Autor Thema: EVOLUTION UND GLAUBEN : Stammt Gott von Darwin ab?  (Gelesen 10644 mal)

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Offline Hesse

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Re: Darwin und die deutsche Diskussionskultur
« Antwort #30 am: 14 August, 2007, 03:42 »
Zitat
Ey, sag nix gegen die "heilige Leberwurst"   

Ich sach ja gar nix ! Praise the holy Leberwurst ! Oh Yeah ! Praise the Leberwurst !  ;D ;D ;D

------------- (deutlich erkennbarer "Cut" <------------------)

Zitat
das der betroffene das Fehlverhalten einfach nicht wahrnimmt (oder will).


Zitat aus Friedrich Nietzsches "Jenseits von Gut und Böse" :

"Wir machen es auch im Wachen wie im Traume:
wir erfinden und erdichten erst den Menschen, mit
dem wir verkehren - und vergessen es sofort."

Offline berti

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Re: Darwin und die deutsche Diskussionskultur
« Antwort #31 am: 14 August, 2007, 03:42 »
Achja, und noch ne kleine Anmerkung, diesmal Grundgesetz:

Zitat
Artikel 21 GG(...)
(2) Parteien, die nach ihren Zielen oder nach dem Verhalten ihrer Anhänger darauf ausgehen, die freiheitliche demokratische Grundordnung zu beeinträchtigen oder zu beseitigen oder den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu gefährden, sind verfassungswidrig. Über die Frage der Verfassungswidrigkeit entscheidet das Bundesverfassungsgericht.

und dann gibts artikel 9 GG
Zitat
(2) Vereinigungen, deren Zwecke oder deren Tätigkeit den Strafgesetzen zuwiderlaufen oder die sich gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder gegen den Gedanken der Völkerverständigung richten, sind verboten.

oder wie wärs damit?:
Zitat
§ 82 stgb
Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt  1.  das Gebiet eines Landes ganz oder zum Teil einem anderen Land der Bundesrepublik Deutschland einzuverleiben oder einen Teil eines Landes von diesem abzutrennen oder
 2.  die auf der Verfassung eines Landes beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern,
wird mit Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu zehn Jahren bestraft.
(2) In minder schweren Fällen ist die Strafe Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren.

ok, ein quote hab ich noch, dann ist schluss:
Zitat
"(1) Wer eine Vereinigung gründet, deren Zwecke oder deren Tätigkeit sich gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder gegen den Gedanken der Völkerverständigung richten, oder wer die Bestrebungen einer solchen Vereinigung als Rädelsführer oder Hintermann fördert, wird mit Gefängnis bestraft.  2
(2) In besonders schweren Fällen kann auf Zuchthaus bis zu fünf Jahren erkannt werden. Daneben kann Polizeiaufsicht zugelassen werden.  (...)

du siehst, die gesetze sind da, es traut sich nur keiner (oder hat das nötige kleingeld) sich zu wehren.
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Offline berti

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Re: Darwin und die deutsche Diskussionskultur
« Antwort #32 am: 14 August, 2007, 03:54 »
na, ein zitat hätt ich da auch noch, diesmal biblisch und in englisch (sorry):

Zitat
Ezekiel 25:17. "The path of the righteous man is beset on all sides by the inequities of the 
selfish and the tyranny of evil men. Blessed is he who, in the name of charity and good will,   
shepherds the weak through the valley of  darkness, for he is truly his brother's keeper 
and the finder of lost children. And I will  strike down upon thee with great vengeance and 
furious anger those who attempt to poison and destroy my brothers. And you will know my name
is the Lord when I lay my vengeance upon you." 
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Offline Hesse

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Re: Darwin und die deutsche Diskussionskultur
« Antwort #33 am: 14 August, 2007, 04:12 »
Na OK wen wir schon am zitieren sind, dann noch ein letztes Zitat:

"Es scheint, das alle großen Dinge, um der Menschheit sich mit ewigen Forderungen in das Herz einzuschreiben, erst als ungeheure und furchteinflössende Fratzen über die Erde hinwandeln müssen..." (selbes Buch wie eben)


Ob wir hier überhaupt noch beim Thema sind, sollen dann die Leser beurteilen...ist mir persönlich auch relativ egal....jedenfalls könnten rund 50% aller Kriege dadurch verhindert werden, das jegliche organisierte+MISSIONARISCHE Religion einfach "verhindert" wird. Die restlichen 50 % resultieren aus blosser Habsucht/Habgier (ist das nicht eine der Todsünden, ihr "Christlichen"?), wobei eine gewisse "befreundete" Fraktion aus Übersee sich da wohl als "World's Record Holder" fühlen darf...

Offline berti

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Re: Darwin und die deutsche Diskussionskultur
« Antwort #34 am: 14 August, 2007, 04:26 »
Ob wir hier überhaupt noch beim Thema sind, sollen dann die Leser beurteilen...
pöser pube, schon wieder ein thema "gehijacked".  ;D ;D

Zitat
Habsucht/Habgier (ist das nicht eine der Todsünden, ihr "Christlichen"?),

und auch alle anderen religonen sollten sich da nicht zu sicher fühlen, das ist in allen mir bekannten Religionen gleichermassen "verpöhnt".
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Offline Chrisse

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Re: Darwin und die deutsche Diskussionskultur
« Antwort #35 am: 14 August, 2007, 12:01 »
So wieder zurück zum Thema.....

Kann es sein das es sich hier wieder um das typische ihr müsst tolerant sein und unsere Meinung zulassen (Religionen) jedoch umgekehrt kann eine Fremdmeinung auf gar keinen Fall gelten weil die eigene Unfehlbarkeit dieses gar nicht zulässt? Wer hat "Hexen" auf Scheiterhaufen verbrannt??? Wer hat Wissenschaftler gefoltert um sie auf den Weg des Glaubens zurückzubringen??? Wer ist hier intolerant?? Wie wäre es denn im Umkehrschluss es verpflichtend (von selbst passiert da nix) einzuführen in den Kirchen und im Religionsuntericht Darwin als gleichberechtigte "Ansicht" zu predigen? Und es gäbe da noch so ein paar Behauptungen zu denen anderlautende wissenschaftliche Erkenntnisse existieren?

Zum besseren Verständnis: Jeder kann anbeten und glauben was er will, ich habe damit kein Problem obendrein haben wir Religionsfreiheit. Jedoch beginnt irgendjemand meine Freiheiten einzuschränken oder mich zwangsweise mit seinem Zeugs vollzulullen dann ist Schicht im Schacht, dann werden meine Rechte massiv eingeschränkt und missachtet, dagegen werde ich mich zur Wehr setzen.   
Es gibt 2 grundsätzliche Regeln für den ultimativen Erfolg im Leben:

1. Verrate nicht gleich alles was Du weisst.

Offline Theos

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Re: Darwin und die deutsche Diskussionskultur
« Antwort #36 am: 14 August, 2007, 12:42 »
Zum besseren Verständnis: Jeder kann anbeten und glauben was er will, ich habe damit kein Problem obendrein haben wir Religionsfreiheit. Jedoch beginnt irgendjemand meine Freiheiten einzuschränken oder mich zwangsweise mit seinem Zeugs vollzulullen dann ist Schicht im Schacht, dann werden meine Rechte massiv eingeschränkt und missachtet, dagegen werde ich mich zur Wehr setzen.
und was hast du dann in der schule gemacht? ;)

Zitat von: http://www.heise.de/tr/artikel/93899
Sie ist damit ein Paradebeispiel für das, was wir als freie, aufgeklärte Gesellschaft gerade nicht brauchen: billigend in Kauf genommene Denkarmut.
das ist doch ein widerspruch in sich.
wir sind frei, dürfen daher glauben was wir wollen. wir sind aufgeklärt, wir hinterfragen also das, was uns unsere eltern/schulen/gesellschaft lehren.
aber sagt einer was gegen die evolutionstheorie, wird er sofort als "denkarm" dargestellt.

ich glaube an die evolutionstheorie, aber ich weiß nicht ob es wirklich so war. niemand weiß das, vermutlich wird es niemand je beweisen können.
aus dem gleichen grund können wir die schöpfungslehre nie ganz abweisen, wir können höchstens verschiedene elemente daraus (so z.b. dass dinosaurier und menschen in koexistenz gelebt haben, wie die schöpfungslehre-parks das sehen) ablehnen(wirklich wissen tun wir es aber nicht).

Offline Jürgen

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Re: Darwin und die deutsche Diskussionskultur
« Antwort #37 am: 14 August, 2007, 14:10 »
Wer Welten erschafft und damit alle Randbedingungen definiert, der ist auch ALLEIN für alle Resultate verantwortlich. Er hätte ja keine Not und kein Elend implementieren müssen, in all' seiner Allmacht...

Wenn es irgendeinen Schöpfer geben sollte, dann sind wir alle nur Bestandteil seines perversen Experiments. Verantwortlich ist der Veranstalter, nicht die Maus im Labyrinth.

Und ein Schöpfer, der die Grundvoraussetzungen für Kriege, Krankheiten, Hunger und Durst, überhaupt erst legt, der verdient auch keine Anbetung.

Religion ist in der Praxis Volksverdummung, zum alleinigen Nutzen der Mächtigen.

Das mag den Religionsgründern seinerzeit durchaus nicht im Sinn gewesen sein, denn allerlei religiöse Regeln waren damals sicherlich vielversprechend und sollten ein geordnetes und meist friedliches Zusammenleben sichern.

Aber der menschliche Ungeist besteht nicht nur in Dummheit der Massen, sondern ebenso perversen Herrscher-Gelüsten der Emporkömmlinge in Schlüsselpositionen.
Und die wollen gottgleiche Macht um jeden Preis.

So steht in mancher Kleriker-, Politiker- und Managerfratze die Absicht geschrieben, willkürlich über Leben und Tod der Untergebenen zu entscheiden und sich selbst dadurch zu erhöhen.
Auch als Orgasmus-Ersatz trefflich geeignet...

Findet man keine Götter, macht man sich schnell selbst dazu...


Anyway, wenn's irgendwo einen Grossen Watz hat, dann möchte ich IHN fragen, warum irgendjemand anders die Verantwortung für Hiroshima hat, als ER selbst...

Ich weiss nicht, ob ER das so gewollt hat.
Aber wenn ja, dann ist's mir klar, ER hat keinerlei Moral, die mir als Vorbild gelten könnte.
Und wenn nicht, so mangelt's grundsätzlich an göttlicher Allmacht.

Und hat ER mir das Denken gegeben, ist das eben auch göttlich, unabhängig vom Resultat.

Also nehme ich mir das Recht, keinerlei Religion zu folgen. Und die Gültigkeit entsprechender Regeln jederzeit infragezustellen, statt dessen nach einer eigenen Moral zu suchen, am Wohl des / der Menschen und des Planeten orientiert, aber auch geprägt von der Eigenverantwortung, die uns niemand wirklich abnehmen kann...
Dabei sind Übereinstimmungen durchaus möglich.
Aber das ist kein Verdienst irgendwelcher Gurus.
Kein Support per persönlicher Mitteilung!
Fragen gehören in's Forum.

Veränderungen stehen an. Dies ist der bisherige Stand:
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Offline SiLæncer

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Die menschliche Evolution hat sich beschleunigt
« Antwort #38 am: 12 Dezember, 2007, 13:02 »
Genetische und kulturelle Innovationen sind nach neuen genetischen Erkenntnissen in der Menschheitsgeschichte Hand in Hand gegangen

Wissenschaftler unter der Leitung des Anthropologen Henry Harpending von der University of Utah haben Hinweise dafür entdeckt, dass die menschliche Evolution ab einer gewissen Zeit in hoher Geschwindigkeit abgelaufen ist und 7 Prozent der Gene einer schnellen Evolution unterworfen sind. In den letzten 80.000 Jahren haben sich nach der genetischen Analyse von 3,9 Millionen SNPs auf der Grundlage der HapMap-Daten von 270 Menschen die genetischen Veränderungen beschleunigt. Besonders stark aber seit 40.000 Jahren, also mit der neolithischen Revolution oder dem kulturellen Urknall, mit dem die Menschheit durch Migration, Landwirtschaft und Sesshaftigkeit in eine rasante, sich stetig beschleunigende kulturelle Innovation eingetreten ist. Zugelegt hat – wiederum mit der kulturellen Dynamik – die genetische Evolution vor 10.000 Jahren, dem Beginn der Städte.

"Wir sind nicht mehr dieselben Menschen wie vor 1000 oder 2000 Jahren", sagt Harperding. Verändert habe sich nicht nur die Kultur, sondern eben auch das Genom und damit die Biologie der Menschen. Eine entscheidende Rolle bei der beschleunigten Evolution hat das parallel stattfindende Wachstum der Menschheit gespielt, sagen die Forscher in ihrer Studie "Recent acceleration of human adaptive evolution", die in den Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS) erschienen ist. Dadurch vermehren sich die genetischen Varianten von Genen, die Allele, und damit die Möglichkeiten, sich schneller wechselnden Bedingungen anpassen zu können.

Wenn sich die genetischen Variationen vermehren, müssten sich auch die Veränderungen vermehren, die nicht der Umwelt angepasst sind, da immer nur ein kleiner Teil der Mutationen vorteilhaft ist. Dadurch würde sich mit dem Anstieg der Populationsgröße allmählich die Zunahme der "Fitness" verlangsamen und einen Höhepunt erreichen. Das ist allerdings bislang in der kurzen Geschichte der Menschheit nicht der Fall gewesen. Wie auch bei anderen Tierarten kann aber in einer Zeit des Übergangs und der rasanten Umweltveränderungen eine schnelle Vergrößerung der Population, wie dies seit 10.000 Jahren bei den Menschen erfolgt ist, auch eine schnellere Anpassung an die neuen Lebensbedingungen der Sesshaftigkeit, des engen Zusammenlebens in größeren Verbänden, der Umstellung der Ernährung, dem Aufkommen neuer Krankheiten, die von den domestizierten Tieren übertragen werden, und dem Zwang zum beschleunigten Lernen ermöglichen. Kulturelle Evolution, so die Forscher, hat nicht die genetische Evolution ersetzt, wie immer wieder argumentiert wurde. Zwar hat diese etwa die Lebenserwartung gesteigert, aber die "Varianz in der Reproduktion hat weiterhin die genetische Veränderung vorangetrieben". Seit der neolithischen – kulturellen und genetischen – Revolution liege die "Rate der adaptiven Evolution" über hundertmal höher als zuvor.

Die Menschen sind also nicht, wie man bislang überwiegend annahm, seit 40.000 mehr oder weniger genetisch gleich geblieben, sondern haben sich nicht nur kulturell, sondern eben auch genetisch relativ schnell verändert – im Takt von Jahrhunderten. Zudem haben sich genetische Veränderungen in unterschiedlichen Gruppen unterschiedlich vollzogen, wodurch sich erst einmal die menschlichen Gruppen durch die räumliche Trennung auf den unterschiedlichen Kontinenten genetisch weiter auseinander entwickelt haben. So mussten sich die Menschen an die neuen Bedingungen wie Kälte und andere Nahrung in Europa anpassen und haben etwa mit Veränderungen des Skeletts und der Hautpigmentierung reagiert. Die Ernährung mit Milch hat bei Indoeuropäern zur Laktosetoleranz geführt, weswegen auch Erwachsene Milch verdauen können, was bei vielen Menschen in Asien oder Afrika nicht der Fall ist. Harpending glaubt, dass Indoeuropäer deswegen mehr "Energie" gehabt und sich deswegen schnell ausbreiten konnten. Zahlreiche Seuchen sind durch das Zusammenleben mit Tieren aufgekommen, die von Kontinent zu Kontinent verschieden waren und neuen genetischen Druck erzeugt haben.

"Wir werden unähnlicher"

Nach dem Exodus von Afrika und der Verteilung auf den Kontinenten hätte sich kein großer Genaustausch zwischen den Menschen mehr ereignet. "Die Gene haben sich schnell in Europa, Asien und Afrika verändert", sagt Harpending, "aber fast alle diese Veränderungen sind einzigartig in Bezug auf ihren Herkunftskontinent. Wir werden unähnlicher, verschmelzen nicht in eine einzige, gemischte Menschheit."

Das allerdings mag bezweifelt werden, denn die Globalisierung, mit der Kulturen und Menschen sich vermischen und neue Verbindungen schaffen, hat schließlich erst in den letzten Jahrzehnten rasant zugelegt. Sollte die These stimmen, dass genetische Veränderungen und damit Anpassungen an neue Bedingungen durch positive Selektion auch durch die Zunahme der Population beschleunigt werden, dann müsste dies in der Gegenwart erst recht der Fall sein. Schließlich fällt das explosive Wachstum der Menschheit erst ins letzte Jahrhundert und ist noch nicht zu Ende.

Harpending hat mit seinen Kollegen allerdings auch schon vor zwei Jahren eine Debatte ausgelöst, als sie eine Studie publiziert hatten, nach der Aschkenase-Juden, die aus Mittel- und Osteuropa stammen, eine überdurchschnittliche Intelligenz haben. Die Forscher versuchten dies dadurch zu erklären, dass die europäischen Juden im Mittelalter gesellschaftlich ausgegrenzt wurden und sich dadurch in bestimmten Tätigkeiten wie Händler oder Geldverleiher bewähren mussten, wodurch sie intelligenter und reicher wurden, aber sich auch bestimmte Generkrankungen ausbildeten. Ähnlich weisen sie nun daraufhin, dass die Menschen im Nahen Osten, in Europa und Westasien sich zuerst schneller mit der neolithischen Revolution genetisch verändert hätten als die Afrikaner, die genetisch und kulturell erst später nachgezogen seien. Harpending versichert, dass die Feststellung von genetischen Unterschieden zwischen verschiedenen Menschenpopulationen "keine Diskriminierung rechtfertigen" könne, da die Verfassungsrechte keine völlige Gleichheit voraussetzen. Das dürfte wieder viele nicht wirklich überzeugen und manche dazu verleiten, ihre Vorurteile bestätigt zu sehen.

Quelle : www.heise.de

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Offline McQuade

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Re: Die menschliche Evolution hat sich beschleunigt
« Antwort #39 am: 12 Dezember, 2007, 14:15 »
Dafür schrumpfen im allgemeinen zusehends
die Gehirne Jugendlicher infolge der Benutzung
von Online - Computerspielen wieder.  ;D

McQuade

Offline SiLæncer

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150 JAHRE EVOLUTIONSTHEORIE : Ist Darwin gescheitert?
« Antwort #40 am: 19 Januar, 2009, 17:06 »
Menschen, Tiere und Pflanzen sind nicht von Gott erschaffen, sondern Ergebnis der Evolution: Vor 150 Jahren veröffentlichte Charles Darwin diese revolutionäre Theorie. In der Forschung ist sie ein Riesenerfolg - populär war sie nie. Ist das menschliche Gehirn zu sehr auf einen Schöpfer gepolt?

Die Nachricht klang nach großem Durchbruch. "Wissenschaftler der University of Oxford haben eine Lösung des Rätsels gefunden, das als 'Darwins Dilemma' bekannt ist", meldete unlängst die Londoner Geological Society. Charles Darwin, der in diesem Jahr 200 Jahre alt geworden wäre, hat vor 150 Jahren sein epochales Werk "Über die Entstehung der Arten" veröffentlicht. Darin gestand er mit erfrischender Offenheit ein, dass er keine Ahnung habe, warum man aus der Zeit vor dem Kambrium - jener Ära, die vor rund 542 Millionen Jahren begann - einfach keine Fossilien finden könne.

Im Kambrium spielte sich Erstaunliches ab: Mehr als drei Milliarden Jahre, so schien es, hatte das Leben auf Erden lustlos dahingedämmert, ehe es in einem relativ kurzen Zeitraum zu einer explosionsartigen Vermehrung der Arten kam. Wo vorher nur skelettlose Unscheinbarkeiten die Meere bevölkerten, traten plötzlich zahnbewehrte Räuber gegen gepanzerte Beute an.

Die sogenannte Kambrische Explosion stellte Wissenschaftler lange vor Rätsel. Religiöse führen sie gern als Gottesbeweis ins Feld: Wie, wenn nicht durch die Hand des Allmächtigen, konnte eine derartig komplexe Vielfalt binnen so kurzer Zeit entstehen?

Inzwischen weiß die Wissenschaft, dass es nicht unbedingt eine Explosion der Artenvielfalt gegeben hat, sondern eher eine rasante Zunahme von Arten mit harten Schalen und Körperteilen. Die gaben, anders als ihre wabbeligen Vorgänger, gute Fossilien ab und konnten so die Jahrmillionen überdauern. Und das wissen Biologen auch nicht erst seit Beginn des Darwin-Jubiläumsjahrs, wie man nach der Lektüre der etwas überschwänglichen Pressemitteilung der Geological Society glauben könnte: Fossile Spuren aus der Zeit vor dem Kambrium sind schon seit längerem bekannt.

Darwins revolutionäre Erkenntnis, dass die modernen Lebensformen das Resultat von Jahrmillionen natürlicher Auslese sind, hatte sich trotz des anfänglichen Dilemmas rasend schnell durchgesetzt. Die bis dahin vorherrschende Überzeugung, die Tier- und Pflanzenarten seien auf ewig unveränderbar, war über den Haufen geworden. Noch ungeheuerlicher war für die meisten von Darwins Zeitgenossen die Schlussfolgerung, dass Mensch und Affe gemeinsame Vorfahren haben. Nicht zuletzt deshalb wurde die Evolutionstheorie als eine Bedrohung der politischen, religiösen und sozialen Ordnung der Zeit gebrandmarkt.

Inzwischen ist die Evolutionslehre das am besten belegte Modell zur Erklärung der belebten Natur, das jemals existiert hat. Nur: Sein Erfolg in der Wissenschaft steht in keinem Verhältnis zu seiner Akzeptanz in der breiten Öffentlichkeit. Die Mehrheit der Menschheit weigert sich bis heute hartnäckig, das Offensichtliche zu akzeptieren.

"Gott ist tot", schrieb Nietzsche 1882 und meinte damit den Verlust des Sinns fürs Sakrale. Doch da war der Philosoph wohl etwas voreilig. Nicht nur in bildungsfernen Drittweltländern oder islamischen Gottesstaaten, auch in Industrienationen blüht der Glaube. Die US-Zeitschrift "American Spectator" spricht vom "Mythos des säkularen Westens": Es sei ein "völliges Rätsel", warum so viele Gelehrte und Journalisten glaubten, die Bewohner des Westens seien mehrheitlich Anhänger Darwins. Tatsächlich zeigen Umfragen seit Jahren das gleiche Bild: Die Religionen haben bisher allen Angriffen der Naturwissenschaften getrotzt.

Streit um Gott und die Welt: Wie sich Neue Atheisten und Gläubige immer aggressiver bekämpfen

52 Prozent der EU-Bürger glauben an Gott, ergab eine Erhebung der Europäischen Kommission Anfang 2005. Etwa jeder Vierte gab zu Protokoll, zwar nicht an einen personalen Gott, aber an "eine Art von Geist oder Lebenskraft" zu glauben, und nur 18 Prozent outeten sich als ungläubig. Deutschland lag mit 47 Prozent Gottesgläubigen im Mittelfeld. 25 Prozent glaubten hierzulande an eine andere höhere Macht außer Gott, weitere 25 Prozent an keines von beiden.

Im internationalen Vergleich gehören damit sowohl Deutschland als auch die EU noch zu den säkularsten Regionen der Welt. In den USA befragen die Meinungsforscher von Gallup das Volk regelmäßig über Gott und Wissenschaft (siehe Fotostrecke). Die jüngsten Resultate: Ganze 14 Prozent sind der Meinung, dass Homo sapiens allein durch die Evolution auf die Welt gekommen ist. 36 Prozent glauben, dass eine Evolution zwar stattfindet, allerdings unter Gottes Leitung. Die mit 44 Prozent größte Gruppe ist überzeugt, der Allmächtige höchstselbst habe den Menschen so geschaffen, wie er heute ist - und zwar vor höchstens 10.000 Jahren.

Selbst in Darwins Heimat ist die Evolutionslehre nicht mehrheitsfähig, wie eine Umfrage von 2006 ergab. Demnach sind nur 48 Prozent der Briten von der Existenz der Evolution überzeugt. Mehr als 40 Prozent wünschten sich, dass an staatlichen Schulen auch die biblische Schöpfungsgeschichte gelehrt wird - und zwar nicht etwa im Religions-, sondern im Biologieunterricht. Die gleiche Forderung wurde gar von jedem vierten staatlich besoldeten Lehrer erhoben.

Neue Atheisten wüten gegen die Religionen

Nirgendwo aber tobt der Streit zwischen Anhängern und Gegnern der Evolutionslehre so heftig wie in den USA. Auf der einen Seite stehen Kreationisten, die seit einigen Jahren mit dem Etikett "Intelligent Design" ein Weltbild propagieren, in dem Gott den Menschen und alles Leben erschaffen hat. Ihnen gegenüber stehen die große Mehrheit der Wissenschaftler und eine immer lauter werdende atheistische Gegenbewegung, die organisierte Religion für wenig mehr als gemeingefährlichen Kinderglauben hält. Eine ganze Reihe von Büchern, die den Glauben mal sachlicher, mal zorniger angehen, hat es in den letzten Monaten und Jahren in die US-Bestsellerlisten geschafft.

Zwischen beiden Fronten stehen jene, denen das Ganze entweder egal ist oder die glauben, Wissenschaft und Religion könnten sich versöhnen, möglicherweise gar ergänzen. Ihr Lieblingsargument lautet: Religion möchte eigentlich gar keine wissenschaftlichen Ansprüche erheben, während die Wissenschaft nur Galaxien vermessen und Gene analysieren, sich aber von ethischen und weltanschaulichen Fragen fernhalten will.

Also alles nur ein großes Missverständnis? Wohl kaum. Zwar betonen manche Forscher gern, dass bestimmte Dinge außerhalb der Domäne der Wissenschaft lägen - etwa die Frage, woher das Universum kommt und ob seine Existenz einem höheren Sinn folgt. Doch selbst in diesen eher metaphysischen Bereichen gibt es Überschneidungen. "Religion stellt Behauptungen über die Existenz auf, und damit sind es wissenschaftliche Behauptungen", meint etwa Richard Dawkins, Biologe, Bestsellerautor und Galionsfigur der Neuen Atheisten. "Ein Universum mit einem übernatürlichen Wesen wäre fundamental und qualitativ anders als eines ohne."

Aber auch bei weniger philosophischen Themen reden Religionsvertreter gern mit - etwa wenn sie Kondome als Schutz vor einer HIV-Infektion als untauglich erklären und stattdessen Enthaltsamkeit predigen, oder wenn sie der Stammzellforschung enge Grenzen setzen wollen. Der Vatikan konsultiert Mediziner lieber, um zu klären, ob ein Kandidat für eine Heiligsprechung wirklich Wunder vollbracht hat.

Können sich die Religionen zurücknehmen?

Sind die Religionen überhaupt fähig, sich von der Wissenschaft fernzuhalten - oder ist der Missionierungsdrang Teil ihres Wesens, wie etwa der US-Journalist Christopher Hitchens in seinem furiosen Bestseller "Der Herr ist kein Hirte: Wie Religion die Welt vergiftet" schreibt? Hat Dawkins Recht, wenn er davor warnt, dass die Aufklärung, die Vernunft, die Wissenschaft und die Wahrheit selbst von der Religion bedroht seien?

Manche Wissenschaftler wollen so weit nicht gehen. Nachdem eine Umfrage ergeben hatte, dass jeder zweite Forscher religiös sei, kommentierte der 2002 verstorbene Paläontologe Stephen Jay Gould: "Entweder ist die Hälfte meiner Kollegen enorm dumm, oder die Wissenschaft des Darwinismus ist vollkommen kompatibel mit konventionellen religiösen Überzeugungen - und auch mit Atheismus." Journalist Hitchens aber findet "alle Versuche, den Glauben mit der Wissenschaft in Einklang zu bringen, verfehlt und lächerlich". Noch deutlicher wird, wie so oft, Evolutionsbiologe Dawkins: Die "angebliche Annäherung zwischen Religion und Wissenschaft ist eine flache, leere, hohle, schönrednerische Augenwischerei".

Den Verdacht, insbesondere die christlichen Religionen beanspruchten nach wie vor universelle Deutungshoheit, hat zuletzt hat Papst Benedikt XVI. höchstselbst genährt. Im April 2007 schrieb er in einem theologischen Fachbuch, die Existenz der Evolution sei "nicht beweisbar". Zur Frage, woher die menschliche Rationalität eigentlich komme, meinte der Pontifex: "Die Naturwissenschaft kann und darf darauf nicht direkt antworten."

Papst gegen Wissenschaftler: Sind Religion und Forschung miteinander vereinbar oder prinzipiell gegensätzlich?

Dass sie kann, werden die meisten Fachleute bejahen. Dass sie darf, erst recht. Benedikt aber hat mit diesem Satz denjenigen Munition geliefert, die argumentieren, dass Religion und Wissenschaft in letzter Konsequenz eben nicht kompatibel sind. Dass es zum Kern der institutionalisierten Religion gehöre, zu glauben statt zu fragen und bestimmte Fragen zu verbieten. Und dass sie damit nicht nur mit der Wissenschaft, sondern mit der Moderne an sich über Kreuz liegt - so sehr sie sich auch manchmal verrenkt, den gegenteiligen Eindruck zu erwecken.

"Darwin ist einer der großen Autoren des modernen Denkens", sagte der Zürcher Historiker Philipp Sarasin kürzlich im Interview mit der "Zeit". "Diese Moderne akzeptiert nichts Gegebenes, auch keine göttlich abgeleitete Ordnung." Deshalb ringen die Kirchen bis heute mit Darwins Lehre.

Doch zur anfangs gefürchteten Bedrohung für die Religionen ist sie, global betrachtet, nicht geworden. Gelassen können die Kirchen beobachten, dass zahlreiche Atheisten von sich behaupten, auch ohne Gott glücklich zu leben und nicht dem Bösen verfallen zu sein. Deren Argument, organisierter Glaube habe zu viel mehr Hass, Tod und Leid geführt als Unglaube, ist zwar nur schwer von der Hand zu weisen. Doch geschadet hat das den Religionen kaum.

Warum die Wissenschaft schlechte Karten hat

Ironischerweise findet die Wissenschaft inzwischen Antworten darauf, warum sie in Sachen gesellschaftlicher Akzeptanz kaum Chancen gegen die Religion hat. Immer zahlreicher werden die Hinweise, dass der Mensch aufgrund seines Denkorgans geradezu prädestiniert ist, an höhere Mächte zu glauben - und das nicht nur wegen seiner Furcht vor dem Tod.

So könnte die menschliche Schwäche für Götter unter anderem in den enormen sozialen Fähigkeiten von Homo sapiens wurzeln. "Menschen sind sehr gut darin, Beziehungen zu Personen jenseits ihrer physischen Präsenz zu unterhalten", schrieb der amerikanische Psychologe Pascal Boyer kürzlich im Wissenschaftsmagazin "Nature". Nur so könnten Hierarchien und Bündnisse dauerhaft funktionieren.

Zudem tragen Religionen trotz aller konfessionellen Unterschiede verblüffend universale Züge - etwa dass Götter aussehen, denken und fühlen wie Menschen. Auch rituelle Handlungen könnten der Architektur des Gehirns geschuldet sein. Es sei bekannt, dass das menschliche Denkorgan Netzwerke besitzt, die der Vermeidung von Gefahren dienen, meint Boyer. Religiöse Riten, die sich um körperliche Reinheit, räuberische Bösewichter und verborgene Bedrohungen drehen, seien vermutlich nichts weiter als ein Echo der vergangenen Jahrmillionen.

Der US-Psychologe Michael McCullough wiederum will nach der Auswertung von Studien aus den Sozial- und Neurowissenschaften herausgefunden haben, dass religiöse Überzeugungen und Verhaltensweisen helfen, strategisch zu planen und Emotionen zu kontrollieren. Religiöse Rituale wie Gebete und Meditation, schreibt McCulloughs in der aktuellen Ausgabe des Fachblatts "Psychological Bulletin", "beeinflussen die Teile des menschlichen Gehirns, die am wichtigsten für Selbstregulierung und Selbstkontrolle sind."

Abgesehen davon, bemerkt Boyer, sei religiöses Denken "der Weg des geringsten Widerstands für unser kognitives System". Unglaube dagegen sei meist das Ergebnis bewusster, harter Arbeit gegen die natürliche Veranlagung - "keine Ideologie, die sich am leichtesten verbreiten ließe".

Bisher deutet vieles darauf hin, dass die erstaunliche Neigung des Menschen zum Glauben ein Nebenprodukt der Evolution des Gehirns ist. Vielleicht aber, meint Boyer, findet man eines Tages Beweise dafür, dass der Glaube aktiv beim Überleben der Spezies Homo sapiens geholfen hat. Auf diese Art hätte Gott bei der Evolution des Menschen tatsächlich seine Finger im Spiel gehabt.

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EVOLUTION 3.0 - Wie Maschinen uns eines Tages versklaven könnten
« Antwort #41 am: 21 Januar, 2009, 13:29 »
Früher streuten wir nur Gene - dann begannen menschliche Gehirne, Meme zu verbreiten: Ideen, Gedanken, Wörter. Die Evolutionstheoretikerin Susan Blackmore glaubt, dass wir mit Computern und Internet eine neue Evolution in Gang gesetzt haben, die wir eines Tages bereuen könnten.

Überall um uns herum vermehren sich Techno- Meme und bereiten sich darauf vor, die Kontrolle zu übernehmen. Sie selbst wissen es nicht, denn sie sind einfach egoistische Replikatoren, und sie tun, was alle egoistischen Replikatoren tun: Sie lassen sich kopieren, wo immer und wann immer es geht, ohne Rücksicht auf die Konsequenzen.

Im aktuellen Fall verwenden sie uns als menschliche Mem-Maschine für die erste Stufe ihres Kopiervorgangs, bis etwas Besseres auftaucht. Künstliche Mem-Maschinen werden ständig besser, und der Schritt, der alles verändern wird, wird darin bestehen, dass diese Maschinen selbstreplizierend werden. In diesem Augenblick werden sie uns nicht mehr benötigen. Ob wir leben oder sterben, ob der Planet für uns bewohnbar ist oder nicht - all das wird für ihre weitere Evolution ohne Belang sein.

Ich stelle mir unseren Planeten gerne als einen unter einer Million oder einer Billion möglicher Planeten vor, auf denen die Evolution anfängt. Notwendig ist dazu etwas (ein Replikator), das sich mit gewissen Variationen kopieren lässt, sowie ein Selektionsvorgang. Darwin hat erkannt, dass, wenn mehr Kopien erstellt werden als überleben können, die Überlebenden diejenigen Merkmale an die nächste zu kopierende Generation weitergeben werden, dank derer sie durchgekommen sind. So entstehen alle Gebilde im gesamten Universum.

Worüber weniger nachgedacht wird, ist, dass ein Replikator auf einem anderen huckepack reiten kann, indem er dessen Vehikel selbst als Kopiermaschine verwendet. Dies ist bei uns auf der Erde geschehen. Der erste große Replikator (und für die längste Zeit der Erdgeschichte der einzige und heute noch der am weitesten verbreitete) ist das Gen. Pflanzen und Tiere sind Gen-Maschinen – physikalische Vehikel, die genetische Informationen herumtransportieren und miteinander konkurrieren, um diese zu schützen und zu vermehren. Hier auf der Erde ist jedoch etwas geschehen, wodurch sich alles verändert hat. Eines dieser Gen-Vehikel, ein aufrecht gehender Affe, entwickelte die Fähigkeit der Nachahmung.

Nachahmung ist eine Art des Kopierens. Die Affen kopierten Bewegungsabläufe und Töne und erzeugten neue Variationen und Kombinationen alter Bewegungsabläufe und Töne. Und so setzten sie einen neuen Replikator frei: das Mem. Nach wenigen Millionen Jahren hatten sich die ursprünglichen Affen vollkommen verwandelt: Sie entwickelten ein riesiges Gehirn und geschickte Hände, und ihre Kehle und ihr Brustkorb waren umgemodelt, so dass sie Töne und Bewegungsabläufe genauer kopieren konnten. Aus ihnen waren Mem-Maschinen geworden.

Wir wissen nicht, ob es irgendwo draußen im Universum weitere Planeten mit zwei Replikatoren gibt, denn deren Bewohner könnten uns das gar nicht mitteilen. Was wir jedoch wissen, ist, dass unser Planet zurzeit die Geburtsstunde eines dritten Replikators erlebt – ein Schritt, der eine interplanetarische Kommunikation ermöglichen würde.

Der Vorgang hat langsam begonnen und wurde dann, wie bei evolutionären Prozessen so oft der Fall, immer schneller. In Lehm gekratzte Zeichen hielten verbale Meme fest und ermöglichten es mehr Menschen, sie zu sehen und zu kopieren. Die Drucktechnik brachte eine höhere Kopiergüte und mehr Kopien mit sich. Dank Eisenbahn und Straßennetz konnten die Kopien immer weiter verteilt werden, und Menschen auf dem ganzen Planeten forderten sie lautstark. Computer erhöhten sowohl die Anzahl der Kopien als auch deren Güte. Normalerweise wird dieser Vorgang als Errungenschaft des menschlichen Erfindergeistes gesehen, aus dem wunderbare Technologien hervorgehen, die dem Wohl der Menschheit dienen, und bei dem wir die Kontrolle haben. Das ist eine erschreckend anthropozentrische Sichtweise dessen, was da vor sich geht.

Sehen Sie es einmal so: Druckerpressen, Schienennetze, Telefone und Fotokopierer gehören zu den frühen künstlichen Mem-Maschinen; sie haben aber lediglich einen oder zwei der drei Schritte im Algorithmus der Evolution durchgeführt. Bücher speichern beispielsweise Meme, und Druckerpressen kopieren sie, aber der Mensch übernimmt weiterhin die Variation (das heißt, er schreibt Bücher, indem er die Wörter auf neue Weise zusammenstellt) und die Selektion (indem er entscheidet, welche Bücher er kauft, liest oder nachdruckt). Mobiltelefone speichern Meme und übertragen sie über weite Entfernungen, aber der Mensch variiert und selektiert weiterhin die Meme.

Auch im Internet findet die Selektion weiterhin überwiegend durch den Menschen statt, doch das ändert sich rapide. Wir altmodischen, schlabberigen, lebendigen Mem-Maschinen werden von Memen überschwemmt und überlassen es daher munter Suchmaschinen und anderen Softwareanwendungen, auch noch den letzten Vorgang, die Selektion, zu übernehmen.

Haben wir ungewollt einen dritten Replikator freigesetzt, der auf menschlichen Memen huckepack reitet? Ich glaube ja. Die Informationen, die diese Maschinen kopieren, sind nicht menschliche Sprache oder Bewegungsabläufe. Es sind digitale Informationen, die um den verfügbaren Platz in riesigen Servern und elektronischen Netzwerken konkurrieren, wobei sie durch elektronische Prozesse mit extrem hoher Güte kopiert werden. Wenn erst einmal alle drei Vorgänge – Kopieren, Variation und Selektion – von diesen Maschinen durchgeführt werden, wird meiner Meinung nach tatsächlich ein neuer Replikator entstanden sein. Wir könnten diese Replikatoren der dritten Ebene als "Teme" (technische Meme) oder "Treme" (tertiäre Meme) bezeichnen. Egal wie wir sie nennen, sie und ihre Kopiermaschinen sind nun da. Wir dachten, wir hätten schlaue Werkzeuge erfunden, die unserem eigenen Vorteil dienen, doch in Wirklichkeit haben uns blinde, unaufhaltsame evolutionäre Prozesse ausgenutzt, als Sprungbrett zur nächsten Ebene der Evolution.

Als sich Meme parallel zu den Genen entwickelten, verwandelten sie Gen-Maschinen in Mem-Maschinen. Nun verwandeln uns Teme in Tem-Maschinen. Viele Menschen verbringen den ganzen Tag damit, Teme zu kopieren und zu übermitteln. Kinder lernen in sehr jungen Jahren das Lesen – einen völlig unnatürlichen Vorgang, an den wir uns einfach gewöhnt haben – und die Menschen fangen nun an, Medikamente zur Steigerung des Denkvermögens und zur Senkung des Schlafbedarfs zu akzeptieren, und sogar elektronische Implantate, um ihre Fähigkeiten im Umgang mit Temen zu verbessern. Wir glauben weiterhin, wir hätten die Kontrolle, aber aus Sicht der Teme sind wir lediglich willige Gehilfen in ihrer Evolution.

Wie sieht also der Schritt aus, der alles verändern wird? Im Augenblick benötigen uns Teme noch, um ihre Maschinen zu bauen und um die Kraftwerke zu betreiben, so wie Gene den menschlichen Körper benötigen, um sie zu kopieren und ihnen Energie zu liefern. Aber wir Menschen sind zerbrechliche, beschränkte Kopiermaschinen von minderer Qualität, und wir benötigen einen gesunden Planeten mit den richtigen Klimabedingungen und den richtigen Nahrungsmitteln, um überleben zu können. Der nächste Schritt besteht darin, dass die Maschinen, von denen wir dachten, wir hätten sie erschaffen, sich selbst replizieren können. Das mag erst mit der Nanotechnologie geschehen, oder es kann dadurch passieren, dass Server und große Tem-Maschinen ihre eigene Energieversorgung erhalten und die Fähigkeit, sich selber zu reparieren.

Wir wären dann entbehrlich. Damit würde sich wirklich alles verändern.

Aus dem Englischen übersetzt von Daniel Bullinger

Quelle : www.spiegel.de

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Re: EVOLUTION 3.0 - Wie Maschinen uns eines Tages versklaven könnten
« Antwort #42 am: 21 Januar, 2009, 23:38 »
Das klingt für mich wie ein erstes Konzept für die nächste Generation von Massenvernichtungswaffen.
Bedenken wir, dass diese von Menschen entwickelten Maschinen, autark oder 'bloss' implantiert,  mit grosser Wahrscheinlichkeit überwiegend von einer einzigen Hand verbreitet und beherrscht würden.
Win Borg sozusagen.
Massenhafter Missbrauch solcher Systeme wäre keine Fiktion sondern ist heute schon praktisch Alltag.
Selektiv gegen bestimmte Opfergruppen, längst normal.
Also im Prinzip auch strategisch einsetzbar...

Nicht realistisch wäre die Vermutung, ein Unhold oder verbohrter Fachidiot würde ein System mit der Absicht entwickeln, dass es auch die Macht über ihn selbst und seinesgleichen errringen würde. Aber gegen irgendeine Gegenseite, na sicher...

Ob dann irgendwann die Sache entgleist, nicht verstandene Freiheitsgrade doch zu einer Art synthetischen Bewusstseins und eventuell Machtwille führen könnten, ist heutzutage unmöglich vorherzusagen. Bedenken wir, dass technische Systeme nicht von Technikern erdacht und eingesetzt werden, sondern nur realisiert. Nachdem sie von gierigen Schlipsträgern und deren Geldgebern initiiert wurden, die auch für die (erste) weite Verbreitung verantwortlich sind...

Man stelle sich einmal vor, M$ irgendwas in Robotern.
Gut, die wären ganz sicher nicht allein reproduktionsfähig, mangels Volume License.
Ausser jemand verbreitet dazu einen Hack per Virus...
Dann bleibt der Menschheit nur noch eine Hoffnung, die auf den üblichen BSOD  8)
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Re: EVOLUTION 3.0 - Wie Maschinen uns eines Tages versklaven könnten
« Antwort #43 am: 22 Januar, 2009, 00:22 »
Ich jedenfalls kann über die (kalifornischen) Blumenkinder nicht mehr lachen, die so naiv von "zurück zur Natur" sprachen...
Auch wenn es einfaches Davonlaufen war, welcher denkende Zeitgenosse kommt denn noch an dem Gedanken vorbei:
Können wir eigentlich noch alles aufhalten, was im Namen einer geldbehämmerten Wissenschaft losgetreten worden ist?
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Re: EVOLUTION 3.0 - Wie Maschinen uns eines Tages versklaven könnten
« Antwort #44 am: 22 Januar, 2009, 00:26 »
Im Spiel des Lebens und der Evolution sitzen drei Spieler am Tisch:
der Mensch ,die Natur und die Maschinen.
Ich bin entschieden auf der Seite der Natur.
Aber ich fürchte die Natur steht auf der Seite der Maschinen.

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