Autor Thema: Premiere: Abozuwachs durch extreme Sonderkonditionen?  (Gelesen 1137 mal)

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Premiere verzeichnet den stärksten Abonnentenzuwachs der Unternehmensgeschichte, doch extrem vergünstigte Abos könnten daran nicht ganz unschuldig sein.

Bei Premiere knallten zum Jahreswechsel die Sektkorken. Zum 31. Dezember 2004 wollte der Pay-TV-Sender auf 3,2 Millionen zahlende Kunden kommen. Letzten Endes wurden es insgesamt 3.247.172 Abonnenten. Das sind rund 300.000 mehr als am Ende des Jahres 2003. Insgesamt verzeichnet Premiere für das vergangene Jahr einen Zuwachs von 339.281 Kunden und konnte sich auch hier im Vergleich zu 2003 um 11,7 Prozent verbessern. Für ein besonders kräftiges Wachsen der Abonnentenzahlen sorgte das Weihnachtsgeschäft. Im vierten Quartal 2004 registrierte der Bezahlsender ein Plus von 236.767 Kunden und erzielte damit den bislang größten Quartalszuwachs in der Unternehmensgeschichte.
 
Der Erfolg kommt nicht von ungefähr, denn Premiere rührte in den vergangenen Monaten kräftig die Werbetrommel. Aber auch deutlich preisreduzierte Abos werden die Kundenzahlen nach oben getrieben haben, obwohl der Premiere-Chef in einem Interview mit dem Handelsblatt erst kürzlich betonte, dass "die neuen Abos nicht durch Preisdumping hereingeholt worden". DIGITAL FERNSEHEN liegen Informationen vor, denen zufolge Premiere eigenen Mitarbeitern, Mitarbeitern von Partnerunternehmen sowie Mitgliedern des McDonal’s-Vorteilsclubs "Ronald’s Benefit Club" (RBC) Bestellcoupons zur Verfügung gestellt hat, mit denen sie das Premiere-Komplett-Paket für nur 20 anstatt 45 Euro im Monat bestellen konnten. Die Sonder-Abos konnten wie jedes normale Abo auch mit sechswöchiger Kündigungsfrist nach zwölf Monaten gekündigt werden.

Aber es kommt noch besser: Bei Premiere hatte niemand daran gedacht, auf den für die Mitarbeiter von Partnerunternehmen gedachten Coupons auch den Namen der Firma zu vermerken. Plötzlich tauchten im World Wide Web mehrere Exemplare des Mitarbeiter-Bestellcoupons auf, von denen dann eifrig Gebrauch gemacht wurde. Besonders findige Internet-User versuchten, diese Coupons beim Online-Auktionshaus eBay an den Meistbietenden zu verhökern. Dass somit jeder an ein preisreduziertes Abo kommt, beweisen die zahlreichen Erfolgsmeldungen im DF-Onlineforum.

Der Bezahlsender aus der Münchner Vorstadt hat auf die DF-Anfrage zu den mit Sonderaktionen zustande gekommenen Vertragsabschlüssen und auf die Rekord-Abonnentenzahlen des letzten Quartals 2004 bisher keine Stellung bezogen. Die Aussage Koflers, man habe das hervorragende Ergebnis im abgeschlossenen Jahr ohne Abo-Sonderaktionen geschafft, darf jedenfalls bezweifelt werden.

Quelle : www.digitalfernsehen.de

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