Autor Thema: Kripo fühlt sich inkompetent im Kampf gegen Cybercrime  (Gelesen 621 mal)

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Offline SiLæncer

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Klaus Jansen, Bundesvorsitzender des Bunds Deutscher Kriminalbeamter (BDK), sieht derzeit die straf- und zivilrechtliche Verfolgung von Computerkriminalität nicht sichergestellt. "Die Polizei ist im Internet eigentlich nicht unterwegs", erklärte der Kripo-Vertreter am heutigen Mittwoch auf der Konferenz (PDF-Datei) "Bürgernahe Sicherheitskommunikation" des Deutschen Städte- und Gemeindebunds und der Alcatel-Lucent-Stiftung für Kommunikationsforschung. Dem ständen dreistellige Zuwachsraten im Bereich Computerkriminalität gegenüber. Da müsse man sich fragen: "Wie kompetent sind wir als Kriminalpolizei?" Fakt sei, dass der Tatort im Internet schnell unwiederbringlich verloren gehen könne und eine Spurensicherung schwieriger werde.

Jansen betonte, dass es ihm gar nicht um die umstrittene "verdachtsunabhängige Recherche" zur Prävention von Straftaten im Netz gehe, sondern allein um eine angemessene Strafverfolgung. Er beklagte konkret, dass die BKD-Webseite just am Karfreitag, der dieses Jahr auf den 13. April fiel, "mit einem maßgeschneiderten Trojaner gehackt worden ist". Dabei habe es sich "um eine relativ gut gesicherte Anwendung" gehandelt, da der Administrator auch bereits ein Polizeinetz mit aufgebaut habe. Der BDK ist seitdem nur noch mit einer rudimentären Informationsseite im Web vertreten.

Doch welche Gemeinde etwa könne es sich leisten, nach einem Netzangriff wochenlang im Web platt gemacht zu sein, sorgte sich Jansen. Im Internet gebe es heute insgesamt die Möglichkeit, "ganz andere Straftaten zu begehen". In Estland etwa sei im Netz vor kurzem tagelang nichts mehr gegangen. Da konnte sich Jansen auch des unguten Gefühls nicht erwehren, "dass Bin Laden nicht doch mal mit einem Mausklick vorbeikommt." Da aber keine Alternative zum Internet bestünde, "müssen wir den Bürger aktiv an die Hand nehmen, dort Sicherheitsvorsorge zu betreiben".

Der IT-Direktor im Bundesinnenministerium, Martin Schallbruch, wollte Cybercrime und möglichen Cyberterror nicht in einen Topf werfen. Er räumte aber ein, dass die Behördenkommunikation immer mehr IT-gestützt abgewickelt werde. "Die Art und Weise, wie wir Informationstechnik und Netze gestaltet haben" lässt sich seiner Ansicht nach "so nicht aufrechterhalten". Wie beispielsweise die Kfz-Zulassungsstellen mit dem zuständigen Bundesamt kommunizieren würden, sei aus reiner Fachlichkeit heraus entstanden. Dabei sei die Gestaltung von Fachanwendungen "über alle Schichten der Architektur hinweg" gestülpt worden. Generell sei bei Behördennetzen eine hohe Heterogenität und Parallelität zu konstatieren, ohne dass daraus aber eine redundante Infrastruktur entstünde. Vielmehr sei eine Behörde oft nicht mehr arbeitsfähig, wenn ein einzelner Anschluss ausfalle.

Schallbruch trat dafür ein, einen "Basis-Sicherheitsstandard" für die Netze der öffentlichen Verwaltung zu schaffen. "Wenn wir die Anti-Terrordatei realisieren, sollten wir sie auf einem bestimmten Sicherheitsniveau an die bestehende Infrastruktur anbinden können", gab er ein Beispiel. Auf kommunaler Ebene müsste ansonsten der Bürgermeister entscheiden, welches Sicherheitsniveau für eine Kommunikation im Behördenbereich einzuhalten sei. Allein bei Anwendungen wie der Übertragung biometrischer Passdaten zwischen den kommunalen Meldeämtern und der Bundesdruckerei werde der Bund hier gewisse Vorgaben machen. Skeptisch zeigte sich Schallbruch gegenüber Forderungen, mit Hilfe elektronischer Signaturen und einer Authentifizierungspflicht im Netz Lücken zu schließen. Die Online-Ausweise fürs Netz hätten sich bisher nicht durchgesetzt. Daran sei die Politik etwas mit Schuld, da sie die rechtlichen Hürden zu hoch angesetzt habe und der Zug gar nicht auf die Schiene gekommen sei. Täglich brauche der Bürger digitale Signaturen auch nicht.

Harald Lemke, IT-Bevollmächtigter der hessischen Landesregierung, bemängelte die Dienstleistungen von Netzanbietern: "Ich will mehr haben für das Geld, das wir ausgeben." Bisher handle es sich bei den Kommunikationsstrukturen innerhalb der Verwaltung um "übereinander geworfene Lappen, die nicht vernetzt sind". Ihm liege daran, eine "sichere Infrastruktur mit Basisdiensten auf die Beine zu stellen". Er strebe ein Netz an, "das nach menschlichem Ermessen kleinere lokale Katastrophen überlebt, sich weitgehend selber routet und eine klare Benutzerstruktur hat". So müsse es etwa auch automatisch nutzbare E-Mail-Verteiler für alle Bürgermeister oder Polizei-Einsatzführer geben.

Quelle : www.heise.de

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Offline berti

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Re: Kripo fühlt sich inkompetent im Kampf gegen Cybercrime
« Antwort #1 am: 06 Juni, 2007, 19:02 »
hmm, das ist irgendwie komisch, auf der einen seite soll der bundestrojaner eigesetzt werden, zum anderen haben die behörden selbst keine passenden leute die sich mit der materie auskennen?

Damit ist der trojaner absurd und lediglich brauchbar für den normalbürger. Denn die "bösen" haben IMHO die besseren spezialisten.
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Offline Jürgen

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Re: Kripo fühlt sich inkompetent im Kampf gegen Cybercrime
« Antwort #2 am: 07 Juni, 2007, 02:28 »
Die haben sehr wohl fähige Leute, nur ihrer Meinung nach viel zu wenige.
Ich habe Kenntnis von diversen Anwerbe-Versuchen aus früherer Zeit, auch für Mikro-Elektronik und ähnliche Spezialgebiete.
Aber nicht jeder ist derart käuflich...
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4.) GA-MA770-UD3, Phenom II x4 940, 8GB DDR2, Radeon HD6570, 2TiB, USB 3.0, 10 Pro x64 (+ XP Pro 32bit (nur noch offline)), Ubuntu 10.4 64bit, Cinergy S2 USB HD, NOXON DAB+ Stick, MovieBox Plus USB, ...

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Offline berti

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Re: Kripo fühlt sich inkompetent im Kampf gegen Cybercrime
« Antwort #3 am: 07 Juni, 2007, 06:24 »
OK, meine mail war mehr ironisch gemeint. Andererseits ist das mit der BDk Webseite schon peinlich, zumindestens liest es sich so.
Ist schon klar, das da einige wenige fachleute vorhanden sind, dieser mangel ist leider auch in sehr vielen anderen IT-Bereichen ähnlich. Zusätzlich sind da auch Entscheidungsträger dazwischen, die noch immer der Meinung sind, das IT nur ne spielerei ist und dafür kein geld auszugeben ist.

Eine gut ausgerustete Truppe von Fachkräften mit der entsprechenden Hardware die überregional agieren kann, ein paar richter und staatsanwälte die auch mal durchgreifen könnte das problem der Kriminalität schon eindämmen. Aber solange da jeder sein eigenes Süppchen kocht, und nur etwas geschieht, wenns medienwirksam ist, sieht es sehr schlecht aus. Da wird lieber mit der großen kelle präventiv versucht zu überwachen oder besser daten gesammelt, denn wer die vermeintlichen straftäter später bearbeitet, das steht in den sternen. Da fehlt noch einiges an "infrastruktur"

Born 4.1960  KIA 2.2012

Offline Yessir

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Re: Kripo fühlt sich inkompetent im Kampf gegen Cybercrime
« Antwort #4 am: 07 Juni, 2007, 08:18 »
Da wird lieber mit der großen kelle präventiv versucht zu überwachen oder besser daten gesammelt, denn wer die vermeintlichen straftäter später bearbeitet, das steht in den sternen. Da fehlt noch einiges an "infrastruktur"

Kann ich zu 100% bestätigen. Hatte mal 'nen Fall bei Ebay mit einem gehackten Account, da hatten wir auch völlig überforderte Polizeibeamten, die die Anzeige aufgenommen haben und dann ein Hickhack von "Wir sind da nicht zuständig, wenden Sie sich bitte an..." und " gehen sie lieber gleich da und da  hin, wenn wir das machen, dauert das, weil die zuständigkeiten anders sind und so weiter..."
Der Beamte, der die Anzeige aufgenommen hat, hat übrigens die ganzen Zeit über das verfluchte Programm geschimpft, das die da haben. "Das funktioniert vorne und hinten nicht und meistens stürzt der Computer ab, wenn ich gerade alle Daten eingegeben habe."
Wir haben die Anzeige übrigens auf Papier mit Kugelschreiber aufgenommen  ;D

Solange da nichts passiert, werden die da niemals effektiv gegen angehen können.
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Skystar 2 mit Treiber 4.4, DVBViewerPro 3.9.0.0 auf Astra 19.2°
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Nachbearbeitung: ProjectX 0.90.04.00.b21a-20080108 by OoZooN, Cuttermaran 1.69, IfoEdit 0.971, DVDLabPro 2.22
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Meine Tochter neulich im Zoo in der Arktisabteilung: Guck mal Papi - da sind Linuxe

Offline berti

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Re: Kripo fühlt sich inkompetent im Kampf gegen Cybercrime
« Antwort #5 am: 07 Juni, 2007, 12:44 »
und wenn dann die anzeige aufgenommen wurde, passiert meist nix weiter  >:(
Weil dann beim staatsanwalt oder beim gericht ähnliches vor sich geht.
natürlich immer vorausgesetzt, das der entsprechende sachbearbeiter auch weiss worum es überhaupt geht.

aus einen ähnlich gelagerten fall (gehackter rechner) wurde dann im gericht ein kreditkartendiebstahl.Hat ziemlich lange gedauert, diesen fehler zu beseitigen. war bloss 1,5 jahr wartezeit  ;D



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