Der Instant-Messaging-Client Trillian kommt nicht aus den Schlagzeilen heraus: In einer E-Mail an mehrere Security-Mailinglists weist Matt Hargett, Mitarbeiter des Softwarehauses LogicLibrary, auf ein fortbestehendes Problem des Windows-Programms hin. Zumindest die Plugins für die IM-Dienste von AOL (AIM), MSN, Yahoo sowie für RSS-Feeds sollen gegen überlange HTTP-1.1-Antworten anfällig sein. Schickt ein Webserver entsprechend präparierte Daten, stürzt Trillian ab.
Mit passend gestrickten Antworten soll der Angreifer auch eigenen Code mit den Rechten des angemeldeten Nutzers ausführen können. Damit es soweit kommt, muss er sich in die Verbindung zwischen Trillian-PC und Zielserver einschalten. Das kann beispielsweise über DNS-Poisoning gelingen. Allzu drastische Auswirkungen so eingeschleusten Codes kann man vermeiden, indem man unter Windows nicht als Administrator, sondern als regulärer Nutzer arbeitet. Wie das funktioniert, schildert beispielsweise der c't-Beitrag "Es geht auch ohne".
Die Anfälligkeit besteht laut Hargett schon seit Version 2.0. Zwar sei die weitgehend bereinigte Fassung 3.0 mit Stackprüfung kompiliert, doch da es sich bei diesem Effekt um einen Heap-Überlauf handele, schlage der Sicherheitscheck bei den verbleibenden Problemstellen nicht an. Bei Trillian 3.1 existiert der Fehler noch beim Yahoo-Plugin. Matt Hargett empfiehlt, die aktuelle Fassung zu installieren und einstweilen auf den Yahoo-Chat zu verzichten.
Quelle und Links :
http://www.heise.de/newsticker/meldung/57940
