Nutzerkennungen und Passwörter sollen sich leicht ausspähen lassen
Der drahtlose Internetdienst FON hat laut der Untersuchungen eines Nutzers eine gravierende Sicherheitslücke im Login-Vorgang. Diese erlaube es Fremden, die Nutzernamen und zugehörigen Passwörter auszuspähen. FON bestätigte die Sicherheitslücke gegenüber Golem.de.
Frederik Kriewitz beschreibt die von ihm gefundene Sicherheitslücke im Login-Prozess von FON wie folgt: Um FON-Logins anderer Nutzer auszuspähen, die sich an einem FON-Router anmelden, ist ein PC bzw. Notebook inkl. WLAN-Karte mit Monitor-Modus und eine Anwendung zum Abhören von Datenpaketen vonnöten. Kriewitz setzt in seiner Demonstration auf Wireshark (ehemals Ethereal), das es für Linux und Windows gibt.
Die in einer Datei mitgeschnittenen Datenpakete lassen sich dann mit Hilfe einer von Krieger betriebenen Webanwendung analysieren und diese spuckt die gefundenen Nutzerkennungen inkl. zugehöriger Passwörter aus. Der "pcap-recorder" steht auch im Quellcode zur Verfügung, so dass die Datenpakete selbst ausgewertet werden können. Die Sicherheitslücke scheint durch ein Problem in der SSL-Umsetzung bedingt zu sein.
Erst nachdem Krieger das Gefühl hatte, dass seine Entdeckungen und Vorschläge von FON ignoriert und nach zehn Tagen die Sicherheitslücke immer noch nicht beseitigt wurde, habe er sich dazu entschlossen, die Sicherheitslücke öffentlich zu machen. Auf Nachfrage von Golem.de hieß es seitens FON, dass die Meldung der Sicherheitslücke zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt gekommen sei. Das Team habe u.a. mit dem neuen Shop und dem neuen FON-Router "La Fonera" zu tun gehabt.
"Die Techniker arbeiten dran. Momentan gehen ziemlich viele Sachen online", so ein FON-Sprecher gegenüber Golem.de. Obwohl das Team gerade überlastet sei und nach außen hin nur der neue Shop, der neue Router, die neue FON-Karte und steigende Nutzerzahlen zu sehen sind, werde hinter den Kulissen auch an der Beseitigung der Sicherheitslücke gearbeitet. Wann denn mit einer sichereren Anmeldeprozedur zu rechnen ist und ob die Sicherheitslücke auch mit La Fonera auftritt, konnte noch nicht gesagt werden.
FON setzt für seinen WLAN-Internetzugang größtenteils auf Privatnutzer, die sich mit spezieller FON-Software bespielte WLAN-DSL-Router aufstellen und anderen Menschen eine Mitnutzung ihrer DSL-Verbindung anbieten. Dies kann kostenlos oder mit Beteiligung erfolgen.
Quelle :
www.golem.de