Thema: Das Auto als Angriffsziel für Viren und Hacker

[SiLæncer]

"Die Entwickler von Auto-IT-Systemen ziehen bisher kaum böswillige Angreifer in Betracht", warnt Marko Wolf vom Horst Görtz Institut für Sicherheit in der Informationstechnik an der Ruhr-Universität Bochum.

In seiner Dissertation (PDF-Datei), die unter dem Titel "Security Engineering for Vehicular IT Systems" erschienen ist, zeigt der Diplom-Ingenieur daher Sicherheitslücken auf und untersucht, wie man klassische Kryptografie-Verfahren wie beispielsweise RSA aber auch Elliptische Kurven so einsetzen kann, dass sie ein im Vergleich zum PC nicht beliebig aktualisierbares und mit geringerer Rechenkapazität ausgestattetes Fahrzeug absichern.

Laut Wolf ergibt sich ein erhöhtes Gefahrenpotenzial, da das Fahrzeug kein geschlossenes System mehr sei, sondern sich in einen hoch intelligenten, interaktiven Kommunikationsknoten im Straßen- und Datenverkehr verwandelt habe und über eine Vielzahl von neuen Funk-Schnittstellen Angriffe ermögliche.

Der erfolgreiche Angriff auf elektronische Verkehrsschilder Anfang dieses Jahres in Texas, die in einer kleinen Ausfallstraße plötzlich vor "Zombies" statt vor einer Baustelle warnten, oder bereits geknackte Funktüröffner, verdeutlicht Wolf, würden bereits heute beweisen, "wie schnell unsere digital vernetzte Fahrzeugzukunft (PDF-Datei) auch missbraucht oder gar zu Gefahr werden kann".

Quelle : www.heise.de

[SiLæncer]

Wissenschaftlern in den USA ist es in einem Hack gelungen, relevante Steuersysteme von zwei Autos zu übernehmen.

Ingenieure der Universitäten Washington und San Diego veröffentlichten kürzlich eine "Experimentelle Sicherheitsanalyse eines modernen Automobils". Der Artikel zeigt, wie es den Forschern möglich war, über den in den USA für Autos staatlich vorgeschriebenen ODB-II Port zwei Autos zu kontrollieren.

Um Autobesitzer zu beruhigen merkten die Wissenschaftler an, dass es sich dabei nicht um einen Remote-Hack handelte, da die sie ihre Rechner immer noch physisch an den Port anschließen mussten. Um die Sicherheitslücke zu demonstrieren, die dieser dennoch Port darstellt, übernahmen die Ingenieure jedoch die Steuerung des gesamten Bremssystems der beiden Fahrzeuge. Da Autohersteller mehr und mehr auf Mikrochip-Steuerungen in ihren Wagen setzen, ist die Sicherheit der elektronischen Systeme in Fahrzeugen von zunehmender Bedeutung und ein Ende der Computerisierung von Autos nicht in Sicht.

Laut der Forschergruppe soll das Sicherheitsproblem angeblich nicht für die gesamte Autoindustrie bestehen. Allerdings drängt sich die Frage auf, wieso das nicht der Fall sein soll, wenn der ODB-II Port in den USA für Autos vorgeschrieben ist. Zwar räumten die Wissenschaftler in ihrem Forschungspapier weiterhin ein, der Hack eines solchen Autosteuerungssystems erfordere außer dem physischen Zugriff auch entsprechende Erfahrung und nicht gerade triviale Ausrüstung. Aber ungeachtet dieser Voraussetzungen ist der Artikel  eine Warnung an die Automobilindustrie, mehr Augenmerk auf die Sicherheit ihrer Steuerungssysteme zu legen und sich Gedanken zu machen, welche weiteren Lücken noch existieren.

Quelle: www.gulli.com