Autor Thema: "Scheiß-Internet"-Preis  (Gelesen 942 mal)

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"Scheiß-Internet"-Preis
« am: 15 November, 2009, 13:44 »
Erster "Scheiß-Internet"-Preis geht an Wiener Grüne

Die Wiener Grünen sind die ersten Träger des Wolfgang Lorenz Gedenkpreises für internetfreie Minuten. Er belohnt sie für das "Kommunikationsdesaster" rund um die Grünen-Vorwahlen. Durch die Ablehnung eines Teils interessierter Nichtmitglieder zur aktiven Teilnahme an den parteiinternen Abstimmungen über die Kandidaten für die kommende Gemeinderatswahl hat die Partei einen Teil der Wiener Webszene enttäuscht.

Der Lorenz-Preis ist ein Negativ-Award für "völlig unqualifizierte Statements gegen das Informationszeitalter in Wort und Tat" und wurde von Monochrom am Samstagabend in Wien erstmals vergeben. Er geht zurück auf den ORF-Programmdirektor Prof. Wolfgang Lorenz, der vor gut einem Jahr über das "Scheiß-Internet" herzgezogen war,  in dem sich "die Jungen verkrümeln". Fernsehen sei das Leitmedium und es sei ihm egal, ob junge Menschen zusähen.

Diese öffentlich gemachten Äußerungen veranlassten Monochrom, den Preis für die "kommunikationstechnologiefeindlichsten und kulturpessimistischsten Distiktionsgewinnler" auszuloben. Er soll fortan jährlich vergeben werden, auch wenn der unfreiwillige Namenspatron Prof. Lorenz Medienberichten zufolge kurz vor seiner Ablösung steht.

Zeremonienmeister Johannes Grenzfurthner betonte in seiner Eröffnungsrede, dass der Lorenz-Gedenkpreis nicht dazu diene, Medienkritiker zu dissen. Notwendig sei aber differenzierte Kritik am Internet. Dieses sei kein Medium wie Fernsehen oder Radio, sondern vielmehr ein Lebensraum.

Anschließend präsentierten zehn Redner aus der österreichischen Kultur- und Webszene ihre Vorschläge für den Preis. Nominiert wurde etwa Franz Medwenitsch, der sich für Internetsperren ohne Gerichtsverfahren für mutmaßliche Urheberrechtsverletzer einsetzt. Er ist unter anderem Führer des ÖVP-Freundeskreises im ORF-Stiftungsrat und Geschäftsführer des Musikindustrieverbandes IFPI Austria. Sein weitaus prominenterer Parteikollege Alt-Bundeskanzler Wolfgang Schüssel wurde für eine abfällige Äußerung über "Altlinke, 68er und die Internetgeneration" vorgeschlagen, die gegen seine Blau-Schwarze Regierung demonstriert hatten. Symbolisch für den Abmahnwahn sollten die Unternehmen Jako und Jack Wolfskin geehrt werden. Die Jury ließ sich schließlich von der mit Grünen-Zitaten gespickten Präsentation des szenebekannten @karli überzeugen.

Am heutigen Sonntag halten die Wiener Grünen ihre Vorwahlen für die Gemeinderatswahl 2010 ab. Dabei wird basisdemokratisch die Kandidatenliste gewählt. Mitstimmen dürfen neben Parteimitgliedern auch sogenannte Unterstützer. Als sich einige Hundert politikbewegte User im Rahmen einer im Internet organisierten Vorwahl-Initiative als Unterstützer registrieren lassen wollte, zeigte sich die Landespartei überfordert und vom ungewohnten Ansturm verstört. Nach einem längeren Verfahren wurde gut die Hälfte der Interessenten akzeptiert. Die begleitende Kommunikation und Diskussion verlief wenig glücklich, was nun zu der "Auszeichnung" führte.

Der Anwesende Grünen-Gemeinderat Christoph Chorherr nahm den auch als Aschenbecher nutzbaren Preis entgegen. Gegenüber heise online sprach er von einer Hassliebe großer Teile der Internetszene mit den Grünen und ortete eine große Enttäuschung. "Wir werden zu Recht an unseren Maßstäben gemessen", so Chorherr, "Und die sind andere, als bei den anderen Parteien." Zwischen seiner Partei und der Info-Elite habe sich ein großer Graben aufgetan. "Die Demokratiefrage 'Wer ist die Basis' muss weiterdiskutiert werden, wenn wir uns erneuern wollen", sagte Chorherr.

Nach dem Big Brother Award 2009 ist der Wolfgang Lorenz Gedenkpreis der zweite Negativ-Preis für österreichische Grüne innerhalb kurzer Zeit.

Quelle : www.heise.de

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"Scheiß Internet"-Preis für Festplatten-Abgabe und fuZo-Aus
« Antwort #1 am: 27 November, 2010, 13:56 »
Der österreichische Medienstaatssekretär Josef Ostermayer (SPÖ), stellvertretend für die gesamte österreichische Bundesregierung, ist der Träger des zweiten Wolfgang Lorenz Gedenkpreises für internetfreie Minuten. Im Rahmen einer Gala war am Freitagabend in Wien zunächst dem Namensgeber des Preises gehuldigt worden. Anschließend wählte eine Jury Ostermayer aus neun Nominierten als würdigen Preisträger. Grund ist das neue ORF-Gesetz, mit dem als "Bauernopfer" das Ende für die futureZone beschlossen wurde.

Der Lorenz-Preis ist ein Negativ-Award für "völlig unqualifizierte Statements gegen das Informationszeitalter in Wort und Tat" und wurde von Monochrom am Samstagabend in Wien erstmals vergeben. Er geht zurück auf den ORF-Programmdirektor Prof. Wolfgang Lorenz, der vor gut einem Jahr über das "Scheiß-Internet" hergezogen war, in dem sich "die Jungen verkrümeln". Fernsehen sei das Leitmedium und es sei ihm egal, ob junge Menschen zusähen. Erste Preisträger waren im Vorjahr die Wiener Grünen.

Nach Ansicht der Jury ist mit dem neuen ORF-Gesetz die Chance vergeben worden, den ORF als öffentlich-rechtliches Medium in Rundfunk und Internet so zu positionieren, dass es seine Aufgaben erfüllen kann. "Das qualitativ hochwertigste Internetangebot des ORF – nämlich die futureZone – ist dem Verband österreichischer Zeitungsverleger (VÖZ) geopfert" worden, heißt es in der Begründung. Damit stach Ostermayer prominentere Nominierte wie Axel-Springer-Chef Mathias Döpfner (vorgeschlagen für seinen Kampf gegen die Gratiskultur), "Tatort Internet"-Moderatorin Stephanie zu Guttenberg (Verdienste um die Wegbereitung von Netzsperren und Onlineüberwachung) oder den VAP aus. VAP steht für Verein für Antipiraterie der Film- und Videobranche. Diese Organisation versucht in Österreich, Internetsperren auf gerichtlichem Weg zu erzwingen.

Publikumspreis an Austro Mechana

Mit dem Publikumspreis brachte der Souverän (soweit anwesend) seinen Unmut über die Urheberrechtsabgabe auf Festplatten zum Ausdruck. Seit Oktober verlangen sieben österreichische Verwertungsgesellschaften zusammen bis 43,74 Euro je Festplatte. HP führt dagegen einen Musterprozess. Als Preisträgerin wurde die Austro Mechana auserkoren, die das Geld für sich und ihre Schwesterorganisationen eintreibt.

Sie setzte sich damit gegen die in einem basisdemokratischen Schnellverfahren ins Spiel gebrachten Kandidaten wie Kleider Bauer oder Gerhard Dörfler durch. Der Textilhändler Kleider Bauer wurde kritisiert, weil er mit juristischen Mitteln Kritiker zum Schweigen bringen möchte. Gerhard Dörfler (FPK) ist Landeshauptmann von Kärnten und Technologiereferenten der Kärntner Landesregierung. Er hatte das Abschalten der Handynetze zu Mittag gefordert "damit die Leute in Ruhe essen können."

Die Wolfgang Lorenz Gedenkpreis Gala 2010 im Figurentheater Lilarum wurde mit einer statischen Kamera dokumentiert. Das Video soll im Laufe des Tages online abrufbar gemacht werden.

Quelle : www.heise.de

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"Scheiß Internet"-Preis für Anonymous Austria und A1-Chef
« Antwort #2 am: 11 November, 2011, 17:30 »
Der dritte "Wolfgang Lorenz Gedenkpreis für internetfreie Minuten" (Wolo11) wurde Donnerstagabend in Wien an AnonAustria vergeben. Grund: Die "Daten-Rüpel" haben private Daten tausender Österreicher online gestellt. Über den Publikumspreis "freuen" darf sich A1-Chef Hannes Ametsreiter. Wie bereits beim Big Brother Award 2011 wurde ihm seine ausdrückliche Ablehnung von Netzneutralität zum Verhängnis.

Der Lorenz-Preis ist ein Negativ-Award für "völlig unqualifizierte Statements gegen das Informationszeitalter in Wort und Tat" und wird seit 2009 jährlich von Monochrom vergeben. Er geht zurück auf den ORF-Programmdirektor Wolfgang Lorenz, der 2009 über das "Scheiß-Internet" hergezogen war, in dem sich "die Jungen verkrümeln". Fernsehen sei das Leitmedium und es sei ihm egal, ob junge Menschen zusehen würden. Erste Preisträger waren 2009 die Wiener Grünen, die damals ebenfalls einen Big Brother Award eingeheimst hatten. 2010 folgten der Medienstaatssekretär Josef Ostermayer (SPÖ) für die Abschaffung der ORF futureZone, während das Publikum für die Verwertungsgesellschaft austro mechana stimmte.

Bei der Gala wurden acht Nominierte von ebenso vielen Laudatoren vorgestellt. "Es geht um Hannes Ametsreiter und das ist nicht lustig", verwandte sich @helge für den A1-Chef (Telekom Austria), der bestimmten möchte, wer was über das Mobilfunknetz von A1 transportiert. Es folgten Lobpreisungen weiterer IT-Pessimisten, so etwa von Anitra Eggler, "Digital-Therapeutin seit 1998", laut der E-Mails "dumm, krank und arm" machen, und der deutschen Politiker Uwe Schünemann (CDU) und Ralf Jäger (SPD), die ein Verbot von Facebook-Partys fordern. Der dafür vorgesehene Laudator Heinz Wittenbrink, Exil-Deutscher und Lorenz-Zeitzeuge, war aufgrund einer Facebook-Party verhindert. Der von ihm entsandte Vertreter dankte Schünemann und Jäger für "die Erbringung des Beweises, dass Politiker jeden Online-Unsinn verzapfen dürfen, um bei traditionellen Medien zu punkten."

Die Jury überzeugen konnte aber nur Ingrid Brodnigs Lobpreisung, die den österreichischen Ableger der Anonymous-Bewegung, AnonAustria, empfahl. AnonAustria hat mehrmals private Daten auf fremden Servern aufgespürt und veröffentlicht, darunter die Privatadressen von Polizisten. Damit sei wiederholt die achte Regel der Hackerethik verletzt worden: "Öffentliche Daten nützen, private Daten schützen." Anonymous-Sympathisanten reagierten auf die live ins Internet gestreamte Verleihung mit trolligen Kommentaren bei Twitter. Die Übergabe des Preises an AnonAustria ist logistisch noch ungelöst. Schauplatz der Wolo11-Gala war das Wiener Figurentheater Lilarum. Eine Aufzeichnung der spendenfinanzierten Veranstaltung ist online verfügbar.

Quelle : www.heise.de

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