Autor Thema: Elektrosensibilität, ein rein psychologischer Effekt?  (Gelesen 1421 mal)

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Offline SiLæncer

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Elektrosensibilität, ein rein psychologischer Effekt?
« am: 22 November, 2006, 11:15 »
Versuchspersonen konnten Felder nicht zuverlässig wahrnehmen

Gegner und Befürworter des Mobilfunks führen oft eine sehr emotionale und kontroverse Diskussion. Zugleich geben zunehmend mehr Menschen an, gesundheitlich unter den Auswirkungen elektromagnetischer Felder im Nieder- und Hochfrequenzbereich zu leiden, was auch als "Elektrosensibilität" bezeichnet wird. Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) hat in einem Experiment diese Überempfindlichkeit untersucht, doch die Versuchspersonen konnten die Felder weder zuverlässig wahrnehmen noch zeigten sie eine messbare biologische Reaktion auf das An- und Ausschalten der schwachen Feldexpositionen.

Die Gruppe "Vibrationen, elektromagnetische Felder" der BAuA untersucht mögliche Beeinflussungen oder Wirkungen von Feldern auf die Gesundheit von Beschäftigten. Um herauszufinden, welche Bedingungen für eine Elektrosensibilität sprechen könnten, führte Dr. Gerlinde Kaul eine experimentelle Studie in der BAuA-Berlin durch.

Diese so genannten "Elektrosensiblen" geben zwar beispielsweise Handystrahlung oder so genannten Elektrosmog als Ursache für eine Vielzahl von Beschwerden an, bei den Versuchen der BAuA reagierten elektrosensible Personen aber nicht auf elektromagnetische Felder. Sie konnten die Felder weder zuverlässig wahrnehmen noch zeigten sie eine messbare biologische Reaktion auf das An- und Ausschalten der schwachen Feldexpositionen. Die elektrosensiblen Personen unterschieden dahingehend nicht von den Personen einer Kontrollgruppe.

Bei den nach den Standards der Weltgesundheitsorganisation durchgeführten Versuchen wurden Personen sowohl einem magnetischen Feld ausgesetzt, das durch herkömmlichen Wechselstrom erzeugt wird, als auch dem gepulsten Feld des Mobilfunks. Die Feldstärken lagen dabei weit unterhalb der zulässigen Grenzwerte. Dabei nahmen 48 Personen, die angaben, unter einer "Elektrosensibilität" zu leiden, an der Studie teil, weitere 96 unbelastete Personen bildeten die Kontrollgruppe.

Im Versuchszeitraum von einer Stunde wurden die Teilnehmer drei Mal für zehn Minuten einer definierten Feldexposition ausgesetzt. Dabei wussten sie nicht, wann dieses Feld und für wie lange es eingeschaltet war. In der übrigen Zeit blieb die Umgebung im Labor feldneutral. Der Wechsel zwischen Feld- und neutraler Exposition erfolgte dabei nach einem balancierten Versuchsplan. Nach jeweils zehn Minuten wurde die Person gefragt, ob sie ein Feld wahrgenommen habe. Zudem erhoben die Wissenschaftler Merkmale zur Wahrnehmung und zum Verhalten. Mit der Änderung der elektrischen Leitfähigkeit der Haut wurde die körperliche Reaktion auf das Feld erfasst.

Bei keiner Person konnte eine Änderung der elektrischen Hautleitfähigkeit gefunden werden, die sich auf die Einwirkung eines Feldes zurückführen lässt. Ebenso konnten weder die Kontrollpersonen noch die so genannten "Elektrosensiblen" zuverlässig angeben, ob ein Feld vorlag oder nicht. Beide Gruppen erreichten eine Treffsicherheit, die bei etwa 50 Prozent lag.

Ein Hinweis auf eine erhöhte Sensitivität der Wahrnehmungsfähigkeit bei den "elektrosensiblen" Personen ließ sich daher nicht finden, obwohl diese Personen sehr viel häufiger angaben, dass sie ein Feld wahrnehmen würden. Dr. Gerlinde Kaul führt das Phänomen der "Elektrosensibilität" auf Bedingungen zurück, die in der psychischen Struktur oder in der individuellen Stressverarbeitung einer Person liegen könnten.

Ein Forschungsbericht der BAuA zur Studie ist in Vorbereitung. Eine Kurzfassung des Vortrags steht unter baua.de zum Download bereit.

Quelle und Links : http://www.golem.de/0611/49071.html

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Offline Dragonix

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Nicht-Wissenschaftlich: W-Lan schadet Kresse
« Antwort #1 am: 18 Dezember, 2013, 00:27 »
Find ich sehr interessant: http://www.n24.de/n24/Wissen/Mensch-Natur/d/4007130/w-lan-macht-pflanzen-krank.html
Wie mehrmals betont wird - das Experiment besitzt keine wissenschaftliche Gültigkeit!

Offline Joutungwu

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Re: Elektrosensibilität, ein rein psychologischer Effekt?
« Antwort #2 am: 18 Dezember, 2013, 23:01 »
Zitat
Sie gingen der Sache nach, kauften zwei Schalen mit Gartenkresse-Samen und stellten eine in einen Raum mit einem W-Lan-Router. Die andere in ein anderes Zimmer ohne Router.

Soso, die eine Schale wuchs und gedieh, die Andere ging ein.

Fertig ist der einfältige Nachweis: WLAN-Strahlung ist schädlich und Handystrahlung somit auch. Einen zweiter Test mit abgeschaltetetem Router, oder gar eine Testreihe mit 20 Kresseschalen scheint nicht mehr erforderlich. Und für diese "Forschung" gibts auch noch einen Geldpreis zur Belohnung. Na herzlichen Glückwunsch! Also dieses Schulprojekt könnte auch Bart Simpson durchgeführt haben. Ok, es sind Neuntklässler, da kann man sich wenigstens über ein bischen wissenschaftliches Interesse freuen.
Schlimm find ich nur, dass manche Medien sowas heutzutage zwecks Sensations-Geilheit ausschlachten, ohne deutlich genug darauf hinzuweisen, dass dieser Test im wesentlichen absolut unzureichend ist und eher auf dem Niveau einer Hexenverfolgung liegt: Schaut dieses Foto! Die Kresse ist tot! Der Router muss schuld sein! Das bleibt dann in vielen Köpfen hängen, die dann ihre Wehwehchen auf Handys und Router zurückführen, oder ältere Personen, die auf Grund solcher bescheuerten Medienbeiträge, solche Geräte vermeiden.

Da kann man noch so oft erzählen, das Mikrowellenstrahlung nicht ausreichend photochemische Energie mitbringt, um chemische Bindungen in Molekülen zu brechen und so für Mutationen und/oder Krebs im Körper zu sorgen. Das die Photochemie erst ab ungefähr 700 nm Wellenlänge abwärts, dem visuellen Bereich, stattfindet. Z.B. die photochemischen Reaktion im Auge, wodurch Lebewesen sehen können. Oder grob ab ca. 400 nm UV-Licht, mit dem Pflanzen wie die Kresse ihre Photosynthese betreiben können. UV-B-Licht, das unsere Vitamin-D-Synthese bewirkt. UV-B,C-Licht, welches bei zu langem Konsum für Sonnebrand verantwortlich ist und später möglicherweise für Hautkrebs.

Nein, wir haben auf N24 Bilder gesehen... Router sind böse!  :Kopf



« Letzte Änderung: 20 Dezember, 2013, 08:08 von Joutungwu »
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Offline Jürgen

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Re: Elektrosensibilität, ein rein psychologischer Effekt?
« Antwort #3 am: 19 Dezember, 2013, 02:52 »
Ich stimme vollinhaltlich zu.

Als Elektroniker wäre ich schon oft heilfroh gewesen, irgendeine Elektrosensibilität zu haben.
Komme aber weiterhin (unter ca. 1000 Volt / 1,82m) nicht ohne meinen Messgerätepark aus.
So gelingt es mir absolut nicht, irgendwelche Funksignale oder z.B. Mikrowellen.-Leckstrahlung wahrzunehmen.

Na klar, an einer 9Volt-Batterie geleckt hat wohl schon jedes Kind.
Und das ist wahrscheinlich langfristig nicht gesund, weil sich durch den Speichel, also verdünnte Salzsäure, Metallionen lösen, die man besser nicht in großer Menge inkorporiert.

Und man muss ja sein Handy nicht unbedingt in der Nähe der Gonaden tragen, denn Spermien bekommt auch eine geringe Temperaturerhöhung nicht.
Deswegen hat die Evolution ja das schröggelige Gedöns nach außerhalb verlagert.
Meist.

Gewisse Zeitgenossen leiden angeblich sogar an "Strahlung" ungeschirmter elektrischer Leitungen in der Wand, oder an den Magnetfeldern von Netztrafos in Uhrenradios.
Solchen kann ich nur einen Besuch beim Psychiater empfehlen.
Eine geeignete Antenne zur Absorption von 50 Hz Feldern müsste bei Lambda/4 um 6000 km lang sein, eventuell noch leicht reduziert durch einen Verkürzungsfaktor bei gewundener Form.
So lang ist "er" nun wirklich nicht.
Also schrumpft er auch davon nicht, wird nicht schwarz und fällt nicht ab.
Sowas passiert eher nach gar schröcklicher Selbsterkenntnis, oder beim morgendlichen Blick auf die zermatschte Gurkenmaske über dem Geblümten, alternativ zum Infarkt...


Aber natürlich kann jeder Scharlatan enormes Geld einsacken, nach Anwendung irgendwelcher quietschenden oder knatternden sogenannten Elektro-Smog-Detektoren.
Die heute großflächig verbreitete Grundhaltung "aber wenn da doch was dran ist" erlaubt dann den sinnlosen aber extrem lukrativen Verkauf irgendwelcher Fetische wie Kupfertapeten, Alufolien-Hüte, Steine zum an-die-Stirn-binden usw.
Danach wählt man wohl auch Angie wieder...

Ausnahme:
Geräte mit dem Apfel drauf benutzen offenbar harmlosen Spezial-Strom, der wahrscheinlich vom Guru selbst handgesegnet wird.
Die nutzen ja sogar die Schlunzen, die im Reformhaus oder Bioladen Mineralwasser Light kaufen.
Dieser Gehirnkrebs oder z.B. Neurodermitis haben aber mit Sicherheit ganz andere Ursachen.
Beispielsweise leichtsinniges Nichtrauchen oder -p|mpern  :wall

Jürgen
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Offline Joutungwu

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Re: Elektrosensibilität, ein rein psychologischer Effekt?
« Antwort #4 am: 20 Dezember, 2013, 07:12 »
Zitat
Na klar, an einer 9Volt-Batterie geleckt hat wohl schon jedes Kind.
Mir haben damals 4,5 V auf die :P gereicht.

Zitat
...weil sich durch den Speichel, also verdünnte Salzsäure, Metallionen lösen, die man besser nicht in großer Menge inkorporiert.
Speichel ist leicht basisch, sonst wäre es schnell Essig mit den Zähnen  :lach. Salzsäure gibt es erst im Magen, außer bei Sodbrennen oder  ;kotz. Das was bei Batteriekontakt so komisch schmeckt sind ungesunde Elektrolyse-Produkte auf der Zunge. Kann natürlich sein, dass auch die Elektroden durch die Elektrolyse angegriffen werden, aber verschlucken wäre für diese schlimmer, schätze ich.

Den Rest seh ich aber auch so.  ;)

So, Zeit für ;kaffma.
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Re: Elektrosensibilität, ein rein psychologischer Effekt?
« Antwort #5 am: 20 Dezember, 2013, 23:30 »
wg. Speichel:

http://de.wikipedia.org/wiki/Speichel
Zitat
Der pH-Wert liegt bei Ruhesekretion zwischen 6,5 und 6,9, nach Stimulation steigt er auf etwa 7,0 bis 7,2[3] an, da durch den schnelleren Abfluss des Speichels weniger Zeit bleibt, aus dem zunächst plasmaisotonen Speichel Natrium-Ionen rückzuresorbieren.
Plaque-Bakterien treiben den pH-Wert dann gern weiter runter.

OK, sicher nicht 5% Säureanteil, sondern eher einige 'zig ppm.
Die Magensäure entspricht ca. 0.5% HCl
Bin da leider einer unralten Fehlinformation aus der Schulzeit aufgesessen, die sich irgendwo hartnäckig zwischen Neuronen und Ganglien versteckt hatte.

Dennoch, Speichel greift so manches Metall an, auch wenn man ganz gesund ist.
Und die meisten Metalle oder Legierungen neigen dann zur chemischen Zersetzung und Ionenfreisetzung.
Ganz besonders gilt das für verschiedene Metalle, die dem Speichel gleichzeitig und für längerer Zeit ausgesetzt werden.

Und überhaupt, ja, natürlich, an die 4,5 Volt Flachbatterien erinnere ich mich auch noch.lebhaft.
Wurden für viele Taschenlampen und Spielzeuge verwendet und waren eigentlich immer leer, wenn man sie brauchte.
Und kurze Zeit  später liefen sie aus und fraßen sich übel durch Batteriekontakte, Batteriefächer und Geräte.
Schwefelsäure, weit aggressiver als Speichel.
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