Autor Thema: Das menschliche Gehirn ....  (Gelesen 14709 mal)

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Simuliertes Gehirn: Wir werden ewig leben im Silizium
« Antwort #15 am: 20 Juli, 2009, 19:56 »
Körper nutzen sich ab, aber es naht der Zeitpunkt, an dem wir Gehirne im Computer simulieren können - und ewig in ihnen leben, glaubt der Hirnforscher David Eagleman. Wichtig ist nur, dass wir auf dem Chip auch weiterhin Erinnerungen sammeln können. Sonst droht Stillstand.

Die Medizin wird zwar im nächsten halben Jahrhundert Fortschritte machen. Der Weg zur Unsterblichkeit ist aber nicht die Heilung sämtlicher Krankheiten. Ein Körper nutzt sich im Laufe der Zeit einfach ab.

Wir machen allerdings riesige Fortschritte bei Technologien, die uns gestatten, unvorstellbare Datenmengen zu speichern und gigantische Simulationen durchzuführen. Daher werden wir - lange bevor wir verstanden haben, wie das Gehirn funktioniert - in der Lage sein, digitale Kopien der Gehirnstruktur anzufertigen. Und dann können wir auch das Bewusstsein auf einen Computer herunterladen.

Sollte die Hypothese stimmen, dass das Gehirn im Grunde genommen wie ein Computer arbeitet, müsste eine genaue Nachbildung unseres Gehirns auch unsere Erinnerungen enthalten, so handeln, denken und fühlen, wie wir es tun, und unser Bewusstsein erleben - unabhängig davon, ob diese Nachbildung aus biologischen Zellen, Modellbauteilen oder Nullen und Einsen besteht.

Der wichtige Teil unseres Gehirns ist - so die Theorie - nicht dessen Struktur. Es geht vielmehr um die Algorithmen, die auf dieser Struktur laufen. Bildet man also das Gerüst nach, das diese Algorithmen unterstützt, dann sollte der sich daraus ergebende Geist identisch sein - selbst wenn das Medium ein anderes ist.

Sollte sich das als korrekt herausstellen, ist es nahezu sicher, dass wir bald über Technologien verfügen werden, mit denen wir unsere Gehirne kopieren können - um im Silizium ewig zu leben.

Wir werden nicht mehr sterben müssen.

Stattdessen werden wir in virtuellen Welten wie der "Matrix" leben. Ich kann mir vorstellen, dass es Märkte geben wird, in denen man verschiedene Arten von Leben nach dem Tode wird erwerben können. Und man wird diese mit unterschiedlichen Menschen teilen können - das ist die Zukunft sozialer Netzwerkdienste.

Dem eigenen Tod zuschauen

Hat man sich erst einmal heruntergeladen, kann man vielleicht sogar den Tod des eigenen Körpers, draußen in der echten Welt, beobachten - so wie man sich einen interessanten Film anschauen würde.

Diese hypothetische Zukunft stützt sich natürlich auf viele Annahmen. Wenn sich nur eine davon als Trugschluss erweist, stürzt das gesamte Kartenhaus zusammen. Das Hauptproblem besteht darin, dass wir nicht genau wissen, welche Variablen entscheidend sind und unbedingt in unsere hypothetische Gehirnabtastung einbezogen werden müssen.

Entscheidend werden vermutlich die Details der Verbindungen zwischen den Hunderten von Milliarden von Neuronen sein. Doch auch eine genaue Kenntnis der Verschaltung des Gehirns wird nicht reichen. Die dreidimensionale Anordnung der Nervenzellen und Glia-Zellen wird wahrscheinlich ebenfalls von Bedeutung sein, beispielsweise wegen der dreidimensionalen Diffusion von Signalen außerhalb der Zellen. Auch wie stark jede der 100 Billionen synaptischen Verbindungen ist, müssen wir ermitteln und festhalten. In einem noch komplexeren Szenario wird es zudem noch nötig sein, den Zustand einzelner Proteine (den Phosphorylierungszustand, die genaue räumliche Struktur, die Wechselwirkung mit benachbarten Proteinen etc.) zu erfassen und zu speichern.

Möglicherweise wird eine Simulation, die sich auf das Zentralnervensystem beschränkt, nicht ausreichen, um das Erleben vernünftig zu simulieren. Andere Aspekte des Körpers müssen womöglich ebenfalls berücksichtigt werden - etwa der Hormonhaushalt, der Signale an das Gehirn schickt und von dort empfängt. So könnten es möglicherweise Trillionen von Variablen sein, die man speichern und nachbilden müsste.

Gehirnsimulation muss nicht in Echtzeit laufen

Die andere große technische Hürde besteht darin, dass das simulierte Gehirn in der Lage sein muss, sich selber zu modifizieren. Wir benötigen nicht nur die einzelnen Teile und Komponenten, sondern auch die physikalischen Eigenschaften ihrer fortwährenden Wechselwirkungen. Transkriptionsfaktoren, die in den Zellkern wandern, um dort Gene zu aktivieren, die Veränderungen der Position und Stärke der Synapsen, etc.

Nur wenn die simulierten Erlebnisse in der Lage sind, die Struktur des simulierten Gehirns zu verändern, kann man auch neue Erinnerungen bilden. Wenn man das nicht kann, wird man das Verstreichen der Zeit nicht bemerken. Hätte es unter solchen Umständen dann überhaupt einen Sinn, unsterblich zu sein?

Die gute Nachricht ist die, dass die Rechenleistung von Computern ausreichend schnell zunimmt. Innerhalb eines halben Jahrhunderts dürften wir das alles schaffen. Außerdem: Die Simulation des Gehirns muss nicht in Echtzeit laufen, damit das simulierte Gehirn glaubt, in Echtzeit zu agieren.

Zweifelsohne ist die ganze Gehirnnachbildung ein äußerst komplexes Problem. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt haben wir keine neurowissenschaftlichen Technologien, die für die benötige Abtastung mit einer extrem hohen Auflösung geeignet wären. Und selbst wenn wir sie hätten, würden mehrere der leistungsstärksten Computer der Welt notwendig sein, um ein paar Kubikmillimeter Gehirngewebe in Echtzeit abzubilden.

Es ist eine gewaltige Herausforderung. Aber sofern wir bei den theoretischen Überlegungen nichts Entscheidendes ausgelassen haben, haben wir das Problem abgesteckt. Ich gehe davon aus, dass das Herunterladen von Bewusstsein zu meinen Lebzeiten Wirklichkeit werden wird.

Aus dem Englischen übersetzt von Daniel Bullinger

Quelle : www.spiegel.de

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Re: Simuliertes Gehirn: Wir werden ewig leben im Silizium
« Antwort #16 am: 21 Juli, 2009, 01:44 »
Warum solle man das geringste Interesse daran haben, das eigene Gehirn irgendwohin kopieren zu lassen?
Pervertierte Eitelkeit?

Es ist nicht davon auszugehen, dass das eigene Bewusstsein, die eigene Wahrnehmung, diesen Umzug mitmachen würde.
Man würde also nicht das eigene Sterben sehen, sondern allenfalls das Nicht-Sterben einer Maschine.
Um den Preis der eigenen Einzigartigkeit. Wer braucht schon 'nen maschinellen Klon...
Und um den der Freiheit, denn man darf getrost von exorbitanten Kosten ausgehen.
Müsste also grosse Teile des eigenen Lebens der Finanzierung eines Cyborg opfern, möglicherweise sogar anstelle der Verlängerung des eigenen Lebens.
Und wenn man tot ist, kann man die Stromrechnung nicht mehr zahlen. Also zieht wohl bald wer den Stecker raus. Ende jeder Illusion.
Die Menschheit braucht solche elektrischen Zombies ohnehin allenfalls als Arbeitssklaven. Maschinen haben eben keine Menschenrechte.
So muus wohl auch jeder, der seinen Kadaver als Cryonaut einfrieren lässt, damit rechnen, eines Tages als Hundefutter zu enden.
 
Na denn, viel Spass in der Ewigkeit als CPU, zerrieben zwischen Investoren und Zeitarbeitsfirma...
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Was ist die primäre Funktion des Bewusstseins?
« Antwort #17 am: 08 Oktober, 2009, 12:01 »
Nach einer Studie von Psychologen wird das Bewusstsein vor allem dann als Vermittler und Entscheidungsinstanz eingeschaltet, wenn unvereinbare motorische Handlungsabsichten vorliegen

Warum ist Bewusstsein primär entstanden? US-Psychologen glauben, einen Hinweis darauf gefunden zu haben, dass Bewusstsein ursprünglich die Funktion hatte, unvereinbare Handlungen zu lösen. Der Gedanke dahinter ist der, dass ein Mensch sich nicht gleichzeitig in verschiedene Richtungen bewegen kann und bei inkompatibeln Anforderungen motorisch die Entscheidung treffen muss, etwa rechts oder links zu laufen.

Kaum untersucht sei, so sagen die Psychologen, der Zusammenhang zwischen Konflikten und der subjektiven Erfahrung. Dies sei wissenschaftlich eine "terra incognita". Sie verweisen auf den Stroop-Test, bei dem Versuchspersonen Worte in einem farbigen Feld lesen müssen. Passen diese nicht zusammen, beispielsweise das Wort BLAU in einem roten Feld auftaucht, dann verlängert sich die Reaktionszeit und häufen sich die Fehler. Untersucht worden seien aber nur die kognitiven oder neuronalen Grundlagen, nicht aber die subjektiven Folgen.

Viele Konflikte werden unbewusst gelöst, die eigenwillige Hypothese der Psychologen ist, dass das Bewusstsein dann eingeschaltet wird, wenn es um die Kontrolle der Skelettmuskeln geht weil dies gewissermaßen eher Eindeutigkeit erzwingt als bei kognitiven oder perzeptuellen Konflikten. Mit dem Bewusstwerden wird dann durch eine Art Dialog (cross talk) versucht, die widersprechenden Bewegungsintentionen zu lösen. Während Konflikte auf der Wahrnehmungsebene wie konfligierende Stimuli das Bewusstsein oft nicht sonderlich beschäftigen, sei eine starke Aktivität bei Konflikten für die motorische Steuerung zu beobachten – selbst wenn diese nur bewusst als Handlungsplan vorgestellt, aber noch gar nicht realisiert werden.

Aufgebracht hatte diese Theorie der primären – natürlich nicht ausschließlichen - Funktion des Bewusstseins zur willentlichen Steuerung von Muskeln, die mit dem Skelett verbunden sind, Ezquiel Morsella, der auch leitender Autor diese Studie ist. "Wenn das Gehirn einem System von Computern gleicht die verschiedene Aufgaben steuern", so versucht er seine Theorie zu erklären, "dann ist das Bewusstsein einem WLAN, das es den Hirnarealen ermöglicht, miteinder zu sprechen und zu entscheiden, welche Handlung gewinnt" und ausgeführt wird."

Für ihre Studie " The Essence of Conscious Conflict: Subjective Effects of Sustaining Incompatible Intentions", die in der Oktoberausgabe der Zeitschrift Emotion erschienen ist, ließen sie daher Versuchspersonen, die zuvor zur Selbstwahrnehmung trainiert wurden, sich vorstellen, einander widersprechende Aktionen ausführen zu wollen, beispielsweise mit derselben Hand gleichzeitig einen Knopf links und rechts zu drücken. Solche Konflikte rufen stärkere Veränderungen im Bewusstsein hervor als miteinander vereinbare Absichten, beispielsweise zu einem Knopf langen und den Arm dabei wackeln zu lassen, oder solche Vorstellungen, die keine Bewegungen von Skelettmuskeln einschießen. Die Versuchspersonen mussten die Stärke der "Aktivität" des Bewusstseins auf einer Skala angeben.

Damit soll die Theorie bestätigt werden, dass das Bewusstsein primär auf die Ausführung von Tätigkeiten ausgerichtet ist. Eine der Funktionen sei, diese Handlungen durch Simulation vorwegzunehmen. Deswegen könnten sich dann auch Handlungen in der Zukunft bewusst planen lassen. Allerdings kann die Hypothese wohl nur einen möglichen Aspekt von Bewusstsein deutlich machen. Ob es ein primärer ist, bleibt eine Behauptung, zumal sicherlich auch kognitive und emotionale Zerrissenheiten sowie Konflikte in der Wahrnehmungsdeutung schnell gelöst werden müssen, wenn keine Routinen vorhanden sind, also sicherlich auch Bewusstsein und Aufmerksamkeit zur Lösung benötigen.

Quelle : http://www.heise.de/tp/

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Re: Was ist die primäre Funktion des Bewusstseins?
« Antwort #18 am: 09 Oktober, 2009, 01:59 »
Wenn das stimmt, was ich durchaus glaube, muss man auch vielen Tieren ebenfalls ein Bewusstsein zugestehen (was ich schon lange tue).
Damit wäre abermals eine Bastion des Aberglaubens von der Einzigartigkeit menschlicher Überlegenheit gefallen.
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IBM: Gehirn-Computer rückt näher
« Antwort #19 am: 18 November, 2009, 18:52 »
IBM Research hat einen Schritt in Richtung Computersysteme gemeldet, welche die Fähigkeiten des Gehirns simulieren und emulieren können. Wissenschaftlern des IBM-Forschungszentrums Almaden ist erstmals eine Simulation annähernd in Echtzeit gelungen.

Die Simulation umfasst einen Kortex mit einer Milliarde Neuronen und zehn Billionen Synapsen - mehr als beim Gehirn einer Katze. Für die Katzenhirn-Simulation, die im Rahmen der Supercomputer-Konferenz SC09 vorgestellt wurde, kam der Superrechner "Dawn" am Lawrence Livermore National Laboratory zum Einsatz. Dieses Blue Gene/P-System belegt mit seiner Rechenleistung im 34. Superrechner-Top-500-Ranking, das zur SC09 erschienen ist, Platz elf. Dementsprechend dürfte der Weg bis zu Computern, die wirklich wie ein menschliches Gehirn arbeiten, noch relativ weit sein.

Die kortikale Simulation ist ein Werkzeug, um die Arbeitsweise des Gehirns besser zu verstehen, um eine technische Nachbildung zu ermöglichen. "Vom Gehirn zu lernen ist eine attraktiv Möglichkeit, Energieversorgungs- und Dichteherausforderungen zu bewältigen, mit denen das Computing heute konfrontiert ist", sagt Josephine Cheng, Vice President bei IBM Research - Almaden. Ein "synaptischer" Chip könnte nanotechnologisch unter Ausnutzung von Fortschritten bei Phasenwechsel-Speichermaterialien und magnetischen Tunnelkontakten realisiert werden.

Ergänzt wird die Simulation dabei durch einen zweiten Forschungs-Meilenstein. Ein in Zusammenarbeit mit der Universität Stanford entwickelter Algorithmus verspricht die Möglichkeit, die vielen neuralen Verbindungen im menschlichen Gehirn mithilfe von diffusionsgewichteter Magnetresonanztomografie nicht-invasiv zu vermessen. Solche Daten können die Grundlage für Theorien zur Gehirnfunktion bilden, die dann mit dem Simulator getestet werden können.

"Das IBM-Modell ist völlig anders als das, was wir machen", meint Henry Markram, Leiter des Blue Brain Projekts an der École Polytechnique Fédérale de Lausanne (EPFL), auf Nachfrage von pressetext. Das Schweizer Projekt simuliert zwar ebenfalls das Gehirn und nutzt bislang ebenso einen IBM-Superrechner, eine Verbindung zwischen den beiden Forschungsprojekten besteht jedoch nicht. Das mag mit unterschiedlichen Zielsetzungen zusammenhängen. Während IBM eher die Chipentwicklung in den Vordergrund stellt, will Blue Brain auch helfen, neurologische Störungen zu verstehen. "Was IBM da macht ist trivial und hat wenig mit dem Gehirn zu tun", meint Markram gar. Dem gebürtigen Südafrikaner zufolge könnte ein künstliches menschliches Gehirn in zehn Jahren Realität sein - was etwa hundert mal mehr Neuronen und Synapsen bedeutet als in IBMs Katzenkortex-Simulation.

Quelle : www.tecchannel.de

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Streit um IBMs „Katzenhirn“-Simulation
« Antwort #20 am: 24 November, 2009, 13:39 »
Eine Präsentation von IBM auf der internationalen Supercomputing Conference SC09 in Portland, Oregon, hat zu einem heftigen Streit unter Wissenschaftlern geführt. In einem offenen Brief an den IBM-CTO Bernard Meyerson bezeichnete der Hirnforscher Henry Markram die von IBM in einer Pressemitteilung zu dieser Präsentation verbreiteten Behauptungen als „Betrug an der Öffentlichkeit“, „komplette Zeitverschwendung“ und „schädlich für die Wissenschaft“.

Stein des Anstoßes ist insbesondere die publikumswirksame Behauptung  der Wissenschaftler um Dharmendra Modha, Leiter des Bereichs „Cognitive Computing“ bei IBM Research, man habe „ein Gehirn größer als das einer Katze nahezu in Echtzeit“ simuliert. Die Präsentation auf der SC09 trug dementsprechend den Titel: „The Cat is out of the Bag: Cortical Simulations with 109 Neurons and 1013 Synapses.“

 Modha und seine Kollegen hatten bereits vor einem Jahr für viel Aufsehen gesorgt, als sie den Zuschlag für ein Teilprojekt des Programms „Systems of Neuromorphic Adaptive Plastic Scalable Electronics“ (SyNAPSE)  der DARPA bekommen hatten. Nicht weniger als ein „reengineering des Gehirns“ schwebe ihm vor, hatte Modha erklärt.  IBM werde mit seinen Uni-Partnern ein System kreieren, das in Anlehnung an das menschliche Gehirn in der Lage ist, kognitive Fähigkeiten zu entwickeln. Für das C2S2-System (Cognitive Computing via Synaptronics and Supercomputing) stellt die DARPA zunächst 4,9 Millionen Dollar zur Verfügung.

Im Rahmen eines Interviews mit Technology Review hatte Modha dann allerdings eingeräumt, dass seine Simulation mit relativ einfach strukturierten Neuronen läuft. „Im vergangenen Jahr haben wir Hirngewebe simuliert, dass etwa so groß ist, wie das einer Ratte“, sagt er. „Aber um das klar zu sagen: Das war nicht das Gehirn einer Ratte – es war neuronales Gewebe, dessen Größe dem eines Rattenhirn entspricht. Jede Simulation ist nicht mehr als eine Skizze – eine Art Cartoon – der Realität, die ungeheuer komplex ist. Unter dieser gegebene Voraussetzung haben wir die Neuronen so komplex modelliert wie möglich. Aber letztendlich bin ich ein Ingenieur und kein Neurologe. Ich will sehr irdische Probleme lösen - ich will IBM helfen, bessere Services für seine Kunden anzubieten.“

Der Hirnforscher Henry Markram, dessen ebenfalls von IBM gefördertes Projekt „Blue Brain“ auch die Simulation von Hirngewebe zum Ziel hat, geht dagegen einen ganz anderen Weg: Er will die einzelnen Neuronen so exakt wie möglich simulieren. Das bislang übliche Vorgehen, eine Neuron einfach als mit anderen Hirnzellen verknüpften Punkt zu betrachten lasse „über 90 Prozent der Funktionalität des Gehirns“ außer Acht, sagt Markram. Kritiker hatten auch Markram vorgeworfen, seine Ankündigung, in zehn Jahren könne man das Hirn eines Säugetiers biologisch exakt in Echtzeit simulieren, schüre überzogene Erwartungen.

Nach der SC09-Präsentation zeigte sich Markram jedoch deutlich angefressen. „Du hast mir doch gesagt, dass Du diesen Kerl an den Zehen aufhängst, wenn er wieder so dummes Zeug über die Simulation eines Mäusehirns erzählt“, schreibt Markram in seinem von IEEE Spectrum dokumentierten Brief an den „lieben Bernie“. „Ich bin absolut geschockt von dieser Pressemitteilung. Nicht, weil es eine technische Meisterleistung wäre, sondern weil es eine Täuschung der Öffentlichkeit ist“.

Quelle : www.heise.de

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Hirn ruft Hirn
« Antwort #21 am: 29 November, 2009, 16:32 »
Gedankenlesen gilt als Zauberei, ist Stoff für Legenden und Mythen. Doch moderne Hirnforschung und Physik könnten diesen uralten Menschheitstraum wahr machen, glaubt der Physiker Freeman Dyson. Dann werden wir auch tief in Gehirne von Tieren eintauchen.

Was wird alles verändern? Welche wissenschaftlichen Ideen und Entwicklungen, die sämtliche Spielregeln verändern würden, erwarten Sie noch in Ihrem eigenen Leben?

Da ich 85 Jahre alt bin, kann ich nicht davon ausgehen, dass ich noch in meinem eigenen Leben große Veränderungen in der Wissenschaft sehen werde. Gestatten Sie mir, die Frage abzuändern, damit sie etwas interessanter wird.

Was wird alles verändern? Welche wissenschaftlichen Ideen und Entwicklungen, die sämtliche Spielregeln verändern würden, erwarten Sie noch im Leben Ihrer Enkel?

Ich gehe davon aus, dass einige meiner Enkel in 80 Jahren noch am Leben sein werden. Lang genug, dass die Neurologie die Rolle der dominierenden, weltverändernden Wissenschaft übernimmt. Ich vermute, dass Genetik und Molekularbiologie in den nächsten fünfzig Jahren dominieren werden, und dass danach die Neurologie an der Reihe sein wird. Die Neurologie wird die Spielregeln des menschlichen Lebens drastisch verändern sobald wir die Mittel entwickeln, um die Aktivitäten des menschlichen Gehirns im Detail von außen zu beobachten und zu steuern.

Die uralte Legende von der Telepathie wird durch Physik erreicht werden

Dies sind die wesentlichen Punkte, welche eine detaillierte Beobachtung und Steuerung des Gehirns ermöglichen werden: Mikrowellensignale können sich im Gewebe des Gehirns problemlos über Entfernungen von einigen Zentimetern fortpflanzen. Die Dämpfung ist gering genug, dass Signale von innen übermittelt und draußen nachgewiesen werden können. Kleine Mikrowellentransmitter und -Empfänger verfügen über Bandbreiten im Gigahertzbereich, während Neuronen Bandbreiten im Kilohertzbereich haben. Die Bandbreite eines einzelnen Mikrowellentransmitters im Gehirn würde daher ausreichen, um die Aktivität von einer Million Neuronen nach draußen zu übertragen. Ein System bestehend aus 10 hoch 5 winzigen Transmittern im Gehirn mit 10 hoch 5 Empfängern außerhalb könnte die Aktivität eines ganzen menschlichen Gehirns, bestehend aus 10 hoch 11 Neuronen, im Detail beobachten. Ein System bestehend aus 10 hoch 5 Transmittern draußen und 10 hoch 5 Empfängern drinnen könnte die Aktivität von 10 hoch 11 Neuronen im Detail steuern. Die Mikrowellensignale ließen sich so codieren, dass man jedes der 10 hoch 11 Neuronen anhand des Codes bestimmen könnte, den es übermittelt oder empfängt.

Dieses physikalische Gerät würde es möglich machen, "Funktelepathie" zu praktizieren, die unmittelbare Übertragung von Gedanken und Gefühlen von einem Gehirn zum anderen. Die uralte Legende von der Telepathie, der Übertragung anhand einer okkulten und unheimlichen Fernwirkung, würde einer prosaischen Form der Telepathie weichen, die durch physikalische Mittel erreicht wird.

Damit Funktelepathie möglich wird, müssen wir lediglich zwei neue Technologien erfinden: Erstens die direkte Umwandlung von neuralen Signalen in Funksignale und umgekehrt, und zweitens die Platzierung von mikroskopischen Funktransmittern und -Empfängern in ein lebendiges Gehirn. Ich habe zwar keine Ahnung, wie diese Erfindungen realisiert werden können, ich bin jedoch davon überzeugt, dass die raschen Fortschritte in der Neurologie sie hervorbringen werden noch bevor das 21. Jahrhundert zu Ende geht.

Wir werden unmittelbar das Glücksgefühl erleben, als Vogel zu fliegen

Es ist gut vorstellbar, dass Funktelepathie ein mächtiges Instrument für soziale Veränderungen wäre, das entweder für gute oder für böse Zwecke eingesetzt werden könnte. Sie könnte Grundlage für gegenseitiges Verständnis und friedliche Kooperation der Menschen auf der ganzen Welt sein - aber auch für Tyrannei und aufgezwungenen Hass zwischen verschiedenen Gemeinschaften.

Das einzige, was wir mit Gewissheit sagen können, ist, dass die Möglichkeiten der menschlichen Erfahrung und Erkenntnis radikal erweitert würden. Eine durch Funktelepathie zusammengeschweißte Gesellschaft würde das menschliche Leben auf eine vollkommen neuartige Weise erleben. Es wird die Aufgabe unserer Enkel sein, die Spielregeln so festzulegen, dass die Auswirkungen der Funktelepathie konstruktiv statt destruktiv sein werden. Sie sollten schon heute über diese Verantwortung nachdenken. Die erste Spielregel, die nicht so schwer in Gesetzesform zu bringen sein dürfte, lautet: Jedem Einzelnen muss die Möglichkeit garantiert werden, die Funktelepathie jederzeit abzuschalten - ob mit oder ohne Grund. Wenn die Kommunikationstechnik immer tiefer ins Privatleben eindringt, muss die Privatsphäre als Grundrecht des Menschen geschützt werden.

Eine weitere Reihe von Möglichkeiten und Verpflichtungen wird entstehen, wenn die Funktelepathie vom Menschen auf andere Lebewesen ausgedehnt wird. Wir werden unmittelbar das Glücksgefühl erleben, als Vogel zu fliegen oder als Wolf im Rudel zu jagen, aber auch die Schmerzen des gejagten Rehs oder des hungernden Elefanten. Wir werden am eigenen Leib die Gemeinschaft der Lebewesen spüren, der wir angehören. Ich kann nur hoffen, dass wir, indem wir unsere Gehirne mit unseren Mitlebewesen teilen, zu besseren Hütern unseres Planeten werden.

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Re: Hirn ruft Hirn
« Antwort #22 am: 30 November, 2009, 02:35 »
Megabytes von einem Computer zum anderen zu übertragen funktioniert, das wissen wir.

Aber die Grundvoraussetzungen dafür sind vielfältig.

So wird zuallererst eine gleichartige Interpretation der Daten vorausgesetzt.
Das geht z.B. über standardisierte Betriebssysteme oder speziell für Datenaustausch vorgesehene Software-Komponenten wie Browser.
Gibt's im Hirn nicht, denn jedes ist individuell strukturiert, viele der neuronalen Vernetzungen sind erst im Laufe des zweifellos individuellen Lebens gewachsen, verschwunden, umgenutzt usw.
Damit sind wir bei'm zweiten Knackpunkt, der Speicherorganisation.
So wie der RAM-Inhalt von Windows XP mit dem von DOS oder irgendeinem Linux überhaupt nichts zu tun hat, nicht einmal die Struktur / Fragmentierung, geschweige denn die Bedeutung, so sind auch die Strukturen zweier Gehirne niemals völlig gleich bzw. kompatibel. Das Betriebssystem im Hirn, wenn man davon sprechen möchte, arbeitet eben jahrelang selbstorganisiert und selbstkorrigiert.
Die grobe Struktur ist zwar ähnlich, wie z.B. das Sprachzentrum immer mehr oder weniger am selben Ort sitzt, aber schon die Anzahl der enthaltenen Zellen ist nie genau identisch, die der Ganglien schon gar nicht. Und deren Interaktion erst recht nicht.

Nebenbei möchte ich darauf hinweisen, dass es für keinen Neurologen der Welt bislang auch nur annähernd möglich ist, die tatsächliche Bedeutung eines einzelnen Nervenimpulses im Hirn festzustellen.
Ebensowenig, wie ein einziges Bit im RAM eines modernen Rechners auch keine ständig festgelegte Bedeutung hat.
Also ist es mit Sicherheit nicht möglich, zwischen betriebswichtigen Bereichen der Hirn-Datenstruktur und solchen zu unterscheiden, die eventuell schadlos mit fremden Daten bespielt werden könnten.
Was würde es nützen, wenn man vielleicht einmal ein fremd gehörtes Geräusch übertragen könnte, aber damit die komplette Kiste zum Absturz bringt...

Dann denken wir doch einmal über so simple Verdrahtungen wie den Gehörnerv nach, und über die Versuche, diesen zu kontaktieren, um Tauben wider eine Art von Gehör zu geben.
Schon dieser Versuch, mit z.B. 64 Elektroden Signale dort einzuspielen, setzt anschliessend voraus, dass das Hören monatelang neu erlernt wird. Die Lage der Nervenzellen im Bündel ist nämlich kaum oder gar nicht mit der Arbeitsfrequenz der Sinneszellen in der Schnecke koordiniert.
Gedankenmuster sind sicherlich nicht weniger komplex verteilt als das Gehör. Und selbst von der Funktionsweise des menschlichen Audio-DSP haben wir noch überhaupt keine Ahnung.

Auch hier eine Analogie zum Computer:
Kann man von der Pin-Anzahl eines Audio-Chips auf seine Funktiosweise schliessen?
Oder kann man gar erwarten, ohne einen exakten Schaltplan fünfzigmal das Gehäuse anzubohren und so nützliche Signale eines etwas anderen Chips zu übertragen?

Es ist  viel eher anzunehmen, dass man so sowohl die Hardware ruiniert als auch das ganze Betriebssystem beschädigt.

Glücklicherweise, möchte ich betonen.
Sonst würden uns nämlich die Politiker, Arbeitgeber, Gläubiger usw. sofort zu verdrahteten Sklaven in der Matrix machen.

Never ever.
I don't take any of those pills...

Jürgen
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Wie speichert das Gehirn Begriffe?
« Antwort #23 am: 14 Januar, 2010, 20:00 »
Wissenschaftler entschlüsseln das Wörterbuch des Gehirns

Wissenschaftler haben entschlüsselt, wie das Gehirn Begriffe speichert. Mit Hilfe von bildgebenden Verfahren und Computern haben sie Menschen beim Denken beobachtet und Aktivitätsmuster für bestimmte Wörter errechnet. Am Ende konnten sie vorhersagen, welche Regionen im Gehirn ein Wort aktivieren wird.

Das menschliche Gehirn speichert Wörter in bestimmten Regionen, die thematisch mit dem Substantiv verbunden sind. Zu diesem Ergebnis sind Wissenschaft in den USA gekommen. Sie konnten drei Kategorien - Manipulation, Schutz und Essen - ausmachen, nach denen das Gehirn Begriffe speichert.

Testpersonen beim Denken zugeschaut

Die Neurowissenschaftler Marcel Just und Vladimir Cherkassky haben zusammen mit den Informatiker Tom Mitchell und Sandesh Aryal von Carnegie Mellon Universität (CMU) in Pittsburgh im US-Bundesstaat Pennsylvania elf rechtshändigen Probanden per funktioneller Magnetresonanztomographie (fMRT) beim Denken ins Gehirn geschaut. Sie wollten herausfinden, was dort passiert, wenn wir an bestimmte Begriffe denken.

Sie gaben ihren Testpersonen eine Liste mit 60 Alltagsbegriffen, über die sie kurz nachdenken sollten und hielten fest, welche Regionen im Gehirn dabei aktiv waren. Gewisse Aktivitätsmuster mussten sie ausfiltern, etwa alles, was mit Sehen und Lesen zu tun hat. Die übriggebliebenen Muster ließen sie mit einem Computeralgorithmus analysierten. Dabei zeichneten sich bestimmte Aktivitätsmuster ab.

Das Wörterbuch des Gehirns

"Wir haben entdeckt, wie das Wörterbuch des Gehirns aufgebaut ist", sagt Just."Es ist nicht alphabetisch, nicht nach der Größe oder Farbe von Gegenständen geordnet. Es gibt drei Grundmerkmale, die das Gehirn einsetzt, um Begriffe wie Hammer, Wohnung oder Möhre zu definieren." Sie hätten die Merkmale, die jeweils in drei bis fünf verschiedenen Regionen in Gehirn kodiert seien, Manipulation, Schutz und Essen genannt, schreiben die Wissenschaftler in einem Aufsatz, der in der Open-Access Open-Access-Fachzeitschrift Plos One erschienen ist.

Die Vorhersage über die Gehirnaktivität bei einem bestimmten Wort (rechts) stimmt mit der später gemessenen überein (Bild: CMU)

Denke der Proband beispielsweise an das Wort Hammer, werde das Bewegungszentrum, der sogenannte Motorcortex, aktiviert. Für das Gehirn sei eben die Tatsache, wie der Hammer gehalten werde, entscheidend, erklärte Cherkassy. Deshalb repräsentiere der sensomotorische Cortex den Begriff "einen Hammer halten".

Gleiche Aktivitätsmuster

Diese Muster, so zeigte sich, sind reproduzierbar: Die Gehirne der Teilnehmer an dem Experiment wiesen bei gleichen Begriffen vergleichbare Aktivitätsmuster auf. "Wenn zwei Menschen an das Wort Hammer oder Haus denken, zeigen ihre Gehirne ähnliche Aktivierungsmuster", sagt Mitchell.

Diese Muster waren so regelmäßig, dass auch eine Gegenprobe gelang: Der Computer konnte anhand der Aktivitätsmuster mit einer relativ hohen Wahrscheinlichkeit feststellen, an welches der Worte auf der Liste ein Proband gerade dachte. Im Schnitt betrug die Trefferquote 72 Prozent. Bei zwei Personen lag sie sogar bei 84 Prozent.

Den Wissenschaftler gelang es mit Hilfe des Computers sogar vorherzusagen, welche der Regionen von Wörtern, die nicht auf der Liste standen, aktiviert werden würden. Der Computer errechnete auf Basis der Muster, die die Wörter auf der Liste erzeugten, ein Muster für das Wort Apartment, das mit dem Muster, das das Gehirn tatsächlich erzeugte, weitgehend übereinstimmte.

Zwischenmenschliche Beziehungen ausgelassen

Die Wissenschaftler schränken jedoch ein, dass sie noch nicht das ganze Wörterbuch des Gehirns entschlüsselt haben. So hätte die Liste, die sie ihren Probanden vorgelegt haben, alles was im weitesten Sinne mit Liebe, Sex oder Fortpflanzung zu tun habe, ausgespart. Nicht einmal das Wort Person sei darauf gewesen, sagte Just, Sie sind deshalb sicher, dass zu den drei Kategorien, die sie gefunden haben, noch eine für für die zwischenmenschlichen Beziehungen hinzukommt.

Es sei die erste Studie gewesen, bei der das Gehirn der Probanden allein mit Worten stimuliert worden sei. Bei bisherigen vergleichbaren Versuchen bekamen die Probanden entweder Worte und Bilder oder nur Bilder vorgesetzt.

Die Wissenschaftler glauben, dass ihre Forschungsergebnisse helfen können, psychische oder neurologische Krankheiten zu bekämpfen. Diese störten zuweilen das Verständnis bestimmter Begriffe, erklärte Just. "Ein Patient, der an Agoraphobie leidet, also an der Angst vor öffentlichen Plätzen, hat möglicherweise eine zu starke Kodierung in der Dimension Schutz." Mit Hilfe ihrer Technik könnte es möglich werden, solche Verzerrungen zu messen und vielleicht sogar zu beheben.

Quelle : www.golem.de

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Neuromarketing: Der Logenplatz im Kopf des Kunden
« Antwort #24 am: 20 Januar, 2010, 10:47 »
Wenn keine Emotionen im Spiel sind, macht der Kunde kein Geld locker. Nur was Gefühle auslöst, schafft Wert im Gehirn. Deshalb ist die Vermarktung von Produkten, Marken und Dienstleistungen nur über die Emotionalisierung möglich. Diese These propagierte der Münchner Psychologe und Unternehmensberater Hans-Georg Häusel in einer Keynote auf der Omnicard 2010 in Berlin.

Für den Evangelisten der Verbindung von Psychologie und Hirnforschung zum Zwecke des Marketing ist der homo oeconomicus – der bewusste, freie, rational entscheidende und handelnde Kunde – ein Mythos. Was in dessen Bewusstsein vorgeht, hat wenig mit den tatsächlichen Entscheidungsabläufen im Gehirn zu tun. Laut Häusel laufen weit über 70 Prozent unserer Entscheidungen unbewusst ab; auch die wenigen bewussten Entscheidungen fällen wir nicht so frei, wie wir glauben. Sie sind quasi das Ergebnis eines Skripts, das die Evolution dem Menschen aufgeprägt hat. So haben wir 98,8% der Gene noch mit dem Schimpansen gemeinsam, "und wenn man eine Stunde auf deutschen Autobahnen unterwegs ist, wird einem das sofort klar".

Tief im limbischen System verankerte Grundemotionen, Nervenbotenstoffe und Hormone sind die eigentlichen Kräfte, die uns antreiben. Was soll man also tun, damit die Kunden die Karte zücken und kaufen? Den Orten der Entscheidung mehr Beachtung schenken und mit Neuromarketing tiefer in die Seele des Kunden schauen, rät der Psychologe, der seine Botschaft in der Münchner Nymphenburg Consult AG – "Wir sind weltweit führend im hirnforschungsorientierten Marketing" – sowie in etlichen Büchern vermarktet. Von ihm ist unter anderem "Think Limbic! Die Macht des Unbewussten nutzen für Motivation, Marketing, Management" und jüngst "Emotional Boosting – Die hohe Kunst der Kaufverführung" erschienen.

Wie Häusel den Managern erklärte, die in Kategorien von Prozesseffizienz, Innovation und Ergonomie zu denken gewohnt sind, bilden sich die Emotionen im Gehirn in einem korrespondierenden Dreieck zwischen den Polen der Dominanz, Stimulanz und Balance. Dominanz steht für Wachstum und Kontrolle, Stimulanz ist die Lust auf Neues und Balance wägt Risiken und Kosten/Nutzen-Verhältnisse ab. "Es beginnt im Gehirnstamm und endet im Großhirn, immer mit dem hormonellen System verbunden". Testosteron sorgt für Dominanz, Dopamin stimuliert, und für die Balance ist das Cortisol zuständig.

Das Ganze nennt er, markenrechtlich geschützt, 'Limbic Map'. Sie beschreibt "die Logik unseres Lebens". Die Limbic Map könne jedes (Kauf-)Verhalten aus den drei Grundmotiven erklären; mit ihr lassen sich auch Persönlichkeitsprofile bilden. Beim Autokauf etwa sind der balanzierten Persönlichkeit Sicherheit wichtig, führte der Vermarktungsexperte aus;  der dominante Charakter fragt nach den PS unter der Haube und die stimulante Persönlichkeit will wissen, ob es das Objekt der Begierde auch in Pink gibt.

"Lernen Sie, die innere Logik unseres Gehirns verstehen!", appellierte Häusel an die versammelte Smartcard-Elite. "Wir wollen ans Geld unserer Kunden kommen – dazu müssen wir verstehen, wie das Gehirn funktioniert". Die Psychologie war einmal eine Theorie der Befreiung; in den Händen von Unternehmensberatern wird sie zu einem Instrument der Entmündigung. Und das ist selbst unter intelligenten Menschen offenbar gesellschaftsfähig.

Quelle : www.heise.de

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X Prize für Gehirn-Computer-Schnittstelle ausgelobt
« Antwort #25 am: 04 Februar, 2010, 12:37 »
Die X Prize Foundation, die hoch dotierte Preise auf das Erreichen wichtiger Meilensteine in der technischen Entwicklung ausschreibt, hat einen Wettbewerb um die Entwicklung einer Gehirn-Computer-Schnittstelle gestartet.

Aktuell sucht die Stiftung Geldgeber, die das Ausloben des Preises ermöglichen. Immerhin 10 Millionen Dollar soll es für denjenigen geben, der zuerst die Anforderungen erfüllt. Binnen zehn bis zwanzig Jahren sollen entsprechende Implantate für den breiten kommerziellen Einsatz zur Verfügung stehen, so das Ziel.

In erster Linie soll die Forschung in diesem Bereich behinderten Menschen helfen. Eine Schnittstelle zwischen dem Gehirn und einer Recheneinheit könnte es beispielsweise ermöglichen, Blinde wieder zu Sehenden zu machen oder fehlende Körperteile durch maschinell betriebene und von unbewussten Gehirn-Impulsen gesteuerte Prothesen zu ersetzen.

Der letzte große Preis, den die X Prize Foundation ausschrieb, ging im Jahr 2004 an Scaled Composites. Dem Unternehmen gelang es als erstem kommerziellen Projekt, mit dem SpaceShipOne zweimal binnen zwei Wochen über eine Höhenmarke von 100 Kilometern aufzusteigen.

Aktuell läuft ein weiterer X Prize-Wettbewerb, der von Google finanziert wird. Dabei geht es um die Durchführung einer unbemannten Mond-Mission.

Quelle : http://winfuture.de



Hmmm 

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Re: X Prize für Gehirn-Computer-Schnittstelle ausgelobt
« Antwort #26 am: 06 Februar, 2010, 00:29 »
"In erster Linie"...
Schon klar.

Bilder einzuspielen, das wird aufgrund der fast zufälligen Feinstrukturen im Sehzentrum allerdings wohl niemals gelingen.
Und das weiss zumindest jeder erfahrene Neurologe oder Neurochirurg. Allenfalls ist an Sehnerv- / Netzhaut-Stimulation zu denken, nur sind Implantate dafür keine reine Zukunftsmusik mehr, sondern Realität im Anfangsstadium.

Genausowenig wird es je gelingen, Bilder aus dem Gehirn auszulesen.

Betrachtet man das Gehirn als eine Art Maschine, dann denke man daran, dass sowohl Hardware-Feinstruktur als auch Betriebssystem / Firmware / Algos sehr individuell sind und sich zudem permanent verändern und gegenseitig beeinflussen.

Was allerdings gewisse Gruppen sehr interessieren dürfte, wäre eine möglichst präzise Erfassung emotionaler Reaktionen. Und das scheint durchaus praktikabel, weit besser als mit Lügendetektor oder EEG.
Und insofern werden manche Arbeitgeber und Sicherheitsfanatiker wieder einmal von Borg-Implantaten träumen...
Das macht mir langfristig durchaus Sorgen.

Jürgen
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Gute Kompatibilität zwischen Gehirn und Computer
« Antwort #27 am: 24 Februar, 2010, 08:55 »
Es dürfte kaum einen netzaffinen Science-Fiction-Fan geben, der William Gibsons erste Cyberpunk-Buchreihe nicht kennt: In den Romanen "Neuromancer", "Count Zero" und "Mona Lisa Overdrive" wird eine Art dreidimensionales Internet beschrieben, in das sich die Protagonisten in ihrem Geiste hineinversetzen können. Die Schnittstelle in diese Welt ist dabei ein sogenanntes Brain Interface – man "steckt ein", um direkt per Hirn mit dem Rechner und dem darin abgebildeten Netz verbunden zu werden.

Solche Computer-Gehirn-Schnittstellen existieren inzwischen in zunehmender Komplexität in der Realität: Sie werden beispielsweise genutzt, um Prothesen nach Amputationen oder Lähmungen zu steuern. Forscher an der University of Washington haben nun in Testreihen festgestellt, dass sich das Gehirn erstaunlich gut an solche Systeme anpasst, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe.

Bei der Studie, die im Februar in den Proceedings of the National Academy of Sciences erschien, wurde eine Gruppe von Epileptikern untersucht, denen in Vorbereitung einer Operation Elektroden ins Gehirn eingesetzt worden waren. Die Versuchspersonen wurden zunächst gebeten, bestimmte Bewegungen durchzuführen, etwa ihre Arme oder ihren Oberkörper zu heben. Anschließend sollten sie sich den gleichen Bewegungsablauf nur vorstellen. Beide Aktionen wurden aufgezeichnet.

Im Anschluss wurden die Probanden an einen Computer gesetzt, der à la "Neuromancer" mit dem Brain Interface in Verbindung stand. Dort löste dann das Signal der reinen Vorstellung einer Bewegung das Fortschreiten eines Cursors aus. Es dauerte keine 10 Minuten, bis die dabei auftretenden Gehirnsignale deutlich stärker wurden – sogar stärker als bei der tatsächlichen Durchführung der Bewegung in der Realität. Es kam sogar noch besser: Weitere 10 Minuten später meldeten zwei der Testpersonen, dass sie den Cursor schon dann bewegen konnten, wenn sie nur daran dachten, ihn zu bewegen. Gedanken an die tatsächliche körperliche Aktion waren gar nicht mehr nötig. Das University of Washington Team sucht nun nach Wegen, die Gehirnsignale auch ohne operativ einzusetzende Elektroden abzugreifen.

Mehr zum Thema in Technology Review online:

    * Gehirn steuert Computer

Quelle : www.heise.de

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Kognitive Immunität vor Informationsflut
« Antwort #28 am: 11 März, 2010, 11:05 »
Medien haben wenig Chancen, für Aufklärung zu sorgen, weil die Menschen nur wahrnehmen, was sie wahrnehmen wollen

Medien mögen die vierte Macht sein, aber sie scheinen nicht als Mittel der Aufklärung zu fungieren, sondern eher Meinungen zu zementieren. Schließlich rezipieren die Menschen nicht nur vorwiegend die Medien, in denen sie ihre Meinung eher wiederfinden, sie wählen auch selektiv aus, was ihnen passt – und ziehen mitunter aus Nachrichten schon einmal heraus, was dort gar nicht geschrieben oder gesagt wurde bzw. überlesen oder überhören begründete Widerlegungen einer Position, die aber trotzdem weiter aufrechterhalten wird. Offenbar gibt es auch wenig erfreuliche Mechanismen, sich vor der medialen Informationsüberflutung zu schützen.

Viele Menschen haben ein "selektives Gedächtnis", in dem bleibt, was einmal aufgenommen wurde, und das neue, korrigierende oder widersprechende Informationen wie ein Immunsystem Viren abwehrt, um energieökonomisch die Arbeit der Veränderung zu vermeiden. Das zumindest ist auch das Ergebnis  einer Studie des Medienwissenschaftlers Barry Hollander von der University of Georgia, der dafür eine Umfrage unter 2.400 US-Amerikanern ausgewertet hat, die während der letzten Präsidentschaftskampagne zu drei Zeitpunkten im September, Oktober und November jeweils dieselben Fragen beantworten sollten.

Um die 20,2 Prozent der US-Amerikaner glaubten 2008, dass Barack Obama ein Muslim ist. Daran hielten sie auch fest, obgleich es genügend Medienberichte gab, die das Gerücht widerlegten. Wenn es eine mediale Aufklärung geben sollte, dann müssten Medienberichte, so die Hypothese Hollanders, eigentlich das politische Wissen korrigieren oder verändern können. Aber auch nach drei Monaten waren immer noch 19,7 Prozent derselben Meinung: "In diesem Fall hatte die Medienrezeption keine Auswirkung. Die Botschaft lautet letztlich, dass die Menschen einfach glauben, was sie glauben wollen."

Allerdings ist es dann doch nicht ganz so einfach. 60 Prozent derjenigen, die im September Obama für einen Muslim hielten, waren auch noch im November dieser Meinung. 90 Prozent derjenigen, die ihn für einen Christen hielten, änderten ihre Meinung nicht, aber 10 Prozent liefen ins andere Lager über. Es gibt also Bewegung – und auch trotz vermehrter Aufklärung von der zuerst richtigen Position zur falschen. Jüngere, weniger gut ausgebildete und politisch interessierte Menschen, die noch dazu eher politisch konservativ sind und an eine wörtliche Auslegung der Bibel glauben, haben trotz der Medienberichte und selbst der Korrektur durch den reprublikanischen Präsidentschaftskandidaten McCain ihre Meinung geändert und Obama zum Muslim gemacht. Für Hollander sind das die Gruppen, die generell den Mainstream-Medien nicht vertrauen: "Wenn Journalisten ihnen sagen, dass das nicht wahr ist, kann das auch den gegenteiligen Effekt haben und sie stärker an das Gerücht glauben lassen."

Ein Beispiel, das die These von Hollaner belegt, ist die von der Bush-Regierung in Vorbereitung zum Irak-Krieg verbreitete Desinformation, dass Saddam Hussein irgendwie in Verbindung mit al-Qaida gestanden oder gar die Anschläge vom 11.9. mit inszeniert habe. Viele Amerikaner glaubten auch noch Jahre nach dem Einmarsch in den Irak, trotz andauernder, die Meinung widerlegender Medienberichte, dass Hussein im Besitz von Massenvernichtungswaffen war. Der damalige Verteidigungsminister Rumsfeld hatte die Behauptung trotz fehlender Beweise etwa damit zu retten gesucht, dass sie halt irgendwo in der Wüste versteckt worden seien. Ende 2005 glaubten noch immer 41% der US-Bürger, Hussein habe enge Verbindungen mit al-Qaida gehabt. 22% meinten, dass Hussein irgendwie an den Anschlägen vom 11.9. beteiligt war, und 24%, dass Iraker unter den Attentätern waren. Wissenschaftler sprachen damals von einer Realitätsverdrängung, die Bush-Anhänger würden nur sehen, was sie sehen wollen, und versuchen, eine kognitive Dissonanz zu vermeiden. Die ist eben ungemütlich und erfordert ein Umdenken, was auch eine Veränderung der Identität mit sich bringt.

Hollander prophezeit, dass ähnliche Phänomene sich in den USA – und auch anderswo - in Zukunft vermehren werden. Die großen Medien verlieren Leser und Publikum, auch das Fernsehen werde parteilicher. Das selektive Gedächtnis breitet sich aus, das allerdings schon durch selektive Informationsaufnahme geprägt wird. Letztlich hat dies der philosophische radikale Konstruktivismus immer behauptet, nämlich dass die Menschen keinen direkten Zugang zur "Wirklichkeit" haben, sondern ihre Wirklichkeit konstruieren, was natürlich auch durch Ausblendung geschieht.

Nur wenn "Störungen" oder "Irritationen" groß genug werden, kann Neues nicht mehr assimiliert werden, sondern muss das träge System verändert werden. Es kommt wie nach den Bush-Jahren und dem alles beherrschenden Krieg gegen den Terrorismus sowie dem Fokus auf Sicherheit "Change" zustande, was freilich nicht bedeuten muss, dass sich wirklich etwas tiefgreifend verändert. In dem Fall hat eine knappe Mehrheit der US-Bürger die Irritation Bush durch das Mem Obama ersetzt, um zur Ruhe zu kommen oder ein neues Gleichgewicht zu finden, was aber in der realen Welt nicht gelingt, wenn nicht langatmig Strukturen verändert werden und kognitive Prägungen aufgelöst werden. Meme sind Infektionen, führen zum Widerstand des Immunsystems und müssen dieses überwinden, um integriert zu werden, d.h. ihren Code in den Wirt einzubauen. Daran beginnt Obama zu scheitern, die Gehirne wurden nicht umgebaut, das Fieber ist vorbei, die Wirtschaftskrise hat die Gehirne von Change wieder auf (Selbst)Erhaltung umgestellt.

Quelle : http://www.heise.de/tp/

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Multitasking funktioniert doch
« Antwort #29 am: 30 März, 2010, 08:57 »
Allerdings sind nach einer Studie nur sehr wenige "Supertasker", die zwei Aufgaben gleichzeitig ohne Leistungsverlust bewältigen können

Während die einen darauf schwören, dass Multitasking durchaus möglich ist, sagen andere, es sei unmöglich gleichzeitig zwei oder mehr unterschiedliche Informationsströme zu verarbeiten. Mitunter wurde Multitasking schon mal als Körperverletzung bezeichnet. Es dürfte allerdings sehr darauf ankommen, was man darunter verstehen will.

Schließlich könnte man schon einen Spaziergang in Begleitung als Multitaskingrausch begreifen, weil man nicht nur geht und dabei schauen muss, nicht zu stolpern, keinen Passanten anzurempeln, auf Fahrradfahrer aufzupassen und die Richtung einzuhalten, sondern auch die Umgebung betrachtet und entweder zuhört oder spricht. Man könnte argumentieren, dass wir nur immer einer verschiedene sensorische, motorische und andere kognitive Prozesse integrierenden Tätigkeit nachgehen, dafür aber schnell zwischen Aufgaben hin- und herswitchen können. Das wiederum könnte zu der Oberflächlichkeit und Zerstreutheit führen, die viele Multitasking-Kritiker der Mediengeneration attestieren. Allgemein wird davon ausgegangen, dass aufgrund der begrenzten Kapazität der Aufmerksamkeit zwei Aufgaben schlechter bewältigt werden können als eine. Ein bekanntes Beispiel dafür ist, dass Telefonieren beim Autofahren das Risiko steigert, da die Reaktionsgeschwindigkeit beim Bremsen verlangsamt ist

Die Psychologen Jason Watson und David Strayer vom Applied Cognition Lab der University of Utah wollen nun jedenfalls herausgefunden haben (die Studie wird in der Zeitschrift Psychonomic Bulletin and Review veröffentlicht), dass es zwar sehr kleine, dafür aber höchst effektive Gruppe von Multitaskern gibt. Sie stellen 2,5 Prozent der Bevölkerung dar und können beispielsweise sicher fahren, während sie mit dem Handy telefonieren. Die Kehrseite der Studie ist natürlich der bekannte Fakt, dass der Rest, immerhin 97,5 Prozent, nicht erfolgreich und uneingeschränkt fahren und telefonieren kann. Watson meint, dass wir wahrscheinlich denken, wir seien die Ausnahme: "Die Chance, ein Supertasker zu sein, sind so gut wie die Wahrscheinlichkeit, eine Münze zu werfen und fünfmal hintereinander Kopf zu erhalten."

Supertasker nennen die Psychologen die Aufmerksamkeitselite, die sie aufgrund von Tests von 200 Versuchspersonen im Alter von 18-53 Jahren gefunden haben. Sie mussten in einem realistischen Fahrsimulator fahren und telefonieren oder nur fahren bzw. telefonieren. Die Telefonaufgabe war sehr anspruchsvoll, denn die Versuchsteilnehmer mussten sich an 2-5 Worte in der richtigen Reihenfolge erinnern und dabei auch noch störende mathematische Aufgaben lösen. Eine Aufgabe lautet als Beispiel: "ist (3/1) -1 = 2?": "Katze": "ist (2*2) + 1 = 4?", wobei die Versuchspersonen die Rechenaufgabe beantworten und sich die Reihenfolge der eingeflochtenen Worte merken mussten: "Schachtel". Gemessen wurde die Reaktionsgeschwindigkeit beim Bremsen, der Abstand zum nächsten Fahrzeug, die Gedächtnisleistung und die Leistung beim Rechnen.

Wie erwartet sank bei den meisten Teilnehmern die Leistung beim Multitasking zum Teil erheblich. Durchschnittlich brauchten sie 20 Prozent mehr Zeit zum Bremsen, während sich der Abstand zum vorderen Fahrzeug um 30 Prozent vergrößerte, weil die Fahrer mit dem simulierten Verkehr nicht mithalten konnten (allerdings würde dann aber auch das erhöhte Risiko durch längere Reaktionszeit auch sinken). Die Gedächtnisleistung nahm um 11 Prozent ab, nur 3 Prozent jedoch die Rechenleistung. Das würde insgesamt etwa den Leistungen eines betrunkenen Fahrers entsprechen. Bei den Supertaskern – 3 Männer und 2 Frauen - zeigte sich hingegen keine Verschlechterung, ihre Gedächtnisleistung verbesserte sich sogar um 3 Prozent. Und wenn sie nur eine Ausgabe ausführten, waren sie ebenfalls deutlich besser als der Rest. Die Ergebnisse seien nicht zufällig, was eine Überprüfung durch die Monte-Carlo-Methode ergeben hat.

Warum aber sind nicht alle Menschen Supertasker. Das hätte doch schließlich Vorteile, nicht nur Autofahren oder beim Steuern eines Düsenflugzeugs. Die Psychologen spekulieren, dass womöglich eine perfekte Multitasking-Leistung auf Kosten von anderen kognitiven Kapazitäten gehen könne. Es könnte aber auch sein, dass die Situationen, die Multitasking-Fähigkeiten erfordern, noch so neu seien, dass sich noch keine selektiven evolutionären Vorteile entwickeln konnten. Wenn die Technik weiter den Alltag durchdringt, könnte es aber auch sein, dass die Supertasker die gleichzeitige Bewältigung von zwei Aufgaben auch nicht mehr leisten können. Die Psychologen glauben aber, weil sie den Blick auf einzelne Menschen gelegt haben, dass ihr Ergebnis erst einmal die allgemein vertretene Annahme widerlegt, dass Multitasking nicht möglich sei.

Quelle : http://www.heise.de/tp/

Arbeits.- Testrechner :

Intel® Core™ i7-6700 (4 x 3.40 GHz / 4.00 GHz)
16 GB (2 x 8 GB) DDR4 SDRAM 2133 MHz
250 GB SSD Samsung 750 EVO / 1 TB HDD
ZOTAC Geforce GTX 1080TI AMPExtreme Core Edition 11GB GDDR5
MSI Z170A PC Mate Mainboard
DVD-Brenner Laufwerk
Microsoft Windows 10 Home 64Bit

TT S2 3200 ( BDA Treiber 5.0.1.8 ) + Terratec Cinergy 1200 C ( BDA Treiber 4.8.3.1.8 )