Autor Thema: Ratgeber: Anonym Mailen für Profis  (Gelesen 722 mal)

0 Mitglieder und 3 Gäste betrachten dieses Thema.

Offline SiLæncer

  • Cheff-Cubie
  • *****
  • Beiträge: 191383
  • Ohne Input kein Output
    • DVB-Cube
Ratgeber: Anonym Mailen für Profis
« am: 20 Januar, 2007, 11:06 »
Es ist nicht leicht im Netz anonym zu bleiben. Vor allem E-Mails machen eine Verfolgung unnötig leicht, schließlich steckt hinter jeder E-Mail-Adresse eine reale Person, die ihre Daten bei irgendeinem Provider hinterlassen hat. Dabei gibt es doch so viele gute Gründe auch einmal eine anonyme E-Mail zu verschicken.

Anonym in Foren

Wer jetzt automatisch an Erpresserbriefe und Drohnachrichten, an Männer mit Schlapphüten und Denunzianten denkt, liegt damit nicht unbedingt falsch. Doch es gibt durchaus legale Einsätze, die anonyme E-Mails erforderlich machen. So gibt es im Netz öffentliche Mailinglisten und Foren zu brisanten Themen, deren Nutzer nur ungern zurückverfolgt werden möchten. Trotzdem wollen sie öffentlich diskutieren und genau hier wird es nötig, eine anonyme E-Mail-Adresse zu besitzen.

Zwei Arten anonymer E-Mail-Dienste

Dabei gibt es zwei Arten anonymer E-Mail-Konten: Sender- und Empfängerkonten. In den Anfängen des Internets gab es zudem die so genannten Remailer, auf denen das gesamte E-Mail-Management anonym abgewickelt werden konnte. Allerdings wurde hier nicht selten Unfug getrieben und der Betreiber dafür in die Haftung genommen. Deshalb sind die Remailer im Web nicht mehr zu finden.

Kurz zur Theorie: Jeder Internet-Nutzer erhält bei seiner Einwahl eine IP-Adresse, mit der er unabhängig vom Anonymisierungsdienst zurückverfolgt werden kann. Insofern ist die Nutzung eines anonymen Mail-Dienstes nur über den Umweg eines ausländischen Proxy-Servers sinnvoll. Wer den Anonym-Mailer direkt benutzt, kann relativ schnell erwischt werden, wenn dort die IP-Adresse gespeichert wurde. Das wiederum machen die meisten Betreiber anonymer Maildienste, um sich selbst aus der Haftung zu nehmen.

Anonym E-Mails empfangen

Der anonyme Empfang von E-Mails kann vielerlei Gründe haben. Spam- und Identitätsschutz, die Anmeldung in einem Webforum und Gewinnspielen oder der Empfang von Nachrichten ohne Preisgabe der eigenen Adresse. Mit Hilfe einer solchen Mailbox bleibt man dabei anonym, allerdings gibt man die eigenen Privatsphäre auf.

Es gibt mehrere anonyme Mailbox-Dienste, die alle nach dem gleichen Prinzip funktionieren: Der Anwender denkt sich eine E-Mail-Adresse beim anonymen Mailbox-Anbieter aus und gibt diese dort an, wo er seine eigene Adresse nicht angeben möchte. Durch Eingabe der E-Mail-Adresse auf der Dienst-Website kann er sich die Inbox des Kontos ansehen, ganz ohne Anmeldung oder ähnliche Hürden.

Problemloser Empfang

Kostenlose Dienste dieser Art sind zum Beispiel Mailinator.com oder Trash-Mail.de. Die Nutzung ist weitestgehend anonym. Zwar ist es möglich, dass der Anbieter die Mailadressen in einen Bezug zur IP-Adresse eines Besuchers setzt. Da die E-Mail-Adressen jedoch von jedem benutzt werden können, relativiert sich dieses Problem wieder. Denn keine der Mailadressen ist fest mit einer Person verbunden, eine Adresse wie nachricht@trash-mail.de kann von jedem beliebigen Anwender gleichzeitig genutzt werden.

Der Vorteil der Lösung liegt auf der Hand: Die Nutzer entsprechender Dienste können jede Mail, jeden Newsletter und jedes Gewinnspiel abonnieren, ohne ihre persönlichen Daten preisgeben zu müssen. Wird die anonyme Adresse mit Spam geflutet, kann einfach eine neue Adresse verwendet werden. Der Nachteil ist der fehlende Schutz vor neugierigen Augen: Wer die E-Mail-Adresse kennt, kann auch die E-Mails abrufen. Insofern eignen sich entsprechende Dienste nicht für persönliche Korrespondenz oder die Übermittlung von Zugangsdaten. Doch dafür nutzt man ja auch keine anonymen E-Mail-Adressen.

Anonym E-Mails versenden

Der Versand anonymer E-Mails ist wesentlich schwieriger. Einerseits müssen die Mails wirklich anonym sein. Das bedeutet, dass weder die IP-Adresse, noch andere nutzerspezifische Daten erhoben werden dürfen. Damit fallen sämtliche Lösungen mit Anmeldung flach und theoretisch auch sämtliche Online-Lösungen, sofern kein Proxy-Server zwischengeschaltet wird. Denn die Verfolgung ist möglich, sobald der Dienst die IP-Adresse kennt.

Allerdings muss der Empfänger dazu erst einmal Anzeige gegen den Dienst erstatten. Dummerweise ist es nicht möglich, die IP-Adresse des ursprünglichen Versenders im Header der E-Mail zu fälschen, da diese vom jeweils empfangenden Mailserver ermittelt wird. Alle anderen Informationen können jedoch manipuliert werden, was für den ersten Augenschein hilfreich ist, bei genauer Betrachtung des E-Mail-Headers jedoch auf jeden Fall Rückschlüsse auf den versendenden Dienst, in dem Fall den Anonymailer zulässt.

Die leidige IP-Adresse

Wird also ein anonymer E-Mail-Dienst wie Anonymouse verwendet, kann der Empfänger grundsätzlich herausfinden, dass die E-Mail über diesen Dienst verschickt wurde. Der wiederum kann die IP-Adresse des Versenders mitschneiden und sie gegebenenfalls herausgeben. Die IP-Adresse verweist auf einen Provider, zum Beispiel T-Online und der wiederum kann anhand der Zeit und der IP-Adresse herausfinden, wer hinter der "anonymen" E-Mail steckt.

Im Gegensatz zum nicht herkömmlichen Mailen erschweren entsprechende Anonymailer zwar die Rückverfolgung, sie bleibt aber grundsätzlich möglich. Wer jetzt ohne Umweg über einen anonymen Proxy anonym Schweinereien gemailt hat, ist entlarvt. Doch es gibt Möglichkeiten, eventuellen Ermittlern weitere Hürden in den Weg zu legen, die gegebenenfalls unüberwindbar sind.
   
Der Umweg über das Ausland

So hilft es einen ausländischen Anonymailer zu benutzen, um die Rückverfolgung zusätzlich zu erschweren. Ein entsprechender Dienst ist zum Beispiel Email-Sent.com. Doch auch hier ist keine vollständige Anonymität gegeben, da der Anwender nie weiß, welche Daten der Dienst bei Benutzung vom Anwender erhebt. Insofern ist die einzige wirklich sichere Möglichkeit die Nutzung eines ausländischen Anonymailers im Zusammenspiel mit einem anonymen Proxy-Server, der sich ebenfalls im Ausland befindet.

Eine Liste anonymer Proxy-Server findet sich auf der Website Tools-on.net. Mit Hilfe dieser Proxy-Server lässt sich die eigene IP-Adresse verschleiern. Da sich sowohl die Proxys, als auch der Anonymailer in einem solchen Fall im Ausland befinden, ist es nur sehr schwer möglich, den Urheber einer Mail, der sich über diese doppelte Struktur schützt, ausfindig zu machen. Insofern ist damit eine maximale Anonymität gewährleistet. Aber Vorsicht: Die totale Anonymität gibt es im Internet nicht, sofern der Anschluss nicht anonym ist!

Missbrauch vermeiden!

Wichtig ist, dass Anonymailer nicht missbraucht werden. Es ist überaus unfein und nebenbei auch strafbar, andere Menschen mit Droh-E-Mails oder anonymen Angriffen zu stören oder mit anonymen Spam zu überfluten. Deshalb sollten Anonymailer ausschließlich dann genutzt werden, wenn der Selbstschutz die Preisgabe der eigenen E-Mail-Adresse verbietet.

Apropos: Von der Installation eines der zahlreichen im Web frei zugänglichen Anonymailer-Skripte auf dem eigenen Webspace ist abzusehen. Einerseits ist der Betreiber eines entsprechenden Dienstes im Zweifelsfall in der Haftung, andererseits ist es überaus unklug entsprechende Dienste auf dem eigenen Webspace selbst zu nutzen, schließlich lässt der sich leicht zurückverfolgen. Besonders bedenklich sind auch Lösungen, die auf dem eigenen PC laufen.

100% anonym: Die Post

Wer seine Zeitgenossen dennoch anonym belästigen möchte, sollte zur guten, alten Post greifen: Hier ist nämlich im Gegensatz zum Internet eine vollständige Anonymität durch das Weglassen eines Absenders problemlos möglich. Obendrein sind Postbriefe anders als E-Mails nur schwer zurückverfolgbar. Aber grundsätzlich sollte es keinen Grund geben, Zeitgenossen mit anonymer Post zu nerven.

Quelle : www.onlinekosten.de

Arbeits.- Testrechner :

Intel® Core™ i7-6700 (4 x 3.40 GHz / 4.00 GHz)
16 GB (2 x 8 GB) DDR4 SDRAM 2133 MHz
250 GB SSD Samsung 750 EVO / 1 TB HDD
ZOTAC Geforce GTX 1080TI AMPExtreme Core Edition 11GB GDDR5
MSI Z170A PC Mate Mainboard
DVD-Brenner Laufwerk
Microsoft Windows 10 Home 64Bit

TT S2 3200 ( BDA Treiber 5.0.1.8 ) + Terratec Cinergy 1200 C ( BDA Treiber 4.8.3.1.8 )