentlich ein ziemlich gute grafisches Gedächtnis habe... Im Gegenteil, in allen mir erinnerlichen Darstellungen von Abklingbecken scheinen die Brennelemente frei zu stehen, nur am Fuss in einer Art Führung befindlich. Anders als später im Castor-Behälter.
Nur deshalb schreibe ich das alles.
Und ich hoffe sehr, nur nicht richtig wahrgenommen zu haben.
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Offline spoke1

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Roboter erkunden Atomkraftwerk in Fukushima
« Antwort #147 am: 18 April, 2011, 21:26 »
Erstmals haben Roboter mehrere Reaktorblöcke des bei einem Erdbeben beschädigten Atomkraftwerks im japanischen Fukushima erkundet. Sie lieferten Videobilder aus den Gebäuden und nahmen Strahlen- und andere Messungen vor. Der japanische Energieversorger Tokyo Electric Power (Tepco) hat erstmals Roboter des US-Unternehmens iRobot im Atomkraftwerk Fukushima eingesetzt. Ein Roboter vom Typ Packbot hat mehrere Reaktorblöcke des Kraftwerks erkundet. IRobot hatte Ende März Tepco vier Roboter zur Verfügung gestellt. Das Atomkraftwerk wurde infolge eines Erdbebens stark beschädigt.

  Packbot (Foto: iRobot)

Roboter im Reaktor     
Ein Packbot sei zunächst in den Reaktorblock 3 hineingefahren und habe dort Strahlung und Temperaturen gemessen, teilte Tepco mit. Außerdem habe er Videobilder aus dem Reaktorgebäude geliefert. Die Verantwortlichen wollten vor allem wissen, ob noch Wasser in dem Gebäude steht, Ziel war, herauszufinden, ob Arbeiter sicher in den Gebäuden arbeiten können.



Der Packbot erkundete am Sonntagmittag 2,5 Stunden lang den Block 3. Am Nachmittag folgte ein vergleichbarer, anderthalbstündiger Einsatz im Block 1 des von einem Tsunami und mehreren Explosionen schwer beschädigten Atomkraftwerks. Am heutigen Montag sei ein Packbot in den Block 2 gefahren, erklärte die japanische Atomsicherheitsbehörde Nisa.

Hohe Strahlung

Die von den Robotern gemessenen Strahlungswerte sind jedoch noch zu hoch, als dass Menschen sich gefahrlos in dem Gebäuden aufhalten könnten: Im Block 1 maßen sie bis zu 47 Millisievert, in Block 3 bis zu 57 Millisievert pro Stunde. Das ist den Angaben zufolge etwa eine 1000-mal höhere Strahlung als im Normalzustand. Ab einem Wert von 100 Millisievert steigt das Krebsrisiko erheblich. 1.000 Millisievert lösen die Strahlenkrankheit aus.

Der Packbot 510 ist eine knapp 90 Zentimeter lange und einen halben Meter breite robotische Lafette, die rund 24 Kilogramm wiegt. Der Roboter fährt auf zwei Ketten. Er verfügt zusätzlich über zwei weitere Ketten, die beweglich angebracht sind, was es ihm erleichtert, Hindernisse zu überwinden. Der Packbot kann mit verschiedenen Aufbauten ausgerüstet werden. Für den Einsatz in Fukushima trägt unter anderem mit Kameras, einen Roboterarm sowie eine Reihe von Sensoren ausgestattet.

Unbemannte Räumfahrzeuge

In der vergangenen Woche setzte Tepco erstmals Roboter in Fukushima ein: Ein unbemannter Bagger räumte Trümmer zusammen und lud sie auf einen unbemannten Transporter. Dieser brachte die Teile zu einem anderen Platz auf dem Gelände des Kraftwerks. Außerdem hatte eine Drohne vom Typ T-Hawk des US-Unternehmens Honeywell Luftaufnahmen des Atomkraftwerks aufgenommen.

Neben iRobot hatte auch Qinetiq Roboter nach Japan geschickt: Das britisch-amerikanische Unternehmen hat unter anderem Bausätze vom Appliqué Robotic Kit (ARK) geliefert, mit deren Hilfe Bobcat-Kompaktlader zu Roboterfahrzeugen umgebaut werden können. Daneben hat das Unternehmen je zwei Roboter vom Typ Talon und Dragon Runner zur Verfügung gestellt. (wp)


Quelle: http://www.golem.de/1104/82884.html
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Offline berti

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Re: Danke für alles, bin dan mal weg
« Antwort #148 am: 19 April, 2011, 00:30 »
Da scheint etwas durch die Übersetzung verloren gegangen zu sein ;D Die Roboter waren "nur" im äußeren der Reaktorgebäude, im ersten Stock genauer gesagt.
Gemessen haben die auch nicht in Sieverts, sondern in Gray.  (Bewertung auf menschlichen Körper ist unterschiedlich).  Und obwohl sich diese Werte relativ "klein" anhören: Ein Arbeiter, der sich in diesen Außenräumen aufhält, bekommt innerhalb weniger Stunden die maximal zulässige Dosis ab. Hoch gerechnet hätte er bereits nach nur 3 Stunden die maximale zulässige Dosis von 250 milliSievert abbekommen . Schlimmer wird es dann an der Doppeltür zum eigentlichen Reaktor, hier herrschen derzeit Strahlungen von über 270 millisievert zwischen den Doppeltüren, wie stark die Strahlung hinter dieser Schleuse ist, darüber kann nur spekuliert werden. ( Versuche mit ner Sonde das Innere zu messen hatte zum Aussetzen des Gerätes geführt).
Ansonsten kann man noch zu den Bildern sagen, das nur einige der "unbedeutenden" Bilder gezeigt wurden, einige Bilder auf denen erhebliche Beschädigungen zu sehen sind sowie auch einige "unpassende" Messwerte sind sozusagen unter Verschluss.


so, was gibt es noch neues:
Das Grundwasser (original ton: underground water) zeigte  vor ein paar Tagen noch sehr starke Radioaktivität, mittlerweile gehen die Messwerte aber stark zurück.
Die Sache mit dem Kunststoff scheint zu klappen, das Zeug bindet die belasteten Staubpartikel und lässt nur sehr wenig Strahlung durch. Wird z.Zt. aber noch genauer getestet, speziell was die langzeit-tauglichkeit betrifft

Und : meine Tage hier sind endgültig gezählt, am kommenden Freitag gehts nach Hause (hoffentlich diesmal wirklich). Ruhe in Sachen Japan werde ich aber auch nicht haben, werde auch in Zukunft "ungeschnittene" Berichte vom KKW bekommen.

[ot] und grüße auch an den Greenpeace-Mitarbeiter, der hier mit liest und mich bei seinen Besuch in Japan "vor Ort" besuchen wollte. Kleiner Tipp: nicht nach "den Deutschen" fragen, mein Pass sagt was anderes aus ;D ;D  [/ot]
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Offline Jürgen

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Re: Danke für alles, bin dan mal weg
« Antwort #149 am: 19 April, 2011, 00:56 »
Mensch, komm' bloss endlich da weg, es reicht.
Deine Familie hat auch Rechte an Dir.
Und die will Dich sicher noch einige Jahre möglichst gesund erleben.

Die gestrigen Auftritte des Grünfrieden-Mitarbeiters in den hiesigen Medien (z.B. auf N3) waren absolut belanglos, das mitgebrachte Material ebenso, erschienen mir als reines Kasperletheater. Da hast Du wohl nix versäumt...
Mit Dosimetern ist es NICHT möglich, Aussagen zu untermauern wie "die Gegend wird jahrzehntelang verseucht sein".
Dafür bräuchte man vor allem detaillierte Analysen zur Isotopenzusammensetzung, wegen der stark unterschiedlicher Halbwertszeiten, biologischem Resorptions- und Akkomodationsverhalten und Schadwirkungen usw.
Ich diagnostiziere ja auch kein Prozessorproblem mit dem Durchgangsprüfer...
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