Thema: Sichere Sat-Installation: AG Sat empfiehlt Blitzschutz

[bladel]

Sommerzeit in Deutschland ist auch Blitz- und Gewitterzeit – natürlich neben Fußballzeit, Tour de France-Zeit und Olympiazeit. Damit das ungestört so bleibt und der Bildschirm nicht plötzlich schwarz wird, rät die Arbeitsgemeinschaft Satellitenempfang e.V. (AG SAT), bei der Installation von Sat-Anlagen auch auf den Blitzschutz zu achten. Rund 1,3 Millionen Blitze haben sich nach Angaben des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft beispielsweise allein im Jahr 1999 über Deutschland entladen. Zum Glück hat nicht jede Entladung zu Schaden geführt, aber entsprechender Schutz muss sein.

So gehört die Satellitenparabolantenne zwar nicht zwingend auf das Dach, wenn sie aber dort installiert wird, ist der sichere Blitzschutz ein absolutes Muss. »Wir freuen uns natürlich, dass immer mehr Verbraucher die Vorteile des Sat-Empfangs ‚sehen’«, so Vorstandsmitglied Werner Schmidt. »Mit Sorge beobachten wir jedoch, dass sich hartnäckig der Glaube hält, die Installation einer Satellitenschüssel sei ein Kinderspiel, das jeder hinkriegt – womöglich mit einer Bastelanleitung aus dem Internet. Die Installation einer Sat-Anlage gehört aber unbedingt in die Hände von Fachleuten – gerade unter dem Aspekt der Sicherheit.«

Fehler, die Laien unterlaufen, sind bei Planung und Montage offensichtlich, denn sie wirken sich unmittelbar in mangelhafter Empfangsqualität von Bild und Ton aus. Im Gegensatz dazu zeigen sich Mängel an den Sicherheitseinrichtungen in der Regel erst, wenn es zu spät und der Schadensfall eingetreten ist. Sat-Anlagen müssen über Blitzschutz und Erdung verfügen, damit die elektrische Sicherheit gewährleistet ist. Ansonsten bleibt bei einem Blitzeinschlag womöglich nicht nur der Bildschirm schwarz. Im Schadensfall guckt der Verbraucher doppelt „in die Röhre“, denn Versicherungen können bei nicht fachgerechter Montage die Regulierung ablehnen. Um die Sicherheit zu gewährleisten, sollten nur Fachbetriebe Sat-Anlagen installieren, da nur diese eine fachgerechte Montage und die Einhaltung der einschlägigen DIN-/VDE-Vorschriften gewährleisten.

»Wer bei der Sicherheit spart, zahlt am Ende drauf«, betont Schmidt. »Selbstverständlich können bereits bestehende Anlagen nachträglich geschützt werden. Die Sicherheitsüberprüfung bzw. Nachrüstung ist die ideale Gelegenheit, um mit dem Fachmann auch über die Umstellung von analog zu digital oder den Anschluss weiterer Endgeräte zu sprechen.«  - www.infosat.de

[Jürgen]

Kleiner Zusatzhinweis:

Viele vorhandene Dachantennen, Dachrinnen, Geländer und ähnliche Metallkomponenten auf unseren Dächern sind leider immer noch nicht mit Blitzschutz versehen, auch kann eine vorhandene Blitzschutzanlage durchaus ihre Schutzwirkung eingebüsst haben. Das ist jedenfalls immer im Zuständigkeitsbereich des Hauswirts, eigene Veränderungen sind zu unterlassen!

Auf gar keinen Fall darf statt dessen eine Erdung bzw. ein Potentialausgleich zu Metallteilen innerhalb des Gebäudes herbeigeführt werden. An den gehört der Aussenleiter des LNB-kabels, nicht der Mast oder die Schüssel.

Es gibt zwar immer wieder Tips, die Wirksamkeit des Blitzableiters mittels einer 100 Watt Lampe zwischen Phase und Blitzableiter zu testen, davon ist aber dringend abzuraten, da u.U. dadurch Teilnehmeranschlüsse unter Netzspannung gesetzt werden können, einschliesslich Geräten, die z.B. über SCART / Cinch damit verbunden sind, Gefahr von tödlichen Stromschlägen und Auslösen eventueller Schutzeinrichtungen in anderen Wohnungen !

Blitzschutz ist Teil des Elektrogewerks, nur vom Stromversorger zugelassene Elektrobetriebe und Mitglieder der Innung für Radio- und Fernsehtechnik dürfen daran arbeiten.

Zum Schluss noch eine Warnung:
Auch wenn der Blitzschutz für Balkongeländer oft nicht vorgeschrieben ist, sollte stets daran gedacht werden, speziell, wenn Schüsseln daran montiert werden sollen. Ein Staberder und die entsprechende Länge Blitzableiter-Draht ist jedenfalls nicht zu teurer, wenn's um den Schutz von Menschenleben und Gebäude geht. Ein Blitzeinschlag mag zwar wenig wahrscheinlich sein, aber es ist letztlich mit dramatischen Folgen zu rechnen. Aus allen Wänden herausgetretene Leitungen aller Art, Totalschaden aller elektrischen Geräte, ausgebranntes Gebäude, Tote auch innerhalb geschlossener Räume, alles möglich ...