Der Chaos Computer Club hat einen eigenen BitTorrent-Tracker aufgesetzt. Mittels des Servers sollen Dateipakete via BitTorrent-Technik vom einen Computer auf den anderen wandern. Ein Sprecher des CCC erklärte, man wolle den Tracker ausschließlich für legale Zwecke nutzen. Doch nichtsdestotrotz bahnen sich die ersten juristischen Hürden an.Der Chaos Computer Club hat einen eigenen BitTorrent-Tracker aufgesetzt. Obwohl die BitTorrent-Technik allgemein einen schlechten Ruf genießt, will der Verein mit dem selbst eingerichteten Server die Verteilung von freien Inhalten unter der Creative-Commons-Lizenz unterstützen.
Nach wie vor ist die BitTorrent-Technik die am meisten verbreitete Methode für das Beziehen und Verteilen von Raubkopien. Doch mit derartigen rechtlichen Grauzonen will der Club nichts zu tun haben. Im Gegenteil - wie der CCC-Sprecher Dirk Engling am Freitag in einem Gespräch mit der dpa erklärte, nehme man Urheberrechtsverletzung sehr ernst. Wegen der hohen Zahl von Nutzern sei es aber kaum möglich, die tatsächliche Verwendung der Infrastruktur zu überprüfen und einen Missbrauch zu verhindern.
Bevor der neue Tracker publik wurde, sei dieser in einem Testbetrieb zunächst nur für eigene Inhalte genutzt worden, führte er weiter aus. Nun ist er für jedermann verfügbar und soll ausschließlich offene Inhalte verwalten. „Wir nutzen den Tracker zum Austausch von Open-Source-Projekten und von Videomitschnitten von unseren eigenen Veranstaltungen.“, machte der Sprecher die Absichten des CCC klar. Besonders die Tatsache, dass zwei andere große Tracker vor Kurzem geschlossen wurden, hebt laut Engling die Relevanz eines neuen offenen Trackers.
Auf dem Server selbst werden jedoch keine Dateien für den Austausch gespeichert. „So ein Tracker ist mehr ein Wegweiser, der in eine bestimmte Himmelsrichtung zeigt“, erklärte Ending. Nutzer können dort Dateienpakete anmelden und anderen zur Verfügung stellen. Downloader fungieren nach der Dateiübertragung ebenfalls als Verteiler und nehmen am so als „Seeder“ am BitTorrent-Netzwerk teil.
Ob der CCC es mit seinen ehrlichen Ambitionen, ausschließlich kostenlose Inhalte über den Tracker verteilen zu wollen, wirklich ernst nimmt, muss sich zeigen. Wird im Netzwerk dennoch urheberrechtlich geschütztes Material vertrieben, so kann man davon ausgehen, „dass sich die Medienindustrie das nicht gefallen lassen wird“, wie der Kölner Internet- und Medienanwalt Christian Solmecke dem Magazin "Der Spiegel" am Freitag erklärte. Die Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen (GVU) steht ebenfalls schon in den Startlöchern. „Bei Hinweisen darauf, dass der Tracker für Urheberrechtsverletzungen missbraucht wird, werden wir die Ermittlungsbehörden einschalten“, sagte eine Sprecherin der GVU der Zeitschrift.
Quelle:
www.gulli.com