Autor Thema: Weltwirtschafts/Eurokrise ...  (Gelesen 18491 mal)

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Volkswagen lässt Porsche abblitzen
« Antwort #105 am: 17 Mai, 2009, 20:16 »
Für Porsche ist es nur ein "verschobener Termin", für Volkswagen geht es um mehr: Der Konzern aus Wolfsburg hat die Fusionsgespräche mit dem Sportwagenbauer gestoppt. Die Porsche-Spitze müsse zuerst ihre Linie klären, verlangt VW.

Frankfurt am Main - Der Machtkampf zwischen Porsche und Volkswagen eskaliert: Kurz vor dem Spitzentreffen der Porsche-Eigentümerfamilien hat der Wolfsburger Konzern am Sonntag überraschend die Gespräche über ein Zusammengehen der beiden Unternehmen "auf unbestimmte Zeit" unterbrochen, wie Volkswagen-Sprecher Peik von Bestenbostel sagte.

Der Sprecher widersprach damit den Darstellungen der Porsche-Holding, wonach lediglich ein Termin abgesagt und Folgetermine bereits vereinbart seien. Die Verhandlungen würden "ganz normal weitergeführt", sie seien nicht unterbrochen worden, hieß es in einer Stellungnahme von Porsche.

Der VW-Sprecher stellte dagegen klar, der Dialog sei "unterbrochen". "Vor einer Wiederaufnahme ist es notwendig, dass auch Porsche eine entsprechend konstruktive Haltung gegenüber den Gesprächen deutlich macht", erklärte Bestenbostel. Derzeit sei keine klare Linie erkennbar. "Daher haben weitere Gespräche momentan keinen Zweck."

VW-Chef Martin Winterkorn machte die weiteren Schritte nach einem Zeitungsbericht von der "vollen Transparenz" der Situation beim Stuttgarter Sportwagenbauer abhängig. "Für ein Zusammengehen von Volkswagen und Porsche müssen wir die Ausgangslage systematisch analysieren und uns ein klares Bild über die tatsächlichen Verhältnisse bei Porsche machen", zitierte die "Berliner Zeitung" aus einem "Brief an die Führungskräfte" vom Sonntag.

"Wir benötigen die volle Transparenz der derzeitigen Lage. Es ist im Interesse aller Beteiligten, unserer Belegschaften, aller Aktionäre und unserer Kunden, dass wir die finanzielle Stabilität und Souveränität von Volkswagen nicht gefährden." Der VW-Chef verteidigte der "Berliner Zeitung" zufolge die Absage des für Montag geplanten Arbeitstreffens mit Porsche und betonte, dass "wir uns von niemandem zu überstürzten Handlungen verleiten lassen". Für die Gespräche werde eine "notwendige konstruktive Atmosphäre" benötigt: "Das ist derzeit nicht gegeben. Wir sind nicht unter Druck."

Auch der niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff forderte Porsche in einem Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" zu konstruktiverem Verhalten auf. "Was wir brauchen, ist volle Transparenz", sagte der niedersächsische Staatssekretär und Wulff-Sprecher, Olaf Glaeseker, "bei allem Verständnis dafür, dass mancher auf dem Weg in die Sauna den Bademantel möglichst lange anbehalten will. Die Stunde der Wahrheit für Porsche naht."

"Porsche muss klären, wohin die Reise gehen soll"

Von Seiten des größten europäischen Autobauers wird in dem Machtpoker immer wieder betont, dass schließlich der hochverschuldete Porsche-Konzern um Gespräche gebeten habe. Der Volkswagenbetriebsrat erklärte: "Wir sind von der Familie Porsche gebeten worden, Gespräche über die Schaffung eines integrierten Automobilkonzerns zu führen. Aber Porsche muss erst mal intern klären, wohin die Reise eigentlich gehen soll." Bereits zuvor war aus dem Unternehmen verlautet, offenbar werde der Ernst der Lage bei dem hochverschuldeten Sportwagenbauer verdrängt.

An diesem Montag treffen erstmals seit den umstrittenen Äußerungen von Volkswagen-Aufsichtsratschef und Porsche-Miteigentümer Piëch zur Zukunft des Sportwagenbauers die Porsche-Eigentümerfamilien bei einer Aufsichtsratssitzung zusammen.

Parallel dazu planen die Porsche-Beschäftigten Proteste gegen Piëch. Bei der Aufsichtsratssitzung soll es nach Informationen der Nachrichtenagentur AP um eine Kapitalerhöhung bei Porsche in Höhe von vier bis fünf Milliarden Euro gehen. Der Sportwagenbauer ist mit rund neun Milliarden Euro verschuldet. Volkswagen soll dagegen Nettoreserven von elf Milliarden Euro haben.

Personalfragen, Firmensitz, Finanzen

Porsche hatte VW ursprünglich übernehmen wollen, war dadurch aber in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Die Porsche-Eigentümer streben daher nun eine Fusion mit Volkswagen an. Im Gespräch war auch eine umgekehrte Übernahme des Sportwagenbauers durch VW. Darum hatte nach Informationen des manager magazin sogar die Porsche-Führung selbst bei einem Krisentreffen im März gebeten.

Die Eigentümer-Familien Porsche und Piëch - Ferdinand Piëchs Mutter war eine geborene Porsche - hatten sich Anfang Mai bei einem Treffen in Salzburg auf ein Zusammengehen mit dem VW-Konzern geeinigt. Einzelheiten sollten die Vorstände beider Firmen innerhalb von vier Wochen ausarbeiten. Seitdem gab es am vergangenen Montag Gespräche auf Arbeitsebene. In der Öffentlichkeit gab es zahlreiche Spekulationen sowohl über Personalfragen als auch über den zukünftigen Firmensitz und das Thema Finanzen.

Quelle : www.spiegel.de

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Kaufhof-Karstadt-Fusion bedroht 20.000 Jobs
« Antwort #106 am: 18 Mai, 2009, 18:44 »
Es wäre eine Revolution im Einzelhandel: Die Kaufhof-Mutter Metro könnte die Karstadt-Häuser des siechen Arcandor-Konzerns übernehmen. Gewerkschafter fürchten radikalen Jobabbau, Bürgermeister warnen vor verödeten Städten - doch Börsianer zweifeln, ob die Fusion überhaupt stattfindet.

Hamburg - Für die Börse war die Sache klar: Arcandor plus 15 Prozent, Metro minus 2,5 Prozent. Die Entwicklung ist typisch für eine bevorstehende Übernahme: Der Aktienkurs des Übernahmekandidaten schießt in die Höhe, und der mögliche Käufer verliert an Wert - schließlich kommen auf ihn hohe Kosten zu.

Genau das scheint bei Deutschlands größten Handelskonzernen der Fall zu sein. Am Wochenende wurde bekannt, dass sich die Kaufhof-Mutter Metro für die Karstadt-Häuser des schwerangeschlagenen Arcandor-Konzerns interessiert. An diesem Montag, unmittelbar nach Eröffnung der Börse, reagierten nun die Anleger: Sie kauften Arcandor-Aktien und verkauften die Papiere der Metro.

Der Vorteil einer Fusion liegt auf der Hand: Arcandor könnte privatwirtschaftlich gerettet werden. Ohne Staatshilfe, um die sich das Management seit Wochen bemüht. Und damit ohne Risiko für den Steuerzahler. Andernfalls braucht Arcandor wohl öffentliche Bürgschaften von 650 Millionen Euro. Den Bedarf an staatlichen Krediten noch nicht mitgerechnet.

Aber wie sinnvoll ist eine Fusion der beiden Warenhausketten wirklich? Wäre eine Bürgschaft der Regierung nicht doch die bessere Alternative? Und vor allem: Was bedeutet ein Karstadt-Kaufhof-Konglomerat für Kunden und Arbeitnehmer?

"Betriebswirtschaftlich macht eine Fusion Sinn", sagt Ulrich Eggert von Eggert Consulting. "Was man nicht braucht, wird dichtgemacht." Das gelte für alle Standorte, an denen es sowohl eine Kaufhof- als auch eine Karstadt-Filiale gebe, außerdem könnte man nach einem Zusammenschluss eine der beiden Zentralen schließen. "Ein solches Unternehmen wäre sicher rentabel", sagt Eggert. Auf jeden Fall rentabler als Arcandor allein.

"Volkswirtschaftlich bedeutet eine Fusion allerdings Massenentlassungen", fügt der Experte hinzu. Das neue Gesamtunternehmen werde bis zu 20.000 Stellen streichen, schätzt er. "Warum sollte sich Metro sonst darauf einlassen?" Arcandor-Insider sprechen im "Handelsblatt" gar von einem drohenden "Blutbad". Ihre Furcht: Ein Drittel aller Karstadt-Filialen könnte unter Metro-Führung wegfallen.

Metro möchte alle 121 Karstadt-Warenhäuser übernehmen. Zusammen mit Kaufhof sollen sie in einer "Deutschen Warenhaus AG" zusammengeführt werden. Das neue Unternehmen hätte dann 247 Filialen. Offizielles Ziel des Metro-Managements: Die "Mehrheit der Karstadt-Filialen" soll erhalten werden, ebenso wie "ein großer Teil der Arbeitsplätze".

In Wahrheit dürfte dies aber eine Illusion bleiben. "Die Beschäftigten haben Angst, dass sie ihren Arbeitsplatz verlieren", sagt Cornelia Haas von der Gewerkschaft Ver.di. Falls es wirklich zu einer Fusion komme, sei zu befürchten, dass viele Häuser schließen. Was Metro-Chef Eckhard Cordes vorhabe, "sieht nach Rosinenpickerei aus", sagt Haas.

Die Gewerkschafter favorisieren deshalb eine andere Lösung: Sie fordern nach wie vor Staatshilfe für die Karstadt-Mutter Arcandor. Das Unternehmen hat schon seit Jahren enorme Probleme, jetzt will Konzernchef Karl-Gerhard Eick Mittel aus den Krisenfonds der Regierung anzapfen. Mit 53.000 Mitarbeitern sei Arcandor volkswirtschaftlich als auch gesellschaftspolitisch relevant. "Ohne uns würden viele Einkaufsstraßen ihren Mittelpunkt verlieren", sagte Karstadt-Chef Stefan Herzberg kürzlich in einem Interview. Und Ver.di-Chef Frank Bsirske assistierte: "Ein Kaufhaus-Konzern ist nicht weniger wichtig als ein Autohersteller."

Tatsächlich erwartet auch Handelsexperte Eggert für die betroffenen Städte nichts Gutes. Solange wenigstens ein Warenhaus erhalten bleibe, sei ja alles in Ordnung. Aber was, wenn sich auch die letzte verbliebene Filiale nicht rentabel führen lässt? "Eine Stadt hat keine Zentralität mehr, wenn ein solcher Laden zumacht", fürchtet Eggert.

"Warenhäuser sind wichtige Magneten im innerstädtischen Gefüge", sagt auch Stephan Articus, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages. "Für Innenstädte und Stadtteilzentren wäre es negativ, wenn attraktive Einzelhandelseinrichtungen wegfallen." Die Städte hätten "auch mit Blick auf Steuereinnahmen und Arbeitsplätze" ein großes Interesse daran, dass es dem Einzelhandel vor Ort gutgehe.

Immerhin: Für die Kunden wäre ein Zusammenschluss von Karstadt und Kaufhof wohl verkraftbar. "Ob Karstadt oder Kaufhof - die Ware ist sowieso die gleiche", erklärt Eggert. Auch an den Preisen werde sich kaum etwas ändern - denn die würden ohnehin von den hohen Mieten in den Innenstädten diktiert.

Wie ernst meint Cordes sein Angebot?

Eine Verzerrung des Wettbewerbs fürchtet der Experte ebenfalls nicht. Der Grund ist die geringe Bedeutung, die Karstadt und Kaufhof mittlerweile haben. In den siebziger Jahren kamen alle Warenhäuser zusammen noch auf einen Marktanteil von 13,5 Prozent. Heute sind es knapp drei Prozent - und nach einer Fusion von Karstadt und Kaufhof vermutlich nur noch zwei Prozent. "Das sind Peanuts in Bezug auf den gesamten deutschen Einzelhandel", sagt Eggert. Kartellrechtlich sehe er deshalb keine Probleme. "Es gibt genug Konkurrenz durch die Fachhändler."

Trotzdem wird das Kartellamt vermutlich ein Wort mitreden. Einen Zusammenschluss von Kaufhof und Karstadt würde man genau unter die Lupe nehmen, sagte ein Sprecher der Wettbewerbsbehörde. "Eine eingehende Prüfung wäre aller Voraussicht nach notwendig."

Wenn es denn tatsächlich so weit kommt. Denn manche Fachleute zweifeln, ob Metro-Chef Cordes sein Angebot überhaupt ernst meint. Ist das Interesse an Karstadt womöglich nur erfunden, damit der Konkurrent Arcandor keine Staatshilfe bekommt? In Berlin wird dies zumindest vermutet - schließlich verbietet das Gesetz Beihilfen, solange es private Investoren gibt.

"Wir haben unsere Vorbehalte", sagt auch Ver.di-Frau Haas. Bei Arcandor selbst liege kein konkretes Angebot auf dem Tisch - dafür aber bei der "Bild"-Zeitung, die am Wochenende als erste über Cordes' Pläne berichtet hatte. "Das ist nicht gerade seriös", sagt Haas.

Bemerkenswert: Auch die Karstadt-Immobilienbesitzer wissen noch von nichts. Laut Nachrichtenagentur Reuters gab es keinerlei Gespräche mit Metro. Dabei sollen die Immobilienbesitzer im fusionierten Konzern eigentlich mit an Bord sein. Das zumindest sehen die Cordes-Pläne angeblich vor.

Ist also alles nur ein schlechter Scherz? Dazu würde passen, dass sich die Aktienkurse im Lauf des Montags wieder beruhigten. Das Plus bei Arcandor-Titeln schrumpfte auf rund fünf Prozent zusammen, Metro-Titel drehten nach dem Minus vom Vormittag sogar ins Plus. So gesehen erscheint eine Fusion eher unwahrscheinlich.

Auch bei Arcandor selbst stoßen die Metro-Pläne auf Skepsis. Ein Sprecher erklärte, der von dem Konkurrenten ins Gespräch gebrachte Zusammenschluss von Karstadt und Kaufhof stelle noch keine langfristige Perspektive sicher.

Metro erneuerte indes seinen Vorschlag. "Wir erwarten, dass es in den nächsten Tagen Gespräche mit der Politik gibt", sagte ein Unternehmenssprecher am Montag. Konzernchef Cordes habe sich bereits mit einem Brief an Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) gewandt.

Der wiederum machte eines klar: Mögliche Staatshilfen für Arcandor werde man sehr genau prüfen. "Das ist keine Aktion, die in zwei Tagen zu bewältigen wäre."

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Die Wirtschaftskrise hat auch die Private-Equity-Branche kalt erwischt - doch jetzt formieren sich die Finanzinvestoren erneut. Ihr Ziel: die kapitaldurstige amerikanische Bankenbranche.

New York - Die Bank United, Floridas größtes kommunales Geldhaus, symbolisiert derzeit die Malaise der ganzen Branche: In ihren Schaufenstern werben die 86 Filialen mit Fotos von Palmen, Stränden und frohen Kunden. Doch das ist nur Fassade. Allein für das zweite Quartal 2009 erwartet Bank United rund 443 Millionen Dollar Verlust. Das wäre fast siebenmal so viel wie im Vergleichszeitraum des vergangenen Jahres.

Viel mehr weiß man über die Lage der Bank mit Sitz in Coral Gables, einem der feinsten Viertel Miamis, allerdings nicht - wegen der Turbulenzen hat das Institut bisher weder die Ergebnisse der vergangenen drei Quartale offiziell gemacht noch die Gesamtbilanz für 2008 veröffentlicht. Die US-Einlagensicherungsbehörde FDIC schätzt, dass Bank United eine Kapitalspritze von mindestens einer Milliarde Dollar braucht, und hat ein Ultimatum gestellt: Entweder sucht sich die Bank einen Investor oder fusioniert mit einem Rivalen - oder die FDIC übernimmt das Ruder.

Die erste Frist für Kaufofferten lief am Freitag ab, wurde aber in letzter Minute bis zu diesem Dienstag verlängert. Drei Interessenten sind im Rennen: die kanadische TD Bank im Verbund mit Goldman Sachs, außerdem ein Team des Firmenjägers Wilbur Ross mit den Beteiligungsgesellschaften Blackstone, Carlyle und Centerbridge - sowie der Privatinvestor Christopher Flowers, der in Deutschland durch seine Engagements bei den Krisenbanken Hypo Real Estate und HSH Nordbank Bekanntheit erlangte.

Das Ross-Konsortium soll die besten Chancen haben. Nicht nur das ist bemerkenswert, sondern die Interessenten insgesamt. Ross, Flowers, Blackstone, Carlyle: Diese Namen galten bisher eigentlich als Geißel und Gabe der Finanzszene zugleich - Milliardäre und Privatfirmen, die sich in den vergangenen Jahren nach Belieben sieche Unternehmen schnappten, sie ausweideten und die Reste gewinnbringend weiterverscherbelten. Und das alles ohne jede öffentliche Aufsicht. Der SPD-Politiker Franz Müntefering prägte für die Finanzinvestoren den Schimpfnamen "Heuschrecken".

Doch zuletzt litt der Nimbus vom finanzstarken Firmenjäger mit vollen Kassen. Die Private-Equity-Branche kämpft wie der Rest der Wirtschaft mit der Finanzkrise. Einige Investoren stecken in ernsten Schwierigkeiten. Beispiel Chrysler: Der Autobauer, 2007 von Daimler an den Finanzinvestor Cerberus abgestoßen, ist nur das jüngste Beispiel für die Misere. Chrysler ist mittlerweile insolvent.

In jüngster Zeit war es denn auch still geworden um die "Heuschrecken". Vorbei die Zeiten, als Blackstone-Chef Stephen Schwarzman seinen 60. Geburtstag mit 1500 VIP-Gästen feierte. Die letzten, größten Deals Schwarzmans - die Übernahme des Immobiliengiganten Equity Office und der Börsengang seiner Firma - entpuppten sich als Flops und wurden prompt, in einem Sturm populistischer Entrüstung, als Ende der Heuschrecken-Ära gefeiert.

Finanzinvestoren wittern ihre Chance

Doch nun scheint sich das Blatt wieder zu wenden, das Drama um Bank United offenbart erstmals, was sich seit Monaten hinter den Kulissen anbahnt: In der Bankenkrise wittern Beteiligungsgesellschaften eine neue Chance. Bank United wäre die erste große US-Banken-Akquisition der Private-Equity-Fürsten. "Jeder starrt auf diesen Deal", sagte Harvard-Ökonom Josh Lerner dem "Wall Street Journal". "Dies könnte ein Präzedenzfall werden, der die Schleusen für künftige Transaktionen öffnet." Denn hier zeigt sich, ob die Rechnung der Investoren aufgeht.

Gerade erst hat die Federal Reserve den größten US-Banken einen Kapitalbedarf von mindestens 75 Milliarden Dollar attestiert. Eine prima Gelegenheit also für die Geldgeber. Nach den Worten eines Insiders verfügt die Private-Equity-Branche trotz Krise momentan über rund 400 Milliarden Dollar "Trockenpulver" für neue Übernahmen.

So rangiert Buyout-Unternehmer Wilbur Ross aus dem krisenfesten Mammon-Refugium Palm Beach auf der "Forbes"-Liste der 400 reichsten Amerikaner derzeit zwar "nur" auf Platz 262 - mit einem Privatvermögen von 1,8 Milliarden Dollar. Doch seine wahre Finanzkraft ist viel größer: Kürzlich erst schnappte er sich für 2,6 Milliarden Dollar zwei Hypothekenfirmen und eine Anleihenversicherung. Bank United wäre jedoch sein erster, größerer Ausflug in die Bankenbranche - nach dem kleineren Institut First Bank & Trust, an dem er die Mehrheit hält.

Banken werden interessant

Ohne weitere Beteiligungsgesellschaften könnte aber auch Ross den Deal nicht stemmen. Die Investoren scheuten allerdings lange vor Banken zurück - nicht zuletzt, weil eine Übernahme viele öffentliche Auflagen bedeuten würde, die den sonst lieber im Stillen wirkenden Finanziers zuwider sind. Letztendlich hat sich manch eine "Heuschrecke" auch in der Bankenbranche verhoben. Im April 2008 stieg die texanische Private-Equity- Firma TPG bei Washington Mutual ein. Ein halbes Jahr später übernahm die Regierung die kaputte Bank, TPG verlor am Ende fast 1,4 Milliarden Dollar.

Doch im Zuge der Finanzkrise beginnen die Investoren damit, auch die Banken wieder zu umkreisen, bei der Bank United liefern sie sich jetzt sogar einen Bieterkrieg. Die Institute gelten auf einmal als "die größte Beute der Rezession" ("New York Times"). Der US-Regierung wird dabei allmählich etwas mulmig. Zwar forciert sie private Beteiligung an der Geldindustrie neuerdings: Kernstück ihres jüngsten Bankenrettungsplans ist ein "öffentlich-privates Investitionsprogramm", bei dem der Staat den Privatanlegern unter die Arme greift, um die Problemkredite der Banken so abzustoßen.

Doch bisher erlaubt die zuständige US-Notenbank den Beteiligungsgesellschaften dabei nur Minderheitsbeteiligungen. Damit soll verhindern werden, dass es zu Zuständen wie Anfang des 20. Jahrhunderts kommt, als sich Wirtschaft und Geldwesen der USA unter der Kontrolle weniger Individuen befanden. Damals wurde ein Ausdruck für solche Querbeet-Übernahmen geprägt: "Morganisierung" - nach dem Eisenbahn- und Stahlmagnat John Pierpont Morgan, dem Gründer der Großbank JP Morgan.

Kapitalbedarf der Banken lockt die Investoren

Kritiker warnen bereits davor, dass die Beteiligungsfirmen die US-Banken vollends in den Untergang treiben könnten. Doch die geben sich unbeirrt: Sie sehen im gigantischen Kapitalbedarf der maroden Finanzkonzerne eine historische Chance.

Dazu haben die Geldgeber in Washington eine massive Lobby-Kampagne angestoßen. Anwaltsheere wurden angeheuert, um Entscheidungsträger im Finanzministerium zu bearbeiten. Alte Drähte zum Obama-Team dürften sich auszahlen: Blackstone und Carlyle gehörten zu Obamas emsigsten Wahlkampfspendern.

Die Private-Equity-Unternehmen versprechen, das Bank-Business und den Rest ihrer Geschäfte weiter separat zu führen, indem sie Holdingfirmen für die Finanzbeteiligungen einrichten. Eine andere Option: "Club Deals" wie bei Bank United, bei denen sie sich mit anderen Investoren zusammentun. Jede Gesellschaft kauft dabei den gesetzlich erlaubten Höchstanteil, was sich am Ende dann zu 100 Prozent addiert.

Ein solcher Investorenclub kaufte sich auch bei IndyMac ein, einer der ersten Banken, die im Strudel der US-Hypothekenkrise untergingen. Die FDIC gab sie, unter strengen Auflagen, an ein Konsortium aus Christopher Flowers, den umtriebigen Hedgefonds-Milliardären George Soros und John Paulson sowie Michael Dell, dem Gründer des Computerkonzerns Dell.

Flowers soll in der Szene derzeit besonders aktiv sein. "Ich glaube nicht, dass die Republik in die Knie gehen wird, wenn Finanzinvestoren Banken besitzen", sagte er der "New York Times". Komplett sicherte er sich bereits die First National Bank of Cainesville, eine der kleinsten Banken der USA im Bundesstaat Missouri. Die Beschränkung für Kapitalgesellschaften umging er, indem er als Privatmann zahlte. Im Februar verschwand das Namensschild First National Bank. An seiner Stelle erschien ein neuer Name im Schaufenster: "Flowers Bank".

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VW will Porsche zu Bilanz-Offenlegung zwingen
« Antwort #108 am: 18 Mai, 2009, 21:40 »
Im Machtkampf zwischen Porsche und VW wird der Ton rauer: Volkwagen-Patriarch Piëch fordert die Führung des Sportwagenbauers mit neuen Provokationen heraus - und verlangt Klarheit über riskante Finanzgeschäfte. Wann die geplante Fusion kommt, ist unklarer denn je.

Berlin - Ferdinand Piëch gab wieder einmal das Enfant terrible: Ohne Erklärung oder Entschuldigung blieb der VW-Patriarch dem Treffen des Porsche-Aufsichtsrats am Montag fern. Er übermittelte dem Gremium nach Angaben aus seinem Umfeld nur sein Votum für die eine oder andere Entscheidung. Was bewog ihn, seine Mitkontrolleure aus dem Familienkreis um Cousin Wolfgang Porsche zu düpieren? Die Spekulation darüber überließ er den Beobachtern.

Aus Sicht von Volkswagen ist die Erklärung ganz einfach. "Was bringt es, seine Zeit in Sitzungen zu verbringen, wenn es ganz woanders hakt?", heißt es aus dem Konzern. Man habe auf Wunsch der Eigentümer Verhandlungen mit dem Porsche-Management begonnen, um den Sportwagenhersteller in den Konzernverbund zu holen. Das mache aber nur Sinn, wenn man auch einen Überblick darüber gewinnen könne, wie es bei Porsche aussehe. Und eben da scheint es Probleme zu geben, die aus Sicht von Volkswagen weitere Konsultationen unnötig erscheinen lassen.

Vor eineinhalb Wochen hatten sich die Porsche-Eigentümerfamilien auf einen Zusammenschluss mit dem VW-Konzern geeinigt. Die Details sollen Unterhändler aller Seiten in den kommenden Wochen ausarbeiten. Dazu zählen die Vertreter beider Unternehmen und die des Landes Niedersachsen, das als zweitgrößter VW-Aktionär neben Porsche ein gewichtiges Wort mitzureden hat.

Doch die Verhandlungen scheinen ins Stocken geraten zu sein, ehe sie richtig begonnen haben. In der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" hatte auch der niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) Porsche von mehr Offenheit gefordert. "Was wir brauchen, ist volle Transparenz", sagte sein Staatssekretär, Olaf Glaeseker, "bei allem Verständnis dafür, dass mancher auf dem Weg in die Sauna den Bademantel möglichst lange anbehalten will. Die Stunde der Wahrheit für Porsche naht."

Die Wolfsburger sehen derzeit nach offizieller Lesart keinen Gesprächsbedarf. Intern aber pochen sie darauf, Details zu Optionsgeschäften zu erfahren, die Finanzchef Holger Härter im Zusammenhang mit den Käufen von VW-Aktien abgeschlossen hat. Die aber hält der gewiefte Finanzexperte eisern unter Verschluss. Ob sich dahinter Verlustrisiken oder Gewinnaussichten verbergen, können auch Branchenexperten wie der Autoanalyst Jürgen Pieper vom Bankhaus Metzler nicht einschätzen: "Es liegen keinerlei Informationen darüber vor. Es könnten sich Verluste oder Gewinne - womöglich sogar in Milliardenhöhe - dahinter verbergen. Wir wissen es schlicht nicht".

Bei Porsche hingegen kann man die Aufregung nicht verstehen. "Wir sind eben ein keusches Unternehmen", erklärt Konzernsprecher Anton Hunger in Anspielung auf Glaesekers Äußerung. "Und wir sind es aus voller Überzeugung".

Tatsächlich hat die Zurückhaltung der Porsche-Finanzabteilung handfeste rechtliche Gründe. "Wenn wir die Optionen offenlegen würden, würden wir eine ganze Reihe an Rechtspflichten verletzten", erklärt eine Person aus dem Konzern. "Im Übrigen könnte sich dann in kurzer Zeit eine werthaltige Option in ein Verlustgeschäft umwandeln". Entscheidend aber sei, dass die zentralen Figuren über die Geschäfte Bescheid wüssten. "Wieso fragen die VW-Leute nicht bei denen nach?"

Porsche weist Finanzprobleme zurück

Der Zwist um die Offenlegung der Bücher dürfte aber nur einen Teil der Spannungen ausmachen, der derzeit zwischen den Unternehmen und den Verantwortlichen im Hintergrund herrschen. Jede Annährung scheitert schon an Grundsätzlichkeiten. Während man bei Volkswagen etwa behauptet, um die Prüfung einer Porsche-Übernahme gebeten worden zu sein, weist man bei Porsche schon den Anlass für solche Gedankenspiele von sich.

Das Aufsichtsratstreffen am Montag etwa beschreibt Specher Hunger als reine Routine: "Da ging es um Kotflügel und Ledersitze", erklärt er. Es habe sich um eine ganz reguläre Sitzung des Aufsichtsrats der Porsche AG gehandelt.

Nach Informationen der Nachrichtenagentur AP soll es bei der Sitzung allerdings auch um eine Kapitalerhöhung in Höhe von vier bis fünf Milliarden Euro gegangen sein. Trotzdem befinden sich die Stuttgarter aus ihrer Sicht keinesfalls nicht in einer finanziellen Notlage. Die jüngst mit den Banken vereinbarte Kreditlinie über zehn Milliarden Euro laufe bis März 2010 und könne dann verlängert werden, betonte Hunger. Ein Drittel der Summe werde dann fällig. "Bis März kommenden Jahres haben wir keinen Refinanzierungsbedarf", sagte er.

Eine Beschreibung der auch Metzler-Analyst Pieper durchaus folgen kann. "Die Eigenkapitalausstattung beträgt 45 Prozent, die Rendite stimmt und die Kreditzinsen lassen sich von den Gewinnen bezahlen", erklärt er. Wenn man dann noch das Vermögen von Porsche einbeziehe, gebe es eigentlich keinen Grund mehr, von einer Schieflage zu sprechen. Die Banken hätten deshalb im Grunde auch keinen Grund, Kredite zu verweigern.

Piëch sieht Porsche in der Kreditklemme

Piëch hatte dagegen vor wenigen Tagen öffentlich von finanziellen Schwierigkeiten bei den Stuttgartern gesprochen und damit seine Verwandten im Porsche-Clan gegen sich aufgebracht. VW könne leichter Kredite bekommen. Daher sei auch eine Übernahme und die anschließende Integration von Porsche bei VW denkbar. Dabei wären elf Milliarden Euro als Kaufpreis für Porsche zu hoch gegriffen - Anlass genug für Porsche-Betriebsratschef Uwe Hück von Verrat zu sprechen und mehrere tausend Porsche-Beschäftigte am Rande der Aufsichtsratssitzung zu einer Demonstration gegen den VW-Patriarchen zu versammeln.

Wie die Gespräche nun weiterlaufen werden, ist nach dem turbulenten Montag vollkommen offen. Einig sind sich die Beteiligten lediglich, dass es um die Zusammenführung beider Unternehmen gehen soll - irgendwie, irgendwann. "Am Ende werden zehn Marken unter einem Konzerndach vorhanden sein", sagt ein Parteigänger von Porsche - und er ließ durchblicken, dass die Stuttgarter am Ende das Sagen haben würden. In Wolfsburg spekuliert man dagegen, dass Porsche wegen finanzieller Schwierigkeiten früher oder später klein beigibt und sich unter das Konzerndach flüchtet.

Das könnte aber noch eine Weile dauern - denn zunächst müsste dazu der Machtkampf innerhalb des Porsche/Piëch-Clans entschieden werden. Und derzeit deutet nichts darauf hin, dass eine Versöhnung bevorsteht.

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Rezession treibt mehr Menschen in Hartz IV
« Antwort #109 am: 19 Mai, 2009, 08:20 »
Die Wirtschaftsflaute trifft den Arbeitsmarkt in Deutschland immer härter. Einem Pressebericht könnte die Zahl der Langzeitarbeitslosen bis zum kommenden Jahr deutlich ansteigen - der Bund muss sich jetzt auf drastische Mehrausgaben für Hartz-IV-Empfänger einstellen.

Düsseldorf/Berlin/Nürnberg - Neue Hiobsbotschaft für die Bundesregierung: Die Rezession dürfte die Ausgaben für Langzeitarbeitslose im kommenden Jahr in die Höhe treiben. Berechnungen des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW) für das "Handelsblatt" zeigen, dass der Bund im kommenden Jahr 44,6 Milliarden Euro für Hartz IV wird ausgeben müssen - nach 37,7 Milliarden Euro im laufenden Jahr und 34,8 Milliarden Euro 2008. Konkrete Zahlen über die erwartete Zahl der Langzeitarbeitslosen wurden nicht bekannt.

Zusammen mit den hohen Steuerausfällen werde dies dazu führen, dass der Bund 2010 gut 91 Milliarden Euro neue Schulden machen müsse, heißt es in dem Zeitungsbericht. "Die Nettokreditaufnahme wird sich gegenüber diesem Jahr damit verdoppeln", prognostizierte IfW-Finanzexperte Alfred Boss.

Nach der IfW-Prognose dürften neben den Steuerausfällen auch andere Staatseinnahmen ausbleiben. Angesichts des geringeren Güterverkehrs dürfte die Lkw-Maut dem Staat deutlich weniger als bislang geplant einbringen. Außerdem dürften die Erlöse aus der Versteigerung von CO2-Zertifikaten durch den Preisverfall unter den Erwartungen liegen. Die Bundesbank werde 2010 nicht die üblichen 3,5 Milliarden Euro Gewinn nach Berlin überweisen können.

Regierung hofft auf ein Ende der Talfahrt

Die Bundesregierung hofft jetzt auf erste Anzeichen für eine Bodenbildung. Die Konjunkturdaten seien "noch kein sicheres Zeichen einer Trendwende", sagte Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU). "Aber der zuletzt nahezu ungebremste Rückgang der wirtschaftlichen Aktivitäten wird sich wohl so nicht fortsetzen", heißt es im Monatsbericht des Wirtschaftsministeriums vom Montag.

In der Industrie gebe es Hoffnung auf ein "absehbares Ende der Talfahrt". Vor allem am Bau machten sich die Konjunkturpakete bemerkbar. Auch der Privatkonsum profitiere nicht zuletzt dank der Abwrackprämie davon. Die Verschlechterung der Lage auf dem Arbeitsmarkt wirke sich allerdings immer belastender aus, was durch Kurzarbeit gedämpft werde, heißt es im Bericht.

Tatsächlich verschlechtert sich die Situation am Jobmarkt rapide. Im ersten Jahresviertel sank die Zahl der offenen Stellen gegenüber dem Vorquartal um rund 221.000 auf 870.000, wie das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) am Montag in Nürnberg unter Berufung auf eine Studie mitteilte. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum habe es 273.000 Jobangebote weniger gegeben.

Dem IAB zufolge hat die Wirtschaftskrise mit der üblichen Verzögerung von einigen Monaten inzwischen deutliche Spuren auf dem Stellenmarkt hinterlassen. Der Rückgang der offenen Stellen zwischen Januar und März habe nahezu ausschließlich Westdeutschland betroffen. Wegen ihrer geringeren Exportabhängigkeit sei die ostdeutsche Wirtschaft weniger hart von der Rezession betroffen.

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Porsche hofft auf arabischen Milliarden-Investor
« Antwort #110 am: 19 Mai, 2009, 18:00 »
Im Machtkampf mit VW könnte Porsche ein entscheidender Schlag gelingen: Der Sportwagenbauer führt Gespräche mit einem arabischen Investor, um seine Milliarden-Schulden in den Griff zu bekommen. Selbst VW-Großaktionär Niedersachsen unterstützt den Einstieg neuer Kapitalgeber.

Stuttgart/Hannover - Porsche sieht sich bei der Suche nach einem Geldgeber auf gutem Wege: "Wir führen vielversprechende Gespräche mit einem möglichen Investor", sagte ein Unternehmenssprecher am Dienstag. Die Nachrichtenagentur Reuters zitiert aus Kreisen, wonach die Kontakte in Richtung Nahost gingen. Auch bei der Deutschen Presse-Agentur ist von einem potentiellen arabischen Investor die Rede.

In den vergangenen Wochen war bereits mehrfach über einen Partner aus dem arabischen Raum spekuliert worden. Laut "Financial Times Deutschland" wurden die finanzstarken Emirate Abu Dhabi und Katar genannt.

Porsche kämpft derzeit mit hohen finanziellen Belastungen. Schulden in Höhe von neun Milliarden Euro belasten die Bilanz, nachdem der Autobauer 51 Prozent von Volkswagen gekauft hatte. Angesichts der Probleme hatten die Porsche-Eigentümer, die Familien Piëch und Porsche, die geplante Übernahme von Volkswagen abgeblasen und sich auf eine Fusion der beiden Hersteller verständigt.

Doch die Gespräche über den neuen Autokonzern liegen seit dem Wochenbeginn auf Eis, weil sich Volkswagen von Porsche nicht ausreichend über dessen Finanzlage informiert sieht. Zudem ringen die Beteiligten um den Einfluss bei dem fusionierten Unternehmen.

VW-Aufsichtsratschef und Porsche-Mitaktionär Ferdinand Piëch will erreichen, dass Porsche als zehnte Marke in den Wolfsburger Autokonzern eingegliedert wird und das Volkswagen-Lager den neuen Autokonzern dominiert. Sein Cousin Wolfgang Porsche und Porsche-Chef Wendelin Wiedeking pochen dagegen auf die Eigenständigkeit des Herstellers.

Porsches Investorensuche verschärft die Situation zusätzlich, zumal Ferdinand Piëch dem möglichen Einstieg eines Kapitalgebers zur Lösung der Porsche-Finanzprobleme eine Absage erteilt hat. "Ich kann mir keine guten Bedingungen für VW und Porsche erwarten, wenn da ein Dritter dazukommt." Zunächst müssten die akuten Probleme gelöst werden. Wenn dies erledigt sei, sei ein weiterer Investor natürlich willkommen.

Piëchs Absage verwundert kaum: Der neue Anteilseigner würde im fusionierten VW-Porsche-Konglomerat seinen Einfluss geltend machen. Zudem gewänne Porsche mehr Spielraum, um sich gegen Piëchs Hegemonialpläne zu verteidigen.

Niedersachsen unterstützt Investorensuche

Dennoch bekommt Porsche nun Schützenhilfe aus dem Volkswagen-Lager. Der neue Autoriese sollte nach Meinung des Landes Niedersachsen offen für weitere Investoren sein. "Am Ende des Tages könnte es so aussehen: Porsche hält 50 Prozent, Niedersachsen 20 Prozent und im Streubesitz liegen 30 Prozent", sagte der Sprecher der Staatskanzlei in Hannover, Olaf Glaesecker, am Dienstag. Der Streubesitz würde Geldgebern genügend Raum für Beteiligungen geben. "Da kann jeder Investor reingehen", sagte Glaesecker. Das Land Niedersachsen wolle seine Rolle nicht verändern.

Niedersachsen kommt in dem Übernahmezank eine besondere Rolle zu. Das Land hat dank des VW-Gesetzes ein Vetorecht bei dem Wolfsburger Autobauer und will seinen Einfluss auch in einem neuen Konzern behalten. Regierungschef Christian Wulff sieht die Dominanz von Porsche bei VW allerdings als gescheitert an. "Es ist traurig, dass es einigen an Mumm fehlt, es allen Beteiligten - auch dem Betriebsrat und der Belegschaft - zu sagen", sagte Wulff auf einer CDU-Wahlkampfveranstaltung am Montagabend in Wolfsburg. Dennoch zeigte sich Wulff offen für Petrodollars: "Wir haben mit arabischen Investoren immer nur gute Erfahrungen gemacht."

Wulff forderte Porsche erneut dazu auf, seine Linie für einen Zusammenschluss der beiden Autobauer darzulegen. "Ohne eine klare Positionierung der Porsche-Seite wird es diese engere Partnerschaft nicht geben." Er halte dieses Ziel aber nach wie vor für richtig. "Es muss aber fair zugehen zwischen Porsche und VW, zwischen Porsche und Niedersachsen."

Von Fairness sind zumindest Piëch und Porsche noch ein gutes Stück entfernt. Der VW-Patriarch hatte am Montag für einen Eklat gesorgt, als er einem Treffen des Porsche-Aufsichtsrates ohne Gründe fernblieb. Die Sitzung wurde begleitet von massiven Protesten von Porsche-Mitarbeitern gegen den Kurs Piëchs. Bereits zuvor hatte Piëch sich kritisch über die Führung der Stuttgarter geäußert und Porsche-Chef Wiedekings wenig transparenten Managementstil kritisiert.

Piëch hatte in der vergangenen Woche zudem von Schwierigkeiten der Stuttgarter gesprochen, Geld aufzutreiben. Volkswagen könne dagegen leichter Kredite bekommen. Daher sei auch eine Übernahme von Porsche durch die Wolfsburger denkbar.

Quelle : www.spiegel.de

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Banken stehen für Opel-Notrettung bereit
« Antwort #111 am: 19 Mai, 2009, 19:24 »
Die Notlösung für Opel steht: Bundesregierung und Banken haben sich auf eine Finanzierung geeinigt, sollte der angeschlagene Autokonzern übergangsweise Geld brauchen. Welcher Bieter den Zuschlag bekommt, bleibt unklar - Fiat-Boss Marchionne ist bei den Gewerkschaften vorerst abgeblitzt.

Berlin/Frankfurt am Main - Die Banken stehen bereit, wenn der Fall der Fälle eintreten sollte: Die Bundesregierung hat sich nach Angaben aus Regierungskreisen mit einigen Banken auf eine Brückenfinanzierung für den angeschlagenen Autohersteller Opel geeinigt - falls diese notwendig werden sollte. Es habe im Kanzleramt ein Gespräch mit Banken gegeben, bei dem man sich über den Finanzierungsteil des Treuhandmodells der Regierung für Opel verständigt habe, verlautete aus den Kreisen.

An dem Treffen habe unter anderem die Deutsche Bank teilgenommen. Welche Banken bei der Übergangsfinanzierung bis einem Zeitpunkt beteiligt sein könnten, an dem ein Investor einsteigt, und in welcher Höhe dies geschehen könnte, wurde zunächst nicht bekannt.

Die Bundesregierung plant ein Treuhandmodell, über das mit staatlicher Unterstützung für den deutschen Autobauer eine Brücke bis zu einer endgültigen Übernahme durch ein privates Unternehmen gebaut werden soll. Dieses Modell soll aber nach den Plänen der Regierung nur genutzt werden, wenn Verhandlungen mit einem Investor Aussicht auf einen erfolgreichen Abschluss versprechen. In diesem Fall soll ein unabhängiger Treuhänder die Anteile an der europäischen Tochter von General-Motors übernehmen.

Zugleich soll eine Bankengruppe dem aus dem GM-Konzern herausgelösten Konzernteil einen Kredit geben, damit das Unternehmen zunächst weiter wirtschaften kann. Der Bund soll diesen Kredit verbürgen. Damit würde Zeit gewonnen, um die Gespräche mit einem Übernahmeinteressenten zu Ende zu führen.

Huber nicht überzeugt

Am Mittwoch läuft eine Frist aus, bis zu der Opel-Interessenten der Bundesregierung konkrete Konzepte vorschlagen sollen. Am selben Tag berät die Regierung bei einem Spitzentreffen über den Autobauer. Bislang geht man dort von drei Interessenten aus: dem italienischen Autobauer Fiat Chart zeigen, dem österreich-kanadischen Zulieferer Magna und dem US-Finanzinvestor Ripplewood.

Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) hält nur die Konzepte des italienischen Autobauers Fiat und des österreichisch-kanadischen Zulieferers Magna für interessant. Beim dritten Interessenten handele es sich um einen "reinen Finanzinvestor". Wenn der Opel-Mutterkonzern GM in den USA nicht bis Ende Mai einen tragfähigen Rettungsplan vorlegen, droht die Insolvenz - mit Folgen für Opel.

Fiat-Chef Sergio Marchionne kam unterdessen zum ersten Mal mit der IG Metall in Frankfurt zusammen. Der IG-Metall-Vorsitzende Berthold Huber zeigte sich im Anschluss nicht überzeugt von den Plänen der Italiener. Huber sprach von unterschiedlichen Traditionen und Kulturen der Mitbestimmung in Italien und Deutschland. Auch das grundsätzliche Problem der ähnlichen Modellpaletten beider Hersteller sei nicht ausgeräumt worden, sagte der Gewerkschaftsvorsitzende.

Fieberhaftes Arbeiten an Brückenmodell

Unterdessen arbeitet die Bundesregierung fieberhaft an einem Treuhandmodell, um Opel mehr Zeit für die Verhandlungen zu geben. Damit soll Opel Deutschland aus dem Gesamtkonzern herausgelöst werden, um negative Auswirkungen einer GM-Insolvenz auf die deutsche Tochter zu vermeiden. Für das Modell ist die Zustimmung von GM und der US-Regierung nötig.

Laut Steinbrück kommen von der US-Regierung und GM aber bislang keine eindeutigen Signale. Eine Delegation aus Deutschland reist möglicherweise am Wochenende für Verhandlungen nach Washington. Daran beteiligen sich dann voraussichtlich das Bundeskanzleramt sowie das Wirtschafts- und das Finanzministerium.

Voraussetzung für das Treuhandmodell ist nach Angaben von Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU), dass Opel-Interessenten zukunftsträchtige Konzepte vorlegen, die einen erfolgreichen Abschluss der Verhandlungen wahrscheinlich machen. Sollte es diese Konzepte nicht geben, hält Guttenberg weiterhin auch eine "geordnete Insolvenz" des Autobauers für denkbar.

Da Opel kurzfristig einen Finanzbedarf von ein bis zwei Milliarden Euro hat, begleitet ein Bankenkonsortium das Treuhandmodell. An dem Gespräch über ein Modell für eine Brückenfinanzierung nahmen am Dienstag neben Vertretern der Bundesregierung und Länder auch Vertreter mehrerer Banken teil, darunter der staatlichen KfW, der Landesbanken und Förderinstitute der betroffenen Opel-Länder sowie der Commerzbank. Zu dem Treffen eingeladen war auch der Vizepräsident der Europäischen Investitionsbank.

IG Metall pocht auf unabhängige Opel-Marke

Die IG Metall hatte in der Vergangenheit mehrfach den Fiat-Konkurrenten Magna als möglichen Opel-Investor bevorzugt. Huber hat nach eigenen Angaben dem Fiat-Chef eine Reihe von Bedingungen für die Zustimmung der Gewerkschaft zu einer Opel-Übernahme durch Fiat genannt. Neben Standortgarantien, einer soliden Kapitalausstattung des Investors und einer weitgehenden künftigen Eigenständigkeit von Opel sei über die Mitbestimmung in einem künftigen europäischen Auto- Konglomerat gesprochen worden.

An dem Spitzentreffen zu Opel an diesem Mittwoch im Kanzleramt nehmen neben Kanzlerin Angela Merkel (CDU) auch Vizekanzler Frank-Walter Steinmeier (SPD), Wirtschaftsminister Guttenberg (CSU), Finanzminister Peer Steinbrück und Arbeitsminister Olaf Scholz (beide SPD) teil. Koalitionskreise bestätigten damit Angaben der "Financial Times Deutschland".

Quelle : www.spiegel.de

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Porsche und VW schließen Burgfrieden
« Antwort #112 am: 19 Mai, 2009, 19:32 »
Entspannung im Machtkampf zwischen VW und Porsche: In einer offiziellen Mitteilung erklären die Familien Porsche und Piëch die Zankereien der vergangenen Tage für beendet - und kündigen die Fortsetzung der Fusionsverhandlungen an.

Stuttgart/Hannover - Seit Sonntag haben sich Porsche und VW in immer neue Zankereien verstrickt - jetzt ziehen die beiden Autogiganten einen vorläufigen Schlussstrich: In einer knappen Mitteilung vom Dienstag teilten die Konzerne mit, die Aufsichtsratsvorsitzenden von VW und Porsche, Ferdinand Piëch und Wolfgang Porsche, "bestätigen, dass das Ziel des integrierten Automobilkonzerns weiter verfolgt wird". Dieses Ziel würden beide Häuser "konstruktiv und einvernehmlich mit allen Beteiligten vorantreiben".

Mit der Erklärung versuchen die beiden Autobauer etwas Ruhe in die zuletzt immer hitziger geführte Debatte um ihre Fusion zu bringen. Seit Sonntag lagen die Verhandlungen auf Eis, weil sich Volkswagen von Porsche nicht ausreichend über dessen Finanzlage informiert sieht.

Die Beteiligten ringen um den Einfluss bei dem fusionierten Unternehmen. VW-Aufsichtsratschef und Porsche-Mitaktionär Ferdinand Piëch will erreichen, dass Porsche als zehnte Marke in den Wolfsburger Autokonzern eingegliedert wird und das Volkswagen-Lager den neuen Autokonzern dominiert. Sein Cousin Wolfgang Porsche und Porsche-Chef Wendelin Wiedeking pochen dagegen auf die Eigenständigkeit des Herstellers.

Investorensuche verschärft Konflikt

Porsches Investorensuche verschärfte die Situation noch zusätzlich. Am Dienstag hatte der Konzern mitgeteilt, "vielversprechende Gespräche mit einem möglichen Investor" zu führen. Die Nachrichtenagentur Reuters zitiert aus infomierten Kreisen, wonach die Kontakte in Richtung Nahost gingen. Auch bei der Deutschen Presse-Agentur ist von einem potentiellen arabischen Investor die Rede.

VW-Chefaufseher Piëch hatte dem möglichen Einstieg eines Kapitalgebers zur Lösung der Porsche-Finanzprobleme eine Absage erteilt. "Ich kann mir keine guten Bedingungen für VW und Porsche erwarten, wenn da ein Dritter dazukommt", sagte er. Zunächst müssten die akuten Probleme gelöst werden. Wenn dies erledigt sei, sei ein weiterer Investor natürlich willkommen.

Piëchs Absage verwundert kaum: Der neue Anteilseigner würde im fusionierten VW-Porsche-Konglomerat seinen Einfluss geltend machen. Zudem gewänne Porsche mehr Spielraum, um sich gegen Piëchs Hegemonialpläne zu verteidigen.

Niedersachsen unterstützt Investorensuche

Dennoch bekommt Porsche nun Schützenhilfe aus dem Volkswagen-Lager. Der neue Autoriese sollte nach Meinung des Landes Niedersachsen offen für weitere Investoren sein. "Am Ende des Tages könnte es so aussehen: Porsche hält 50 Prozent, Niedersachsen 20 Prozent und im Streubesitz liegen 30 Prozent", sagte der Sprecher der Staatskanzlei in Hannover, Olaf Glaesecker, am Dienstag. Der Streubesitz würde Geldgebern genügend Raum für Beteiligungen geben. "Da kann jeder Investor reingehen", sagte Glaesecker. Das Land Niedersachsen wolle seine Rolle nicht verändern.

Niedersachsen kommt in dem Übernahmezank eine besondere Rolle zu. Das Land hat dank des VW-Gesetzes ein Vetorecht bei dem Wolfsburger Autobauer und will seinen Einfluss auch in einem neuen Konzern behalten. Regierungschef Christian Wulff sieht die Dominanz von Porsche bei VW allerdings als gescheitert an. "Es ist traurig, dass es einigen an Mumm fehlt, es allen Beteiligten - auch dem Betriebsrat und der Belegschaft - zu sagen", sagte Wulff auf einer CDU-Wahlkampfveranstaltung am Montagabend in Wolfsburg. Dennoch zeigte sich Wulff offen für Petrodollars: "Wir haben mit arabischen Investoren immer nur gute Erfahrungen gemacht."

Wulff forderte Porsche erneut dazu auf, seine Linie für einen Zusammenschluss der beiden Autobauer darzulegen. "Ohne eine klare Positionierung der Porsche-Seite wird es diese engere Partnerschaft nicht geben." Er halte dieses Ziel aber nach wie vor für richtig. "Es muss aber fair zugehen zwischen Porsche und VW, zwischen Porsche und Niedersachsen."

Von Fairness sind zumindest Piëch und Porsche noch ein gutes Stück entfernt. Der VW-Patriarch hatte am Montag für einen Eklat gesorgt, als er einem Treffen des Porsche-Aufsichtsrats ohne Gründe fernblieb. Die Sitzung wurde begleitet von massiven Protesten von Porsche-Mitarbeitern gegen den Kurs Piëchs. Bereits zuvor hatte Piëch sich kritisch über die Führung der Stuttgarter geäußert und Porsche-Chef Wiedekings wenig transparenten Managementstil kritisiert.

Piëch hatte in der vergangenen Woche zudem von Schwierigkeiten der Stuttgarter gesprochen, Geld aufzutreiben. Volkswagen könne dagegen leichter Kredite bekommen. Daher sei auch eine Übernahme von Porsche durch die Wolfsburger denkbar.

Porsche kämpft derzeit mit hohen finanziellen Belastungen. Schulden in Höhe von neun Milliarden Euro belasten die Bilanz, nachdem der Autobauer 51 Prozent von Volkswagen gekauft hatte. Angesichts der Probleme hatten die Porsche-Eigentümer, die Familien Piëch und Porsche, die geplante Übernahme von Volkswagen abgeblasen und sich auf eine Fusion der beiden Hersteller verständigt.

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Drei Interessenten legen Angebote für Opel vor
« Antwort #113 am: 21 Mai, 2009, 08:03 »
Fiat, Magna und der US-Finanzinvestor Ripplewood: Alle drei potentiellen Investoren haben bei General Motors Europe ein Konzept für den angeschlagenen Autobauer Opel eingereicht. Zuvor hatte die Bundesregierung überraschend die Angebotsfrist verlängert.

Berlin - Jetzt liegen die Karten auf dem Tisch: Der italienische Autobauer Fiat, der kanadisch-österreichische Zulieferer Magna sowie der amerikanische Finanzinvestor Ripplewood über seine europäische Tochter RHJ International hätten jeweils ein Angebot für Opel abgegeben, teilte ein GM-Europa-Sprecher am Mittwochabend mit. Es habe "keine Überraschung" in letzter Minute gegeben. Bis Ende kommender Woche will die Bundesregierung die Angebote nun prüfen und Klarheit schaffen.

Als erster Interessent hatte Fiat sein Übernahmekonzept eingereicht. Der italienische Hersteller habe eine Offerte für die europäischen General-Motors-Töchter Opel und Vauxhall abgegeben, sagte ein Fiat-Sprecher am Mittwochabend. Sollte die Übernahme zustande kommen, würde ein neuer Konzern gebildet, der die Fiat-Aktivitäten einschließlich ihrer Beteiligung am US-Hersteller Chrysler sowie Opel umfassen würde, berichtet die Zeitung "La Repubblica". Demnach will Fiat "neue Motoren, gemeinsame Plattformen, Technologie und sein Händlernetz in Lateinamerika und Asien, wo Opel nicht präsent sei, einbringen.

Auch der österreichisch-kanadische Zulieferer Magna hat ein Konzept eingereicht. Wie die "Rheinische Post" unter Berufung auf Unternehmenskreise berichtet, hat der Zuliefererkonzern zusammen mit dem russischen Autobauer Gaz ein Übernahme-Konzept vorgelegt. Magna will mit Gaz und finanzieller Unterstützung der russischen Bank Sberbank die Mehrheit an Opel übernehmen. Magna gab dazu zunächst keinen Kommentar ab.

Ursprünglich sollten potentielle Investoren ihre Übernahmekonzepte für Opel bis 18 Uhr am Mittwoch einreichen. Doch Minuten vor Ablauf der Frist lockerte die Bundesregierung den Zeitplan. Dem Vernehmen nach war der Termin ohnehin nie als harte Frist zu verstehen gewesen.

Regierung will schnelle Entscheidung

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte am Vormittag mit Vizekanzler Frank-Walter Steinmeier (SPD) und mehreren Bundesministern über das weitere Vorgehen in Sachen Opel beraten. Einer der Teilnehmer, Arbeitsminister Olaf Scholz, sagte anschließend, es sei sinnvoll, "im Laufe dieser oder nächster Woche" eine Lösung zu finden.

"Es ist uns natürlich wichtig, dass wir möglichst schnell eine klare Zukunft haben für das Unternehmen und für die Arbeitnehmer", sagte Scholz. Zentrales Ziel sei der Erhalt der deutschen Standorte und möglichst vieler Arbeitsplätze. Die Konzepte der Investoren werde die Regierung "sehr schnell, sehr zügig und sehr intensiv" prüfen. Dazu treffen sich die Spitzen auch in dieser Woche noch einmal. "Wir werden uns so oft treffen, dass wir in der Lage sind, rechtzeitig vor Ende dieses Monats eine Entscheidung zu treffen", sagte Scholz.

Die Bundesregierung fürchtet eine Insolvenz von GM. Eine Pleite der US-Mutter könnte auch hierzulande Arbeitsplätze gefährden. Mit einem Treuhandmodell für Opel will der Bund den Hersteller nun aus dem amerikanischen Gesamtkonzern herauslösen, um negative Auswirkungen einer GM-Insolvenz auf die deutsche Tochter zu vermeiden.

Bedingung für das Treuhandmodell ist Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) zufolge, dass Opel-Interessenten zukunftsträchtige Konzepte vorlegen. Sollte es diese Pläne nicht geben, hält Guttenberg auch eine "geordnete Insolvenz" des Autobauers für denkbar.

Zumindest Bund und Länder haben sich bereits über eine Aufteilung der Zwischenfinanzierung für Opel geeinigt. Das hessische Finanzministerium bestätigte am Mittwoch in Wiesbaden einen entsprechenden Vorabbericht des Hessischen Rundfunks. Danach übernehmen der Bund mit 750 Millionen Euro und Hessen mit 447 Millionen Euro den Löwenanteil der von Opel benötigten Staatsbürgschaften in einer Gesamthöhe von 1,5 Milliarden Euro.

Nordrhein-Westfalen übernehme 150 Millionen Euro, Rheinland-Pfalz 102 Millionen Euro und Thüringen 51 Millionen Euro, sagte Ministeriumssprecher Michael Scheerer. Damit verbürgen Bund und Länder den Notkredit für Opel je zur Hälfte. Die Länder hatten ihren Anteil gemessen nach der Zahl der Opel-Beschäftigten untereinander aufgeteilt.

Der Kredit soll dem Autobauer von verschiedenen staatlichen Banken wie der bundeseigenen Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) zur Verfügung gestellt werden.

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Betriebsräte arbeiten an eigenem Notfall-Rettungsplan für Opel
« Antwort #114 am: 21 Mai, 2009, 09:25 »
Die Bundesregierung will binnen einer Woche die Opel-Rettungskonzepte von Fiat, Magna und einem US-Finanzinvestor prüfen - die Betriebsräte machen schon mal Druck. Sie kündigen an, notfalls mit den Händlern der Marke selbst ein Übernahmeangebot vorzulegen, "wenn alle Stricke reißen".

Berlin - Jetzt liegen die Karten auf dem Tisch: Der italienische Autobauer Fiat, der kanadisch-österreichische Zulieferer Magna sowie der US-Finanzinvestor Ripplewood über seine Europatochter RHJ International bieten für Opel. Bis Ende kommender Woche will die Bundesregierung die Angebote prüfen und Klarheit schaffen - doch der Betriebsrat bringt nun noch eine ganz andere Notlösung ins Gespräch, falls die Offerten als untauglich verworfen werden sollten.

"Wenn alle Stricke reißen, würden die Arbeitnehmer und die Händler von Opel eine gemeinsame Offerte vorlegen", sagte Opel-Betriebsratschef Klaus Franz der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Eine Milliarde Euro für ein solches Angebot könne durch einen Lohnverzicht der Beschäftigten aufgebracht werden und weitere 500 Millionen Euro durch den Rettungsfonds, den die rund 4000 Opel-Händler schon beschlossen haben.

Franz habe den Plan schon mit Rechtsanwälten und Wirtschaftsprüfern vorbereitet, schreibt die Zeitung unter Berufung auf den Betriebsratsschef. Mit den insgesamt 1,5 Milliarden Euro sei aber keine Mehrheitsübernahme durch die Arbeitnehmer geplant. Vielmehr solle in diesem Notfallplan die Mehrheit des jetzigen Mutterkonzerns GM auch im Aufsichtsrat erhalten bleiben.

Der Notfallplan verstärkt den Druck auf Fiat, Magna und RHJ, ihre Übernahmekonzepte mit den Betriebsräten zu erörtern. "Wir haben die Investoren für Anfang kommender Woche nach Rüsselsheim eingeladen, damit sie uns ihre Konzepte im Detail erläutern können", sagte Franz der Zeitung. Magna habe dies bereits zugesagt, von Fiat gebe es noch keine Antwort.

Die Bundesregierung ihrerseits will die Konzepte der drei potentiellen Investoren jetzt rasch überprüfen. Regierungsvertreter sagten am Mittwochabend, die Opel-Task-Force sitze schon zusammen. Auch an Christi Himmelfahrt werde mit Hochdruck weitergearbeitet. "Diese und die nächste Woche werden entscheidend sein", sagte ein Insider.

Einen Favoriten habe die Bundesregierung nicht, sagte der Sprecher von Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU). Die Grundsatzentscheidung werde aber ohnehin allein vom Mutterkonzern GM getroffen. Die Bundesregierung sei nur insofern gefragt, als es um staatliche Hilfen für Opel unter neuer Regie gehe. Gebe es allerdings keinen Investor mit tragfähigem Konzept, drohe Opel die Insolvenz.

Vizekanzler Frank-Walter Steinmeier formulierte dagegen deutlich Kriterien für den Investor, der den Zuschlag bekommen soll. Der Erhalt der vier deutschen Opel-Standorte und möglichst vieler Stellen sei ein entscheidendes Kriterium: "Unsere Sympathie hat der, der die vier Opel-Standorte und die größtmögliche Zahl von Arbeitsplätzen glaubwürdig garantiert", sagte der Außenminister und SPD-Spitzenkandidat dem "General-Anzeiger". Es sei darum gegangen, strategische Investoren zu interessieren. Das sei gelungen, "jetzt können wir in die Bewertung eintreten", sagte Steinmeier. Es gebe "ganz klar" eine Chance für den Erhalt der deutschen Standorte Rüsselsheim, Bochum, Kaiserslautern und Eisenach.

Regierungssprecher Ulrich Wilhelm sagte, die Runde der zuständigen Minister werde sich in dieser Woche erneut treffen, um die Konzepte zu erörtern. Eine Verhandlungsdelegation stehe weiterhin bereit, kurzfristig nach Washington zu reisen, um eine Herauslösung von Opel auszuloten. In einem ersten wichtigen Schritt hätten sich Bund, Länder mit Opel-Standorten und staatliche Banken am Dienstagabend auf eine Brückenfinanzierung verständigt, die Opel in der derzeitigen unübersichtlichen Lage Zeit für weitere Verhandlungen mit Investoren verschaffen solle.

Als erster Interessent hatte Fiat sein Übernahmekonzept eingereicht. Der italienische Hersteller habe eine Offerte für die europäischen General-Motors-Töchter Opel und Vauxhall abgegeben, sagte ein Fiat-Sprecher am Mittwochabend. Sollte die Übernahme zustande kommen, würde ein neuer Konzern gebildet, der die Fiat-Aktivitäten einschließlich ihrer Beteiligung am US-Hersteller Chrysler sowie Opel umfassen würde, berichtet die Zeitung "La Repubblica". Demnach will Fiat "neue Motoren, gemeinsame Plattformen, Technologie und sein Händlernetz in Lateinamerika und Asien, wo Opel nicht präsent sei, einbringen.

Auch der österreichisch-kanadische Zulieferer Magna hat ein Konzept eingereicht. Wie die "Rheinische Post" unter Berufung auf Unternehmenskreise berichtet, hat der Zuliefererkonzern zusammen mit dem russischen Autobauer Gaz ein Übernahmekonzept vorgelegt. Magna will mit Gaz und finanzieller Unterstützung der russischen Bank Sberbank die Mehrheit an Opel übernehmen. Magna gab dazu zunächst keinen Kommentar ab.

Über das Konzept des US-Finanzinvestors Ripplewood wurde zunächst nichts bekannt. Die Bundesregierung bevorzugt jedoch einen Investor, der möglichst selbst in der Automobilbranche tätig ist. Deshalb werden Ripplewood und seiner europäischen Tochter RHJ International wenig Chancen eingeräumt.

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Kampf um Opel-Rettung: General Motors will Magna-Hochzeit
« Antwort #115 am: 21 Mai, 2009, 16:14 »
Die Bundesregierung berät noch über die Rettungskonzepte für Opel, beim Mutterkonzern GM in Detroit gibt es schon eine Präferenz. Nach SPIEGEL-Informationen liegt in einem internen Ranking Magna auf Platz 1, dahinter folgt der Finanzinvestor Ripplewood - und Fiat überraschend nur auf Platz 3.

Hamburg - In einem geheimen Ranking hat General Motors (GM) ermittelt, welchem Interessenten der Autokonzern am liebsten eine Beteiligung an seiner europäischen Tochter Opel einräumen will. Platz 1 belegt nach SPIEGEL-Informationen der Autozulieferer Magna, Rang 2 der US-Finanzinvestor Ripplewood - und erst auf Platz 3 steht Fiat.

Die Entscheidung darüber, wer die europäischen GM-Aktivitäten mit den Marken Opel und Vauxhall übernimmt, muss der Mutterkonzern in Detroit selbst fällen. GM-Boss Fritz Henderson hat sich intensiv mit den Interessenten befasst. Er muss berücksichtigen, welche Folgen die Mehrheitsübernahme eines Investors bei GM Europe auf das Geschäft von General Motors hat - denn der US-Konzern will weiter an dem Unternehmen beteiligt bleiben und technisch mit ihm zusammenarbeiten.

Für Magna spricht, dass der Autozulieferer im Ruf steht, selbst über Spitzentechnologie zu verfügen. So hat er beispielsweise große Teile der Entwicklungsarbeit für den BMW-Geländewagen X 3 geleistet. Außerdem könnte Magna Opel-Werke auch dadurch auslasten, dass es darin Modelle anderer Hersteller fertigt.

Dass Fiat überraschenderweise auf dem letzten Rang landet, erklären sich Konzern-Insider mit zwei Gründen. Zum einen steigt Fiat beim GM-Konkurrenten Chrysler ein. Der italienische Autokonzern könnte mit dem Know-how, auf das er bei GM in Europa Zugriff hat, ausgerechnet Chrysler stärken.

Zum anderen ist bei GM die Verärgerung darüber offenbar noch groß, dass der US-Konzern für die Trennung von Fiat vor einigen Jahren den Italienern noch eine Ausgleichszahlung von 1,5 Milliarden Dollar zahlen musste.

Das interne Ranking von GM stellt noch keine Entscheidung über die Zukunft von Opel dar. Der US-Konzern wird auch berücksichtigen müssen, zu welcher Einschätzung die Bundesregierung kommt, die die Konzepte der drei Interessenten seit Mittwochabend prüft. Schließlich kann GM die Mehrheit an Opel nur an einen Investor abgeben, der auch Milliardenbürgschaften der Bundesregierung und der beteiligten Bundesländer Hessen, Nordrhein-Westfalen, Saarland und Thüringen erhalten wird.

Die Bundesregierung will binnen einer Woche die Opel-Rettungskonzepte von Fiat, Magna und Ripplewood prüfen. Allerdings könnte es noch eine vierte Alternative geben. So haben die Betriebsräte angekündigt, notfalls mit den Händlern der Marke selbst ein Übernahmeangebot vorzulegen.

"Wenn alle Stricke reißen, würden die Arbeitnehmer und die Händler von Opel eine gemeinsame Offerte vorlegen", sagte Opel-Betriebsratschef Klaus Franz der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Eine Milliarde Euro für ein solches Angebot könne durch einen Lohnverzicht der Beschäftigten aufgebracht werden und weitere 500 Millionen Euro durch den Rettungsfonds, den die rund 4000 Opel-Händler schon beschlossen haben.

Der Notfallplan verstärkt den Druck auf Fiat, Magna und Ripplewood, ihre Übernahmekonzepte mit den Betriebsräten zu erörtern. "Wir haben die Investoren für Anfang kommender Woche nach Rüsselsheim eingeladen, damit sie uns ihre Konzepte im Detail erläutern können", sagte Franz der Zeitung. Magna habe dies bereits zugesagt, von Fiat gebe es noch keine Antwort.

Die Regierung will die Konzepte der Investoren rasch prüfen. Regierungsvertreter sagten am Mittwochabend, die Opel-Task-Force sitze schon zusammen, an Christi Himmelfahrt werde weitergearbeitet. "Diese und die nächste Woche werden entscheidend sein", sagte ein Insider.

Möglicherweise gibt es schon bald eine Vorentscheidung. Nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters kommen die zuständigen Minister am Freitag bei Kanzlerin Angela Merkel (CDU) zusammen, um die Angebote für Opel zu bewerten. Die Regierung wolle schnell klären, ob mindestens eines der Angebote tragfähig genug erscheine, um das Überleben von Opel und möglichst vieler Arbeitsplätze zu gewährleisten, sagten Insider in Berlin.

Einen Favoriten habe die Bundesregierung aber nicht, sagte der Sprecher von Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) am Mittwoch. Die Grundsatzentscheidung werde ohnehin allein vom Mutterkonzern GM getroffen. Die Bundesregierung sei nur insofern gefragt, als es um staatliche Hilfen für Opel unter neuer Regie gehe.

Vizekanzler Frank-Walter Steinmeier formulierte allerdings deutlich Kriterien für den Investor, der den Zuschlag bekommen soll. Der Erhalt der vier deutschen Opel-Standorte und möglichst vieler Stellen sei ein entscheidendes Kriterium.

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Ministerien favorisieren Magnas Opel-Pläne
« Antwort #116 am: 22 Mai, 2009, 14:05 »
Im Wettrennen um Opel geht Magna in Führung: GM, Belegschaft und Länderfürsten befürworten das Angebot von Investor Frank Stronach und Partnern - auch in den Bundesministerien gibt es nach SPIEGEL-ONLINE-Informationen parteiübergreifende Sympathien dafür. Fiat fällt dagegen durch.

Rüsselsheim/Berlin/Turin - Die drei Konzepte für eine Opel-Übernahme liegen vor, jetzt muss die Bundesregierung mit dem Management des US-Mutterkonzerns General Motors (GM) zwischen dem Autobauer Fiat, dem Zulieferer Magna und dem Finanzinvestor Ripplewood wählen.

Zusehends kristallisiert sich Magna dabei als Spitzenreiter heraus. Nach Informationen von SPIEGEL ONLINE gibt es in den Ministerien in Berlin parteiübergreifend Sympathien für den österreichisch-kanadischen Zulieferer, der sich gemeinsam mit der russischen Sberbank und dem russischen Autobauer Gaz engagieren will. Regierungssprecher Thomas Steg verneinte am Freitag jedoch, dass die Bundesregierung eine Präferenz für einen der Bieter habe. "Dafür ist es noch zu früh", sagte Steg.

Auch bei GM liegt Magna derweil vorne: In einem geheimen Ranking hat die US-Mutter ermittelt, welchem Interessenten der Autokonzern am liebsten eine Beteiligung an seiner europäischen Tochter einräumen will. Platz eins belegt nach SPIEGEL-Informationen Magna, Rang zwei der US-Finanzinvestor Ripplewood - und erst auf Platz drei steht Fiat.

Die Entscheidung darüber, wer die europäischen GM-Aktivitäten mit den Marken Opel und Vauxhall übernimmt, muss der Mutterkonzern in Detroit selbst fällen. GM-Boss Fritz Henderson hat sich intensiv mit den Interessenten befasst. Er muss berücksichtigen, welche Folgen die Mehrheitsübernahme eines Investors bei GM Europe auf das Geschäft von General Motors hat - denn der US-Konzern will weiter an dem Unternehmen beteiligt bleiben und technisch mit ihm zusammenarbeiten.

Koch favorisiert Magna

Auch auf Ebene der Bundesländer, in denen Opel produziert, gibt es erste Stimmen für Magna. Der Konzern ist nach den Worten von Hessens Ministerpräsident Roland Koch (CDU) der Favorit für die Übernahme. Das Angebot von Magna, sei "sicherlich am nächsten an den Hoffnungen und Wünschen vieler in der deutschen Politik, aber auch bei den Arbeitnehmern", sagte Koch am Freitag im Deutschlandfunk.

Die Offerte des US-Finanzinvestors Ripplewood sei ebenfalls "interessant". Dagegen habe das Angebot des italienischen Autobauers Fiat "manche enttäuscht". Dieses sei "sehr weit von dem entfernt, was man sich vielleicht erhofft hat an mancher Stelle", sagte Koch.

Die Bundesländer - allen voran Hessen - wollen Opel mit einer milliardenschweren Finanzhilfe stützen. Hintergrund ist eine mögliche Pleite von GM. Eine Insolvenz des Mutterkonzerns könnte auch Opel treffen. Bund und Länder fürchten um die Arbeitsplätze in Deutschland und hoffen daher auf einen Investor für den Hersteller.

Bund prüft die Konzepte

Nach der Vorlage der Übernahmekonzepte berät die Bundesregierung unter Hochdruck weiter über die Rettung von Opel. Die zuständigen Minister sowie die Ministerpräsidenten der vier Opel-Länder Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Thüringen treffen sich dazu am Freitag im Bundeskanzleramt. Regierungssprecher Steg schloss nicht aus, dass es dabei zu einer Vorentscheidung kommen könnte. Die endgültige Entscheidung müsse aber in den USA fallen.

Um Stellenstreichungen wird Opel bei keinem der drei Konzepte herumkommen. Fiat-Chef Sergio Marchionne machte im Gespräch mit dem SPIEGEL deutlich, dass in den vier deutschen Opel-Fabriken in Rüsselsheim, Kaiserslautern, Bochum und Eisenach Arbeitsplätze abgebaut werden, falls eine Fusion zustande kommt. "Wir müssen die Produktionskapazitäten in dem neuen Gemeinschaftsunternehmen aus Fiat und den europäischen GM-Töchtern um 20 Prozent reduzieren", sagte der Manager. Das bedeute nicht, dass auch die Zahl der Arbeitsstellen um 20 Prozent sinken müsse, fügte er hinzu. Der erforderliche Abbau von Stellen werde gleichmäßig über Europa verteilt.

Fiat will im Falle eines Einstiegs europaweit insgesamt 18.000 Jobs streichen, auch in Fiat-Werken, berichtet die "Bild"-Zeitung. Magna plane den Abbau von rund 10.000 Stellen. Auch das Ripplewood-Konzept sehe Stellenstreichungen in dieser Größenordnung vor. GM beschäftigt in Europa insgesamt rund 55.000 Mitarbeiter.

Auch fordern alle Bieter Finanzhilfe durch die Bundesregierung. Nach "Bild"-Informationen verlangt Magna Bürgschaften von rund fünf Milliarden Euro, Ripplewood taxiere den abzudeckenden Kreditbedarf auf unter fünf Milliarden Euro. Die höchsten Staatsgarantien verlange Fiat mit rund sieben Milliarden Euro.

Der Finanzbedarf des Autobauers soll unter anderem über einen verbürgten Kredit, für den der Bund und die Länder je zur Hälfte einstehen, gedeckt werden. Thüringen will 51 Millionen Euro beisteuern, Nordrhein-Westfalen 150 Millionen Euro und Rheinland-Pfalz rund 102 Millionen Euro. Hessen will sich mit 447 Millionen Euro beteiligen. Insgesamt sind 1,5 Milliarden Euro an Überbrückungshilfen im Gespräch.

Betriebsrat unterstützt Magna und Ripplewood

Magna ist nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" auch Favorit des Opel-Gesamtbetriebsrates, der die rund 25.000 Mitarbeiter in Rüsselsheim, Bochum, Eisenach und Kaiserslautern vertritt. Der Autozulieferer habe ein "sehr detailliertes Konzept" vorgelegt, hieß es.

Die Opel-Beschäftigten basteln gleichzeitig an einer Notlösung, sollte die Übernahme durch die drei Kandidaten scheitern. "Wenn alle Stricke reißen, würden die Arbeitnehmer und die Händler von Opel eine gemeinsame Offerte vorlegen", sagte Betriebsratschef Klaus Franz der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Die Summe könnte bei 1,5 Milliarden Euro liegen. Davon entfielen eine Milliarde Euro auf einen Lohnverzicht der Beschäftigten und weitere 500 Millionen Euro auf den Rettungsfonds, den die 4000 Opel-Händler schon beschlossen haben.

Franz begrüßte seinerseits auch die Ripplewood-Offerte: Das Konzept sei "absolut logisch und nachvollziehbar", sagte der Betriebsrat der Zeitung "Die Welt". "Das Angebot muss ernsthaft geprüft werden." Leider werde es in der aktuellen Diskussion nicht angemessen wahrgenommen.

Chinesen legen Last-Minute-Angebot vor

Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) will eine erste Bewertung der Opel-Investorenkonzepte an diesem Freitag im Kanzleramt vorstellen. Dabei sollten die drei vorliegenden Übernahmeangebote im Lichte verschiedener Kriterien erörtert werden, sagte der Minister am Donnerstag im fränkischen Burghaslach.

Er sei guter Dinge, "dass wir die Überprüfung zügig vornehmen können, aber gleichzeitig auch mit General Motors und den Amerikanern verhandeln", sagte er. Keine Angaben machte Guttenberg zu der Frage, wann er mit einem Ergebnis der Bewertung rechne. Der spätest mögliche Zeitpunkt sei der 28. Mai. "Bis dahin müssen wir eine Grundeinschätzung treffen, weil bis dahin aller Voraussicht nach mit einem Insolvenzverfahren der Amerikaner zu rechnen ist."

Unterdessen hat sich offenbar ein vierter Investor für Opel in Position gebracht. Die Wirtschaftsnachrichtenagentur Bloomberg berichtet, ein chinesischer Hersteller habe General Motors am Donnerstag schriftlich sein Interesse signalisiert. Ob es aber tatsächlich zu einem detaillierten Angebot kommen werde, sei offen.

Quelle : www.spiegel.de

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Magna-Chef trumpft in Berlin auf
« Antwort #117 am: 23 Mai, 2009, 08:18 »
Solide, verlässlich, gut organisiert: So hat Magna-Chef Wolf sein Unternehmen in Berlin präsentiert. Lange hielt sich die Konzernspitze beim Feilschen um Opel im Hintergrund, nun geht sie in die Offensive - und wird von der Bundesregierung favorisiert. Nur Nordrhein-Westfalen lehnt das Konzept ab.

Berlin - Nach anderthalb Stunden hält es Siegfried Wolf nicht mehr auf seinem Stuhl. Der Magna-Chef springt auf, ist mit zwei Schritten am Flipchart und malt mit einem großen Filzstift los. Er hat den etwa 20 Journalisten im Raum so viel erzählt, hat sie umschmeichelt und erheitert, ihnen die Automobilwelt im Großen und Kleinen zu erklären versucht. Aber immer noch schaut der Chef des österreichisch-deutschen Automobilzulieferers in einige kritische Gesichter. Auch nach 90 Minuten hängt die Frage im Raum, genauer in Salon 5 des edlen Berliner "Hotel de Rome": Kann Magna der Retter für Opel sein?

Für Wolf ist die Antwort klar - und inzwischen auch für die Bundesregierung.

Magna, mit 70.000 Mitarbeitern einer der Giganten der Zulieferbranche, hat im Rennen um die Opel-Übernahmen die Konkurrenten Fiat und die aus dem Ripplewood-Fonds hervorgegangene Beteiligungsgesellschaft RHJ International abgehängt. Diese Einschätzung vertraten die Regierungschefs Roland Koch und Dieter Althaus nach einem Treffen der Bundesregierung und die Ministerpräsidenten der betroffenen Länder am Freitag in Berlin. In den nächsten Tagen komme es darauf an, dass man sich "auf das im Augenblick interessanteste Angebot, das aus der Magna-Gruppe kommt, konzentriert", sagte Koch.

Bereits zuvor hatte SPIEGEL ONLINE Informationen erhalten, wonach die zuständigen Bundesministerien und die vier Bundesländer mit Opel-Standorten eindeutig zu Magna tendierten.

Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg bremste am Freitagnachmittag allerdings - und machte auch den Magna-Konkurrenten Mut. "Es wäre verwegen, jemanden abzuschreiben", sagte der CSU-Politiker. Aus Düsseldorf kam gar eine komplette Ablehnung der Magna-Offerte: "Nordrhein-Westfalen stimmt nicht zu", sagte Ministerpräsident Jürgen Rüttgers. "Das ist auch abgestimmt so mit dem Betriebsrat und den Gewerkschaften." Der Arbeitsplatzabbau sei "nicht akzeptabel."

Bei Magna scheint man jedenfalls der Meinung zu sein, dass dieser Freitag genau der richtige Zeitpunkt war, um sich in Berlin zu präsentieren. Entweder, weil die Entscheidung längst klar ist. Oder um dafür zu sorgen, dass Merkel & Co. nicht doch noch auf andere Gedanken kommen.

Wolfs Plan: Gemeinsam mit dem russischen Autobauer Gaz und der ebenfalls russischen Sberbank will er Opel von der Konzernmutter General Motors erwerben. 35 Prozent der Anteile sollen bei GM bleiben, 35 Prozent die Russen bekommen. Magna selbst hielte demnach nur 20 Prozent, die restlichen 10 die Mitarbeiter. 500 bis 700 Millionen Eigenkapital wollen Magna und der Gaz-Finanzier Sberbank dafür investieren.

Wir haben uns Zeit gelassen und waren sorgfältig - so lautet die Botschaft von Magna-Chef Wolf. "Man sollte erst reden, wenn man die Fakten kennt", sagt er im Hotel de Rome. Nicht wie andere, die mit großem Gefolge kamen, im Pullover und ohne Krawatte - Fiat-Chef Sergio Marchionne ließ sich bereits als Opel-Retter feiern. Nun sollen die Italiener nur auf Platz drei liegen, noch hinter den Investoren von RHJ International. "Extrem luftig", nennt einer das Fiat-Papier, der mit allen drei eingereichten Konzepten vertraut ist.

Aber das sei auch "kein Wunder", sagt er. "Magna hat Opel mit 40 Leuten durchforstet, Fiat kam mit zwei."

Siegfried Wolf, 51, wird das gerne lesen. Das Firmenbild, mit dem er die Journalisten vom Magna-Rettungspotential überzeugen will, ist das eines ziemlich perfekten Unternehmens: Kleine Einheiten, motivierte Mitarbeiter, maximale Transparenz. So produziert Magna den Worten Wolfs nach in 25 Ländern rund um den Globus, 2008 lag der Umsatz bei 24 Milliarden US-Dollar. Der Vorstandsvorsitzende sagt dazu in seinem gepflegten Steirisch: "Ich bin darauf gekommen, dass Manager sein gar nicht so schwer ist." Wolf hat Werkzeugmacher gelernt, aber das ist lange her. In Berlin trägt er an diesem Tag eine lila Krawatte und ein Hemd mit Manschettenknöpfen unter dem dunklen Anzug.

Schwer lastet die Finanz- und Wirtschaftskrise auf der Welt - und eben auch auf Magna. "Niemand legt sich ein zweites Getriebe oder einen zweiten Motor zu Hause hin", sagt Wolf. Um die Krise zu meistern, will und muss das Unternehmen wachsen. Einige Zukäufe in der Vergangenheit scheiterten - Opel kommt nun gerade recht für Magna.

Die Allianz mit dem Autobauer Gaz scheint auch deshalb reizvoll, weil man Russland bei Magna als absoluten Wachstumsmarkt sieht. Was aber nicht heißt - das betont Wolf ausdrücklich - dass man auf Dauer die Produktion immer mehr dorthin verlagern wolle. Oder sich schon bald wieder aus dem Projekt zurückziehen wolle. "Wir sind keine Finanzjongleure", sagt er. "Unser Erfolg ist auf Langfristigkeit ausgelegt."

Was der Bundesregierung im Superwahljahr besonders wichtig sein dürfte: Magna will alle vier Standorte in Deutschland erhalten. Natürlich werde man nicht alle Arbeitsplätze in Deutschland retten können, sagt Wolf. 18.000 Stellen würde Fiat streichen, heißt es - "bei uns wären es deutlich weniger". Allerdings gibt es inzwischen auch Informationen, wonach die Italiener europaweit nur 10.000 Jobs abbauen wollen.

Und was gerade Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) gerne hören wird: "Ich will so wenig Geld vom deutschen Staat wie nötig", sagt Wolf - wegen der hohen Zinsen. Zwischen "vier und fünf Milliarden Euro" an Staatsgarantien, genauer will sich der Magna-Chef nicht festlegen.

Eines sei jedenfalls sicher, sagt Siegfried Wolf nach knapp zwei Stunden, mehrere große Blätter hat er auf der Schautafel noch mit Kreisen und Zahlen bemalt: "Wir wollen hier kein Abenteuer machen". Und wenn das die Bundesregierung genauso sähe, "dann freut uns das, dann haben wir wohl gute Arbeit gemacht." Dann bedankt sich Wolf für das Interesse.

Er freue sich schon auf das nächste Treffen mit den Journalisten.

Quelle : www.spiegel.de

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Magna will Pensionslasten auf den Bund abwälzen
« Antwort #118 am: 23 Mai, 2009, 10:01 »
Der Favorit stellt Bedingungen: Der Autozulieferer Magna fordert nach SPIEGEL-Informationen weitere Hilfen für die Rettung von Opel. Er will dem angeschlagenen Autobauer nur dann helfen, wenn Pensionslasten des Unternehmens in Höhe von drei Milliarden Euro übernommen werden.

Hamburg - Die Bürgschaft in Höhe von 4,5 Milliarden Euro reicht nicht: Der österreichisch-kanadische Automobilzulieferer Magna knüpft eine Rettung des Autobauers Opel nach Informationen des SPIEGEL an weitere staatliche Hilfen. Das geht aus dem Übernahmekonzept Magnas hervor, das der Konzern bei der Bundesregierung eingereicht hat.

Magna werde mit dem Opel-Mutterkonzern General Motors (GM), der Bundesregierung und dem Pensionssicherungsverein zusammenarbeiten, "um eine akzeptable Lösung zu finden und einzuführen", heißt es in dem Konzept.

Magna stellt zudem in Aussicht, jedes Jahr zwei Prozent seines Nettogewinns für wohltätige Zwecke zu spenden. Obwohl in den deutschen Werken Personal abgebaut wird, sollen die Fertigungszahlen kräftig steigen. So sollen in Rüsselsheim nach den Plänen künftig 250.000 Autos vom Band rollen, derzeit sind es nur 160.000. Selbst in Bochum soll die Produktion um 58.000 Einheiten steigen.

Guttenberg ist skeptisch

Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg sieht das Magna-Konzept dennoch genauso skeptisch wie die beiden Konkurrenzangebote von Fiat und dem Finanzinvestor Ripplewood. "Eine Risikoanalyse, die keine Zweifel lässt, steht noch aus", sagte er dem SPIEGEL. "Insofern bleibt auch eine geordnete Insolvenz immer noch eine Option."

Magna hatte am Freitag mitgeteilt, bei einer Opel-Übernahme mit seinem russischen Partner Sberbank 700 Millionen Euro in den angeschlagenen deutschen Autobauer investieren zu wollen. Die Summe solle teils von der Bundesregierung garantiert werden. Die Bundesländer mit Opel-Standort zeigten sich uneinig über die Angebote, die Magna und seine Mitbewerber Fiat und Ripplewood am Mittwoch vorgelegt hatten.

Das nicht-bindende Kaufangebot von Magna sieht nach eigenen Angaben vor, dass GM einen Anteil von 35 Prozent an dem deutschen Autobauer behalten solle, erklärte Magna. Sberbank werde ebenfalls 35 Prozent übernehmen, Magna selbst 20 Prozent und die Opel-Belegschaft die übrigen zehn Prozent.

Die "Frankfurter Rundschau" ("FR")berichtete, Magna plane eine stärkere Auslastung des Opel-Stammwerkes in Rüsselsheim. Dort solle neben dem Modell Insignia auch der neue Astra produziert werden. Für Bochum bleibe der Zafira übrig. Magna erwägt nach "FR"-Informationen das britische Werk Luton und den belgischen Standort Antwerpen zu schließen.

Die vier Ministerpräsidenten mit Opel-Standort in ihrem Land kamen am Freitag im Bundeskanzleramt mit den Spitzen der Regierung zusammen, um die Übernahmekonzepte von Magna, Fiat und Ripplewood zu bewerten. Der hessische Regierungschef Roland Koch (CDU) sagte danach, Magna erfülle "die Bedingungen mit weitem Abstand am meisten". Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) sagte, es sei "gemeinsamer Wille", die Verhandlungen fortzusetzen, sicher mit einem "Schwerpunkt Magna". Auch Vizekanzler Frank-Walter Steinmeier (SPD) sprach sich in der "Frankfurter Rundschau" klar für Magna aus: Der Zulieferer habe "ein sehr solides Konzept vorgelegt".

Rüttgers stellt sich quer

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Jürgen Rüttgers verwies hingegen auf die offenbar von Magna geplanten Stellenstreichungen im Werk in Bochum mit seinen derzeit 5300 Mitarbeitern. Medienberichten zufolge will der Zulieferer dort 2200 Jobs abbauen - von 2500 in ganz Deutschland. Dies sei "nicht akzeptabel" und "unfair", sagte Rüttgers. Thüringens Ministerpräsident Dieter Althaus (CDU) sagte, die kommenden "vier, fünf Tage" seien entscheidend.

US-Präsident Barack Obama gibt sich unterdessen zuversichtlich, dass die angeschlagene Opel-Mutter GM nach der Sanierung wieder auf den Erfolgsweg zurückfindet. "Ich glaube, GM wird eine starke Firma sein", sagte Obama in einem Interview mit dem Fernsehsender C-Span, das am Samstag ausgestrahlt werden sollte. "Sobald die Wirtschaft wieder anzieht und GM seine Umstrukturierung abgeschlossen hat, wird es wieder aufwärts gehen."

Obama äußerte sich nicht dazu, ob die Sanierung der Opel-Mutter unter Gläubigerschutz stattfinden soll oder nicht. Er hoffe, dass GM und der insolvente Rivale Chrysler nach ihrer Sanierung schlankere und konkurrenzfähigere Unternehmen seien, die mit verbrauchsarmen Autos Zukunftsmärkte erobern, sagte Obama.

Am Freitag hatte seine Regierung GM eine weitere Kapitalspritze über vier Milliarden Dollar genehmigt. Damit belaufen sich die bisher vom Staat bereitgestellten Mittel für GM nun auf insgesamt 19,4 Milliarden Dollar.

GM muss der US-Regierung bis zum 1. Juni ein tragfähiges Konzept für seine Zukunft vorlegen, um in den Genuss weiterer Hilfen zu kommen. Andernfalls droht dem Konzern die Insolvenz. Um die deutsche GM-Tochter Opel buhlen der österreichisch-kanadische Autozulieferer Magna, der italienische Fiat-Konzern und der Finanzinvestor RHJ International.

Quelle : www.spiegel.de

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Fiat bessert Opel-Angebot nach
« Antwort #119 am: 23 Mai, 2009, 11:46 »
So schnell geben die Italiener nicht auf: Fiat hat sein Angebot für eine Übernahme von Opel überarbeitet. Der Autobauer legte Wirtschaftsminister Guttenberg ein neues Konzept vor - mit mehr Details zu Risiken und Eigenkapital.

Berlin - Die Nachbesserung kam auch für den Wirtschaftsminister überraschend: "Interessanterweise hat auch Fiat nachgebessert, wir haben ein umfassenderes Konzept in den letzten Stunden bekommen", sagte Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) am Samstag am Rande der Bundesversammlung in Berlin. Unter anderem äußere sich Fiat genauer zur Risikoverteilung und zur Eigenkapitalausstattung.

Aber auch bei den anderen Bietern gebe es Bewegung. "Wir spüren Verhandlungsbereitschaft an allen Stellen", sagte der Minister, der allerdings auch eine geordnete Opel-Insolvenz weiter nicht ausschließen wollte.

Guttenberg plädierte dafür, auch weiterhin die Möglichkeit einer Insolvenz von Opel in Betracht zu ziehen. "Wir dürfen keine Option ausschließen." Sollte das Risiko so groß werden, dass staatliche Bürgschaften für Kredite des Autobauers fällig würden, müsse auch an einen solchen Schritt gedacht werden.

Im Rennen um den angeschlagenen Autobauer wurden bisher dem österreichisch-kanadischen Autozulieferer Magna die besten Chancen eingeräumt. Dritter im Bunde der Bieter ist der US-Finanzinvestor Ripplewood. Bis Ende kommender Woche soll eine Grundsatzentscheidung fallen.

Nach Beratungen der Bundesregierung mit den Ministerpräsidenten der Länder mit Opel-Standorten hatte sich am Freitag eine Präferenz für Magna abgezeichnet. Allerdings wurden Nachverhandlungen unter anderem wegen der geplanten Stellenstreichungen gefordert.

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