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FUSIONSFORSCHUNG
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Thema: FUSIONSFORSCHUNG (Gelesen 3825 mal)
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SiLæncer
Cheff-Cubie
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FUSIONSFORSCHUNG
«
am:
05 Februar, 2006, 21:23 »
Sollte die Kernfusion jemals bezähmbar sein, könnte sie die Energieprobleme der Welt lösen. Zumindest sehen Wissenschaftler in der Nutzung des Sonnenfeuers keine Sicherheitsprobleme: Fast 100 Experten aus Europa gaben möglichen Fusionskraftwerken Bestnoten.
Noch ist alles nur Zukunftsmusik. Die Gewinnung von Energie, wie sie auch auf der Sonne entsteht, gilt als eines der ehrgeizigsten Forschungsziele der Menschheit. Doch die Pläne der Plasmaphysiker in aller Welt nehmen Gestalt an.
In Greifswald haben Experten inzwischen das Plasmagefäß für das 300 Millionen Euro teure deutsche Fusionsforschungsexperiment "Wendelstein 7-X" montiert. Es gilt als Laborvariante für das erste Demonstrationskraftwerk, das die Staatengemeinschaft im südfranzösischen Cadarache errichten will. Die rund 4,6 Milliarden Euro teure Anlage mit dem Namen "Iter" (International Thermonuclear Experimental Reactor) soll voraussichtlich in 20 Jahren mit Kernfusion Strom produzieren.
Wissenschaftler gehen davon aus, dass die ersten kommerziellen Fusionskraftwerke ab der Jahrhundertmitte ans Netz gehen werden. Doch wie sicher werden diese Anlagen sein? Während Atomkraftgegner vor unkalkulierbaren Gefahren bei der Stromerzeugung durch die Verschmelzung von Atomkernen in 100 Millionen Grad heißen Plasmen warnen, sprechen Befürworter von einer gänzlich sicheren Technologie. Von ihr gingen keine radioaktiven Risiken wie von konventionellen Atomkraftwerken der Gegenwart aus, die auf der Basis der Kernspaltung arbeiten.
Jetzt haben erstmals europäische Wissenschaftler eine Kraftwerksstudie über die zu erwartenden ökologischen und ökonomischen Eigenschaften von Fusionsanlagen vorgelegt. Unter Leitung des französischen Physikers David Maisonnier analysierten fast 100 Experten aus ganz Europa mögliche Kraftwerksprojekte. Das Fazit der Untersuchung: Nach aktuellem Wissensstand sind katastrophale Unfälle in einem Fusionskraftwerk unmöglich.
"Bei unseren Untersuchungen gingen wir von vier technisch unterschiedlich ausgereiften Kraftwerksmodellen mit einer elektrischen Leistung von 1500 Megawatt aus", sagt der Münchener Plasmaphysiker Karl Lackner. Während die Anlagen A und B verglichen mit "Iter" am wenigsten weit in die Zukunft reichten, unterstellten die Forscher für die visionären Projekte C und D schon deutlich größere Fortschritte in der Plasmaphysik.
Der größte anzunehmende Unfall, so die Studie, würde eintreten, wenn die Kühlung schlagartig komplett ausfiele. In diesem Fall würde der Brennvorgang sofort zum Erlöschen kommen. Die Nachwärme, so das einhellige Urteil der Forscher, würde nicht ausreichen, die Sicherheitshülle zu zerstören. Und selbst wenn radioaktives Tritium und energiereiche Neutronen austräten, lägen die Werte unterhalb jener Strahlendosis, ab der eine Evakuierung der Gegend um das Kraftwerk notwendig wäre.
Auch die Abfallprobleme wären verglichen mit denen der heutigen Kernkraftwerke minimal. Denn binnen 100 Jahren sinkt die Radioaktivität des aktivierten Materials auf ein Zehntausendstel des Ausgangswertes. Zudem könnte die Hälfte des Materials wieder verwendet werden, so dass eine Endlagerung begrenzt bliebe.
Bestnoten geben die Experten den Anlagen auch hinsichtlich ihrer Kosten. So entsprächen die Kraftwerkstypen A und B mit Stromproduktionskosten von fünf bis zehn Cent je Kilowattstunde den Werten von umweltfreundlichen Energietechniken.
Quelle :
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Jürgen
der Löter
User a.D.
Beiträge: 4999
white LED trough prism - WTF is cyan?
Re:Kernfusion-Studie: Nutzung des Sonnenfeuers wäre sicher
«
Antwort #1 am:
06 Februar, 2006, 03:47 »
Vor dreissig oder vierzig Jahren habe ich über Kernkraft fast genau dasselbe gehört.
Und ich kann's wieder genausowenig glauben.
Die extrem starke Neutronenstrahlung ist mit heutigem Wissen keinesfalls als beherrschbar einzustufen. Alle Materialien werden höchstwahrscheinlich noch viel schlimmer verstrahlt als in konventionellen Atom-Meilern. Es wird daher auch zu Problemen mit sekundärer Verstrahlung kommen, durch Prozesse, die man bisher meinte vernachlässigen zu können. Im Dauerbetrieb ebenso wie danach...
Versucht's doch endlich 'mal ernsthaft mit Sparen und Biomasse-Vergasung für das Unvermeidliche.
Und schafft Arbeitsplätze da, wo Arbeitskräfte wohnen. Es mach überhaupt keinen Sinn, zwei Tonnen Blech zu bewegen, um einen Allerwertesten und seine Aktentasche in's Büro zu schaffen.
Immer mehr Autos, die zwar vielleicht pro Stück einige Zehntelliter weniger, aber insgesamt immer mehr Energie verbrauchen, immer mehr aufwendige Produktion schnellebigen High-Tech-Krams, immer mehr right-in-time Verkehr auf den Strassen statt vernünftig kurzen Wegen, für Arbeitskräfte, Güter und Dienstleistungen, das sind alles Irrwege, die in's Verderben führen müssen.
Die Welt braucht weniger Verschwendung, nicht immer mehr davon, um jeden Preis. Stabilität verlangt wieder höhere Produktlebensdauer, einschliesslich bei Bedarf Nachrüstung und Reparatur. Das beschäftigt Menschen, nicht nur Maschinen.
Wieviele Kilowattstunden muss man investieren, um ein Gerät zum Internet-Surfen, E-Mail-Empfang, evtl. TV-Empfang usw. erst einmal herzustellen und dann zu betreiben?
Wieviel Energie muss man einsetzen, um erst die Küche zu heizen und dann darin den Kühlschrank zu betreiben? Um sommers die Bude zu kühlen und winters zu heizen? Um ein Fahrzeug erst zu beschleunigen und dann wieder abzubremsen? Um im Herstellungsprozess ein Produkt zu erhitzen und anschliessend einige Meter weiter wieder schnell abzukühlen, um es "rechtzeitig" ausliefern zu können, nicht auf Vorrat lagern zu müssen? Um Roh- oder Brennstoffe um die halbe Welt zu bewegen, weil die aufgrund künstlich niedrig gehaltener Transportkosten anderswo beschafft immer noch billiger sind als die eigenen?
Eingeparte Energie ist IMMER besser als erzeugte.
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Letzte Änderung: 06 Februar, 2006, 04:01 von Jürgen
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SiLæncer
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10 Milliarden Euro für das teuerste Experiment auf Erden
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Antwort #2 am:
21 November, 2006, 18:03 »
Sauberer Strom aus dem Sonnenfeuer - das verspricht der Fusionsreaktor Iter. Heute haben die EU und sechs Partnerstaaten den Vertrag über das Experiment unterzeichnet, dessen Kosten nur noch von denen der Raumstation ISS übertroffen werden.
Kernfusion ist die Energiequelle der Zukunft - und wird es immer bleiben. Diese spöttische Redensart von Fusions-Skeptikern griff auch das Wissenschaftsmagazin "Science" auf, als es im vergangenen Monat beschrieb, was heute in Paris unterzeichnet wurde: "Iters 12-Milliarden-Dollar-Glücksspiel".
Im Pariser Elyséepalast unterzeichneten heute die Vertreter der EU und sechs anderer Staaten den Vertrag zum Bau des fünf Milliarden Euro teuren Forschungsreaktors in Cadarache in Südfrankreich. Im Wald von Saint-Paul-lez-Durance soll eine Lichtung geschlagen und in den nächsten 20 Jahren ein 20.000 Tonnen schweres Experiment aufgebaut werden - der International Thermonuclear Experimental Reactor (Iter). Hauptfinanzier ist die Europäische Union mit den USA, Russland, China, Japan, Indien und Südkorea als Projektpartner. Die Unterzeichner von Paris repräsentierten mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung.
"Die Zusammenarbeit ist unverzichtbar", sagte Frankreichs Staatspräsident Jacques Chirac. EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso bezeichnete Iter als Antwort auf die "doppelte Herausforderung" der Energiesicherheit und des Klimawandels. Der Japaner Kaname Ikeda, der als Iter-Generaldirektor nominiert ist, schwärmte von "internationaler Kooperation zur Schaffung einer neuen Energiequelle für die Menschheit".
Ewigkeitsprojekt, Geldschlucker oder Energieverheißung? Was heute in Paris besiegelt wurde, ist kein industrieller Prototyp, sondern ein wissenschaftliches Experiment - mit allen Unwägbarkeiten.
Laufzeit lange, Ausgang offen
"Wenn es gebaut werden kann, würde ein Fusionskraftwerk keine Treibhausgase ausstoßen und nur geringe Mengen radioaktiven Abfalls produzieren, es könnte in keiner Kettenreaktion explodieren, und sein Brennstoff kommt in praktisch endloser Menge in Meerwasser vor", hieß es in "Science".
"Natürlich gibt es ein Risiko-Element dabei", sagte Hartmut Zohn vom Max-Planck-Institut für Plasmaphysik (IPP) in Garching zu "Science". "Ich bin zu über 90 Prozent zuversichtlich, dass wir ein Fusionsplasma erzeugen werden. Aber ich bin mir viel unsicherer, ob daraus ein brauchbarer Fusionsreaktor wird."
Erstmals hatte 1991 der europäische Forschungsreaktor Jet (Joint European Torus) bei Oxford eine nennenswerte Fusionsleistung erzeugt, acht Jahre nach seiner Inbetriebnahme. Es ist der größte existierende Reaktor im sogenannten Tokamak-Design, nach dem auch der Iter gebaut werden soll. 1997 erzeugte er 16 Megawatt an Leistung - aber das waren bloß 65 Prozent der Energie, die benötigt wurden, um die Fusion am Laufen zu halten. Iter ist doppelt so groß wie Jet und soll dessen Unzulänglichkeiten nicht mehr haben.
In dem kleinen Tokamak-Reaktor sind die Physiker auf Probleme gestoßen, von denen sie glauben, dass sie sich in größeren Dimensionen überwinden lassen. Iter soll 500 Megawatt an Leistung produzieren - dies entspräche der Leistung eines kleineren Kernkraftwerks. Nur ein Zehntel davon würde für die Fusion benötigt, wenn die Pläne sich wirklich vom Reißbrett in die Realität übertragen lassen. Tatsächlich müsste ein wirtschaftliches Fusionskraftwerk aber noch um ein Mehrfaches größer sein und jahrelang ohne Unterbrechung laufen. Die heute zugesicherten zehn Milliarden Euro - rund fünf für den Bau und etwa die gleiche Summe für 20 Jahre Betrieb - sind der Preis für die Antwort auf die Machbarkeitsfrage.
Abgesehen von der Internationalen Raumstation ISS ist Iter mit seinem veranschlagten Gesamtpreis von rund 10 Milliarden Euro das teuerste wissenschaftliche Experiment der Welt. Kritiker bemängeln, dieses Geld könnte anderswo besser ausgegeben werden.
Im gegenwärtigen Forschungsrahmenprogramm der EU, das noch bis Ende 2006 läuft, sind zwischen 500 und 600 Millionen Euro für die Förderung erweiterbarer Energien eingeplant. Für das nächste Rahmenprogramm, das von 2007 und 2013 läuft und noch nicht endgültig beschlossen ist, fordert das EU-Parlament immerhin 1,6 Milliarden Euro. An den insgesamt wohl rund 10 Milliarden Euro für Iter ist die EU mit rund 50 Prozent beteiligt.
Als im vergangenen Jahr das diplomatische Zerren um Iter ein Ende hatte - man hatte sich auf den Standort Cadarache geeinigt, die USA waren wieder und Indien neu dabei -, kritisierte Irm Pontenagel, Geschäftsführerin vom Dachverband Eurosolar: "Statt den Fusionsreaktor Sonne auf der Erde nachzubauen, sollte die Energie der existierenden Sonne auf der Erde genutzt werden - als Licht- und Wärmestrahlung, in Form von Wind- und Wasserkraft, Biomasse und Geothermie." Die Europäische Vereinigung für erneuerbare Energien verweist ebenfalls auf die radioaktiven Abfälle, die auch ein Fusionsreaktor erzeuge.
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace sprach von einem "verrückten Projekt". Die französische Anti-Atominitiative Sortir du Nucléaire betonte allerdings auch, dass die Abfälle aus dem Iter-Betrieb nur einige Hundert Jahre lang strahlen würden.
Selbst Bundesforschungsministerin Annette Schavan (CDU), die noch letzten Monat eine "wirklich konsequente Weiterentwicklung der Fusionsforschung" gefordert hatte, erlitt in Berlin einen Rückschlag. Zusätzliche Fördermittel in Höhe von elf Millionen Euro wollte die Bundesregierung in die Fusionsforschung stecken. Doch die Sozialdemokraten in der großen Koalition haben die Hälfte dieser Summe mit einem sogenannten Sperrvermerk versehen lassen: Schavan soll bis Ende des Jahres zusätzliche Argumente für die Fusionsforschung vorlegen, damit das Geld freigegeben wird.
Am Iter-Projekt sind unter anderem deutsche Forscher das IPP, des Forschungszentrums Jülich und der Greifswalder Außenstelle des Garchinger Max-Planck-Instituts beteiligt. Hier entsteht bis 2010 für 300 Millionen Euro das Kernfusionsexperiment Wendelstein 7X, das auch Tests für Iter übernehmen wird.
Quelle :
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Letzte Änderung: 21 November, 2006, 18:21 von SiLencer
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Ein Laser, so heiß wie ein Stern
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Antwort #3 am:
31 Mai, 2009, 20:46 »
Gouverneur Schwarzenegger feiert das Gerät als Triumph der Wissenschaft: In Kalifornien ist der stärkste Laser der Welt in Betrieb genommen worden. Das teure Einzelstück soll helfen, Fusionsreaktoren zu entwickeln - und Atomwaffen zu verfeinern.
Hamburg - Bei einem so großen Projekt wird auch an großen Worten nicht gespart. "Wir haben das weltgrößte Laser-System erfunden", sagte Kaliforniens Gouverneur, Ex-Hollywood-Star Arnold Schwarzenegger anlässlich der Inbetriebnahme des neuen Laser-Systems. "Wir können jetzt hier auf der Erde unsere eigenen Sterne erschaffen", verkündete der Wahl-Kalifornier. Der Grund für seine Begeisterung: Forschern ist mit dem Bau der National Ignition Facility (NIF) am Lawrence Livermore National Laboratory in Kalifornien nach eigenen Angaben ein richtungweisender Durchbruch gelungen.
Die National Ignition Facility (NIF) wird als das Laser-System mit der bislang höchsten Energie weltweit beworben. Den Mitarbeitern der Anlage ist es möglich, 192 Laserstrahlen in einen einzigen Punkt zu bündeln, was Temperatur- und Druckverhältnisse schafft, die es sonst nur im Inneren von Sternen gibt. Damit ist es dem Labor zufolge möglich, Bedingungen zu schaffen und Experimente auszuführen, die zuvor auf der Erde nicht machbar waren.
Um so weit zu kommen, war allerdings einiger Aufwand nötig. Rund 3,5 Milliarden Dollar (2,5 Milliarden Euro) hat der Aufbau der Anlage gekostet. Die Laser sind in zehnstöckigen Hallen untergebracht, deren Grundfläche etwa drei Fußballfeldern entspricht. Aufgebaut wurde die NIF seit 1997 mit Geld der Behörde für Nationale Atomsicherheit (NNSA) des US-Energieministeriums.
Mehr Energie erzeugen, als man investiert
Im Betrieb schießen die 192 Laser ihre Strahlen gebündelt auf eine streichholzkopfgroße Probe gefrorenen Wasserstoffs. Die Energie der Laser erzeugt dabei eine Temperatur von 100.000.000 Grad Celsius, ähnlich wie sie in Sternen vorherrscht. Wenn alles gut läuft, verschmelzen die Wasserstoffatome dadurch zu Heliumatomen und setzen bei diesem Vorgang Energie frei.
NIF-Direktor Edward Moses sagte, eine solche Kernfusionsreaktion durch das Auftreffen von Laserstrahlen auf Wasserstoffatome werde mehr Energie produzieren, als zur Zündung nötig sei. Dies sei der Energiegewinn, den Fusionsforscher seit mehr als einem Jahrhundert anstrebten. "Der Erfolg von NIF wird ein wissenschaftlicher Durchbruch von historischer Bedeutung sein", sagte Moses. Es handle sich um die erste Kernfusionszündung unter Laborbedingungen und kopiere auf der Erde jene Vorgänge, die Sterne wie die Sonne antreiben.
Der vorrangige Zweck des Hochenergielasers ist allerdings die Simulation von Atomwaffentests. NNSA-Chef Tom D'Agostino bezeichnete die NIF als einen Grundpfeiler der Bemühungen seiner Behörde, das US-Atomwaffenarsenal ohne echte Atomtests in Schuss zu halten.
Nur fünf Schüsse pro Tag
Kritiker fürchten allerdings, dass derartige Anlagen auch dazu genutzt werden können, um neue Atomwaffen zu konstruieren. Der Erprobung könnte dann wiederum reale Atomtests bedingen, fürchtet beispielsweise Friedensforscher Götz Neuneck. "Ein im Labor weiter entwickelter Sprengkopf muss auch getestet werden."
Vorerst aber soll weiter im Labor getestet werden. Die Nutzung der NIF ist derzeit bis 2040 geplant. Zumindest während der Anlaufphase werden jedoch nicht all zu viele Experimente möglich sein. Die Laser schaffen aktuell nur etwa fünf Schüsse pro Tag, eine Rate von der die Wissenschaftler hoffen, sie in den kommenden Jahren dramatisch steigern zu können.
Vorher gilt es aber, das Verfahren zur Herstellung der gefrorenen Wasserstoffkugeln zu perfektionieren, die von den Lasern beschossen werden. Derzeit könnte eine höhere Schussrate das Budget der Forscher wohl recht schnell ausschöpfen. Denn jede einzelne davon, obwohl nur zwei Millimeter im Durchmesser, kostet 40.000 Dollar.
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In 50 Jahren ...
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Antwort #4 am:
20 Juni, 2009, 10:32 »
...wird man uns vermutlich immer noch versprechen, dass die Kernfusion in 50 Jahren kommerziell einsetzbar ist.
Am vergangenen Wochenende hat im japanischen Mito der Verwaltungsrat des internationalen Fusionsreaktor ITER getagt, berichtet physicsworld.com. Beschlossen wurde unter anderem, dass die Kernfusion voraussichtlich erst 2026 gezündet wird. Das wären drei Jahre später als bisher geplant. Der von einem internationalen Konsortium geplante Fusions-Reaktor wird derzeit in der Nähe Cadarache in Frankreich gebaut. Beteiligt sind neben der EU Südkorea, Russland, Indien, China und die USA.
Grund für die Verschiebung ist offensichtlich das Anwachsen der Baukosten. Fünf Milliarden Euro waren ursprünglich veranschlagt, doch die werden nicht reichen. Es könnte glatt das Doppelte werden. Einer der Gründe dafür seien neue Erkenntnisse aus der Plasmaphysik, meinte am Donnerstag der Wissenschaftsjournalist Frank Grotelüschen im Interview mit dem Deutschlandfunk. Kürzlich hätten Wissenschaftler herausgefunden, dass das heiße Plasma in einem starken Magnetfeld besondere Eigenschaften entwickelt. Deswegen müssten zusätzliche Spulen eingebaut werden, um es unter Kontrolle zu halten.
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Kostengünstiges Fusionskraftwerk geplant
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Antwort #5 am:
03 August, 2009, 08:40 »
General Fusion, ein Start-up aus Vancouver, plant innerhalb der nächsten zehn Jahre einen Prototypen für ein Fusionskraftwerk – und das zu einem Preis von unter einer Milliarde Dollar. Bislang hat die kanadische Firma immerhin 13,5 Millionen Dollar von privaten und institutionellen Anlegern einsammeln können, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe.
Im Gegensatz zum 14 Milliarden Dollar teuren Fusionsreaktor ITER, der in Südfrankreich gebaut wird, will General Fusion das Wunder ohne einen so genannten Tokamak vollbringen. Das ist eine Kammer aus supraleitenden Magneten, die im ITER mehrere Millionen Grad heißes Plasma so weit verdichten soll, bis die Fusion zündet. Auch Hochleistungslaser, die beim US-Fusionsprojekt National Ignition Facility (NIF) am Lawrence Livermore National Laboratory für denselben Zweck vorgesehen sind, benötigt General Fusion nicht.
Stattdessen setzt das Start-up auf eine vergleichsweise simple mechanische Technik und digitale Steuerungen. Low-Tech zwar, aber besser als alles, wovon Wissenschaftler vor 30 Jahren zu träumen wagten, heißt es von der Firma. Damit, hoffen die kanadischen Ingenieure, wollen sie das schaffen, was in den letzten Jahrzehnten der Fusionsforschung noch nicht gelungen ist: eine Kernfusion zünden, die anschließend weiterbrennt und netto mehr Energie ausspuckt, als anfänglich hineingesteckt werden musste.
Mehr zum Thema in Technology Review online:
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Kernfusion per Hammerschlag
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Fusionsreaktor ITER: Antworten für die Nutzung der Fusionsenergie
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Antwort #6 am:
19 November, 2009, 09:01 »
Bis 2018 will eine internationale Staatengemeinschaft im südfranzösischen Caderache den ersten Tokamak-Fusionsreaktor bauen, der mehr Energie liefert, als hineingesteckt wird. Der Physiker Norbert Holtkamp, technischer Direktor des rund 12 Milliarden Dollar teuren ITER-Projektes, sprach im Interview mit Technology Review nun über noch offene technische Fragen, die Sicherheit des Reaktors und den Wettlauf mit dem Laserfusionsprojekt an der kalifornischen National Ignition Facility.
Zur Frage von Sinn und Unsinn der Fusionsforschung, die seit den Siebzigerjahren immer wieder mit unterschiedlicher Intensität betrieben wird, meinte Holtkamp, er sei schon von Berufswegen Optimist. ITER erlaube es, endlich eine klare Ja-Nein-Entscheidung zu treffen. "Wenn ITER funktioniert, dann sind die weiteren Schritte zur industriellen Nutzung der Fusionsenergie schon recht klar vorgezeichnet. Wenn ITER nicht funktioniert, dann ist das auch eine gute Antwort. Denn dann kann man den Tokamak als Technologie für Fusionskraftwerke klar abhaken." Allein das sei es wert, das Experiment durchzuführen.
Zuvor muss der ITER allerdings erst noch gebaut werden. Schon das ist eine große Aufgabe, auch weil das Projekt genau aufgeteilt ist: "Bei ITER baut jeder einen Teil des Motors, einen Reifen und einen Teil vom Chassis. Das ist nicht so, weil die Leute, die das geplant haben, dumm sind, sondern weil ITER ein Technologie-Entwicklungsprojekt ist. Um im Beispiel zu bleiben: Das Ziel ist, dass hinterher jeder der Beteiligten selbst ein Auto bauen kann."
Mehr zum Thema in Technology Review online:
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Das ist machbar
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Arbeiten an der Kernfusion
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Antwort #7 am:
04 Dezember, 2009, 08:58 »
Es ist Ende April, als die Arbeiter die letzten Teile der "National Ignition Facility" (NIF) montieren. Sie haben sich in der zentralen Zielkammer versammelt – einem kugelförmigen Raum mit zehn Meter Durchmesser, vollgestopft mit 48 polierten Aluminiumröhren. Konzentriert bereiten sie die Montage von einem der letzten entscheidenden Teile vor: ein Sensor zur Positionierung des sogenannten Targets. Nur wenn dieses Goldröhrchen, das eine Kugel aus gefrorenem Wasserstoff umhüllt, exakt in der Mitte der Kammer platziert wird, wird das Experiment gelingen.
Das Ziel der US-Forscher in Livermore ist ein alter Menschheitstraum: das Feuer der Sonne auf Erden zu entzünden, schreibt Technology Review in einer ausführlichen Reportage zur Kernfusionforschung am NIF in seiner aktuellen Ausgabe 12/09 (am Kiosk oder online portokostenfrei zu bestellen). 192 hochenergetische Laserstrahlen sollen auf eine Wasserstoffkugel abgefeuert werden. Jeder einzelne dieser Strahlen transportiert mehr Energie als der bislang existierende stärkste Laser der Welt, erklärt Bruno Van Wonterghem, Betriebsleiter am NIF. Alle Laserstrahlen zusammen bringen 1,5 Megajoule ins Ziel – das ist so viel Energie, als würde man einen Zehn-Tonnen-Lkw aus 15 Meter Höhe fallen lassen.
Dabei wird in einem Ausmaß Energie frei, in dem sich alle anderen Energiequellen recht mickerig ausnehmen: Ein Kilo Wasserstoff verschmolzen zu Helium liefert so viel Energie, als würde man 11000 Tonnen Steinkohle verheizen. Schon lange träumen Wissenschaftler deshalb davon, diese Reaktion, die auch die Sonne befeuert, als quasi unerschöpfliche Energiequelle auf der Erde zu nutzen. Doch bislang ist es der Menschheit lediglich gelungen, das zerstörerische Potenzial dieser Technologie zu entfesseln – in Form der Wasserstoffbombe. Denn um die Fusionsreaktion wirklich zu zähmen, muss man Drücke und Temperaturen erzeugen, denen bislang kein Material der Welt standhält. Am NIF soll das nun erstmals gelingen.
Mehr zum Thema in Technology Review online:
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Drei-Zwei-Eins-Fusion!
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Gelungene Generalprobe für Laserfusion
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Antwort #8 am:
29 Januar, 2010, 12:05 »
Da ja hier sonst kaum wer was macht ...
Wissenschaftler am Lawrence Livermore National Laboratory haben ihren Hochleistungslaser zur Erzeugung einer Laserfusion erfolgreich getestet. In einem Aufsatz, der heute in der Online-Ausgabe der Fachzeitschrift Science erschienen ist, berichten Siegfrid Glenzer und Kollegen von den Details.
Das Ziel der US-Forscher in Livermore ist ein alter Menschheitstraum: Die kontrollierte Fusion von Wasserstoff zu Helium als Energiequelle zu erschließen. 192 hochenergetische Laserstrahlen sollen dazu auf eine Wasserstoffkugel abgefeuert werden; alle Laserstrahlen zusammen bringen 1,5 Megajoule ins Ziel. Der Laserbeschuss dauert nur 20 Nanosekunden. Die Laserstrahlen werden auf ein kleines Goldröhrchen fokussiert, das im Inneren so weit aufgeheizt wird, dass die Wände hochenergetische Röntgenstrahlen abstrahlen. Das zwei Millimeter kleine Wasserstoff-Pellet wird dadurch mit einer Geschwindigkeit von bis zu 1,5 Millionen Kilometer pro Stunde implodieren – Deuterium und Tritium verschmelzen zu Helium. Der Prozess liefert extrem viel Energie: Ein Kilo Wasserstoff verschmolzen zu Helium liefert so viel Energie, als würde man 11.000 Tonnen Steinkohle verheizen.
Bislang ist das allerdings nur in Simulationen gelungen. Glenzer und seine Kollegen haben nun alle 192 Laserstrahlen mit rund 40 Prozent der Maximal-Energie auf das noch leere Target abgefeuert. Dabei konnten sie im Inneren des Röhrchens eine Temperatur von rund 3,3 Millionen Kelvin erzeugen. Die besondere Schwierigkeit bei diesem Verfahren liegt laut Science nun darin, dass von den Wänden des aufgeheizten Goldröhrchens Gold abdampft, das ein Plasma bildet, das die Laserstrahlen stören könnte. Den US-Wissenschaftlern ist es jedoch gelungen, diesen Störeffekt zu vermeiden. Im nächsten Schritt wollen die Forscher ab Mai testen, ob die Kapsel, die den Wasserstoff umhüllen soll, auch wirklich gleichmäßig implodiert. Gelingt das, könnte bereits im Oktober 2010 eine erste Fusion gezündet werden
Nicht alle Wissenschaftler sind indes davon überzeugt, dass die Laserfusion wirklich zur Energiegewinnung taugt. In einem Laserfusions-Kraftwerk müsste man 10 bis 15 Fusionen pro Sekunde zünden. Der Laser am NIF aber muss zwischen zwei Schüssen erst abkühlen. Das bedeutet, er kann höchstens alle zwei Stunden abgefeuert werden. Kritiker wie der Darmstädter Physiker Wolfgang Liebert werfen der NIF deshalb vor, die Energie-Erzeugung als Vorwand zu benutzen, um die Physik von Wasserstoffbomben besser zu verstehen.
Die weltweit von den meisten Wissenschaftlern bevorzugte Methode zur Fusionsenergie-Nutzung besteht darin, das heiße Plasma in Magnetfelder einzuschließen. Das bislang ehrgeizigste dieser Art ging 1983 im englischen Culham in Betrieb: "Jet", der "Joint European Torus", hat einen Durchmesser von sechs Metern und schaffte am 9. November 1991 erstmals die Kernfusion. Die nächste Tokamak-Generation, der europäische Fusionsreaktor Iter, der im südfranzösischen Cadarache gebaut wird, soll nun den magischen Effizienzsprung schaffen – also mindestens genauso viel Energie erzeugen, wie zur Plasma-Aufheizung verbraucht worden ist. Die Maschine wird allerdings frühestens 2018 fertig – die erste Fusion soll dort voraussichtlich 2026 gezündet werden.
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Forschungsprojekt "Iter": Geplanter Riesen-Reaktor steht auf der Kippe
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Antwort #9 am:
23 Mai, 2010, 09:48 »
Scheitert eines der größten Forschungsvorhaben der Welt an Geldmangel? Im geplanten Kernfusionsreaktor "Iter" in Frankreich wollen Wissenschaftler das Sonnenfeuer imitieren - doch die Baukosten explodieren. Nach SPIEGEL-Informationen geht die Bundesregierung jetzt auf Distanz zu dem Mega-Projekt.
Aus der Luft sieht der Bauplatz wie eine Sandkiste für Riesen aus. Umrahmt von sattgrünen Nadelwäldern wartet das akribisch planierte Areal beim südfranzösischen Örtchen Saint-Paul-lès-Durance auf den ersten Spatenstich im Juli. Eine Kathedrale der Neuzeit soll hier auf gelb-rotem provencalischem Grund entstehen: der internationale Kernfusionsreaktor "Iter", eines der größten Forschungsprojekte der Welt.
In den vergangenen Monaten haben die Bauleute Erde vom Gesamtvolumen der Cheopspyramide bewegt, heißt es. Und das ist erst der Anfang: Bald sollen hier die ersten Gebäude entstehen, eine eigene kleine Stadt. Im größten, dem Reaktor, sollen ab dem Jahr 2026 die Wasserstoffisotope Deuterium und Tritium kontrolliert zu Helium verschmelzen - und im Kraftwerksmaßstab Energie liefern. Das ganze funktioniert nach dem Prinzip des Sternenfeuers, das in unserer Sonne lodert.
Die Befürworter des Vorhabens sagen, es ginge um nichts weniger als die Energieversorgung der Zukunft - mit quasi unendlich verfügbaren Brennstoffen und beinahe abfallfrei. Zum ersten Mal soll dabei ein Fusionsreaktor mehr Energie liefern als zu seinem Betrieb nötig ist. Für seine Gegner ist das Milliardenprojekt hingegen kaum mehr als ein modernes Luftschloss. Nun zeigt sich: Die Baukosten von "Iter" explodieren, im Extremfall steht das ganze Vorhaben auf der Kippe.
Ursprünglich sollte der futuristische Reaktor, in dessen Innerem Temperaturen von 100 Millionen Grad herrschen, rund fünf Milliarden Euro kosten. Diese Zahl stand jedenfalls im Raum, als sich die Projektpartner im Jahr 2006 einigten: Die Europäer sollten 40 Prozent der Kosten übernehmen; die restlichen Partner, also China, Indien, Japan, Russland, Südkorea und die USA jeweils neun Prozent. Doch nach einer aktuellen Schätzung der EU-Kommission ist klar: Die Gesamtkosten haben sich bereits jetzt auf 15 Milliarden Euro verdreifacht - unter anderem wegen gestiegener Rohstoffpreise und neuer Sicherheitsanforderungen.
Allein die Europäer müssten dann 7,2 Milliarden schultern, weitere Kostensteigerungen nicht ausgeschlossen. Doch woher sollen die Mittel kommen? Die Brüsseler Beamten erwägen dazu zwei Szenarien: Entweder die Mitgliedstaaten schießen direkt frisches Geld nach - oder das Forschungsbudget der Union müsste um den nötigen Betrag steigen. Am liebsten hätten die Euro-Bürokraten außerdem eine Art Blankoscheck, bei dem die Staaten bereits jetzt die Übernahme zukünftiger Mehrkosten garantieren würden.
Schavan kritisiert Mehrkosten scharf
In jedem Fall würde damit auch die Belastung für den deutschen Haushalt massiv steigen. Doch nach SPIEGEL-Informationen geht Forschungsministerin Annette Schavan (CDU) inzwischen vorsichtig auf Distanz zu dem Mega-Vorhaben. Kurz vor dem Treffen der EU-Forschungsminister verschärfte sie ihre Kritik daran, dass Berlin statt der ursprünglich vereinbarten 540 Millionen Euro nun mehr als eine Milliarde überweisen soll.
"Die Kernfusion ist eine Option, die wir dringend verfolgen müssen", wirbt Günther Hasinger, Chef des Max-Planck-Instituts für Plasmaphysik im Gespräch mit SPIEGEL ONLINE. "Wir haben noch keinen Königsweg, mit dem wir den Strombedarf der Welt am Ende des 21. Jahrhunderts decken können, der dann etwa sechsmal so groß sein wird wie heute."
Aus dem Forschungsministerium heißt es, die Bundesregierung stehe weiter zur Fusionsforschung - um sich für die Energieversorgung möglichst viele Optionen offenzuhalten. "Das gilt aber nicht um jeden Preis", warnt Ministerin Schavan. In Berlin fordert man deswegen ein neues Finanzierungskonzept für den Reaktor. Diese Vorlage soll von der EU-Kommission kommen. Auch eine Überarbeitung des Reaktordesigns könne erforderlich werden, so Schavan. Das könnte zum Beispiel bedeuten, dass das Projekt deutlich kleiner ausfallen muss als derzeit geplant.
"Das ist zwar derzeit nicht vorgesehen", sagt "Iter"-Vizechef Norbert Holtkamp SPIEGEL ONLINE, "im Prinzip aber durchaus möglich. Allerdings geht das nur, wenn sich alle Partner darauf einigen." Und das könnte kompliziert werden - eventuelle Nachverhandlungen um mehr Geld allerdings auch. Das Aufsichtsgremium des Reaktorprojekts, der sogenannte "Iter"-Council, trifft sich Mitte Juni in der Nähe von Shanghai. Bis dahin muss klar sein, wie es mit dem Projekt weitergehen soll.
Ineffizienz durch Doppelarbeit fast zwangsläufig
Frankreich und Deutschland hätten bereits Vorschläge gemacht, um die Kosten um rund 600 Millionen Euro zu senken, lassen EU-Diplomaten in Brüssel wissen. Doch das dürfte kaum reichen. Das Problem: Bereits der grundsätzliche Aufbau des Projekts sorgt für Ineffizienz. Sieben Partner arbeiten bei "Iter" zusammen. Sie haben Zugriff auf alle Bauzeichnungen und Dokumente. Explizit davon ausgenommen sind nur einige spezielle Vorrichtungen zur Erzeugung des benötigten Kernbrennstoffs Tritium im Reaktor, die sogenannten Blankets.
Ineffizient wird die Sache dadurch, dass die Staaten ihre Beiträge nicht etwa bar in einen gemeinsamen Topf einzahlen, wie es etwa beim Kernforschungszentrum Cern in Genf mit seinem Mega-Experiment LHC der Fall ist. Stattdessen liefert beim Fusionsreaktor jedes Land einen Teil der benötigten Komponenten. In Frankreich wird dann alles zusammengeschraubt. Am Ende sollen die Puzzleteile dann ein funktionierendes Ganzes ergeben. Ineffizienz durch Doppelarbeit in den verschiedenen Staaten ist da fast zwangsläufig.
Dazu kommen weitere Extra-Kosten. So wurden etwa die Japaner mit einem kleineren Fusions-Forschungsreaktor und einem Hochleistungscomputer dafür entschädigt, dass "Iter" nicht bei ihnen steht, sondern im fernen Europa.
"Diesen Preis muss man zahlen, wenn man in internationaler Kollaboration Technologie entwickeln will", sagt "Iter"-Vize Holtkamp. "Man kann eine Anlage durchaus effizienter bauen, wenn man will. Summa summarum wäre es billiger gewesen, wenn es ein Staat alleine gemacht hätte. Der müsste aber auch alles zahlen." Doch darum ginge es bei "Iter" gar nicht, argumentiert Holtkamp: "Hier geht es um die Schaffung einer Wissensgrundlage, von der alle Partner gleichsam profitieren werden."
Den scheinbaren Geburtsfehler der Ineffizienz kalkulierten die Staaten allerdings bewusst ein - um möglichst viel der wertvollen Fusionstechnologie zu Hause entwickeln zu können. Das könnte nun zum Problem werden, wo die Finanzprobleme das gesamte Vorhaben wackeln lassen. Eines, so sagt Holtkamp, sei indes klar: "Ein Projekt zu verzögern, spart nie Geld. Es wird immer teurer."
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Russisch-italienischer Fusionsreaktor
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Antwort #10 am:
27 Mai, 2010, 11:37 »
Kommt sie noch, oder kommt sie nicht mehr? Die Kernfusion als unerschöpfliche Energiequelle der Zukunft ist schon so oft beschworen worden, dass sie heute in der energiepolitischen Diskussion nur noch ein Schattendasein fristet. Ein italienisch-russisches Projekt schickt sich jetzt an, die Entwicklung mit Hilfe eines kleineren Fusionsreaktors in der Nähe von Moskau voranzutreiben, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe.
Bereits im April hatten Italien und Russland eine Zusammenarbeit an dem neuen Reaktor vereinbart. „Die beiden Ministerpräsidenten Putin und Berlusconi nehmen das Projekt sehr ernst“, sagt der MIT-Physiker Bruno Coppi, leitender Fusionsforscher der beteiligten Nationalen Agentur für neue Technologien, Energie und Umwelt (ENEA) von Italien. In Moskau arbeitet Coppi gerade mit seinen russischen Kollegen den Vertrag aus.
Der geplante Reaktor soll als so genannter Ignitor konstruiert werden. Das Ignitor-Konzept ist eine Weiterentwicklung mehrerer Forschungsreaktoren vom Typ „Alcator“, die Coppi seit 1977 am MIT maßgeblich konzipiert hat. Sie erreichen unter den existierenden Fusionsreaktortypen die bislang höchsten Temperaturen und magnetischen Feldstärken.
Auch der Ignitor basiert auf der so genannten Tokamak-Konstruktion: In einem torusförmigen Behälter – vergleichbar einem aufblasbaren Schwimmreifen – pressen starke Magnetfelder superheißes Wassserstoff-Plasma zusammen. Das Plasma wird dabei elektrisch oder mittels hochfrequenter Radiowellen erhitzt. Übersteigen Temperatur und Druck bestimmte Werte, sollen sich dann aus Kernen der Wasserstoffisotope Deuterium und Tritium Heliumkerne bilden. Bei diesem Vorgang würden gewaltige Energiemengen freigesetzt, von denen ein Teil einen Stromgenerator antreiben könnte. Der Rest würde dazu verwendet, um die hohe Arbeitstemperatur zu halten.
Mehr zum Thema in Technology Review online:
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Kernfusion: Forschungsreaktor Iter in Finanznot
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Antwort #11 am:
17 Juni, 2010, 17:00 »
Kernfusion soll künftig für saubere Energie auf der Erde sorgen. Dazu soll in Südfrankreich ein Forschungsreaktor entstehen. Doch finanzielle und organisatorische Schwierigkeiten gefährden das Projekt.
Es ist eines der größten und ehrgeizigsten Forschungsprojekte der Welt: Im Fusionsreaktor International Thermonuclear Experimental Reactor (Iter), der im südfranzösischen Cadarache entsteht, soll die Energiegewinnung der Zukunft getestet werden: Wasserstoffkerne werden zu Helium fusioniert. Die frei werdende Energie ist immens - der Aufwand auch: Der Wasserstoff muss auf bis zu 200 Millionen Grad aufgeheizt werden, damit die Kerne verschmelzen können.
Magnetfelder halten das Plasma
Der Wasserstoff geht in den Aggregatzustand des Plasmas über. Damit das Plasma nicht die Wand der Reaktorkammer berührt und wieder abkühlt, wird es von starken Magnetfeldern gehalten. Verschmelzen zwei Wasserstoffkerne zu einem Heliumkern, wird Energie freigesetzt. Die soll dazu genutzt werden, Dampf zu erzeugen, um Turbinen anzutreiben. Das Problem ist nur, dass noch keiner weiß, ob das tatsächlich funktioniert. Bei bisherigen Versuchen mit der Kernfusion wurde immer nur Energie hineingesteckt, aber noch keine freigesetzt. Der Iter soll der erste Fusionsreaktor sein, bei dem das gelingt.
Video: Iter - Forschungsreaktor für Kernfusion
(1:58)
Dieser Aufwand spiegelt sich in den Kosten für die Anlage wider: Auf 15 Milliarden Euro werden die Kosten inzwischen geschätzt. Das ist dreimal so viel wie ursprünglich veranschlagt. Um das Geld aufzubringen, hat sich ein Konsortium zusammengefunden; es besteht aus der europäischen Union, China, Indien, Japan, Russland, den USA und Südkorea.
Hohe Kosten für Europa
Der größte Anteil der Kosten bleibt an den Europäern hängen: Sie sollen 7,2 Milliarden Euro beisteuern. Doch in wirtschaftlich schlechten Zeiten sinkt die Bereitschaft der Beteiligten, das Geld aufzubringen. Die Europäer beraten schon seit einiger Zeit, wo sie das Geld hernehmen sollen. Deutschlands Forschungsministerin Annette Schavan stellte kürzlich klar, Deutschland wolle die Fusion nicht um jeden Preis. Der ist in der Tat recht hoch: Deutschland soll allein 1,2 Milliarden Euro bezahlen.
Ein Grund für die Kostenexplosion ist eine ineffiziente Organisation: Das Projekt wird nicht wie beispielsweise beim Bau des Large Hadron Colliders aus einer zentralen Kasse finanziert, in die alle einzahlen. Stattdessen wird jeder Beteiligte Komponenten bauen und nach Frankreich liefern, wo sie dann montiert werden sollen.
Teures Material
Hinzu kommen nationale Befindlichkeiten, die abgegolten werden müssen: So verlangte Japan eine Entschädigung in Form eines eigenen Forschungsreaktors dafür, dass der Iter nicht dort gebaut wird. Und noch ein Grund dafür, dass der Iter so viel teurer wird als geplant, liegt darin, dass die Kosten für die benötigten Materialien, vor allem für Metall, gestiegen sind und dass einige Pläne überarbeitet werden mussten.
Kernfusion braucht Zeit
Manch einer sieht bereits schwarz für die Zukunft des Projekts: "Das ist eine echte Krise", sagte Stephen Dean, Chef der US-Lobbygruppe für Kernfusion, der Wochenzeitung Zeit. Nun stelle sich die Frage, ob die Fusionsenergie überhaupt zu bezahlen sei.
Treffen ohne Ergebnis
Heute ist ein Treffen von Vertretern der sieben Konsortiumsmitglieder im chinesischen Suzhou zu Ende gegangen. Auf der Tagesordnung stand vor allem die Finanzierung. Es ging aber auch um die Organisation des Projekts. Eine Lösung der Probleme fanden sie offensichtlich nicht: Es wurde ein neues Treffen anberaumt, das Ende Juli in Cadarache stattfinden soll. Dann sollen laut Iter alle Delegationen "in der Lage sein, die Diskussionen um die nächsten Projektschritte abzuschließen".
Am künftigen Standort können sich die Delegierten dann auch gleich vom Beginn der Bauarbeiten überzeugen. Im Juli sollen nämlich laut Iter die Ausschachtungen für die Reaktorkammer, die sogenannte Tokamak, beginnen. Eigentlich hätte der Baubeginn schon 2009 sein sollen. Derzeit ist in Südfrankreich jedoch nur ein planiertes Gelände zu sehen. Entsprechend verschieben sich auch die Voraussagen, wann der Reaktor in Betrieb gehen soll: Geplant war das Jahr 2018. Inzwischen ist die Rede von 2026. Eine kommerzielle Nutzung der Fusionsenergie scheint erst in den 70er Jahren dieses Jahrhunderts realistisch.
Hybridreaktor als Lösung?
Um die Zeit bis dahin zu überbrücken, forschen einige der beteiligten Länder, allen voran China, an Hybridreaktoren. Das sind Reaktoren, in denen Kernfusion und -spaltung stattfindet: Bei der Fusion frei werdende Neutronen sollen die Kernspaltung anregen. Als Spaltmaterial könnte dabei niedrig angereichertes Uran, Thorium oder sogar Atommüll dienen. In etwa zehn Jahren will China einen ersten Forschungshybridreaktor in Betrieb nehmen.
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EU-Kosten für Fusionsreaktor ITER sollen gedeckelt werden
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Antwort #12 am:
07 Juli, 2010, 12:51 »
Die EU-Mitgliedstaaten wollen den europäischen Kostenanteil am Fusions-Forschungsreaktor ITER auf 6,6 Milliarden Euro begrenzen. Das teilte ein Vertreter der Bundesregierung in der Sitzung des Bundestags-Ausschusses für Bildung und Forschung am Mittwoch mit.
In dem Reaktor, der im französischen Cadarache gebaut wird, soll die kommerzielle Energieerzeugung durch Kernfusion erforscht werden. Der Tokamak -Reaktor, der bis 2018 fertig gestellt sein soll, sollte ursprünglich etwa fünf Milliarden Euro kosten. Exakte Summen sind jedoch schwer anzugeben, weil die Mitgliedsstaaten ihre Anteile in Form von Sachleistungen einbringen. Fest steht jedoch: Die EU trägt 45 Prozent der Kosten. An dem Projekt sind neben der Europäischen Union auch sechs weitere Partner wie die USA, Russland, Japan und China beteiligt.
Im Frühjahr hatte die EU-Kommission allerdings bekanntgegeben, dass die Kosten für die EU von ursprünglich rund 2,7 Milliarden Euro voraussichtlich auf 7,2 Milliarden Euro steigen könnten, und gefordert, dass die EU-Mitgliedstaaten die Mehrkosten übernehmen sollten. Das hatten Deutschland und andere Mitgliedstaaten abgelehnt. Nun haben sich die EU-Mitgliedsstaaten darauf geeinigt, den europäischen Anteil auf 6,6 Milliarden Euro zu begrenzen. Für die Jahre 2012 und 2013 erwartet die Bundesregierung Mehrkosten in Höhe von 1,4 Milliarden Euro. Die gemeinsame EU-Position soll laut Bundesregierung nun am 12. Juli auf der Sitzung der Agrarminister verabschiedet und Ende Juli mit den anderen Projektpartnern verhandelt werden.
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Iter absorbiert Fördergelder
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Antwort #13 am:
20 Juli, 2010, 11:29 »
Fusionsforschung irrelevant für die europäische Energiezukunft?
Die Abstimmungswege der europäischen Politik sind manchmal schwer nachvollziehbar. Jedenfalls entschied jetzt ausgerechnet der "Rat für Landwirtschaft" der EU über die Finanzierung der neu aufgetretenen Baukostensteigerungen für Iter, den geplanten Kernfusions-Forschungsreaktor. Die Abstimmung fand "aus Zeitgründen" ohne vorhergehende Debatte statt und genehmigte weitere Gelder für die Kernfusionsforschung. Eigentlich wäre der EU-Wettbewerbsrat für das Thema zuständig gewesen, bis zu dessen nächster Sitzung hätte es aber für Iters Geldsorgen zu lange gedauert.
Problematisch wird das, weil Iter in finanzieller Konkurrenz zu vielen Nachhaltigkeitsprojekten steht. Doch der EU-Rat hatte der EU-Kommission zur Vorgabe gemacht, die Iter-Finanzierung sicherzustellen, auch zu Lasten anderer Projekte der EU-2020-Strategie. Allein um nur die Iter-Finanzierungslücke für 2012 und 2013 zu stopfen, sollen jetzt 1,4 Mrd. Euro aus dem Budget für Armutsbekämpfung, Innovation, nicht-nukleare Forschung, Verkehrs- und Energienetze umgewidmet werden.
Die Grünen im Europäischen Parlament kritisieren deshalb das Beharren auf der Fusionsforschung. Sie gefährde mittlerweile nicht nur wichtige EU-2020 Projekte. Die aktuelle Entscheidung zeige auch die Unfähigkeit, getroffene Entscheidungen zu überdenken und neuen Situationen anzupassen.
Dagegen zeigten mehrere neue Studien, dass Erneuerbare Energien bis 2050 den gesamten Energiebedarf der EU decken können. Die Kernfusion werde bis dahin nicht kommerziell betrieben und sei damit irrelevant für die europäische Energiezukunft. Die richtige und auch aus Kostensicht günstigste Entscheidung wäre daher, die Beendigung des Iter-Projektes noch vor Beginn der Hauptbauaktivitäten und den damit zu erwartenden weiteren Kostensteigerungen gewesen.
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http://www.heise.de/tp/
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Jürgen
der Löter
User a.D.
Beiträge: 4999
white LED trough prism - WTF is cyan?
Re: Iter absorbiert Fördergelder
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Antwort #14 am:
21 Juli, 2010, 00:05 »
Diese Kritik erscheint mir bedingt berechtigt.
Es ist sicher nicht relevant für unsere energetische Zukunft, wenn es irgendwann gelingt, aus so einer Anlage etwas mehr Energie herauszuholen, als ihr Betrieb selbst verschlingt.
Und davon sind wir noch endlos weit entfernt, solange eine gigantische Maschine trotz fast exponentiell steigenden Aufwands nicht einmal zur Aufrechterhaltung des Grundprozesses imstande ist.
Hinzu kommt, dass bei der derzeitigen Entwicklung (der letzten Jahrzehnte der Fusionsforschung) nur eines erkennbar scheint, die Welt schafft es vor Erschöpfung der fossilen Energieträger allenfalls, eine einzige funktionierende Apparatur zu erstellen, die vielleicht irgendwann ein paar Atomkraftwerke ersetzen kann, aber aufgrund des Aufwands keine echte Lösung bietet.
Sehr wahrscheinlich wird sich sogar der jetzt schon gigantische Berg an ewig tödlich strahlendem Reaktorschrott auch durch die Fusion weiter erhöhen. Eventuell wird es auch eine nicht vernachlässigbare Freisetzung an strahlenden oder anderweitig schädlichen Substanzen geben, sobald / falls je ein Dauerbetrieb erreicht werden kann.
An radioaktive Gase hat man in der Anfangszeit der AKWs auch nicht gedacht...
Und ein einziges Weltkraftwerk, oder ein paar davon in Händen weniger, wird unsere Zivilisation sicher nicht weiterbringen, die vorhandenen sozialen und internationalen Konflikte nur auf die Spitze treiben.
Diese Forschung braucht offensichtlich in erster Linie völlig neue Ideen und Ansätze, um nicht in einer planetenweiten Pleite zu enden.
Die einzige echte Hoffnung der Entwickler immer grösserer Fusionsforschungsanlagen zielt m.e. nicht auf den praktischen Erfolg einer solchen, sondern auf immer neue Detail-Erkenntnisse in der Grundlagenforschung, um vielleicht doch einen Hinweis auf einen viel einfacheren Weg zu finden.
Da es aber nicht unwahrscheinlich ist, dass selbst der ganze Planet weder genug Schaffenskraft noch genug Platz für eine gigantische Einzellösung bietet, meine ich, dass man es tatsächlich lieber bleiben lassen und sich anders orientieren sollte.
Abgesehen davon ist m.e. die Zeit der Grosskraftwerke fast abgelaufen, schon wegen der enormen Verteil- und Leitungsverluste.
Alchemie - "Cold Fusion" / "rotes Quecksilber" usw. - wird auch nicht helfen, aber vielleicht Nano- oder sogar Biotechnik.
Und Energie sparen, ganz sicher.
Solange eine hochwertige Energieform wie elektrischer Strom regelmässig genutzt wird, um - nach ca. 2/3 Umwandlungs- und Transportverlust - am Verbrauchsort Wasser oder sogar das Zimmer zu erhitzen, oder um Metalle zu schmelzen, oder um einen Hintern und eine Aktentasche in's Meeting zu transportieren, oder um weltweit nach Sexbildern zu suchen, oder um noch hochauflösender und ruckelfreier in virtuellen Kellern herumzuballern, sehe ich keine wirkliche Chance, diesen Planeten samt Bewohnern vor Klimakollaps, Verteilungskämpfen und Not und Elend zu schützen.
Jürgen
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