Mit der wachsenden Popularität der Internettelefonie kommen auf die Nutzer neue Gefahren zu. Davor warnt das Information Security Forum (ISF) in seinem aktuellen Report zum Thema. Über die bereits bekannten Bedrohungen im öffentlichen Netz des Internet abgesehen, erwarten die Experten zukünftig auch vielfältige neue, VoIP-spezifische Angriffe. Grund dafür sei auch der geringe Preis für das Versenden von Sprachnachrichten über das Internet, erklärt das ISF. In erster Linie sind Unternehmen mit unzureichenden Sicherheitsvorkehrungen von erheblichem Schaden bedroht. Angefangen mit Mitarbeitern, die beim Filtern der Informationen täglich Zeit verlieren, bis zum totalen Zusammenbruch des Kommunikationsnetzes.
Altbekannte SicherheitslöcherZu den zukünftigen massiven Störungen bei VoIP gehört zum einen der spam over internet telephony, kurz SPIT. Die unerwünschten Werbebotschaften mit Angeboten von gefälschten Rolex bis Viagra werden zukünftig nicht nur E-Mail Postfächer, sondern auch VoIP-Telefonanschlüsse und –Anrufbeantworter in Müllhalden verwandeln. Zum anderen befürchtet das ISF, dass durch die wachsenden Nutzerzahlen das Interesse der organisierten Kriminalität auf VoIP gelenkt wird. Unternehmen könnten dadurch Opfer von Sabotageakten werden, indem das Telefonsystem mit einer DoS-Attacke (denial of service), Viren oder Würmern lahm gelegt wird.
Wer "spooft" denn daEin noch ernsteres Problem, für das sich VoIP-Nutzer zukünftig rüsten müssen, wird der Identitätsdiebstahl sein. Ähnlich wie beim Phishing per E-Mail, gibt es auch bei VoIP Möglichkeiten, sich eine gefälschte Identität zuzulegen, um sich als jemand anderes auszugeben. Eine Kombination aus so genanntem caller ID spoofing, also dem Vortäuschen einer Absenderrufnummer, und frei erhältlicher Stimmmodifikations-Software sei es relativ einfach, die Anruferidentität zu fälschen. Darüber hinaus können ungeschützte VoIP-Telefonate problemlos mitgehört, abgefangen, umgeleitet oder verändert werden.
VoIP findet zwar bisher hauptsächlich in Privathaushalten Verbreitung und die meisten Firmen vertrauen noch auf das gute alte Festnetz, das eine von VoIP bisher unerreichte Zuverlässigkeit bietet. Dennoch scheint es, als wenn sich die Internettelefonie, dank der mittlerweile guten Übertragungsqualität, wachsenden Bandbreiten und Kostenvorteilen, zukünftig durchsetzen kann. Das ISF hält daher jeden Wechselwilligen dazu an, die drohenden Sicherheitsrisiken bereits bei der Implementierung von VoIP zu beachten.
Quelle :
www.onlinekosten.de