BIOS_PieptöneSolltest Du beim Hochfahren Deines Computers neuerdings Pieptöne hören, so ist das nicht das Zwitschern der Vögel, oder Deine neuen Schuhe, die Du gerade einläufst, sondern eventuell Dein Computer.
Liegt irgendein Fehler vor, der dazu führt, dass Dein Computer nicht mehr richtig hochfahren kann, so sind das seine Hilfeschreie. Durch die Art der Pieptöne will er Dir mitteilen, dass ihm etwas nicht passt, oder dass er krank ist. Anders könnte er sich in dieser Startphase nicht bemerkbar machen.
Er handelt nach dem Motto:
"Ich pfeife aus dem letzten Loch,
doch immerhin,
ich pfeife noch!"
Damit Du ihn auch verstehen kannst, habe ich nachfolgend die wichtigsten "Piepton-Codes" aufgelistet. Die Deutung der Töne hängt dabei von dem eingebauten BIOS (hat nichts mit Alfred B. oder Alfred E.Neumann zu tun) ab, und kann mit dem Morsealphabet verglichen werden. Weil die Tonfolgen aber nicht mit dem Morsealphabet identisch sind, mußt Du deshalb auch keinen Funkerkurs besuchen.
Damit die Sache aber nicht zu einfach ist, sind die Art und die Anzahl der Töne oft zu schnell, um sie nachzuzählen oder um Pausen zwischen den Tönen herauszuhören.
Übe Dich also in Geduld, wenn es ´mal mehr als nur ein Piepton ist. Solltest Du allerdings alle komplizierten Tonfolgen -nach einiger Übung- heraushören, so kannst Du Dir den Titel " Der digitale Dr. Doolittle" auf DeineVisitenkarte pinseln.
Award-BIOSkurz: Alles OK
lang: Speichermodul überprüfen
kurz-kurz: mit F1 weiterbooten, oder Bildschirmfehlermeldung analysieren
lang-kurz-kurz: Grafikkartendefekt, überprüfen
lang-kurz-lang: Wenn der Monitor schwarz bleibt, wurde die Grafikkarte nicht erkannt (im BIOS überprüfen); RAM-Fehler
lang-kurz-kurz-kurz: Speicherfehler; Tastatur-Controller-Fehler; Grafikkartenfehler
Dauerton: Problem mit der Grafikkarte oder dem Speicher
AMI-Bios1 Piep: RAM defekt; RAM falsch bestückt; RAM´s entfernen und wieder einsetzen (den kleinsten RAM-Baustein zuerst einsetzen und dann den nächst größeren, um das defekte RAM zu identifizieren); Computer nur mit dem kleinsten RAM-Modul starten.
2 Piepser: Wie einmal piepsen
3 Piepser: Fehler im 64-KByte-Block; wie einmal piepsen
4 Piepser: RAM-Fehler wie einmaliges Piepsen; Zeitgeber defekt, und somit eventuell auch das Motherboard
5 Piepser: CPU-Defekt (eventuell falsch eingesteckt); Board defekt
6 Piepser: Tastatur defekt; Fehler im Motherboard
7 Piepser: CPU-Defekt (hoffentlich nur falsch eingesteckt); Board defekt
8 Piepser: Defekte Grafikkarte oder Videoadapter; Wackelkontakt der Grafikkarte; anderen Steckplatz für die Grafikkarte testen
9 Piepser: BIOS-Defekt (kann nur schwer ausgetauscht werden, so dass ein neues Motherboard eventuell preiswerter ist)
kurz: Wie einmal piepsen
lang: Alles klar an Bord; (Data Becker sagt hingegen: Grafikkarte defekt oder falsch konfiguriert)
Dauerton: Fehler am Netzteil, überprüfen oder eventuell austauschen
lang-kurz: Defektes Motherboard; falsche Taktrate
kurz-kurz: Fehlgeschlagener Hardwaretest, aber nicht´s Konkretes (RAM überprüfen)
lang-kurz-kurz: Wackelkontakt der Grafikkarte; anderen Steckplatz für die Grafikkarte ausprobieren
kurz-kurz-kurz: Fehler im 64k Memory; RAM überprüfen;
kurz-kurz-kurz-kurz: Timer defekt; Batterie austauschen; RAM überprüfen
5x kurz: Prozessor defekt oder übertaktet; Grafikkartenproblem; schlechte Kühlung; PC-Neustart versuchen
6x kurz: Tastaturcontroller defekt; Board defekt
7x kurz: Prozessor übertaktet; CPU-Sitz überprüfen
8x kurz: Grafikkarte überprüfen
9x kurz: ROM defekt; BIOS defekt;
10x kurz: Motherboard ist defekt (zum Glück sind 10 Pieptöne kaum zu identifizieren)
11x kurz: Board defekt
kurz-lang-lang-lang: RAM überprüfen
lang-kurz-kurz: RAM überprüfen
lang-kurz-kurz-kurz: Defekte Grafikkarte; Video-RAM defekt; Monitor und -kabel überprüfen
lang-lang-kurz-kurz: Videoadapter defekt
3x kurz-3x lang-3x kurz: SOS vom RAM; RAM defekt
Phoenix-Bios (Phoenix BIOS plus, Version 1.x; Version 4.x)
1 Piep: Alles OK
lang- viele kurze: Defekte Grafikkarte; Wackelkontakt der Grafikkarte; anderen Steckplatz für die Grafikkarte testen
1-2: Checksummenfehler
1-1-3: CMOS-Fehler
1-1-4: BIOS defekt, austauschen oder updaten
1-2-1: System-Timer defekt; Board defekt
1-2-2: Defekter DMA-Controller
1-2-3: Defekter DMA-Controller
1-3-1: Falsche BIOS-Einstellungen; Board defekt; RAM überprüfen
1-3-3: 64k Speicher defekt
1-3-4: 64k Speicher defekt
1-4-1: 64k Speicher defekt
1-4-2: 64k Speicher defekt
2-x-x: 64k Speicher defekt
3-1-1: Board defekt; DMA-Fehler
3-1-2: DMA defekt; oder Board defekt
3-1-3: Master-Interrupt defekt
3-1-4: Slave-Interrupt defekt
3-2-4: Tastaturcontroller defekt
3-3-4: Grafikkarte oder -speicher defekt
3-4-1: Grafikkarte kann nicht installiert werden, überprüfen der Grafikkarte
3-4-2: Monitor nicht angeschlossen, oder Monitorkabel ist defekt, überprüfen; Grafikkarte defekt
4-2-1: Timmer fehlerhaft; Board defekt
4-2-2: Shutdown klappt nicht
4-2-3: Gate A20 Fehler
4-2-4: Interrupt im ProtectMode
4-3-1: siehe 1-3-1 und 1-4-2
4-3-2: Timer defekt; Board defekt
4-3-4: Echtzeituhr defekt
4-4-1: Serieller Port defekt
4-4-2: Paralleler Port defekt
4-4-3: Co-Prozessor ist defekt
1-2-2-3: Batterie austauschen; BIOS defekt
1-2-3-1: Timer defekt; Board defekt
1-2-3-3: DMA-Controller defekt; Board defekt
1-3-1-1: RAM defekt oder falsch eingesetzt
1-3-1-3: Tastatur defekt; Mainboard defekt
1-3-3-1: RAM defekt
1-3-4-1: RAM defekt oder falsch eingesetzt
1-3-4-3: RAM defekt oder falsch eingesetzt
1-4-1-1: RAM defekt oder falsch eingesetzt
1-4-2-1: CMOS-Fehler, BIOS überprüfen
2-1-2-3: Batterie austauschen; BIOS defekt
2-2-3-1: Wenn es nach der Installation einer neuen Steckkarte auftritt, dann einen anderen Steckplatz und/oder andere Jumpereinstellungen ausprobieren. Sonst kann es ein Mainboard-Defekt sein
MR-BIOS (hier meldet sich das BIOS mit hohen Tönen=H (High) und tiefen Tönen=L (Low), die in zwei Blöcke unterteilt sind)
LH-LLL: BIOS upgraden oder tauschen
LH-HLL: Defektes Board
LH-HHL: RAM Sitz überprüfen oder tauschen
LH-LLH: Mainboard defekt
LH-HLH: DMA-Controller defekt (Slave)
LH-LLLL: RAM überprüfen
LH-HLLL: Speicherbankfehler (auch: LH-LHLL, LH-HHLL, LH-LLHL, LH-HLHL, LH-LHHL)
LH-HHL: Board defekt; Fehler im Interrupt-Controller (auch: LH-LLLH, LH-HLLH, LH-LHLH, LH-HHLH, LH-LLHH, LH-HLHH)
LH-LHHH: Fehler im System-Timer oder Board defekt (auch: LH-HHHH, LH-LLLH, LH-HLLLH)
LH-LHLLH: Fehler beim CMOS-RAM-Test, BIOS überprüfen
LH-HHLLH: Fehler der Echtzeituhr, Board defekt
LH-LLHLH: Grafikkartendefekt; Speicher der Grafikkarte defekt
LH-HLHLH: Fehler im Tastaturcontroller
LH-LHHLH: RAM überprüfen
LH-HHHLH: Fehler im E/A-Kanal; Board defekt
LH-LLLHH: Gate A20 Fehler; Board defekt
LH-HLLHH: Gate A20 Fehler; Board defekt
LH-LHLHH: Echtzeituhr wird nicht aktualisiert
LH-LLLH: siehe oben
Anmerkung: Die obige Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Ich habe nur die gängigsten Analysen der BIOS-Töne angegeben. Oft hilft auch die Mexikanische Methode (Runterfahren und neu starten). Im Einzelfall können die Hilferufe des BIOS auch andere Ursachen als die Angegebenen sein. Doch ich hoffe, dass ich hiermit etwas helfen konnte.
Und noch was: Vorsicht beim Updaten des BIOS, oder beim Einstellen des BIOS. Hier kann das BIOS so vermurkst werden, dass der Computer nicht mehr startet. Informiere Dich also vorher über Dein BIOS und notiere Dir alle Einstellungen und die Versionsnummer, bevor Du Hand anlegst.
Quelle :
http://www.beepworld.de/members32/netzwerkadmiral/bios-pieptoene.htm