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Info Corner / Internet-via-Sat, Datendienste / IPTV / Videoportale / Internet TV & Radio => # News diverses ... => Thema gestartet von: Jürgen am 15 Januar, 2005, 01:22

Titel: Satelliten-Navigationssysteme diverses ...
Beitrag von: Jürgen am 15 Januar, 2005, 01:22
Der EADS-Konzern darf den Namen Galileo nicht mehr für sein europäisches Satelliten-Navigationsprojekt verwenden. Das hat das Oberlandesgericht München (OLG) gestern entschieden (AZ 29 U 2625/04). Der Konzern prüft laut der Nachrichtenagentur dpa-AFX nun weitere juristische Schritte. Geklagt hatte eine IT-Firma aus Barbados, die auch Galileo im Namen trägt. Diese habe die älteren Rechte und daher den Vorrang, begründete das OLG seine Entscheidung.

Ein Astrium-Sprecher betonte, dass das Urteil zunächst nur für die EADS Astrium GmbH gelte. Das eigentliche Konsortium Galileo Industries sei nicht betroffen, denn es habe einen Rechtsstreit in Brüssel in erster Instanz gewonnen. Außerdem laufe noch ein Verfahren in Luxemburg. Das Satelliten-Navigationsprojekt selbst sei nicht gefährdet.

Galileo ist nach dem Airbus das größte europäische Technologievorhaben. Das System, das mit dem US-amerikanischen GPS konkurrieren würde, soll ab 2008 einsetzbar sein. Bis dahin muß ein Netz von Bodenstationen und über 30 Satelliten über den Globus verteilt werden. Die Kosten für dieses Projekt sollen bei 3,2 Milliarden Euro liegen. Eine auf 300 bis 600 Millionen Euro geschätzte Finanzierungslücke hatte im Oktober 2004 das Projekt gefährdet. Diese wurde im Dezember geschlossen.

Siehe dazu auch in Telepolis:

    * EU-Satellitensystem Galileo soll nun doch auch militärisch genutzt werden

(anw/c't)
Quelle und Links:
http://www.heise.de/newsticker/meldung/55149

Anmerkung von mir:

Die spinnen, die Germanen...
Seit wann kann man sich klassische (Vor-)Namen schützen lassen ???
Gerade dieser ist Gemeingut, steht ja in jedem Geschichts-, Erdkunde- und Physikbuch...  8)
Diesen Namen zu beanspruchen grenzt für mich an Blasphemie. >:(
Vielleicht ist ja auch Europa und jede Abart davon schon irgendwo geschützt, wo der Pfeffer wächst. Jedenfalls ist Barbados kein Teil Europas und braucht sicher nicht den Schutz wohlgesonnener bajuwarischer Provinzhauptstadt-Amtsschimmel. :P Insbesondere gilt hier deren Recht nicht und unseres ebensowenig dort, auch wenn viele hiesige Raffkes ihre Zore dahingescheffelt haben mögen. Hoffentlich hat das keine Rolle gespielt  :o  

Jürgen
Titel: Stolpe macht bei Galileo Ernst
Beitrag von: SiLæncer am 14 Oktober, 2005, 16:30
Verkehrsminister Manfred Stolpe hat seine Drohung wahr gemacht und die Bewilligung weiterer Finanzmittel für das europäische Satellitennavigationssystem Galileo blockiert. Nach einem Bericht des Handelsblatts erfolgte die Entscheidung nach einer Ratssitzung der europäischen Raumfahrtorganisation ESA am gestrigen Donnerstag in Paris. Diese sei ohne Ergebnis beendet worden, man sei im Streit auseinander gegangen, berichtet die Wirtschaftszeitung.

Bereits im Frühjahr hatte Stolpe damit gedroht, den deutschen Anteil von rund 20 Prozent an zusätzlichen Anlaufkosten in Höhe von zirka 430 Millionen Euro einzufrieren. Frisches Geld benötigt vor allem die für den Bau der Galileo-Testsatelliten verantwortliche Galileo Industries, in der führende europäische Raumfahrtunternehmen zusammengeschlossen sind. "In spätestens drei Wochen geht uns das Geld aus", zitiert das Handelsblatt unternehmensnahe Kreise von Galileo Industries.

Hintergrund der Zahlungsweigerung Deutschlands sind industriepolitische Machtkämpfe um die Verteilung künftiger Kompetenzen und wichtiger Galileo-Standorte. So besteht Deutschland -- das sich bislang mit rund einer halben Milliarde Euro an den Anlaufkosten beteiligt hat -- unter anderem darauf, dass das Galileo-Hauptkontrollzentrum im bayerischen Oberpfaffenhofen angesiedelt wird. Inzwischen haben jedoch auch Italien, Frankreich und Spanien Ansprüche auf das Filetstück im Galileo-Konzept angemeldet.

"Wir wollen eine faire Lösung für alle Beteiligten. Deutschland wird aber nicht mit seinem Beitrag nur die Luft- und Raumfahrtindustrie in Südeuropa und Frankreich finanzieren", sagte Verkehrsminister Stolpe. Die Befürchtung, deutsche Unternehmen könnten bei Galileo lediglich eine Nebenrolle spielen, kam nach der überraschenden Entscheidung, dass die Industriekonsortien Eurely -- wo spanische, französische und italienische Firmen den Ton angeben -- und iNavSat (EADS, Thales, Inmarsat) den Aufbau des Satellitensystems künftig gemeinsam betreiben wollen, statt als Konkurrenten aufzutreten.

Der spätere Konzessionär erhält für 20 Jahre die Vermarktungsrechte des Galileo-Systems, muss dafür aber Zweidrittel der Kosten für den Aufbau des 30 Satelliten umfassenden Systems sowie die Betriebskosten übernehmen. Das Satellitensystem soll in der Telekommunikation, im Straßen-, Schienen- und Luftverkehr sowie für Energie- und Umweltanwendungen eingesetzt werden.

Ende 2005 soll der erste Galileo-Testsatellit ins All geschossen werden, dem bis 2006 drei weitere folgen. Spätestens im Jahr 2008 sollen jeweils zehn Satelliten auf drei verschiedenen Umlaufbahnen die Erde umkreisen. Insgesamt rechnet man in Industrie- und Politikkreisen damit, dass Galileo mehrere hunderttausend Arbeitsplätze schaffen wird. Die potenziellen Umsätze werden im zweistelligen Milliardenbereich angesiedelt.

Quelle : www.heise.de
Titel: Start von Galileo-Testsatellit verschoben
Beitrag von: SiLæncer am 20 Dezember, 2005, 16:19
Die europäische Raumfahrtbehörde ESA hat den Start des ersten Testsatelliten für das europäische Navigationssystem Galileo an Bord einer Sojus-Fregat-Trägerrakete auf den 28. Dezember (6:19 Uhr MEZ) festgesetzt. Ursprünglich sollte der Start bereits am 2. Weihnachtstag vom kasachischen Kosmodrom Baikonur aus erfolgen. Grund für die Verschiebung ist nach ESA-Angaben ein Leck an einem Helium-Ventil, das kurz vor der Montage des Satelliten auf die Trägerrakete entdeckt wurde. Zuvor hatte es geheißen, der Start müsse wegen einer Fehlfunktion im Netzwerk der Bodenstationen um mindestens zwei Tage verschoben werden.

Eine der Hauptaufgaben des auf den Namen Giove-A getauften Satelliten ist die Sicherung der Frequenzbänder für den Galileo-Betrieb: Bis Juni 2006 muss die ESA nachweisen, dass sie die von der International Telecommunications Union (ITU) für Galileo reservierten Funkfrequenzen tatsächlich nutzen kann. Auch sollen im Rahmen des Testprogramms Galileo System Test Bed (GSTB) die genauen Umlaufbahnen der für die Testphase vorgesehenen Satelliten ermittelt sowie die Rubidium-Atomuhren an Bord und die Signalübertragung mittels zweier paralleler Übertragungskanäle unter Weltraumbedingungen getestet werden. Der neue Starttermin sei "recht stabil", war von der ESA zu vernehmen, was allerdings auch bedeuten kann, dass der Liftoff womöglich erst im kommenden Jahr erfolgen wird.

Quelle und Links : http://www.heise.de/newsticker/meldung/67579
Titel: Galileo- Satellit ins All gestartet
Beitrag von: SiLæncer am 28 Dezember, 2005, 09:33
Der erste Testsatellit für das europäische Navigationssystem Galileo ist vom kasachischen Weltraumbahnhof Baikonur in den Orbit geschossen worden. Der Flug sei bisher nach Plan verlaufen, teilte die russische Weltraumbehörde mit.

Eine russische Sojus-Trägerrakete hob um 6.19 Uhr MEZ ab, um den Testsatelliten "Giove-A" auf eine Umlaufbahn in 23.200 Kilometern Höhe zu bringen. Nach Angaben der russischen Weltraumbehörde Roskosmos trennten sich der Satellit und ein Beschleunigerblock plangemäß von den Raketenstufen. "Giove-A" solle nach 88 Minuten Flug eine vorläufige Umlaufbahn und nach 14 Stunden seine endgültige Position erreichen. Der Satellit soll Frequenzrechte sichern und neue Technologien testen, darunter die präziseste jemals ins All geschickte Atomuhr.

Bis Ende 2010 sollen 30 Galileo-Satelliten die Erde umkreisen. Als Konkurrent zum US-System GPS soll Galileo Europa den Weg in ein neues technologisches Zeitalter weisen und zugleich die Abhängigkeit von den USA verringern.

Das Satellitensystem als Gemeinschaftsprojekt der Raumfahrtagentur ESA und der EU war für Europa ein Kraftakt. Jahrelang wurde um Finanzierung und Standorte für die Steuerung von Galileo gestritten. Erst Anfang Dezember einigten sich die beteiligten Staaten darauf, dass die Kontrollzentren für den Dauerbetrieb nach Oberpfaffenhofen bei München und Fucino bei Rom kommen. Die Galileo-Betreibergesellschaft wird in Toulouse und London angesiedelt.

Der Übergang von der Theorie zur Praxis sei "ein wesentlicher Schritt", sagt ESA-Sprecher Dominique Detain. Die Europäer betreten demnach mit Galileo in mehrfacher Hinsicht Neuland: GIOVE-A soll in nur gut 23.000 Kilometern Höhe über der Erde schweben und diese jeweils in etwa 14 Stunden umrunden. Mit diesem sogenannten mittleren Orbit fehlen noch Erfahrungen.

"Wir kennen die radioelektrische Umgebung dieser Umlaufbahnen noch nicht genau", sagt Detain. Zudem wird GIOVE-A zwei Rubidium-Atomuhren an Bord haben, die eine extrem zuverlässige Zeitmessung ermöglichen - und Genauigkeit ist der Trumpf, den Europa gegenüber dem vom US-Militär betriebenen Global Positioning System (GPS) ausspielen will.

EU-Verkehrskommissar Jacques Barrot schwärmt bereits von "immensen Anwendungsmöglichkeiten", die erheblichen Einfluss auf den Alltag der Bürger haben würden. Diese reichen vom Einsatz in Handys und Auto-Navigationssystemen über Diebstahlsicherungen für Fahrzeuge bis zur Überwachung verurteilter Straftäter mit "elektronischen Fußfesseln". Mittelfristig können etwa auch Wartende an Haltestellen informiert werden, wo sich ihr Bus gerade befindet. Möglich sind solche Anwendungen auch mit GPS; das amerikanische System ist wegen seines gleichzeitigen Militäreinsatzes aber für Normalanwender absichtlich weniger genau und kann zudem in Krisensituationen teilweise außer Kraft gesetzt werden.

Für Europa ist Galileo laut ESA das bisher größte gemeinsame Technologieprojekt. Immerhin 3,8 Milliarden Euro soll das System nach heutigen Schätzungen kosten. Mittelfristig sollen die Einnahmen aber die Investitionen mehr als vier Mal übersteigen.

GIOVE-A soll nun erste Funktionstests ermöglichen und zugleich die Funkfrequenz sichern, die Galileo zugeteilt bekam. Damit diese Frequenz nicht verloren geht, muss sie spätestens im Juni 2006 genutzt werden. Falls GIOVE-A Probleme bereitet, steht GIOVE-B bereit. Dieser zweite Testsatellit dürfte im März gestartet werden.

Quelle : www.spiegel.de
Titel: Galileo-Satellit ist voll betriebsbereit
Beitrag von: SiLæncer am 28 Dezember, 2005, 18:49
Der heute Morgen mit der Sojus-Fregat-Rakete in die Erdumlaufbahn beförderte erste Satellit des europäischen Naviagionssystems Galileo hat inzwischen alle Tests erfolgreich bestanden und beide Solar-Panels ausgefahren. Von nun an kreist er betriebsbereit im All   bis man jedoch damit navigieren kann, müssen noch mindestens drei weitere Kollegen im Orbit eingetroffen sein.

Nach GIOVE A "Galileo In-Orbit Validation Element" soll im kommenden Frühjahr GIOVE B folgen. Letzterer soll die hochgenauen Rubin-Atom- und Wasserstoff-Maser-Uhren testen, die Verschiebungen gemäß der speziellen und   stärker noch   der allgemeinen Relativitätstheorie ausgesetzt sind. Vor allem aber sollen die Sender der Satelliten die Frequenzen auf Bändern zwischen 1,164 und 1,591 GHz besetzen, die von der International Telecommunications Union ansonsten nur bis zum 10. Juni 2006 reserviert sind.

Bis 2008 sollen weitere vier Satelliten folgen, so dass dann schon testweise Navigation durchgeführt werden kann. Bis 2010 sind insgesamt 30 Satelliten geplant, bis der offizielle Startschuss für Galileo-Navigation erfolgt.

Geplant sind drei Service-Dienste:

Der Offene Service (OS) belegt die Bänder bei 1164–1214 und 1563–1591 MHz. Empfänger,die beide Bänder nutzen, können etwa auf 4 m horizontal and 8 m vertikal auflösen. Preiswertere Ein-Band-Systeme erreichen rund 15 m horizontale and 35 m vertikale Genauigkeit. Kombi-Empfänger, zusammen mit dem amerikanischen GPS, können die Genauigkeit deutlich erhöhen.

Wer höhere Genauigkeit braucht, kann den verschlüsselten kommerziellen Dienst (CS) nutzen, der bis auf einen Meter genaue Navigation ermöglicht. Dazu nutzt er ein drittes Band (1260–1300 MHz). Noch höhere Genauigkeit im Zentimeterbereich, wie sie sich beispielsweise die Landwirtschaft für präzise Positionierung auf den Feldern erwünscht, ist mit zusätzlichen Korrektursendern auf der Erde möglich.

Ein dritter, besonders sicherer Galileo-Service ist für Polizei, Rettungsdienste, Luftüberwachung und das Militär gedacht. Ausserdem sollen die Satelliten die Seenotfrequenz bei 406.0 MHz überwachen und Notfälle weiterleiten.

    * Erster Galileo-Satellit ist im Orbit
    * Erster Galileo-Testsatellit soll am 28. Dezember ins All starten
    * ESA-Minister lassen Ariane V weiterentwickeln
    * Deutschland erhält eines von zwei Galileo-Hauptkontrollzentren
    * EU treibt Pläne für satellitengestütztes Überwachungssystem voran
    * Giove soll Frequenzbänder für Galileo sichern
    * Stolpe macht bei Galileo Ernst
    * Weiter Gerangel um europäisches Satellitennavigationssystem Galileo
    * Galileo-Experimental-Satelliten durchlaufen Härtetests
    * Galileo-Aufbau wird zur europäischen Gemeinschaftsaufgabe
    * Deutschland droht mit Finanzierungsstopp des Galileo-Projek
    * Konfusion um Zuschlag für europäisches Satellitennavigationssystem Galileo

Quelle und Links : http://www.heise.de/newsticker/meldung/67805
Titel: Satellitennavigationssystem Galileo schon jetzt ein Drittel teurer als geplant
Beitrag von: SiLæncer am 17 Januar, 2006, 17:46
Die Entwicklungskosten für das europäische Satellitennavigationssystem Galileo sind offenbar deutlich höher als bislang angenommen. Laut eines Berichts der Financial Times Deutschland (FTD) vom heutigen Dienstag beläuft sich der Finanzbedarf allein für die erste Phase inzwischen auf 1,5 Milliarden Euro. Die EU hatte die Kosten der Entwicklungs- und Validierungsphase ursprünglich mit 1,1 Milliarden Euro veranschlagt. Davon sollten 550 Millionen aus dem EU-Gemeinschaftshaushalt für wissenschaftliche Forschung und technologische Entwicklung (FTE) und 550 Millionen Euro von der Europäischen Weltraumorganisation ESA kommen.

Ein Sprecher des industriellen Hauptauftragnehmers Galileo Industries begründete die Mehrkosten unter anderem mit Zeitverzögerungen und steigenden Kosten. Die Gesamtkosten für Galileo dürften damit mindestens 3,7 Milliarden Euro betragen, wobei die Kosten für die so genannte Aufbauphase mit derzeit geschätzten 2,2 Milliarden Euro noch gar nicht endgültig feststehen. Die von der ESA im November zugesicherte Zwischenfinanzierung der Galileo-Startphase in Höhe von 950 Millionen Euro soll am kommenden Donnerstag in Berlin unterzeichnet werden.

Laut FTD entfallen von den 950 Millionen Euro rund 190 Millionen Euro auf den (schon erfolgten) Bau von zwei Testsatelliten sowie vier Galileo-Satelliten unter der Regie von EADS Astrium, etwa 330 Millionen Euro auf die Bodenstationen unter der Regie von Alcatel, rund 310 Millionen Euro auf das Bodenkontrollsegment (EADS Astrium) und etwa 70 Millionen Euro auf Nutzeranwendungen (Thales). Hinzu kämen Risikozuschläge. In dem Rahmenvertrag verpflichtet sich Galileo Industries, bis Ende 2008 vier Galileo-Satelliten im All zu positionieren, mit anschließender sechsmonatiger Testphase.

Quelle : www.heise.de
Titel: Start des zweiten Galileo-Testsatelliten verzögert sich
Beitrag von: SiLæncer am 20 März, 2006, 15:13
Der für dieses Frühjahr geplante Start eines zweiten Experimentalsatelliten für das europäische Satellitennavigationssystem Galileo wird voraussichtlich um mehrere Monate verschoben. Statt im April könnte der Start des auf den Namen Giove-B getauften Satelliten etwa im Zeitraum von September bis November erfolgen, erklärte ein Sprecher der Europäischen Weltraumagentur ESA gegenüber der Financial Times Deutschland.

Giove-B war zunächst als Ersatz für den ersten Galileo-Testsatelliten Giove-A gedacht, der Ende Dezember erfolgreich vom kasachischen Kosmodrom Baikonur aus an Bord einer Sojus-Fregat-Trägerrakete ins All transportiert worden war. Hauptaufgabe von Giove-A ist die Sicherung der Frequenzbänder für den Galileo-Betrieb: Bis Juni 2006 muss die ESA nachweisen, dass sie die von der International Telecommunications Union (ITU) für Galileo reservierten Funkfrequenzen tatsächlich nutzen kann.

"Wir haben keine Eile mehr, weil Giove-A die Frequenz im All sichert", erläuterte der ESA-Sprecher gegenüber der FTD. Am Aufbau des Gesamtsystems mit 30 Satelliten, dessen Fertigstellung sich bereits um mindestens zwei Jahre verzögert, habe der spätere Start von Giove-B keinen Einfluss. Inzwischen rechnen die Projektverantwortlichen offenbar damit, dass nicht im Jahr 2010, sondern erst ein Jahr später alle Satelliten auf ihren Erdumlaufbahnen positioniert sind.

Der vom europäischen Gemeinschaftsunternehmen Galileo Industries gebaute Satellit Giove-B soll unter anderem eine passive Wasserstoff-Maser-Uhr an Bord haben, die Positionsmessungen für später kostenpflichtige Dienste mit einer Genauigkeit von wenigen Zentimetern erlaubt. Die späteren Galileo-Satelliten, die für eine Funktionsdauer von bis zu 15 Jahren ausgelegt sind, sollen sich an der Technologie von Giove-B orientieren.

Quelle : www.heise.de
Titel: Start von Galileo-Testsatellit verschoben
Beitrag von: SiLæncer am 11 September, 2006, 16:56
Das europäische Satelliten-Navigationsprojekt Galileo kommt nur langsam voran. Galileo ist das eigenständige europäische Satellitennavigationssystem, das in Konkurrenz zum US-amerikanischen GPS aufgebaut werden soll.

Der Start des zweiten Testsatelliten Giove-B verzögere sich erneut, sagte ein Galileo-Sprecher gegenüber dpa. Er bestätigte damit einen Bericht der Financial Times Deutschland. Der Start sei nun für das Frühjahr 2007 geplant. Damit liegt das Konsortium nun ein Jahr hinter dem ursprünglichen Zeitplan zurück. Der Start war erst für das Frühjahr 2006 geplant gewesen, dann wurde er auf diesen Herbst verschoben.

Begründet wird die Verschiebung mit Problemen an Bauteilen. Der Zeitplan für den Aufbau des Galileo-Systems sei aber nicht in Gefahr, betonte der Galileo-Sprecher. Giove-B war zunächst als Ersatz für den ersten Galileo-Testsatelliten Giove-A gedacht, der Ende Dezember 2005 erfolgreich vom kasachischen Kosmodrom Baikonur aus an Bord einer Sojus-Fregat-Trägerrakete ins All transportiert worden war. Hauptaufgabe von Giove-A ist die Sicherung der Frequenzbänder für den Galileo-Betrieb: Bis Juni 2006 muss die ESA nachweisen, dass sie die von der International Telecommunications Union (ITU) für Galileo reservierten Funkfrequenzen tatsächlich nutzen kann. "Wir haben keine Eile mehr, weil Giove-A die Frequenz im All sichert", hatte ein ESA-Sprecher schon bei der ersten Verschiebung des Giove-B-Starts beteuert.

Quelle : www.heise.de
Titel: Galileo-Testbetrieb startet
Beitrag von: SiLæncer am 01 Januar, 2007, 14:56
Mit dem milliardenschweren Galileo-Projekt wollen EU und die europäische Weltraumorganisation ESA von 2011 an die Vormachtstellung der US-Variante GPS (Global Positioning System) brechen. Galileo soll um ein Mehrfaches genauer sein als GPS -- bei garantierter Verfügbarkeit. Militärisch genutzte Systeme wie GPS oder das russische GLONASS könnten aus Sicherheitsgründen jederzeit für die zivile Nutzung gesperrt werden. Trotzdem soll Galileo zu beiden kompatibel ausgelegt sein.

Um Fehler zu vermeiden und mögliche Anwendungen auszuprobieren, errichtet das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V (DLR) derzeit im bayerischen Berchtesgaden nahe der österreichischen Grenze eine Test- und Entwicklungsumgebung namens GATE. Auf sechs Bergen werden Antennen und Signalgeneratoren installiert, im Tal so genannte Monitoring-Stationen, welche die Signale überwachen. Die realen Bedingungen würden perfekt simuliert, meint der Leiter des Technologiemarketing im DLR, Stephan Jacquemot: "Das Empfangsgerät kann nicht unterscheiden, ob das Signal aus dem All oder vom Berg kommt."

Den Testbetrieb will das DLR im Februar gemeinsam mit ausgewählten Unternehmen beginnen. Von Mai an soll das rund 65 Quadratkilometer große Gebiet dann für alle interessierten Firmen offen sein. Für eine Gebühr von bis zu 18.400 Euro pro Woche können sie testen, wie Software, Geräte und Anwendungen mit den Galileo-Signalen zurecht kommen. "Wenn Sie in dieser Umgebung navigieren können, wissen Sie, dass es auf der ganzen Welt funktioniert", so Jacquemot.

Angst vor mangelnder Nachfrage an den teils kostenpflichtigen Galileo-Diensten haben die Experten nicht. Viele Kunden wünschten sich Navigation mit dem Handy -- mit Galileo ließen sich sogar einzelne Personen in einer Menschenmenge orten. Ob Galileo den Markt tatsächlich von 2011 an erobern kann, bleibt indes abzuwarten: Wegen technischer Schwierigkeiten sowie Streit um Geld, Einfluss und Aufträge wurde der Zeitplan bereits mehrfach korrigiert.

Quelle : www.heise.de

Edit Jürgen:
Titel geändert, vollinhaltliche Doublette der Meldung entfernt
Titel: Re: Erster Galileo-Testsatellit soll am 28. Dezember ins All starten
Beitrag von: Jürgen am 01 Januar, 2007, 22:19
Zitat
... Navigation mit dem Handy -- mit Galileo ließen sich sogar einzelne Personen in einer Menschenmenge orten.
Wieso bloss sträuben sich mir allein bei'm Gedanken daran die Nackenhaare?
Innenministerien und Dienste werden sich sofort dafür interessieren und für sich freien und verdeckten Zugang fordern...

Sogar eine echte neue Terror-Gefahr scheint so denkbar. Handy verseuchen / anzapfen, dann eine Flinte oder 'nen Modellflieger oder 'ne versteckte Ladung damit abgleichen, au weia  :o
Titel: Rechtsstreit um den Namen "Galileo"
Beitrag von: SiLæncer am 08 Januar, 2007, 19:53
Vor einer Zivilkammer des Landgerichts München I beginnt am morigen Dienstag der Markenrechtsstreit des englischen Unternehmens Galileo International Technology LLC gegen die deutsche Firma Galileo Industries GmbH mit Sitz in Ottobrunn. Letztere soll einen Teil der Infrastruktur für das gleichnamige europäische Satelliten-Navigationssystem Galileo entwickeln, das als Alternative zum US-amerikanischen GPS-System installiert werden soll.

Zwar richtet sich die Klage des britischen Unternehmens nicht gegen das Galileo-Projekt, sondern gegen den Firmennamen der Galileo Industries. Auswirkungen auf die Benennung des neuen Navigationssystems schließt ein Gerichtssprecher aber nicht aus. Im Eilverfahren um eine einstweilige Verfügung hat das Oberlandesgericht München entschieden, die englische Firma habe wahrscheinlich die älteren Rechte. Die Galileo International Technology produziert und vertreibt weltweit das Computersystem "Galileo" für die Reisebranche.

Quelle : www.heise.de
Titel: Namensrechte-Streit um Galileo könnte Folgen für EU-Projekt haben
Beitrag von: SiLæncer am 09 Januar, 2007, 17:49
Vor dem Landgericht München I wird seit heute ein Namensrechte-Streit um "Galileo" ausgetragen. Die britische Firma Galileo International Technology LLC hatte gegen das deutsche Unternehmen Galileo Industries GmbH mit Sitz in Ottobrunn geklagt, die einen Teil der Infrastruktur des europäischen Satellitennavigationssystems entwickelt, das ebenfalls die Bezeichnung Galileo trägt. Nach Einschätzung des Vorsitzenden Richters kann der Ausgang des Verfahrens Auswirkungen auf das milliardenschwere EU-Projekt haben.

Die Klägerin hatte sich gegen den Firmennamen Galileo Industries gewandt. Das britische Unternehmen vertreibt in mehr als 160 Ländern Computer-Reservierungssysteme für die Reisebranche. Die Firma hat bereits 2001 zwei Marken "Galileo" angemeldet, mit denen sie europaweit jährlich rund 360 Millionen US-Dollar (277 Millionen Euro) erwirtschaftet. Das deutsche Unternehmen wurde erst 2004 gegründet. Die Priorität spreche daher eindeutig zu Gunsten des Klägers, sagte Richter Helmut Lieber. Er verwies auch auf die Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes, wonach ein Markenname "in der Regel" eine gleichnamige Firmierung anderer Unternehmen unterbinde.

Der Grundsatz "Marke knackt Firma" sei allerdings in jüngerer Zeit vom Europäischen Gerichtshof mit zwei Entscheidungen aufgeweicht worden. Danach könne unter bestimmten Voraussetzungen mit dem Argument einer Gemeinschaftsmarke nicht gegen eine Firmierung vorgegangen werden. Ein weiterer Gesichtspunkt des Rechtsstreits sei die allgemeine Verwechslungsgefahr. Diese werde durch den Zusatz "Industries" im Firmennamen des beklagten Unternehmens wohl nicht ausgeräumt.

Die Kammer hat in einem Vergleichsfall zu Gunsten des britischen Unternehmens entschieden, dieses Urteil ist rechtskräftig geworden. Mit dem Namen "Galileo", der noch von weiteren Firmen verwendet wird, beschäftigen sich laut Lieber inzwischen mindestens sieben Gerichte. Auch die Europäische Kommission sei schon verklagt worden. Der Prozess dauert an.

Quelle : www.heise.de
Titel: China bringt Satelliten für eigenes Navigationssystem ins All
Beitrag von: SiLæncer am 04 Februar, 2007, 18:29
China hat einen weiteren Satelliten zum Aufbau eines eigenen Navigationssystems ins All gebracht.

Drei Wochen nach seinem Test mit einer Anti-Satellitenwaffe brachte am Samstag eine Rakete vom Typ "Langer Marsch 3-A" den Satelliten "Beidou" in eine Umlaufbahn. Der Start vom Raumfahrtzentrum Xichang in der südwestchinesischen Provinz Sichuan verlief nach Angaben der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua problemlos. Es sei der vierte Satellit seiner Art seit 2000 gewesen.

Auf der Grundlage der "Beidou"-Satelliten baut China ein zunächst experimentelles Navigations- und Positionssystem mit dem Namen "Compass". Es solle der Telekommunikation, dem Transportwesen und der "nationalen Sicherheit" dienen, wie Xinhua schrieb. Ab 2008 soll das System voll in Betrieb gehen und Klienten in China und angrenzenden Ländern zur Verfügung stehen. Schrittweise will China das Satellitennetz dafür auch weltweit ausbauen.

Mit der Europäischen Union kooperiert China ferner beim Aufbau des "Galileo"-Navigationssystems, das eine Alternative zum amerikanischen GPS werden soll. China hatte am 12. Januar mit dem gezielten Abschuss eines ausgedienten Wettersatelliten durch eine Rakete weltweit Besorgnis über einen Rüstungswettlauf im All ausgelöst. Es war der erste Test einer Satellitenwaffe seit zwei Jahrzehnten und überhaupt der erste mit einer Rakete von der Erde aus.

Quelle : www.satundkabel.de
Titel: Weitere Verzögerungen bei Satelliten-System Galileo befürchtet
Beitrag von: SiLæncer am 28 Februar, 2007, 14:00
Die deutsche Industrie hat vor weiteren Verzögerungen beim schleppenden Aufbau des Satellitennavigationssystems und GPS-Konkurrenten Galileo gewarnt.

Vieles deute darauf hin, dass sich der für 2011 geplante Start bis zum Jahr 2014 verschiebt, was zu Investitionsunsicherheit führe, teilten der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom), der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) und die Deutsche Telematikgesellschaft am Mittwoch mit. In einem gemeinsamen Appell forderten sie die Bundesregierung auf, Galileo im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft voranzutreiben.

Nach den ursprünglichen Plänen der Europäischen Union sollte das 30 Satelliten umfassende Galileo-System bereits 2008 einsatzbereit sein. Derzeit befindet sich allerdings erst ein einziger Testsatellit im Weltall . Noch gelte die Galileo-Technologie als führend, dies könne sich aber schnell ändern, warnten die Verbände.

Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) hatte kürzlich ebenfalls vor Verzögerungen gewarnt und die Industrie in die Pflicht genommen. Die acht beteiligten Firmen hätten unter anderem Zusagen nicht eingelöst, ein arbeitsfähiges Galileo-Konzessionsunternehmen zu gründen und einen Chef zu benennen. Damit gefährdeten sie ernsthaft die Realisierung des satellitengestützten Projekts. Tiefensee hatte zudem angekündigt, die Verzögerungen beim EU-Verkehrsministerrat Ende März zu diskutieren.

Quelle : www.satundkabel.de
Titel: Satellitenprojekt Galileo am Start
Beitrag von: SiLæncer am 21 März, 2007, 09:49
Nach dem Machtwort von Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee haben die Partner des europäischen Satellitennavigationsprojektes Galileo am gestrigen Dienstag ihren Streit beigelegt und den Gründungsvertrag für das Konzessionsunternehmen unterzeichnet. Tiefensee hatte gedroht, das Projekt neu auszuschreiben, wenn sich die Unternehmen nicht einigten. Die Spanier hätten als letzte am Dienstag unterzeichnet, teilten Pariser Industriekreise mit. Nun stünden lange Verhandlungen mit der Europäischen Raumfahrtagentur ESA und der EU-Kommission an.

Am morgigen Donnerstag wollen die EU-Verkehrsminister über das Projekt zum Aufbau einer Flotte von 26 Navigationssatelliten bis 2011 beraten. Galileo soll die Europäer unabhängig von den USA machen, die ihr Navigationssystem GPS bei Militäreinsätzen ausschalten könnten. EU-Verkehrskommissar Jacques Barrot hatte kritisiert, dass die ausgewählten Unternehmen kein gemeinsames Unternehmen als Ansprechpartner für die Behörden bildeten.

Zu den Partnern gehören die deutsche TeleOp, EADS, die italienische Finmeccanica, die französischen Unternehmen Thales und Alcatel, die britische INmarsat und die spanischen Unternehmen Aena und Hispasat. Spanien war zuletzt vorgeworfen worden, das Projekt zu blockieren, um ein eigenes Kontrollzentrum durchzusetzen. Bisher sind zwei Kontrollzentren in Oberpfaffenhofen bei München sowie im italienischen Fucino im Bau.

Quelle : www.heise.de
Titel: Satellitenprojekt: Brüssel sucht nach Alternativen zu Galileo
Beitrag von: SiLæncer am 22 März, 2007, 13:47
Riesenkrach um das Satellitensystem Galileo: Weil das beauftragte Industriekonsortium nicht in die Gänge kommt, soll die EU-Kommission nun nach Alternativen suchen. Diesen Auftrag erteilten heute die europäischen Verkehrsminister.

Brüssel - Die EU-Kommission ist nun aufgefordert, bis Juni mögliche Alternativen zum Galileo-Konsortium auszuarbeiten. Diesen Krisenplan haben die Verkehrsminister der 27 EU-Staaten heute in Brüssel beschlossen. Der Ratsvorsitzende der Minister, Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD), betonte den dringenden Handlungsbedarf: "Galileo ist in der Krise."

Der Aufbau des europäischen Satellitensystems hatte sich in den vergangenen Monaten erheblich verzögert, mittlerweile ist der gesamte Zeitplan in Gefahr. Eigentlich sollte Galileo, das in Konkurrenz zum US-System GPS entsteht, im Jahr 2010 in Betrieb gehen. Doch selbst der neue Termin im Jahr 2011 sei nicht mehr sicher, warnte ein Sprecher des Konsortiums European Satellite Navigation Industries.

Derzeit verhandelt die EU-Kommission mit dem Konsortium über die Vergabe von Konzessionen. Im Beschluss der Minister heißt es nun: "Der Rat bittet die Europäische Kommission, die Fortschritte bei den Konzessionsverhandlungen zu bewerten und für die Juni-Tagung des Rates Alternativszenarien, die auch im Hinblick auf Kosten, Risiken und Erschwinglichkeit beurteilt sind, vorzulegen." Parallel dazu setzten die Minister den acht beteiligten Unternehmen des Galileo-Konsortiums eine letzte Frist bis zum 10. Mai, um ihre Verpflichtungen zu erfüllen.

Zu den Partnern von Galileo gehören die deutsche TeleOp, EADS , die italienische Finmeccanica , die französischen Unternehmen Thales und Alcatel-Lucent , die britische INmarsat und die spanischen Unternehmen Aena und Hispasat. Nach langem Hin und Her haben die beteiligten Firmen kürzlich den Gründungsvertrag für das Konzessionsunternehmen unterzeichnet. Allerdings konnten die Verhandlungen mit der Europäischen Raumfahrtagentur ESA und der EU-Kommission noch nicht beginnen, weil sich das Konsortium noch nicht auf eine Führungsspitze geeinigt hat.

Welche Alternativen zu dem Konsortium in Frage kommen könnten, blieb zunächst offen. Diplomaten zufolge denken die Minister aber darüber nach, das Projekt notfalls zunächst in Eigenregie voranzutreiben, bis das Konsortium seine internen Probleme geregelt hat. Denkbar sei, die europäische Weltraumagentur ESA mit Teilen des Projektes zu beauftragen, sagte ein Diplomat. Auch die Kosten dafür sollten von der EU-Kommission durchgerechnet werden.

Im Rahmen des Galileo-Projekts sollen bis 2001 insgesamt 26 Navigationssatelliten gebaut werden. Mit Galileo wollen die Europäer unabhängig von den USA werden, die ihr Navigationssystem GPS bei Militäreinsätzen ausschalten könnten.

Quelle : www.spiegel.de
Titel: Schwerer Rückschlag für europäisches Satellitennavigationssystem Galileo
Beitrag von: SiLæncer am 05 Mai, 2007, 11:00
Die EU-Kommission will das Galileo-Betreiberkonsortium auflösen und das als GPS-Konkurrenz gestartete Prestigeobjekt neu ausschreiben. Diesen Vorschlag der Neuausschreibung will die EU-Kommission laut Medienberichten den Mitgliedsstaaten nächste Woche unterbreiten. Die öffentliche Hand soll das Projekt übergangsweise übernehmen, was den europäischen Steuerzahler mehrere Milliarden Euro kosten würde.

Laut Financial Times Deutschland zieht die EU-Kommission jetzt die Notbremse, weil die am Konsortium beteiligten Firmen das Risiko für die bislang nicht erprobte Technik nicht tragen wollen. An dem Konsortium sind neben dem ohnehin schon krisengeschüttelten Luft- und Raumfahrtkonzern EADS unter anderem die französische Alcatel, die spanischen Unternehmen AENA und Hispasat und indirekt die Deutsche Telekom beteiligt.

Ursprünglich sollte das Ende März gestartete Projekt bis 2011 eine Flotte von 26 Navigationssatelliten ins All befördern, um die Europäer unabhängig von den USA zu machen, die ihr GPS-Navigationssystem militärisch nutzen und jeden anderen jederzeit aussperren können. Doch schon vor dem offiziellen Start geriet das Projekt immer wieder in die Schlagzeilen – nicht etwa wegen vorzeigbarer Technik, sondern vor allem wegen Pannen und Streitereien unter den Beteiligten. Bundesverkehrsminister Tiefensee sah sich deshalb schon Mitte März genötigt, mit einer Neuausschreibung des Projekts zu drohen.

Quelle : www.heise.de
Titel: Countdown für das Scheitern des Galileo-Konsortiums
Beitrag von: SiLæncer am 07 Mai, 2007, 17:16
Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee sieht offenbar keine Chancen mehr, dass sich die am Aufbau des europäischen Satellitennavigationssystems Galileo beteiligten Unternehmen doch noch auf eine Zusammenarbeit nach Vorstellungen der EU verständigen. Zwar diskutiere man noch, ob beim Aufbau weiter auf das Konsortium gesetzt werden könne, sagte Tiefensee am heutigen Montag in Brüssel, "doch die Hoffnungen sind sehr gering". Zwar hätten die acht beteiligten Unternehmen (Alcatel-Lucent, AENA, EADS, Finmeccanica, Hispasat, Inmarsat, TeleOp und Thales) noch bis Donnerstag Zeit, Forderungen der EU zu erfüllen, er sehe aber nicht, wie die Verhandlungen aus der Sackgasse herauskommen sollten. So hätten die Unternehmen beispielsweise Forderungen zur Absicherung finanzieller Risiken in den Raum gestellt, die nicht weiterführen, so Tiefensee.

Um eine weitere Verzögerung des Milliardenprojekts zu vermeiden, will Tiefensee bis zum Treffen der EU-Verkehrsminister im Juni gemeinsam mit der EU-Kommission einen Vorschlag für eine andere Form der Finanzierung des ambitionierten Navigationsprojekts erarbeiten. Vorher müsse jedoch analysiert werden, was ein Festhalten an der bisherigen Strategie mit allen Verzögerungen und der unsicheren Risikoverteilung die Allgemeinheit koste. Er sei sich sicher, eine wirtschaftlichere Lösung finden zu können, sagte Tiefensee, der derzeit als EU-Ratsvorsitzender fungiert. Der Sprecher von EU-Verkehrskommissar Jacques Barrot sagte am Montag, das Projekt müsse in einer neuen Form konzipiert werden, sodass es den höchstmöglichen Gegenwert für das investierte Geld biete.

Sollte das bisherige Konzept scheitern, dürften auf den Steuerzahler Milliardenkosten zukommen, da die öffentliche Hand dann für die Finanzierung der bis 2012 geplanten Aufbauphase von Galileo einspringen muss. Die Kosten für den Aufbau werden auf rund vier Milliarden Euro geschätzt. Nach den ursprünglichen Plänen der Europäischen Union sollte das 30 Satelliten umfassende Galileo-System (27 plus 3 in Reserve) bereits im kommenden Jahr betriebsbereit sein. Nachdem zunächst Deutschland Ende 2005 die Freigabe dringend benötigter Finanzmitteln für Galileo so lange verweigert hatte, bis die eigenen Interessen ausreichend berücksichtigt wurden, war es zuletzt Spanien, das eine Blockade-Rolle einnahm. Madrid fordert ähnlich wie Deutschland und Italien ein eigenes Galileo-Kontrollzentrum.

Quelle : www.heise.de
Titel: Galileo könnte vier Milliarden Euro Steuern verschlingen
Beitrag von: SiLæncer am 10 Mai, 2007, 15:31
Ein Scheitern der Verhandlungen über das Galileo-Projekt zwischen der Europäischen Union und den acht beteiligten Unternehmen wird immer wahrscheinlicher. Ohne öffentliche Hilfe scheint eine Realisierung des Satellitennavigationssystems kaum mehr möglich. EU-Transportkommisar Jacques Barrot sprach von 2 bis 3 Milliarden Euro Investitionskosten. Einer dpa-Meldung zufolge könnten gar Kosten von bis zu 4 Milliarden Euro auf die EU-Bürger zukommen. Gleichzeitig soll die EU in Form der Weltraumagentur Esa jetzt den Bau und die Stationierung der 30 Satelliten übernehmen.

ESNIS, das Galileo-Generalunternehmen, spricht sich allerdings gegen eine stärkere Einflussnahme der europäischen Weltraumagentur Esa aus. "Sollte die Struktur verändert werden, drohen weitere erhebliche Verzögerungen", prophezeit ESNIS-Chef Jürgen Ackermann. Dadurch gerate auch der geplante Starttermin des Systems ins Wanken, der momentan für das Jahr 2011 angesetzt ist.

Im Hinblick auf diese Schwierigkeiten müssen die Politiker nun abwägen, ob das prestigeträchtige Navigationssystem überhaupt noch konkurrenzfähig und wirtschaftlich tragbar ist. Während die Europäische Union noch über den Start debattiert, ist die USA bereits mitten im Erweiterungsprozess ihres seit Langem einsatzfähigen GPS-Systems; Russland setzt sein marodes GLONASS-System wieder in Vollbetrieb, und China will mit COMPASS ebenfalls in den Club der Navi-System-Eigner kommen.

Der Markterfolg des ausschließlich auf zivile Zwecke ausgerichteten Galileo-Systems sei nun mehr als gefährdet, meinte der Präsident des Raumfahrtkonzerns EADS Rolf von Hohenau hierzu. Wenn das Projekt nicht technisch konkurrenzfähig sei, müsse die Notbremse für Galileo gezogen werden, forderte von Hohenau.

Quelle : www.heise.de
Titel: Stoiber verlangt von der EU ein Konzept für Galileo
Beitrag von: SiLæncer am 12 Mai, 2007, 15:23
Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) hat zur Rettung des Satelliten-Navigationssystems Galileo ein tragfähiges Konzept der EU verlangt. Es sei das wichtigste Hochtechnologieprojekt Europas, sagte Stoiber heute bei der Eröffnung des Innovationstags Navigation 2007 im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Oberpfaffenhofen bei München. Er begrüßte die Ankündigung der EU, am kommenden Mittwoch einen Vorschlag für die Zukunft von Galileo vorzulegen.

Denn nach den gescheiterten Verhandlungen mit der Raumfahrtindustrie soll die EU das Prestigeobjekt mit Steuergeldern in Milliardenhöhe vor dem Absturz retten. Das Konsortium um den Luftfahrtgiganten EADS hatte am vergangenen Donnerstag ein Ultimatum zur Erfüllung wichtiger Auflagen verstreichen lassen. Verkehrskommissar Jacques Barrot will nun am Mittwoch Vorschläge für den Bau des Navigationssystems vorlegen. Am wahrscheinlichsten sei der Aufbau durch den Staat und der spätere Betrieb durch die Privatwirtschaft, hieß es.

"Europa muss jetzt Tempo machen und Handlungsfähigkeit auf einem der wachstumsstärksten Zukunftsfelder beweisen", sagte Stoiber laut Mitteilung. "Sonst verspielen wir unseren Technologievorsprung gegenüber den USA, Russland und China und damit unsere Pole-Position für Zukunftschancen und Arbeitsplätze bei der Satellitennavigation." Weiter sagte Stoiber: "Galileo muss kommen und ich bin sicher: Galileo wird kommen." Der Ausbau des Raumfahrtstandortes Bayern gehöre weiter zu den zentralen Prioritäten der bayerischen Wirtschaftspolitik. Mehr als 30 Prozent der bundesweit Beschäftigten der Raumfahrt seien in Bayern tätig.

In Oberpfaffenhofen wird derzeit ein Kontrollzentrum für das Navigationssystem gebaut. Beim Innovationstag Navigation 2007 können sich Besucher über Satellitennavigation informieren und das DLR erkunden.

Mit Galileo will Europa nach den Plänen ab 2011 die Vormachtstellung der US-Variante GPS (Global Positioning System) brechen. Galileo soll genauer und zuverlässiger arbeiten und im Gegensatz zum militärisch genutzten GPS vor allem zivilen Zwecken dienen. Dazu sollen 30 Satelliten genaue Ortungsdaten liefern. Obwohl das Projekt ursprünglich schon 2008 starten sollte, zieht bisher nur ein einziger Testsatellit seine Kreise.

Quelle : www.heise.de
Titel: Russland bringt sich bei Galileo ins Spiel
Beitrag von: SiLæncer am 18 Mai, 2007, 16:42
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich beim EU-Russland-Gipfel in Samara offen gegenüber einer stärkeren Einbindung Russlands in den Aufbau des geplanten europäischen Satelliten-Navigationssystem Galileo geäußert. Es gebe gute Möglichkeiten für gemeinsame Aktivitäten auf dem Gebiet der Forschung, sagte Merkel in der Wolga-Metropole, die seit 1992 Partnerstadt von Stuttgart ist. "Ich sehe auch gute Möglichkeiten in der Kooperation mit dem System Galileo", betonte die amtierende EU-Ratspräsidentin. Dies sei von der russischen Seite angesprochen worden.

Russland unterhält mit GLONASS (GLObalnaya NAvigatsionnaya Sputnikovaya Sistema) bereits ein eigenes Satelliten-Navigationssystem, das gerade ausgebaut wird und künftig sowohl militärischen als auch zivilen Benutzern in Russland zugute kommen soll. Die Zahl der Satelliten will die russische Regierung bis 2008 auf 18 erhöhen, um zumindest eine komplette Abdeckung des russischen Territoriums zu erreichen. Anfang 2003 hatten die Europäische Raumfahrtagentur ESA und die russische Raumfahrtbehörde Roscosmos bereits vereinbart, dass die seit 2001 eingesetzten Uragan-M-Satelliten auch zum Testen von Hardware für Galileo genutzt werden.

Die EU-Kommission hatte am Mittwoch unter dem Titel "Galileo am Scheideweg" eine offizielle Stellungnahme zur künftigen Galileo-Strategie veröffentlicht und darin unter anderem festgehalten, "dass die öffentlich-private Partnerschaft neu ausgerichtet werden muss, um die Inbetriebnahme von Galileo im Jahr 2012 zu ermöglichen". Der termingerechte Abschluss des Projekts sei derzeit gefährdet, weil die Verhandlungen über den Konzessionsvertrag für Bau und Betrieb der Infrastruktur mit dem privaten Konzessionär ins Stocken geraten seien. Jetzt müsse die Politik die praktischen Vorkehrungen der Umsetzung beschließen.

Die Kommission mache deutlich, heißt es in der Stellungnahme weiter, "dass die Planung und Finanzierung der gesamten Basisinfrastruktur durch den öffentlichen Sektor die vorteilhafteste, realistischste und langfristig kostengünstigste Lösung ist". Mit dem Betrieb des Systems soll hingegen ein privater Konzessionär beauftragt werden. Die Mitgliedstaaten der Europäischen Union fordere man nun auf, "die politischen, finanziellen und das Programmmanagement betreffenden Entscheidungen zu treffen, damit das Programm möglichst rasch abgeschlossen und den Bedürfnissen des Marktes für Satellitennavigation entsprochen werden kann".

Quelle : www.heise.de
Titel: Galileo-Konsortium warnt vor zusätzlichen Verzögerungen bei Neuausschreibung
Beitrag von: SiLæncer am 21 Mai, 2007, 15:11
Das Industriekonsortium zum Bau des geplanten europäischen Satelliten-Navigationssystems Galileo befürchtet einem Pressebericht zufolge weitere Verzögerungen bei der Inbetriebnahme, sollte die EU-Kommission ihre Drohung wahrmachen und eine Neuausschreibung der Aufträge veranlassen. "An der vor vier Jahren vereinbarten Aufgabenverteilung muss so weit wie möglich festgehalten werden", erklärte ein Sprecher des Herstellerkonsortiums gegenüber der Financial Times Deutschland (FTD). Andernfalls seien weitere erhebliche Verzögerungen von mindestens einem Jahr unvermeidlich. Schon heute weist der Zeitplan von Galileo gegenüber der ursprünglichen Planung Verzögerungen von etwa vier Jahren auf.

Die EU-Kommission hatte die beteiligten Unternehmen, die bereits einen Auftrag zum Bau der ersten vier Galileo-Satelliten im Wert von mehr als einer Milliarde Euro erhalten haben, in den vergangenen Monaten wiederholt aufgefordert, ihre Streitigkeiten über Kompetenz- und Risikoverteilungen bei dem europäischen Prestigeobjekt beizulegen. Weil dies keine Wirkung zeigte, kündigte die Kommission zuletzt an, Planung und Finanzierung (etwa 2,4 Milliarden Euro) der gesamten Basisinfrastruktur dem öffentlichen Sektor übertragen zu wollen. Dies sei "die vorteilhafteste, realistischste und langfristig kostengünstigste Lösung", um zumindest eine Inbetriebnahme bis zum Jahr 2012 zu erreichen. Mit dem eigentlichen Betrieb des Systems soll ein privater Konzessionär beauftragt werden.

Diese Rolle will offenbar das vor sieben Jahren zunächst unter dem Namen Galileo Industries gegründete, später aber wegen Markenrechtsverletzungen in European Satellite Navigation Industries GmbH (ESNIS) umgetaufte Konsortium dann übernehmen. Die endgültigen Entscheidungen über eine Neustrukturierung des ambitionierten Navigationsprojekts wollen die EU-Verkehrsminister bei ihrem nächsten Treffen am 7. und 8. Juni fällen. Möglicherweise kommt es auch zu einer stärkeren Einbindung Russlands, das mit GLONASS (GLObalnaya NAvigatsionnaya Sputnikovaya Sistema) bereits ein eigenes Satelliten-Navigationssystem unterhält und dieses gerade ausbaut.

Quelle : www.heise.de
Titel: EU steckt Steuermittel in Satelliten-Navigationssystem Galileo
Beitrag von: SiLæncer am 08 Juni, 2007, 15:14
Die EU hält an ihrem angeschlagenen Prestigeprojekt Galileo zur Satellitennavigation fest und steckt Steuergelder in Millionenhöhe in das Projekt. Gut einen Monat nach den gescheiterten Verhandlungen mit der Industrie gaben die 27 zuständigen Fachminister am Freitag in Luxemburg einem entsprechenden Vorschlag von EU-Verkehrskommissar Jacques Barrot grünes Licht. Die Ministerrunde habe einstimmig beschlossen, Galileo in öffentlicher Regie zu bauen und bis 2012 in Betrieb zu nehmen, sagten Diplomaten. "Nach meiner Auffassung wäre es nicht hinnehmbar, dass wir dieses Feld ausschließlich den Amerikanern oder den Asiaten oder Russen überlassen", sagte Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD), derzeit Vorsitzender des Ministerrats.

Jetzt kommen auf den Steuerzahler Kosten von gut 2,4 Milliarden Euro zu. Galileo soll mit gut 30 Satelliten eine metergenaue Ortung bieten und so dem US-amerikanischen GPS-System Konkurrenz machen. Europas größtes Industrieprojekt stand vor dem Aus, nachdem ein Industriekonsortium um den deutsch-französischen Raumfahrtkonzern EADS und indirekt die Deutsche Telekom aus Sorge vor unkalkulierbaren Risiken die Verhandlungen hatte platzen lassen. Ursprünglicher Starttermin für Galileo war bereits das kommende Jahr. Bis jetzt ist aber lediglich ein einziger Satellit im All. Streit innerhalb des Konsortiums mit acht Firmen aus fünf EU-Ländern sowie Gerangel unter den Regierungen um den Sitz von Kontrollzentren haben immer wieder zu Verzögerungen geführt.

Allein der Bau von Galileo soll gut 4 Milliarden Euro kosten. Davon sind bislang etwa 1,3 Milliarden Euro verplant. Experten rechnen aber mit weit höheren Kosten. Inklusive der ersten Betriebsphase sollen es mindestens 10 Milliarden Euro sein. Aus Kreisen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft hieß es, der ursprünglich vorgesehene Aufbau in öffentlich-privater Partnerschaft mit der Industrie hätte den Steuerzahler aber gut 2 Milliarden Euro mehr gekostet und 2 Jahre länger gedauert als der jetzt in die Wege geleitete Aufbau in öffentlicher Regie. Wegen seines "Verhandlungsmonopols" habe das Konsortium unter anderem eine hohe finanzielle Absicherung verlangt.

Prognosen für die Rentabilität von Galileo gelten allerdings als unsicher. Experten warnen vor der Konkurrenz des künftig verbesserten GPS-Systems, das zahlreiche Dienste kostenlos anbieten werde, sowie vor den von den Russen und Chinesen geplanten Satelliten-Systemen. Erst kürzlich hat eine repräsentative Umfrage der EU-Kommission ergeben, dass nur 20 Prozent der Europäer ein solches System benutzen und nur 15 Prozent seine Anschaffung planen. Befürworter weisen darauf hin, dass Galileo ein ziviles System ist und Europa unabhängig vom GPS-System machen soll, das die USA aus Sicherheitsgründen jederzeit abschalten können.

Konkrete Beschlüsse zur Finanzierung stehen erst im Herbst an. "Heute ist es wichtig, festzuhalten, dass Galileo als ein Schlüsselprojekt für die Europäische Union von größter Bedeutung ist", sagte Tiefensee. "Wir brauchen die Expertise in dieser Technologie und wir brauchen die Arbeitsplätze, die in der Industrie entstehen können." Die Kommission müsse jetzt konkrete und solide Vorschläge machen. So sei noch unklar, ob Galileo direkt über den EU-Haushalt oder die Europäische Raumfahrtagentur ESA realisiert werden solle. "Wir wollen alle Optionen offen halten und prüfen." Abstriche etwa an der Zahl der Satelliten seien nicht denkbar. Auch der Industrie sei die Tür nicht komplett zugeschlagen. "Wir öffnen die Tür, indem wir in diesem Jahr noch die Entscheidung fällen wollen, wie es weiter geht und dann kann auch die Industrie wieder beteiligt werden."

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Titel: Zwei EU-Länder lehnen Galileo-Finanzierung ab
Beitrag von: SiLæncer am 10 Juni, 2007, 17:16
Großbritannien und die Niederlande lehnen laut einem Zeitungsbericht eine staatliche Finanzierung des geplanten Satelliten-Navigationssystems Galileo ab. "Wir glauben, dass eine öffentliche Beschaffung des Galileo-Systems die langfristigen Kosten unter dem Strich wahrscheinlich erhöht statt reduziert und dass sie zudem die Risiken für den EU-Haushalt erhöht", heißt es in einer vertraulichen Stellungnahme der beiden Länder, die dem Handelsblatt nach eigenen Angaben vorliegt. Auch dürften andere Projekte leiden, wenn Galileo mehr öffentliches Geld benötige.

Am Freitag war noch berichtet worden, die 27 zuständigen Fachminister hätten in Luxemburg einem Vorschlag von EU-Verkehrskommissar Jacques Barrot zugestimmt, Steuergelder in Millionenhöhe in das Projekt zu stecken. Die Ministerrunde habe einstimmig beschlossen, Galileo in öffentlicher Regie zu bauen und bis 2012 in Betrieb zu nehmen. Nun schreibt das Handelsblatt, die EU-Verkehrsminister hätten am Freitag die Entscheidung über die Steuerfinanzierung auf den Herbst verschoben. Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee, derzeit Vorsitzender des Ministerrats, habe eingeräumt, es sei "nicht auszuschließen, dass es zu keiner Einigung kommt und dass das Projekt scheitert".

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Titel: Start des Galileo-Testsatelliten verzögert sich weiter
Beitrag von: SiLæncer am 23 September, 2007, 19:33
Europas Navigationssatelliten-Projekt Galileo kämpft mit neuen Verspätungen. Der zweite Galileo-Testsatellit startet anders als geplant doch nicht mehr in diesem Jahr. "Der für Dezember vorgesehene Start soll jetzt voraussichtlich im März 2008 stattfinden", sagte ein Sprecher des Raketenvermarkters Arianespace der "Financial Times Deutschland" (Montagsausgabe). Grund seien Verzögerungen bei der Fertigstellung der russischen Sojus-Rakete am Weltraumbahnhof Baikonur.

Die russische Rakete sollte den Satelliten Giove-B Ende dieses Jahres in den Weltraum transportieren. Giove-B verfügt erstmals über die Technologie der künftigen Galileo-Satelliten und wird vom europäischen Konsortium ESNI gebaut. Ursprünglich sollte der Satellit bereits im Frühjahr 2006 abheben, wurde dann aber mehrfach technisch verändert. Das Galileo-Projekt hat sich unter anderem wegen ungeklärter Finanzierung bereits um mehrere Jahre verzögert. Die erwartete Fertigstellung von Galileo als Konkurrenz und Ergänzung zum GPS-Netz der USA ist bereits von 2008 auf Ende 2012 verschoben worden.

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Titel: Regierungschefs sollen über Galileo entscheiden
Beitrag von: SiLæncer am 02 Oktober, 2007, 17:21
Die Angelegenheit ist zäh wie Kaugummi: Fünf Jahre Verspätung haben Politik und Industrie beim Aufbau des geplanten europäischen Satellitennavigationssystems Galileo bereits zu verantworten. War ursprünglich vorgesehen, bis 2008 eine marktfähige Konkurrenz zum Monopol der US-Amerikaner zu etablieren, kann das Galileo-System nach derzeitigen Planungen frühestens im Jahr 2013 komplett in Betrieb gehen. Zeit, die nicht zuletzt Russland nutzen wird, um sein eigenes, früher fast ausschließlich für militärische Zwecke genutztes GLONASS (Globalnaya Navigatsionnaya Sputnikovaya Sistema) für den boomenden Navigationsmarkt auszubauen.

Die Zahl der Uragan-Satelliten, die die Erde auf drei Bahnebenen in einer Höhe von 19.100 Kilometern umkreisen, will Moskau auf 24 erhöhen – genug, um eine weltweite Nutzung russischer Navigationsdienstleistungen zu ermöglichen. Die USA trommeln unterdessen für ihr neues GPS-III-System, das zwei zusätzliche zivile Signale mitbringen und keine Selective Availability (SA) zur künstlichen Verzerrung der Satellitensignale mehr enthalten wird. Spätestens bis zum Jahr 2014 sollen die mindestens 24 aktiven GPS-Satelliten (derzeit insgesamt 31) einschließlich Bodenstationen durch die neue Technik ersetzt werden.

In Europa streiten sich die Verantwortlichen derweil seit Jahren um Geld und Kompetenzen – was dazu geführt hat, dass mit Giove-A bislang lediglich ein Galileo-Testsatellit im All ist. Dadurch konnte zumindest verhindert werden, dass die von der International Telecommunications Union (ITU) für Galileo reservierten Funkfrequenzen wieder entzogen werden. Der mehrmals verschobene Start des zweiten Galileo-Testsatelliten soll voraussichtlich im März 2008 erfolgen – wenn das Projekt bis dahin nicht komplett in sich zusammenfällt. Eine Einigung im Streit über die Zukunft von Galileo zeichnete sich beim heutigen Treffen der EU-Verkehrsminister in Luxemburg jedenfalls nicht ab.

Vor allem Deutschland interveniert gegen den Vorschlag von EU-Verkehrskommissar Jacques Barrot, die 30 Galileo-Satelliten und andere technische Ausrüstung ausschließlich aus EU-Haushaltsmitteln zu bezahlen, nachdem ein Finanzierungsmodell gemeinsam mit der Industrie geplatzt war. Dies würde jedoch bedeuten, dass die Aufträge neu ausgeschrieben und Finanzierungsfragen unter den EU-Mitgliedsstaaten neu ausgehandelt werden müssten. Von deutscher Seite wird befürchtet, dass die Industrie hierzulande dann weniger Aufträge zum Aufbau des Galileo-Systems erhalten könnte. Derzeit fehlen mindestens 2,4 Milliarden Euro, um das System überhaupt in Betrieb zu nehmen.

"Die Bundesregierung ist mit dem Vorschlag der Kommission so nicht einverstanden", erklärte Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee in Luxemburg. Das Barrot-Konzept sei mit finanziellen Risiken behaftet und deutsche Industrieinteressen seien nur unzureichend berücksichtigt. Staatssekretär Jörg Hennerkes sagte, die Bundesregierung halte es für gefährlich, das Finanzpaket der EU von 2007 bis 2013 wieder aufzuschnüren. Barrot hatte vorgeschlagen, die fehlenden Gelder vor allem aus nicht genutzten EU-Töpfen für Landwirtschaft und Verwaltung zu nehmen. Deutschland plädiert hingegen für eine Finanzierung von Galileo auch durch die Europäische Weltraumorganisation (ESA).

Der ESA gehören 15 der 27 EU-Staaten sowie die Schweiz und Norwegen an. Nach Angaben der deutschen Delegation könnte sich beispielsweise auch Polen für diesen Plan erwärmen. Da Deutschland nach Frankreich der größte Beitragszahler der ESA ist, könnte Berlin auf diesem Weg die gewünschte 20-Prozent-Beteiligung an Galileo wieder durchsetzen. Darüber wird nun Bundeskanzlerin Angela Merkel verhandeln müssen: Die Verkehrminister legten die Entscheidung, wie es mit Galileo weitergehen soll, in die Hände der Staats- und Regierungschefs, die Mitte Dezember in Brüssel zusammentreffen.

Quelle : www.heise.de
Titel: EU streitet weiter über Galileo-Finanzierung
Beitrag von: SiLæncer am 09 Oktober, 2007, 16:40
Beim Treffen der EU-Finanzminister am heutigen Dienstag in Luxemburg ist keine Einigung darüber erzielt worden, wie der Aufbau des gemeinsamen Satellitennavigationssystems Galileo künftig finanziert werden soll. "Man kann noch nicht sagen, dass es einen Konsens gegeben hätte hinsichtlich der geeigneten Lösung zur Finanzierung des Programms", erklärte der portugiesische Finanzminister und EU-Ratsvorsitzende, Fernando Teixeira dos Santos, nach den Verhandlungen.

Deutschland machte erneut Druck gegen den Vorschlag von EU-Verkehrskommissar Jacques Barrot, der die 30 Satelliten und andere technische Ausrüstung ausschließlich aus EU-Haushaltsmitteln bezahlen will. "Wir sind mit dem Vorschlag der EU-Kommission nicht einverstanden", sagte Finanzminister Peer Steinbrück. Das für den Vorschlag erforderliche Aufschnüren der EU-Finanzplanung könne ein folgenschwerer Präzedenzfall werden.

Steinbrück forderte zudem eine stärkere Berücksichtigung deutscher Interessen bei der Auftragsvergabe für Galileo. Die Einzahlungen müssten mit der Vergabe der Aufträge korrespondieren, betonte der Minister. Wie es aus Diplomatenkreisen hieß, könnten auf Deutschlands Haushalt bis 2013 Mehrbelastungen von rund 500 Millionen Euro zukommen, sollte der Kommissionsvorschlag eine Mehrheit finden.

Nach dem Platzen eines Finanzierungsmodells gemeinsam mit der Industrie fehlen mindestens 2,4 Milliarden Euro, um das Galileo-System komplett in Betrieb zu nehmen. Die Skepsis der Bundesregierung zum Kommissionsvorschlag teilen nach Steinbrücks Angaben Schweden, Finnland, Italien, Großbritannien, die Niederlande und Tschechien. Die Industrie geht unterdessen davon aus, dass der Aufbau von Galileo mindestens eine Milliarde Euro mehr kosten wird als bislang kalkuliert.

Quelle : www.heise.de
Titel: Deutschland setzt bei Galileo auf ESA-Variante
Beitrag von: SiLæncer am 12 November, 2007, 17:00
Im Streit um die milliardenschwere Finanzierung des europäischen Satellitennavigationssystems Galileo hat die Bundesregierung in Brüssel einen neuen Vorschlag gemacht. Das 2,4 Milliarden Euro tiefe Finanzierungsloch könnte mit Geldern aus dem EU-Haushalt und der – nicht zur EU gehörenden – Europäischen Weltraumorganisation ESA gestopft werden, sagten EU-Diplomaten am Montag in Brüssel. Berlin will mit der Mischfinanzierung sicher stellen, dass deutsche Unternehmen angemessen bei der Auftragsvergabe berücksichtigt werden.

Die EU-Finanzminister werden am morgigen Dienstag in der belgischen Hauptstadt erneut über den Konflikt beraten, ohne dass dabei Entscheidungen erwartet werden. Es werde sich aber zeigen, ob der deutsche Vorschlag eine Aussicht auf Erfolg habe oder nicht. Die EU-Staats- und Regierungschefs dürften bei ihrem Brüsseler Gipfeltreffen am 13. und 14. Dezember in den Streit eingreifen.

Deutschland stellt sich mit dem Vorschlag ausdrücklich gegen das Vorhaben von EU-Verkehrskommissar Jacques Barrot, der die 30 Satelliten und andere technische Ausrüstung ausschließlich aus EU-Haushaltsmitteln bezahlen will. Deutschland befürchtet bei dieser Finanzierung eine Mehrbelastung für den Bundeshaushalt von 500 Millionen Euro. Der Kommissionsvorschlag wird unter anderem von Frankreich unterstützt.

Nach dem Platzen eines Finanzierungsmodells gemeinsam mit der Industrie fehlen mindestens 2,4 Milliarden Euro, um das Galileo-System komplett in Betrieb zu nehmen. Insgesamt belaufen sich die Kosten auf mindestens 3,4 Milliarden Euro. Laut einer Option des neuen deutschen Vorschlags könnte jeweils die Hälfte dieser Summe von der EU und von der ESA getragen werden. Der ESA mit Sitz in Paris gehören 17 Staaten an, also nicht alle EU-Länder.

Mit Galileo will die EU unabhängig vom US-Navigationssystem GPS (Global Positioning System) werden. Die Entwicklungsphase läuft seit fast drei Jahren. Inzwischen ist der Starttermin um fünf Jahre auf Mitte 2013 verschoben. Ursprünglich sollte Galileo bereits im kommenden Jahr bereitstehen.

Quelle : www.heise.de
Titel: Verhärtete Fronten im Galileo-Streit
Beitrag von: SiLæncer am 13 November, 2007, 17:25
Auch nach dem klaren deutsch-französischen Bekenntnis zum Satellitennavigationssystem Galileo bleibt das milliardenschwere Prestigevorhaben in der EU blockiert. Die EU-Finanzminister konnten sich am Dienstag in Brüssel nicht auf die Finanzierung einigen. Die Bundesregierung ist mit ihrem Vorschlag einer Mischfinanzierung von EU und der – nicht zur EU gehörenden – Europäischen Weltraumorganisation (ESA) im Kreis der EU-Partner weitgehend isoliert. Nur Spanien unterstützt offen diesen Vorstoß. Diplomaten erwarten, dass der Streit beim Treffen der EU-Staats- und Regierungschefs am 13. und 14. Dezember in Brüssel ausgetragen wird.

Bundeskanzlerin Angela Merkel und der französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy hatten am Montag in Berlin unterstrichen, das in Verzug geratene Vorhaben solle möglichst rasch Wirklichkeit werden. Es hat ein Volumen von 3,4 Milliarden Euro.

Bundesfinanzstaatssekretär Thomas Mirow sagte nach einer "sehr intensiven Diskussion" in Brüssel, eine nennenswerte Anzahl von Mitgliedstaaten sei wie Deutschland gegen ein Aufschnüren der langfristigen EU-Finanzplanung. Das hatte die EU-Kommission vorgeschlagen; sie will die fehlenden 2,4 Milliarden Euro komplett aus dem EU-Haushalt bestreiten. Mit Galileo will die EU unabhängig vom US-Navigationssystem GPS (Global Positioning System) werden. Der Starttermin ist um fünf Jahre auf 2013 verschoben.

Berlin will mit der Mischfinanzierung sicherstellen, dass deutsche Unternehmen angemessen bei der Galileo-Auftragsvergabe berücksichtigt werden. Der spanische Wirtschafts- und Finanzminister Pedro Solbes sicherte seine Unterstützung zu. "Beide Möglichkeiten – ESA oder EU – sind möglich. Spanien ist offen für beide Möglichkeiten." Der Vorsitzende der Ministerrunde, der portugiesische Ressortchef Fernando Teixeira Dos Santos, sagte jedoch, in der Aussprache habe es von keinem Land explizit Unterstützung für den Berliner Vorstoß gegeben. "Eine Reihe von Staaten hat diese Weise der Finanzierung angezweifelt."

Österreich schlug vor, die Hausbank der EU, die Europäische Investitionsbank (EIB) in Luxemburg, einzuschalten. Dieses würde eine Kreditfinanzierung bedeuten. Einige Mitgliedsländer wie etwa Italien oder Dänemark sind dafür, nicht genutzte Gelder aus EU-Agrartöpfen für Galileo umzuleiten. Das Thema dürfte schon in der kommenden Woche bei den Beratungen mit dem Europaparlament über den EU-Haushalt 2008 wieder für Streit sorgen.

Quelle : www.heise.de
Titel: EU-Kommission stellt neuen Plan für Galileo-Aufbau vor
Beitrag von: SiLæncer am 23 November, 2007, 16:00
In den Streit um Europas Pläne für das milliardenschwere Satelliten-Navigationssystem Galileo kommt Bewegung. Die EU-Kommission kündigte am heutigen Freitag einen neuen Vorschlag zur Aufteilung der Ausschreibung an. "Das soll sicherstellen, dass die gesamte europäische Industrie an dem Projekt teilnehmen kann", sagte ein Sprecher des EU-Verkehrskommissars Jacques Barrot.

Die Kommission habe zunächst sechs verschiedene Bauabschnitte für Galileo bestimmt, sagte Barrot-Sprecher Michele Cercone. Die Diskussion über diese Anzahl gehe noch weiter. Pro Unternehmen sollten höchstens zwei Hauptaufträge für diese Segmente vergeben werden. Außerdem solle festgeschrieben werden, dass Subunternehmer einen Teil des Kuchens bekommen. Derzeit seien dafür 40 Prozent des Auftragswerts im Gespräch, sagte der Kommissionssprecher.

Laut Financial Times Deutschland (FTD) reagiert Barrot damit auf Ängste in Deutschland, der französische Satellitenhersteller Thales könnte den Zuschlag beim Gros der Galileo-Aufträge bekommen und dem Wettbewerber EADS Astrium keine Chance lassen. Als besonderes Zugeständnis an Deutschland gelte, dass anstelle von früher zwei jetzt nur ein Segment für den Bau der 26 Galileo-Satelliten geplant sei. Hier habe EADS Astrium Industriekreisen zufolge gute Chancen, den Zuschlag für die Systemführerschaft zu gewinnen.

Deutsche Diplomaten hätten sich dem Vorschlag gegenüber aufgeschlossen gezeigt, heißt es in der FTD. Die Vergaberegeln würden sicherstellen, dass Deutschland als größter EU-Nettozahler einen angemessenen Rückfluss in Form von Aufträgen für die deutsche Industrie bekäme. Außerdem könnte sich EADS Astrium Hoffnungen auf den Zuschlag für ein zweites Segment machen. Weitere Aufträge für deutsche Raumfahrttechnologieproduzenten seien wahrscheinlich, da Barrots Regeln zufolge jeder Systemführer 40 Prozent des Auftragsvolumen an Subunternehmer weitergeben müsse. Industriekreise hielten es für sehr wahrscheinlich, dass Thales in zwei Segmenten den Zuschlag erhalte

"Im Moment hat kein Mitgliedstaat abgelehnt, in diesem Rahmen zu arbeiten", betonte Sprecher Cercone. Die Frage der Finanzierung ist aber weiter offen. Deutschland hat sich bisher gesträubt, die nötigen Milliardenbeträge über den EU-Haushalt zu finanzieren. Ein Grund dafür war, dass die Beteiligung deutscher Unternehmen an dem Projekt nicht gesichert erschien. Die Kommission hofft, dass ihr neuer Plan zur Aufspaltung der Bauabschnitte auch eine Lösung der Finanzierungsfrage vereinfachen könnte.

Das Bundesverkehrsministerium kann mit den Barrot-Plänen offenbar leben. Der jetzige Vorschlag der Kommission sichere auf der einen Seite, dass es Wettbewerb gebe. Er biete aber andererseits die Möglichkeit, dass die deutsche Industrie entsprechend ihrer Kompetenz und Kapazität berücksichtigt werde, hieß es in Berlin. Grundsätzlich sei aber die Finanzierung noch zu diskutieren. Das Bundesfinanzministerium machte erneut deutlich, dass es zu keinen Mehrbelastungen kommen dürfe.

Das Thema steht beim Treffen der EU-Verkehrsminister nächste Woche in Brüssel auf der Tagesordnung. "Wir arbeiten auf eine Lösung bei dem Rat hin", sagte Barrots Sprecher. Eine Entscheidung erst im kommenden Jahr wäre "zu spät" für den Zeitplan des Projekts.

Quelle : www.heise.de
Titel: Galileo-Konsortium wird offenbar aufgelöst
Beitrag von: SiLæncer am 27 November, 2007, 11:05
Die Tage des einst unter dem Namen "Galileo Industries" agierenden Konsortiums zum Aufbau des europäischen Satellitennavigationssystems Galileo scheinen gezählt: Das Handelsblatt berichtet in seiner Dienstagsausgabe, der wegen Markenrechtsverletzungen später in European Satellite Navigation (ESN) Industries umgetaufte Zusammenschluss mehrerer europäischer Satellitenhersteller und Zulieferer soll abgewickelt werden. "Die Verhandlungen der Anteilseigner sehen eine Auflösung vor", bestätigte ein Sprecher dem Handelsblatt auf Anfrage.

Eine endgültige Entscheidung stehe aber noch aus, hieß es weiter. ESN Industries mit 160 Beschäftigten in Rom und Ottobrunn bei München sollte eigentlich die Test- und Entwicklungsphase von Galileo koordinieren und später die Funktion des Generalunternehmers für den Galileo-Aufbau übernehmen. Nach unüberbrückbaren Differenzen der beteiligten Unternehmen und der Einschaltung der EU-Kommission soll jetzt aber die europäische Weltraumagentur ESA die Rolle des Generalunternehmers übernehmen.

Am Wochenende hatten sich die Finanzminister nach monatelangem Streit darauf geeinigt, die für den Aufbau von Galileo noch mindestens benötigten 2,4 Milliarden Euro zu zwei Dritteln aus EU-Agrartöpfen zur Verfügung zu stellen. Zuvor hatten die Verkehrsminister einem Vorschlag der EU-Kommission zugestimmt, wonach das Projekt in sechs Bauabschnitte unterteilt wird. Deutschland etwa soll die Führung im Satellitenbau erhalten, Frankreich und Italien die Bodenstationen ausrüsten. Auch Spanien und Großbritannien werden entsprechend der Finanzierungsanteile berücksichtigt.

Quelle : www.heise.de
Titel: Bayern will großes Stück vom Galileo-Kuchen
Beitrag von: SiLæncer am 28 November, 2007, 10:02
Bayern hat sich in der Debatte um den Aufbau des geplanten europäischen Satellitennavigationssystems Galileo erneut mit weit gehenden Forderungen zu Wort gemeldet. Führendes Missionskontrollzentrum müsse Oberpfaffenhofen sein. Außerdem müsse Deutschland die Führung des Raumsegments (Entwicklung und Bau der Satelliten) sowie die Verantwortung für das Gesamtsystem Galileo erhalten. Eine angemessene Beteiligung der deutschen und bayerischen Industrie an dem Milliarden-Projekt sei noch nicht sichergestellt, erklärte Wirtschaftsministerin Emilia Müller (CSU).

Am Wochenende hatten sich die EU-Finanzminister nach monatelangem Streit darauf geeinigt, die für den Aufbau von Galileo noch mindestens benötigten 2,4 Milliarden Euro zu zwei Dritteln aus EU-Agrartöpfen zur Verfügung zu stellen. Zuvor hatten die Verkehrsminister einem Vorschlag der EU-Kommission zugestimmt, wonach das Projekt in sechs Bauabschnitte unterteilt wird. Deutschland etwa soll die Führung im Satellitenbau erhalten, Frankreich und Italien die Bodenstationen ausrüsten.

Entscheidend seien jetzt die Einzelheiten der Auftragsvergabe, die die EU-Verkehrsminister an diesem Donnerstag beraten wollen, heißt es aus Bayern. Das von der EU-Kommission vorgeschlagene neue Beschaffungsmodell könnte aus Sicht Müllers zu einer faireren Auftragsvergabe führen. Auch der bayerische Europaminister Markus Söder (CSU) wertete dieses Modell als Schritt in die richtige Richtung. Dem Vorschlag der Kommission zufolge soll ein Unternehmen maximal zwei Segmente des Gesamtprojektes führen können und zudem verpflichtet werden, Subunternehmen mit 40 Prozent des Volumens zu beteiligen.

"Die beharrliche Verhandlungslinie Deutschlands zeigt erste Früchte. Jetzt liegt es an den Verkehrsministern, die Regeln über die Auftragsvergabe wasserdicht zu formulieren", erklärte Müller. Zuvor war bekannt geworden, dass das in Rom und Ottobrunn bei München angesiedelte Konsortium ESN Industries abgewickelt werden soll. ESN sollte die Test- und Entwicklungsphase von Galileo koordinieren und später die Funktion des Generalunternehmers für den Galileo-Aufbau übernehmen. Nach unüberbrückbaren Differenzen der beteiligten Unternehmen und der Einschaltung der EU-Kommission soll jetzt die europäische Weltraumagentur ESA die Rolle des Generalunternehmers übernehmen.

Quelle : www.heise.de
Titel: Galileo-Projekt wird noch teurer
Beitrag von: SiLæncer am 12 Januar, 2008, 13:36
Nach viel Hickhack um das geplante Satellitennavigationssystem Galileo gibt es nun eine neue Hiobsbotschaft: Wie der Spiegel in seiner kommenden Ausgabe berichtet, soll das größte europäische Raumfahrtprojekt der Geschichte statt der bislang bereits veranschlagten 3,4 Milliarden mindestens 5, womöglich sogar 10 Milliarden Euro kosten. Galileo soll dem sehr populären US-amerikanischen GPS-System Konkurrenz machen und den Europäern eine gewisse Unabhängigkeit in puncto Satellitennavigation verschaffen.

Auch der deutschen Regierung soll ein Gutachten vorliegen, nach dem die Kosten des Projekts selbst unter optimalen Bedingungen um "mindestens 1,5 Milliarden Euro" steigen werden. Erst vor wenigen Wochen wurde unter den 27 beteiligten EU-Staaten mühsam ein Kompromiss ausgehandelt. Danach sei die Entwicklungsphase des Projekts mit seinen 26 um die Erde kreisenden Satelliten zwar abgeschlossen und bezahlt. Tatsächlich fehle aber "technisch noch eine Menge", zitiert der Spiegel einen Galileo-Spezialisten. Auch wenn die Kosten noch weiter explodieren würden, sind manche beteiligten Firmen, Staaten und EU-Kommissare davon überzeugt, dass das Projekt dennoch nicht eingestellt wird.

Quelle : www.heise.de
Titel: Russland räumt massive Verzögerungen bei GLONASS ein.
Beitrag von: SiLæncer am 24 Januar, 2008, 19:48
Russland bekommt zunehmend Schwierigkeiten mit der Inbetriebnahme seines satellitengestützten Navigationssystems GLONASS. Der für Rüstungsfragen zuständige Vizeregierungschef Sergej Iwanow gestand erstmals öffentlich massive Verzögerungen ein, wie Moskauer Zeitungen am Donnerstag berichteten. Iwanow hatte die Konkurrenz zum US-System GPS noch vor kurzem als ebenso wichtig für Russland bezeichnet "wie die Atomwaffen und die strategischen Energiereserven". Militärexperten in Moskau sprechen dagegen von einem gescheiterten Prestigeprojekt, das in jedem Fall deutlich unzuverlässiger als GPS sein werde.

Das sowohl für militärische wie auch zivile Zwecke einsetzbare System liegt weit hinter dem von Präsident Wladimir Putin vorgegebenen Zeitplan. Zu Jahresbeginn 2008 sollten 18 Satelliten im Einsatz sein, mit denen sich zumindest ganz Russland erfassen ließe. Bislang bedienten aber nur 13 einsatzbereite Satelliten das Land, wie das Verteidigungsministerium als Betreiber mitteilte. Drei weitere Satelliten im All seien derzeit nicht funktionsfähig. Die gesamte Erde lasse sich frühestens in einigen Jahren komplett erfassen. Dazu sind mindestens 24 Satelliten erforderlich.

Ein weiteres Problem für das russische Navigationssystem bilden die Endgeräte für die zivile Nutzung. Bislang verfügt Russland über keine Navigationsgeräte für GLONASS. "Selbst wenn es sie schon gäbe, wäre es derzeit noch unmöglich, die eigene Position zu bestimmen", schrieb die Tageszeitung "Iswestija". Bis 2010 kostet das GLONASS-Programm den russischen Steuerzahler weitere 27 Milliarden Rubel (750 Millionen Euro). Angaben über die Gesamtkosten lagen nicht vor.

Quelle : www.heise.de
Titel: China will globales Satelliten-Navigationssystem bis 2015 fertigstellen
Beitrag von: SiLæncer am 19 Januar, 2009, 21:04
China wird nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua sein bisher fünf Satelliten umfassendes Navigationssystem Compass (früher Beidou) erheblich ausbauen. Bis zum Jahr 2015 sollen mehr als 30 chinesische Navigationssatelliten im All positioniert werden, die eine globale Abdeckung ermöglichen und den Systemen der USA (GPS), Russlands (GLONASS) und Europas (Galileo) Konkurrenz bieten. Allein in den Jahren 2009 und 2010 würden insgesamt 10 Navigationssatelliten ins All transportiert, erklärte der Raumfahrt-Direktor der China Aerospace Science and Technology Corporation (CASC), Zhang Xiaojin, am Sonntag im Staatsfernsehen.

Zhang zufolge soll mit dem Compass-Ausbau vor allem Chinas Abhängigkeit von fremden Navigationssystemen beendet werden. Zwar decken die 5 Compass-Satelliten das chinesische Territorium weitgehend ab, im kommerziellen Bereich (Fahrzeugnavigation, Mobiltelefone) wird aber vorrangig auf GPS-Satelliten zugegriffen. Interessant wird die Beantwortung der Frage sein, ob China die Weltgemeinschaft beim Aufbau des eigenen globalen Navigationssystems ebenso beteiligen wird, wie dies umgekehrt der Fall war: Bereits im Jahr 2003 hatten Europa und China eine Galileo-Kooperationsvereinbarung unterzeichnet, 2004 folgte dann eine Vereinbarung mit dem Galileo Joint Undertaking (GJU).

Drei chinesische Repräsentanten arbeiteten für das GJU, was sich China allein 70 Millionen Euro kosten ließ. Insgesamt wollte sich das bevölkerungsreichste Land der Erde mit 280 Millionen Euro an Galileo beteiligen – doch dann zerstritten sich die Mitglieder des ursprünglich für den Galileo-Aufbau vorgesehenen Industriekonsortiums ESN Industries (früher Galileo Industries) und die EU-Kommission musste das schon mit erheblichen Verzögerungen belastete Projekt unter ihre Fittiche nehmen. Um ein endgültiges Scheitern des Galileo-Projekts zu verhindern, einigte sich die EU im Frühjahr 2008 schließlich auf eine Vorfinanzierung der restlichen 2,1 Milliarden Euro, die für die sogenannte Errichtungsphase des Systems benötigt werden.

Derzeit läuft noch das Ausschreibungsverfahren für die Vergabe der neuen Galileo-Aufträge, die sich in die sechs Hauptbereiche "Systemplanung", "Bodeneinrichtungen", "Kontrollsystem", "Weltraumsegment", "Starteinrichtungen" und "Betrieb" unterteilen. Aus insgesamt 21 Bewerbungen nahmen die Europäische Kommission und die Europäische Weltraumorganisation (ESA) Mitte September 11 Kandidaten in die engere Wahl – allesamt Unternehmen aus Europa, China spielt hier keine Rolle. Womöglich setzt China gerade deshalb jetzt auf den nationalen Weg – obwohl das Land auch schon früher betont hatte, dass das Ziel "ein eigenes Satellitennavigationssystem" sei. Jetzt eben die globale Variante.

Quelle : www.heise.de
Titel: China funkt bei Navigationssystem "Galileo" dazwischen
Beitrag von: ritschibie am 30 März, 2009, 16:45
Peking - China durchkreuzt die europäischen Pläne für den Aufbau des satellitengestützten Navigationssystems "Galileo".

Bei der Entwicklung seines eigenen globalen Systems mit dem englischen Namen "Compass" haben die Chinesen die gleiche Radiofrequenz für die Übertragung reserviert wie die Europäer. Durch diese Überlappung könnte der sicherheitsrelevante Teil des europäischen Projekts praktisch nutzlos werden, warnen Experten. Es sei ein schwieriges und geradezu "klassisches diplomatisches Problem", sagte der europäische Vertreter in China, Serge Abu, am Montag beim Besuch der EU- Außenkommissarin Ferrero-Waldner in Peking. "Wir müssen es lösen."
 
Wollten die Europäer mit "Galileo" aus dem Schatten der Amerikaner und deren globalen Positionssystems (GPS) heraustreten, sind sie jetzt vom guten Willen der Chinesen abhängig. Doch die chinesische Seite ist nicht gerade glücklich über die bisherige Kooperation. 2003 wurde China für das "Galileo"-Projekt an Bord geholt und hatte schon 200 Millionen Euro für die Beteiligung zugesagt.

Es gab aber Misstrauen und Sicherheitsbedenken, den Chinesen den Zugang zu heiklen Technologien zu gewähren. 2007 wurde China dann nicht in die wichtigen Entscheidungsgremien von "Galileo" gelassen und damit praktisch vor die Tür gesetzt. China begann, sein eigenes System zu bauen, das auf Chinesisch "Beidou" genannt wird - nach dem Sternbild des Großen Wagens, das traditionell der Orientierung dient.

"Sie sind nicht glücklich", räumte EU-Botschafter Abu ein. "China hat die Hand auf einer Frequenz, die wir reserviert haben." Doch tröstet er sich mit der Tatsache, dass vorerst weder China noch die EU in der Lage seien, diese Frequenz zu nutzen. Das Wettrennen ist aber längst in vollem Gange. Nach den Regeln der Internationalen Telekommunikationsunion gelangt jenes Land in den Besitz der reservierten Frequenz, das sie als erste mit einem funktionsfähigen System benutzt. Die anderen haben das Nachsehen und dürfen die Wellenlänge nicht stören.

Schon heute bieten fünf chinesische Satelliten zumindest regional Navigationshilfe. Während sich das europäische Vorhaben seit Jahren immer wieder hinauszögert, plant China in diesem und nächsten Jahr den Start von zehn weiteren Satelliten, was mit seinen Trägerraketen kein Problem sein dürfte. Bis 2015 soll das System mit rund 30 Himmelskörpern fertig sein.

Die Chinesen wollen damit nicht mehr von ausländischen Systemen abhängig sein. Navigation über Satelliten wird militärisch immer wichtiger. Mit der Frequenz in Chinas Besitz können die Europäer in einem Kriegsfall nicht das öffentlich verfügbare "Compass"-Signal stören, ohne ihre eigenen gesicherten Signale zu blockieren.

"Wir sind in einer schwierigen Situation, aber es wird gelöst werden", gab sich EU-Delegationschef Abu gleichwohl demonstrativ optimistisch. Er mochte auch nicht davon reden, dass die Europäer hier abhängig von den Chinesen seien. "Sie können es ja jetzt noch nicht nutzen." Dass die Verhandlungen nach zwei Runden wegen der harten chinesischen Haltung keinen Schritt vorankommen, beschrieb auch EU-Außenkommissarin Ferrero-Waldner als "normal". "So ist das in Verhandlungen", versuchte die Österreicherin, es locker zu nehmen. "Wir versuchen, das beste für uns erreichen und sie versuchen, so viel wie möglich für sich herauszuholen." (dpa)

Quelle: www.digitalfernsehen.de
Titel: Russisches "Glonass" jagt us-amerikanisches GPS
Beitrag von: SiLæncer am 25 April, 2009, 07:40
Berlin/Moskau- Ungeachtet der Finanzkrise treibt Russland den Aufbau seines globalen Satellitennavigationssystems "Glonass" planmäßig voran.

Derzeit sind 20 Satelliten auf der Umlaufbahn in 19 100 Kilometer Höhe. Damit deckt das System das russische Territorium zu 99 Prozent und den Globus zu 80 Prozent ab. Die Finanzierung für die jeweils sechs weiteren Satelliten, die Ende 2009 und 2010 gestartet werden sollen, sei "in vollem Umfang" gesichert, teilte der Chef der Herstellerfirma Navigations- und Informationssysteme (NIS), Nikolai Testojedow, jetzt in Moskau mit.

Ende 2010 soll "Glonass" mit 24 Satelliten (plus 6 in Reserve) global verfügbar sein. Russland macht sich damit vom US-amerikanischen Konkurrenten GPS unabhängig und kommt auch dem europäischen "Galileo"-System zuvor, das erst 2013 in Dienst gestellt werden soll.

Die optimistische Voraussage Testojedows gründet sich auf die feste Entschlossenheit der Moskauer Führung, das für sie volkswirtschaftlich wie geopolitisch bedeutsame Projekt mit allen Mitteln zu verwirklichen. "Viele unserer kosmischen Heldentaten und kosmischen Errungenschaften wurden zum Teil trotz der ökonomischen Lage vollbracht", sagte Präsident Dmitri Medwedjew am Tag der Raumfahrt (12. April) rückblickend bei einer Begegnung mit Kosmonauten.

Deshalb gebe es heute erst recht "keinerlei Gründe, die Lage wegen der wirklich globalen Finanzkrise zu dramatisieren". Man werde weiter in die Raumfahrt, die Wissenschaft, die Produktion und die "Verteidigungstechnologien" investieren, "weil sich das Leben nicht aufhalten lässt", betonte er. Wenn Russland heute die Entwicklung auch nur zeitweise unterbreche, werde es "um Jahrzehnte zurückgeworfen".

Ministerpräsident Wladimir Putin, der "Glonass" noch in seiner Zeit als Präsident zur Chefsache erklärt hatte, will die Raumfahrt zu einer treibenden Kraft der sozial-ökonomischen Entwicklung seines Landes machen. Mit seinem rund zwei Milliarden Euro teuren Lieblingskind soll die Kosmostechnik auch sichtbar Einzug in den Alltag halten - in die Autos von Iwan Iwanowitsch, dem russischen Otto Normalverbraucher.

Ob dieser Traum Putins aber auch gleich in Erfüllung geht, darf bezweifelt werden. Denn die Industrie hinkt bei der Produktion der Empfangsgeräte und der Software hoffnungslos hinterher. Bisher gibt es in den Geschäften nur sporadisch Navis zu kaufen, zudem ist das Kartenmaterial bisher erst für ausgesuchte Regionen, so Moskau und Umgebung, verfügbar.

Viele Autofahrer greifen deshalb weiter auf die kompatible GPS-Technik zurück. Der Grund für die Misere ist, dass "Glonass" anfangs nur dem Militär vorbehalten war und erst unter dem Einfluss von GPS zögerlich auch für zivile Zwecke freigegeben wurde.

Mit der Fertigstellung von "Glonass", das dann über drei zivile Kanäle verfügt, geht eine jahrzehntelange Odyssee zu Ende, die noch zu Sowjetzeiten begann. 1982 wurde der erste Satellit gestartet. Im Dezember 1995 erreichte das System kurzzeitig die Sollstärke von 24 Apparaten.

Doch dann zerfiel es aus Geldmangel wieder. Ende 2001 waren nur noch ganze sechs Satelliten einsatzfähig. Russland war damit auf das GPS-System angewiesen. Anfang 2008 waren nach Angaben des Verkehrsministeriums 1200 der 5000 russischen Flugzeuge mit Satellitennavigation ausgerüstet. Allerdings flogen fast 90 Prozent davon mit GPS, nur gut zehn Prozent mit "Glonass". Dieses Verhältnis hat sich inzwischen nur leicht zu Gunsten des eigenen Systems verbessert.

Quelle: www.digitalfernsehen.de
Titel: GPS-Ausfälle werden 2010 wahrscheinlicher
Beitrag von: SiLæncer am 11 Mai, 2009, 16:33
Die weltweit genutzte Navigation per Global Positioning System (GPS) erlaubt eine komfortable, genaue Routenführung bis zum gewünschten Ziel. Ein GPS-Empfänger findet sich inzwischen in vielen Geräten, so etwa auch in Handys. Kaum ein Nutzer macht sich aber wohl Gedanken über den Zustand der Satelliten, die das GPS-System erst ermöglichen. Etliche GPS-Satelliten erreichen 2010 das Ende ihrer Lebensdauer und müssen ausgetauscht werden, um die Ausfallsicherheit von GPS zu gewährleisten.

Satellitenersatz verzögert sich

Der US-Rechnungshof warnt allerdings in einem 61-seitigen Bericht davor, dass gerade der rechtzeitige Ersatz mit neuen Satelliten in Gefahr sein könnte. Zwar würden im November - mit einer Verzögerung von drei Jahren - erste Satelliten vom Typ IIF ins All geschickt.

Sollte es der Air Force aber nicht gelingen, die erforderliche Anzahl von Satelliten frühzeitig zu erneuern, so könnte dies sowohl militärische als auch private Nutzer betreffen.

Budget bereits um 870 Millionen US-Dollar überschritten

Der Rechnungshof bemängelt, dass die Air Force schon in den letzten Jahren Probleme hatte den Zeitplan und das Budget einzuhalten. Bereits jetzt wurde der eingeplante finanzielle Rahmen um 870 Millionen Dollar überschritten. Die Air Force ist nun bemüht die Herstellung der dritten GPS-Satellitengeneration IIIA voranzutreiben, da Typ IIF technische Mängel aufweist. Der Rechnungshof bezweifelt jedoch einen rechtzeitigen Erfolg, da es keine zentrale Koordinierungsstelle für GPS-Belange gebe. Die US-Regierung plant Investitionen von 5,8 Milliarden US-Dollar in das GPS-System für die Jahre von 2009 bis 2013.

Zeitdruck erhalten die Amerikaner auch aus Europa. Ab 2013 nehmen die Europäer voraussichtlich die GPS-Konkurrenz Galileo in Betrieb, doch auch die Zukunft von Galileo ist ungewiss. Schließlich arbeitet auch China an einem eigenen GPS-Projekt.

Quelle : www.onlinekosten.de
Titel: Desolates GPS: Navis bald orientierungslos?
Beitrag von: SiLæncer am 21 Mai, 2009, 12:42
Das von der US-Luftwaffe betriebene Global Positioning System (GPS), aus dem alle populären Navigationssysteme kostenlos ihre Geo-Koordinaten beziehen, leidet unter Geldmangel. Der Start neuer Satelliten zum Ersatz von Systemen, deren Lebensdauer abläuft, verzögert sich seit Jahren. In einer aktuellen Studie kommt das US-amerikanische Government Accountability Office (GAO) nun zu dem Ergebnis, es sei unsicher, ob die US-Luftwaffe rechtzeitig neue Satelliten in Betrieb nehmen könne, um den GPS-Betrieb ohne Unterbrechung aufrechtzuerhalten.

Das GAO warnt, sowohl militärische als auch zivile Anwendungen, darunter insbesondere die Navigationssysteme für den Straßen-, Schiffs- und Luftverkehr, könnten erheblich betroffen sein. Das aktuelle Satellitenprogramm (IIF) der Luftwaffe habe unter anderem infolge technischer Probleme seinen Terminplan gesprengt und die ursprünglich veranschlagten Kosten um 870 Millionen US-Dollar überschritten. Infolgedessen solle nun der erste Satellit aus diesem Programm erst im November dieses Jahres in den Orbit geschossen werden – fast drei Jahr zu spät. Die Luftwaffe bemühe sich, die Entwicklung einer neuen Generation von Satelliten (IIIA) zu beschleunigen, bei der die Fehler der Vorgängergeneration vermieden werden sollten. Doch könne der optimistische Zeitplan für IIIA möglicherweise nicht eingehalten werden. In diesem Fall wachse die Wahrscheinlichkeit, dass es mit dem Ausfall alter Satelliten ab 2010 zu Lücken in der GPS-Versorgung kommen werde.

Ob zivile Anwender von Navigationsgeräten solche Lücken sogleich spüren werden, ist allerdings fraglich. In Europa sind gewöhnlich mehr als die notwendigen vier Satelliten in "Sichtweite"; einzelne Ausfälle blieben in der Praxis ohne Wirkung. Das Militär wäre stärker betroffen, weil die Genauigkeit abnimmt. Das im Aufbau befindliche europäische Navigationssystem Galileo soll ab Ende 2010 seinen Betrieb aufnehmen.

Quelle : www.heise.de
Titel: Russen können GPS-Schwäche nicht nutzen
Beitrag von: SiLæncer am 21 Mai, 2009, 18:15
Hoffnungen, das russische Positionierungssystem GLONASS könne von der absehbaren Schwäche bei der amerikanischen Konkurrenz GPS profitieren, erteilten russische Experten eine Abfuhr. Er habe Zweifel, dass das Glonass bis 2010 eine konkurrenzfähige Qualität und Präzision erreichen werde, sagte Alexej Kondraschow, Exekutivdirektor beim russischen Markforschungsinstitut Direct Info, gegenüber der Nachrichtenagentur RIA Nowosti.

Die russische Regierung hatte den zu langsamen Entwicklungsverlauf bei GLONASS schon mehrfach scharf kritisiert und Druck auf die zuständigen Behörden des Landes ausgeübt, dass der Zeitplan für die Aussetzung der notwendigen Satelliten nun in etwa eingehalten werde. Problematisch sei jedoch die mangelnde zivile Unterstützung für das System. Sie soll durch verschiedene Maßnahmen verbessert werden. Die könnten laut Ria Nowosti von einer engeren Kooperation mit den Entwicklern von Galileo bis hin zu einem Importverbot für solche Fahrzeuge nach Russland reichen, die ein Navi ohne Glonass-Unterstützung an Bord haben.

Quelle : www.heise.de
Titel: Galileo geht im nächsten Jahr an den Start
Beitrag von: ritschibie am 16 Juni, 2009, 09:58
Die ersten Satelliten für das milliardenschwere europäische Navigationssystem Galileo werden voraussichtlich in etwa einem Jahr ins All geschossen.

Die Europäische Weltraumorganisation ESA beauftragte am Montag die Raketen-Betreibergesellschaft Arianespace mit dem Transport der ersten vier High-Tech-Geräte. Sie sollen zu Beginn der zweiten Jahreshälfte 2010 in Umlaufbahnen in etwa 23.000 Kilometer Höhe gebracht werden, teilte Arianespace am Montag in Paris mit. Als Startplatz ist der europäische Raumfahrtbahnhof Kourou in Französisch-Guayana vorgesehen. Als Transportmittel werden zwei russische Sojus-Raketen zum Einsatz kommen.

(http://res.magnus.de/res/_2/3/8/c/35322.jpg)


Galileo soll von 2013 an Autofahrern, Landwirten oder Rettungsdiensten eine metergenaue Ortung bieten und so dem US-System GPS Konkurrenz machen. Ursprünglich sollte das europäische Prestigeprojekt bereits 2008 an den Start gehen. Wegen Streitigkeiten unter den Firmen eines einst vorgesehenen Industrie-Konsortiums sowie den Regierungen um den Sitz von Kontrollzentren gab es immer wieder Verzögerungen. Für das Galileo-Programm stehen bis 2013 mehr als 3,4 Milliarden Euro bereit.

Weil die Satelliten des Navigationssystem schwerer als geplant sind, droht nach früheren Medienberichten möglicherweise ein Kostenschub des Prestigeprojekts (SAT+KABEL berichtete). Das deutsche Hauptkontrollzentrum für Galileo im oberbayerischen Oberpfaffenhofen waren im Herbst offiziell eröffnet worden.

Quelle: http://satundkabel.magnus.de (http://satundkabel.magnus.de)
Titel: Europäischer Rechnungshof beanstandet Galileo-Projekt
Beitrag von: SiLæncer am 02 Juli, 2009, 10:41
Der Europäische Rechnungshof hat in der Entwicklungsphase des geplanten europäischen Satellitennavigationssystems Galileo gravierende Mängel festgestellt. Das von der EU-Kommission und der ESA geschaffene Unternehmen Galileo Joint Undertaking (GJU), das von September 2003 bis Ende 2006 für die Verwaltung der Phase zuständig war, habe seine Aufgabe unzulänglich erfüllt, heißt es in einer Mitteilung (PDF-Datei) des Rechnungshofes. Die Kommission sei ihrer Führungsrolle bei der Entwicklung und Verwaltung nicht angemessen nachgekommen.

Das GJU sei bei den Aufgaben, die technische Entwicklung zu überwachen, durch unklare Zuständigkeiten, ein unvollständiges Budget, Verzögerungen und die industrielle Organisationsstruktur erheblich eingeschränkt gewesen. "Die Ergebnisse im Bereich Forschung und technologische Entwicklung waren bedingt von Nutzen", heißt es in der Mitteilung. Auch sei die Einbindung des European Geostationary Navigation Overlay Service (EGNOS) in das Programm Galileo nur teilweise erfolgreich gewesen.

Wichtigste Aufgabe des GJU war die Aushandlung einer öffentlich-privaten Partnerschaft, in deren Rahmen private Unternehmen gemeinsam mit der Europäischen Kommission in die Errichtung und Nutzung der Galileo-Infrastruktur investieren sollten, erläutert der Rechnungshof. Die mit dem Privatsektor geführten Verhandlungen über einen Konzessionsvertrag wurden Anfang des Jahres 2007 eingestellt. Der Rechnungshof ist zudem zu dem Schluss gekommen, dass die öffentlich-private Partnerschaft unzulänglich vorbereitet und konzipiert gewesen sei. Daher habe das GJU eine unrealistische öffentlich-private Partnerschaft aushandeln müssen.

Galileo wurde Mitte der 1990er-Jahre auf den Weg gebracht. Seitdem kam es zu erheblichen Verzögerungen und Kostenüberschreitungen. Die Programmstruktur habe sich seit 2007 erheblich geändert, schreibt der Rechnungshof weiter. Viele der aus der Erfahrung mit dem GJU gewonnenen Erkenntnisse seien aber für den weiteren Verlauf des Galileo-Programms und für weitere mögliche gemeinsame Unternehmen und industrielle Programme relevant.

Quelle : www.heise.de (http://www.heise.de)
Titel: Galileo: Deutsche bauen 14 Satelliten für Navigationssystem
Beitrag von: SiLæncer am 07 Januar, 2010, 13:52
Der Bremer Technologiekonzern OHB hat das Rennen um das europäische Satelliten-Navigationssystem Galileo gewonnen. Das Unternehmen hat den prestigeträchtigen und rund 566 Millionen Euro schweren Auftrag erhalten, 14 Satelliten zu bauen, teilte die EU-Kommission am Donnerstag in Brüssel mit. Damit setzte sich OHB in der hart umkämpften Ausschreibung gegen den größeren Konkurrenten EADS-Astrium durch. OHB soll die ersten Satelliten 2012 liefern.

Die Satelliten werden das Rückgrat von Galileo bilden. Mit dem Projekt wollen die EU und die Europäische Weltraumorganisation ESA die Vormachtstellung des US-Dienstes GPS (Global Positioning System) brechen. Das Navigationssystem Galileo soll 3,4 Milliarden Euro kosten und 2014 an den Start gehen.

Für Deutschland winken weitere Aufträge. Insgesamt werden 32 Satelliten benötigt - der Bau der restlichen werde später an die OHB System AG oder an EADS-Astrium GmbH vergeben, berichtete die EU- Kommission. Dabei werde das günstigere Angebot den Zuschlag erhalten.

Quelle: http://satundkabel.magnus.de
Titel: China startet Satelliten für Navigationssystem
Beitrag von: SiLæncer am 18 Januar, 2010, 17:56
China hat am Sonntag einen weiteren Navigationssatelliten ins All geschossen. Er ist ein weiterer Baustein zum Aufbau eines eigenen Navigationssystems.

China hat seinen dritten Satelliten zum Aufbau eines eigenen Navigationssystems in eine Umlaufbahn gebracht. Eine Rakete vom Typ "Langer Marsch" startete kurz nach Mitternacht Ortszeit vom Raumfahrtbahnhof in Xichang in der südwestchinesischen Provinz Sichuan.

China plant ein eigenes satellitengestütztes Navigationssystem mit dem Namen Beidou (Kompass). Damit wollen die Chinesen in Zukunft unabhängig vom Global Positioning System (GPS) der USA oder Russlands "Glonass" sein.

Beidou konkurriert auch mit dem europäischen "Galileo"-Projekt, da China und die Europäer die gleiche Radiofrequenz reserviert haben. Wer sie als erster benutzt, darf sie auch behalten. Da Beidou in der Entwicklung weiter fortgeschritten ist als Galileo, befürchtet man in Brüssel ernste Probleme für das europäische Projekt.

Quelle : www.digitalfernsehen.de
Titel: Erste Galileo-Funkstation in der Antarktis ist fertig
Beitrag von: SiLæncer am 23 April, 2010, 12:22
Der britische Netzbetreiber BT hat seine erste Satelliten-Funkstation in der Antarktis fertig gestellt, die später als Bestandteil des europäischen Navigations-Netzwerkes Galileo arbeiten soll.

Die "Ice Station Troll" wurde an einem der kältesten, trockensten und windigsten Orte der Erde errichtet, teilte das Unternehmen mit. Weitere Standorte, die BT mit entsprechenden Anlagen ausstattet, befinden sich auf Inseln wie La Réunion, Neukaledonien, der Osterinsel und Hawaii.

BT hat erst kürzlich eine Vertragsverlängerung mit der europäischen Raumfahrtagentur ESA für den weiteren Aufbau eines Datennetzes für die Pilotphase von Galileo unterzeichnet. In der endgültigen Ausbaustufe wird das Galileo-System aus 30 Satelliten und der zugehörigen Infrastruktur am Boden bestehen und mit dem amerikanischen Global Positioning System (GPS) interoperabel sein.

(http://screenshots.winfuture.de/Galileo-Funkstation-1272015372.jpg)

Die Bodenstation "Ice Station Troll" besteht aus einer VSAT-Parabolantenne mit 3,8 Metern Durchmesser, die von einer Schutzkuppel mit 6,3 Metern Durchmesser umgeben ist.

Im Januar hatte die EU-Kommission die ersten Aufträge zur Einrichtung der verschiedenen Bestandteile von Galileo vergeben. An der Konstruktion der Satelliten ist maßgeblich OHB System aus Bremen beteiligt. Das neue Navigationssystem soll 2014 seinen Betrieb aufnehmen.

Quelle : http://winfuture.de
Titel: Start der neuen GPS-Satelliten steht kurz bevor
Beitrag von: SiLæncer am 08 Mai, 2010, 21:03
In zwei Wochen soll - mit einigen Jahren Verspätung - der erste Satellit einer neuen Generation von GPS-Satelliten ins All geschossen werden. Sie verfügen über Atomuhren, die eine viel genauere Positionsbestimmung ermöglichen sollen als bisher.

In zwei Wochen, am 20. Mai 2010, beginnt die Aktualisierung des US-Satellitennavigationssystems Global Positioning System (GPS). Dann wird von Cape Canaveral aus der erste Satellit der neuen Generation IIF an Bord einer Delta IV in die Umlaufbahn geschossen.

Neue Atomuhr

Zu der neuen Generation gehören insgesamt 12 Satelliten, die vom Luftfahrtunternehmen Boeing gebaut werden. Sie sind für eine längere Lebensdauer ausgelegt als die bisherigen GPS-Satelliten und verfügen über eine neuartige Atomuhr. Diese Uhren sollen eine deutlich genauere Positionsbestimmung ermöglichen als die Vorgänger. Zudem sollen die Satelliten laut Boeing besser gegen Störungen geschützt sein.

Die neuen Satelliten werden auch das Signal L5 ausstrahlen. Das ist eine dritte zivile Frequenz (1176,45 Mhz), die für sogenannte sichere Dienste (Safety-of-Life, SoL) gedacht ist. Dazu gehört etwa die zivile Luftfahrt. Im vergangenen Jahr gab es allerdings Probleme mit L5: Der erste L5-fähige Satellit, der von Lockheed Martin gebaute GPS IIR-20 (M), lieferte falsche Daten. L5 störte die normalen GPS-Signale und verminderte so die Genauigkeit.

Zeitverzug

Der jetzige Einsatz ist allerdings stark hinter dem Zeitplan: Der erste IIF-Satellit sollte vor Jahren ins All geschossen werden. Der Auftrag für die Satellitengeneration IIF bekam 1996 das US-Luft- und Raumfahrtunternehmen Rockwell, das im gleichen Jahr von Boeing übernommen wurde. Eine Verlegung der Satellitensparte durch Boeing sowie Probleme mit der Zuverlässigkeit verzögerten die Entwicklung der Satelliten.

Hinzu kam, dass die US-Regierung die Einführung von L5 zu einem Zeitpunkt verlangte, als die Arbeiten an den Satelliten bereits im Gange waren. Das habe eine beträchtliche Umplanung nach sich gezogen, sagte ein Funktionär der US-Luftwaffe dem Fachmagazin Aviation Week. So lieferte Boeing schließlich im Februar 2010 den ersten GPS-IIF-Satelliten aus.

Angst vor Ausfällen

Die Verzögerungen im Zeitplan haben auch das Budget deutlich belastet. Im vergangenen Jahr kritisierte die Aufsichtsbehörde US Government Accountability Office (GAO), das Satellitenprogramm IIF habe bereits 870 Millionen US-Dollar mehr als geplant verschlungen. In einem Bericht mahnte das GAO eine zügige Erneuerung des GPS-Systems an. Es sei zu befürchten, dass veraltete Satelliten sonst ausfielen und das Navigationssystem nicht mehr funktioniere, warnte die Behörde.

Der letzte GPS-IIF-Satellit soll 2014 ins All geschossen werden. Das könnte ein wichtiger Zeitpunkt für die Satellitennavigation werden: In dem Jahr soll auch der erste GPS-III-Satellit starten . Außerdem ist für Anfang 2014 die Inbetriebnahme des europäischen GPS-Konkurrenzsystems Galileo geplant.

Quelle : www.golem.de
Titel: Satelliten-Navigationssystem Galileo wird teurer
Beitrag von: SiLæncer am 12 Mai, 2010, 17:18
Die Bundesregierung geht davon aus, dass die für den Aufbau des europäischen Satelliten-Navigationssystems Galileo veranschlagten Gelder nicht langen werden. In einer Antwort auf eine Kleine Anfrage (PDF-Datei (http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/17/015/1701516.pdf)) der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen erklärt der Parlamentarische Staatssekretär im Verkehrsministerium, Andreas Scheuer, das Budget werde laut EU-Kommission "nicht für den vollständigen Systemaufbau ausreichen, so dass es zu Mehrkosten kommen dürfte". Für die Galileo-Entwicklungsphase wurden 1,8 Milliarden Euro veranschlagt, für die Aufbauphase des 30 Satelliten umfassenden Systems weitere 3,4 Milliarden Euro. Auf Basis des rechnerischen Anteils am EU-Haushalt von 20 Prozent ergeben sich Scheuers Angaben zufolge demnach Kosten in Höhe von insgesamt mindestens 830 Millionen Euro für Deutschland.

Die für Galileo investierten Mittel zögen aber ein erhebliches Auftragsvolumen für die deutsche Raumfahrt nach sich, betont die Bundesregierung. Außer den vier Satelliten für die Entwicklungsphase würden auch die ersten 14 Satelliten der Aufbauphase hierzulande gebaut. Einen entsprechenden Auftrag mit einem Volumen von 566 Millionen Euro hatte die EU-Kommission an die Bremer OHB System AG erteilt. Aufträge für die restlichen Satelliten will die EU-Kommission später entweder an die OHB oder die EADS-Astrium GmbH vergeben. Den Zuschlag werde das Unternehmen "mit dem günstigsten Angebot" erhalten, hieß es Anfang des Jahres. Eine Neuausschreibung der Galileo-Aufträge war nötig geworden, nachdem sich die Mitglieder des zunächst für den Galileo-Aufbau vorgesehenen Konsortiums ESN Industries (früher Galileo Industries) zerstritten hatten.

In ihrer Antwort auf die Kleine Anfrage der Grünen nimmt die Bundesregierung auch Stellung zu möglichen Problemen bei der Nutzung von Frequenzen für einen "öffentlich regulierten" Galileo-Dienst (Public Regulated Service, PRS). Im Bereich des allein für staatlich autorisierte Nutzer vorgesehenen PRS bestehe bislang eine Frequenzüberlagerung mit dem chinesischen Compass-System (früher Baidou), räumt Staatssekretär Scheuer ein, "was die ständige sichere Verfügbarkeit des PRS beeinträchtigen kann". Im Januar habe die chinesische Seite zwar eingeräumt, dass eine Trennung der genutzten Frequenzen "wünschenswert sei", Verhandlungen über eine Frequenzaufteilung hätten bislang aber zu keinem konkreten Ergebnis geführt. China die Frequenzen zu überlassen und neue zu beantragen, sei kein Thema, hält Scheuer fest. Technisch möglich wäre aber eine Änderung der Signal-Modulation.

Ob die Zukunft von Galileo damit "in den Sternen steht", wie am Mittwoch von der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen angeführt, ist allerdings fraglich: Nach den aktuellen Plänen soll das Galileo-System ab Anfang 2014 zunächst einen kostenlosen offenen Navigationsdienst (Open Service), den PRS, sowie einen Such- und Rettungsdienst (Search and Rescue Service) bereitstellen. Ein sicherheitskritischer Dienst (Safety of Life Service) und ein kommerzieller Navigationsdienst würden dann ab 2014 getestet, heißt es bei der EU-Kommission. Die restlichen Aufträge für Bodeneinrichtungen, das Bodenkontrollsystem und den Betrieb des Galileo-Satellitennavigationssystems will Brüssel in den kommenden Wochen vergeben. Ein "Rohrkrepierer für den Wirtschaftsstandort Deutschland" dürfe Galileo nicht werden, warnen die Grünen und fordern "klare und verlässliche Aussagen zum milliardenschweren Prestigeprojekt" von der Bundesregierung.

Quelle : www.heise.de
Titel: GPS erhält ein 8-Milliarden-Dollar-Upgrade
Beitrag von: SiLæncer am 24 Mai, 2010, 18:51
Das Satelliten-Navigationssystem GPS erhält ein Upgrade. Insgesamt 8 Milliarden Dollar sollen in die Infrastruktur investiert werden, berichtete die US-Tageszeitung 'New York Times (http://www.latimes.com/business/la-fi-gps-20100523,0,3054578.story)'.

Dadurch soll vor allem die Verfügbarkeit verbessert werden. Aber auch eine höhere Genauigkeit bei der Standortbestimmung haben sich die Ingenieure zum Ziel gesetzt. Dafür werden unter anderem auch verbesserte Satelliten im Orbit stationiert.

Aktuell wird eine Fehlertoleranz von rund sechs Metern hingenommen. Nach dem Upgrade soll eine Position auf rund einen Meter genau bestimmbar sein. "Das neue System hat dann das Potenzial für Anwendungen, die es bisher noch nicht gibt", zitiert das Blatt Marco Caceres, von der Raumfahrt-Forschungsfirma Teal Group.

Das GPS setzt sich im Orbit derzeit aus 24 Satelliten zusammen. Diese sollen in der nächsten Zeit nach und nach durch neuere Modelle ersetzt werden. Der erste Satellit sollte eigentlich an diesem Wochenende von der Startrampe in Cape Canaveral abheben, allerdings verzögerten technische Pannen und das Wetter den Start, der nun auf Montag Nacht verschoben wurde.


Quelle : http://winfuture.de
Titel: Satelliten-Navigationsprojekt Galileo: Nur 22 statt 30 Satelliten
Beitrag von: SiLæncer am 13 Juni, 2010, 09:53
Das europäische Satelliten-Navigationssystem Galileo wird wahrscheinlich aus 22 statt 30 Satelliten bestehen. Dies berichtet die Zeitung „VDI nachrichten“ (Ausgabe vom 11. Juni) unter Berufung auf Evert Dudok, Deutschland-Chef der EADS-Tochter Astrium. Demnach verhandeln ESA und EU-Kommission derzeit über den Bau von vier weiteren Galileo-Satelliten. Die ersten 14 Orbiter werden bei dem deutschen Unternehmen OHB System AG gebaut (DM berichtete). Die Industrie hatte von Beginn an gewarnt, dass die für Galileo vorgesehenen 3,2 Milliarden Euro nicht für den Bau von 30 Satelliten ausreichen würden.

Quelle : www.infosat.de
Titel: Galileo verzögert sich und wird teurer
Beitrag von: SiLæncer am 07 Oktober, 2010, 11:23
Das europäische Satellitennavigationssystem Galileo wird immer mehr zum Millionengrab. Nach neuestem Stand soll es nicht nur teurer werden als geplant, sondern auch später an den Start gehen.

Das prestigeträchtige europäische Navigationssystem Galileo wird laut einem Bericht der "Financial Times Deutschland" (Donnerstagausgabe) 1,5 bis 1,7 Milliarden Euro teurer. Das Blatt beruft sich dabei auf Angaben der Bundesregierung. Zudem werde das System auf lange Sicht Verluste schreiben, heißt es in einem Regierungsbericht, der der Zeitung vorliegt.

"Insgesamt ist nach derzeit vorliegenden Schätzungen davon auszugehen, dass die Betriebskosten die direkten Einnahmen auch langfristig übersteigen werden", zitiert die Zeitung aus dem Bericht. Der jährliche Zuschussbedarf wird in dem Bericht auf 750 Millionen Euro beziffert. Bislang seien die jährlichen Betriebskosten auf lediglich rund 250 Millionen Euro beziffert worden.

Der Start der ersten zwei Galileo-Satelliten soll nun erst im dritten Quartal 2011 erfolgen. Der Endausbau wird bis 2017/18 erwartet. Wenn es bei der Zeitverzögerung bleibt, wird das Projekt zehn Jahre später als ursprünglich geplant fertig. Die ersten 14 der rund 30 Satelliten für das System sollen in Deutschland vom Bremer Raumfahrtkonzern OHB gebaut werden. Die restlichen Satelliten soll entweder OHB oder der deutsche Konkurrent EADS-Astrium bauen.

Quelle : www.digitalfernsehen.de
Titel: Aufträge für Galileo-Betrieb werden unterzeichnet
Beitrag von: SiLæncer am 25 Oktober, 2010, 17:18
Viel ist beim europäischen Satellitennavigations-Projekt Galileo schon über den Haufen geworfen worden: Der Zeitplan hinkt Jahre hinter den ursprünglichen Vorgaben hinterher; dem einst für den Galileo-Aufbau vorgesehenen Industrie-Konsortium ESN Industries (früher Galileo Industries) wurde kurzerhand der Auftrag entzogen. Und von den vermeintlichen Milliardenumsätzen, die einmal mit Galileo-Dienstleistungen generiert werden sollten, ist längst keine Rede mehr – was wiederum zur Folge hat, dass die öffentliche Hand (und damit der Steuerzahler) nicht nur auf den Aufbau- sondern auch auf den Betriebskosten des später einmal 30 Satelliten umfassenden Navigationssystems sitzen bleiben wird.

Aber es gibt auch Kontinuität bei Galileo: Wie bereits im Jahr 2005 vereinbart, wird der operative Betrieb über zwei Galileo-Kontrollzentren im italienischen Fucino und im bayerischen Oberpfaffenhofen abgewickelt. EU-Industriekommissar Antonio Tajani will am Dienstag die Unterzeichnung eines entsprechenden Vertrages bekannt geben, der zunächst bis 2016 laufen soll und ein Volumen von 194 Millionen Euro hat. Das deutsche Zentrum für Luft und Raumfahrt (DLR) und der italienische Raumfahrtdienstleister Telespazio hatten zu diesem Zweck das Gemeinschaftsunternehmen Spaceopal mit Sitz in München gegründet, an dem beide jeweils 50 Prozent halten.

Das von einer DLR-Tochter betriebene Galileo-Kontrollzentrum in Oberpfaffenhofen wurde 2008 fertig gestellt. Die Kosten beliefen sich auf rund 100 Millionen Euro, von denen der Freistaat Bayern etwa 10 Millionen Euro beisteuerte. Später sollen dort einmal bis zu 100 Ingenieure und Wissenschaftler an mehr als 30 Kontrollkonsolen arbeiten. Erste Galileo-Systemtests wurden bereits durchgeführt. Die Informations- und Kommunikationstechnologie im Haus (LAN, PC-Arbeitsplätze, Telefonsystem) installierte T-Systems. Darüber hinaus unterstützt T-Systems das DLR "beim Design und der Entwicklung des Wartungs- und Logistiksystems für Galileo".

Quelle : www.heise.de
Titel: Galileo: Testbetrieb in Berchtesgaden gestartet
Beitrag von: SiLæncer am 05 Februar, 2011, 17:49
Seit dem gestrigen Freitag befindet sich das europäische Satellitennavigationssystem Galileo im Testbetrieb. Der Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer hat in Berchtesgaden die erste Testumgebung namens GATE eröffnet.

Unter realen Bedingungen wollen die zuständigen Entwickler nun die zur Verfügung stehenden Möglichkeiten genau testen. Den tatsächlichen Betrieb wird Galileo den aktuellen Plänen zufolge Anfang 2014 aufnehmen.Wie der Hersteller von Galileo mitteilte, werden künftig nicht nur Navigationssysteme in Autos damit betrieben. Durch die angeblich sehr genaue Navigation könnten beispielsweise auch nach Naturkatastrophen Leben gerettet werden. Vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) heißt es, dass sich damit Einsätze schneller und genauer koordinieren lassen.Auf Berggipfeln wurden für den europaweiten Testbetrieb im Berchtesgadener Land acht Sendestationen aufgebaut. Den Anwendungen soll letztlich im Testgebiet ein Signal zur Verfügung stehen, welches sich abgesehen von der Ausbreitungsrichtung von einem echten Galileo-Satellitensignal nicht unterscheiden lässt.

Im Vergleich zum US-amerikanischen Navigationssystem Global Positioning System (GPS) soll Galileo wesentlich präziser arbeiten. Es soll weltweit sogar eine metergenaue Positionsbestimmung möglich sein. Nach einer neuen Schätzung wird das europäische Satellitensystem Galileo fast zwei Milliarden Euro teurer als geplant. Insgesamt wird von knapp 5,4 Milliarden Euro ausgegangen.

Quelle : http://winfuture.de
Titel: GPS-Konkurrent "Galileo": Erste Satelliten fliegen im Oktober ins All
Beitrag von: SiLæncer am 23 Mai, 2011, 17:37
Mit mehreren Jahren Verspätung sollen im Oktober die ersten beiden Galileo-Satelliten für das neue europäische Navigationssystem ins All starten. Das Prestigeprojekt hatte immer wieder für Schlagzeilen gesorgt - nicht nur weil es im Zeitplan hinterherhinkt, sondern vor allem weil es teurer als geplant wird.

Nun sprach EU-Kommissar Antonio Tajani erstmals von Einsparungen bei dem Satellitennavigationssystem. "Die Situation scheint etwas besser zu sein, als es zu Jahresanfang schien", sagte Tajani am Montag in Brüssel. "Von den 3,4 Milliarden Euro ist noch Geld übrig, um weitere Satelliten zu kaufen."

Anfang des Jahres hatte es allerdings noch vonseiten der EU-Kommission geheißen: Statt der zunächst veranschlagten 3,4 Milliarden werde das System 5,3 Milliarden Euro kosten. Nun sehe es aber so aus, als würden die Gesamtkosten insgesamt doch niedriger ausfallen. Ende Juni werde Tajani die Einsparungen genau beziffern können.

Am 20. Oktober sollen die ersten beiden funktionstüchtigen Satelliten vom europäischen Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guyana starten. Einer der zwei hauptzuständigen Betriebe für den Bau der dieser Satelliten ist die EADS-Tochter Astrium in Deutschland.

Quelle: http://satundkabel.de
Titel: Re: GPS-Konkurrent "Galileo": Erste Satelliten fliegen im Oktober ins All
Beitrag von: dada am 23 Mai, 2011, 18:01
Auf zum Frequenz-Gerangel mit den Chinesen! :wall
Titel: Russland bereitet Start eines weiteren Glonass-Satelliten vor
Beitrag von: SiLæncer am 06 August, 2011, 13:49
Russland will Ende des Monats einen weiteren Satelliten für sein Navigationssystem Glonass starten. Der Orbiter sei bereits am Donnerstag auf dem Weltraumbahnhof Plessezk im Gebiet von Archangelsk im hohen Norden Russlands eingetroffen, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Der Satellit sei weitgehend fertig, und müsse nur noch betankt und auf seine Trägerrakete vom Typ Sojus-2 montiert werden. Wesentlich aufwendiger seien die Vorbereitungsarbeiten an der Raketenoberstufe. Deren Beschleunigungsblock von Typ Fregat soll vor dem Start noch intensiven Tests unterzogen werden.

Ende vergangen Jahres waren drei für das Glonass-Programm wichtige Satelliten von ihrer Umlaufbahn in den Pazifik gestürzt. Laut einer Untersuchungskommission war die Proton-Trägerrakete mit zuviel Treibstoff betankt worden, und dies habe den Absturz verursacht. Trotz dieses Rückschlages hält die Regierung Putin an ihrem Zeitplan fest, nach dem das System bis zum Jahresende in Betrieb gehen soll.

Schon zu Sowjetzeiten wollten die Russen eine Alternative zum US-Amerikanischen GPS schaffen. Der erste Satellit wurde bereits 1982 ins All geschossen. Die größten Vorteile sollen sich jedoch durch eine Kombination beider Systeme ergeben. Besonders in höheren Breiten, also in den Polarregionen, ist das GPS-Signal nach russischer Einschätzung zu schwach, mit Glonass soll sich die Verfügbarkeit der Navigationsdienste um bis zu 30 Prozent steigern lassen. Navigationsgeräte, die beide Systeme nutzen, können ihre Position der Planung nach auf wenige Zentimeter genau bestimmen. Nur mit GPS wäre den Russen eine Genauigkeit von bestenfalls einem Meter möglich.

Der Besitzer des russischen Technologiekonzerns AFK Sistema hatte bereits vor einem Jahr in der Zeitschrift Itogi ein Importverbot für Geräte gefordert, die nur mit GPS und ohne Glonass arbeiten.

Quelle : www.heise.de
Titel: Russische Satelliten-Navigation deckt die Erde ab
Beitrag von: SiLæncer am 05 Oktober, 2011, 13:18
Der russische Satelliten-Navigationssystem Glonass ist nahezu betriebsbereit. Am Montag startete eine Sojus-Trägerrakete, die inzwischen einen weiteren Satelliten der Uragan (Hurrikan)-Serie erfolgreich auf seine Umlaufbahn gebracht hat. Mit diesem erreicht der erste Konkurrent zum US-amerikanischen GPS in etwa einem Monat eine weltweite Abdeckung.

Das berichtete die russische Nachrichtenagentur 'RIA Novosti' unter Berufung auf Andrej Ionin, dem stellvertretenden Leiter des Betreiberkonsortiums NIS Glonass. Die meisten Hersteller von Navigationssystemen weltweit sollen bereits an Produkten arbeiten, die Positionsbestimmungen über Glonass vornehmen. Der offizielle Betrieb soll im kommenden Jahr starten.

In einer ersten Ausbaustufe wurde dafür gesorgt, dass das russische Terrirorium abgedeckt wurde. Dafür benötigte man 18 Satelliten. Inzwischen wurde die Flotte auf 24 aufgestockt. Damit kann gewährleistet werden, dass weltweit Standortpeilungen über das System möglich sind.

Zuletzt erlebte das Projekt einen Rückschlag, als im Dezember letzten Jahres eine Trägerrakete versagte und einige Zeit nach dem Start in den Pazifik stürzte. Dabei gingen die drei von ihr transportierten Satelliten verloren. Auch der jetzige Start bereitete einige Sorgen, da die russiche Raumfahrtagentur Roskosmos in den vergangenen Wochen Probleme mit ihren Sojus-Raketen hatte.

Glonass soll eine Genauigkeit der Standortbestimmung auf einen Meter ermöglichen. Damit wird es voraussichtlich etwas besser arbeiten als GPS, das im Regelfall lediglich auf einige Meter genau arbeitet.

Neben Russland arbeiten auch Europa und China an eigenen Satelliten-Navigationssystemen. Das europäische Galileo soll 2013 betriebsbereit sein und ist als einziges System nicht an militärische Organisationen angebunden. Chinas Compass wird voraussichtlich 2015 fertiggestellt sein.

Quelle : http://winfuture.de
Titel: Start der ersten Galileo-Satelliten verschoben
Beitrag von: SiLæncer am 20 Oktober, 2011, 11:17
Am heutigen Donnerstagnachmittag sollte eine russische Sojus-Trägerrakete die ersten beiden Galileo-Satelliten auf ihre Umlaufbahn bringen. Der Start wurde nun kurzfristig verschoben. Es gebe Probleme mit der Trägerrakete, teilte die Betreibergesellschaft Arianespace mit. Für Freitag sei ein neuer Versuch geplant.

Mit dem Start sollte das Ende der langen Bemühungen um einen europäischen Konkurrenten zum US-amerikanischen GPS-System in Sicht kommen. Den beiden Satelliten sollen noch zwölf weitere folgen, sodass Galileo im Jahr 2014 seinen Betrieb aufnehmen könnte.

Ursprünglich sollte ein Firmenkonsortium Galileo auf den Weg bringen. Es zerstritt sich jedoch 2008, und in der Folge übernahm die EU selbst die Durchführung des Projekts. Nach dem letzten Stand wird sie mindestens 5,3 Milliarden Euro dafür ausgeben, jedoch keine nennenswerten Einnahmen erwirtschaften können. Der jährliche Betrieb von Galileo ist mit 800 Millionen Euro veranschlagt.

Quelle : www.heise.de
Titel: Erste Galileo-Satelliten erfolgreich gestartet
Beitrag von: SiLæncer am 21 Oktober, 2011, 12:44
Die ersten beiden Satelliten für das europäische Satellitennavigationssystem Galileo sind erfolgreich ins All gestartet. Um 12.30 Uhr Mitteleuropäischer Sommerzeit hob eine Sojus-Rakete mit den Satelliten an Bord vom europäischen Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana ab.

Der Start war bereits für Donnerstag geplant gewesen, musste aber überraschend verschoben worden: Beim Betanken der dritten Stufe hatten die Sicherheitssensoren ein Problem gemeldet. Es war der erste Start einer russischen Rakete von europäischem Hoheitsgebiet und markiert damit einen Meilenstein in der Raumfahrtgeschichte. Sojus gilt trotz einer Pannenserie seit Ende vergangenen Jahres als sehr zuverlässig und fliegt zudem kostengünstiger als die europäische Ariane.

Mit dem Galileo-System will Europa die Vormacht des US-amerikanischen GPS (Global Positioning System) brechen. Immer wieder haben aber massive Verzögerungen im Zeitplan und Kostensteigerungen Galileo in die Kritik gebracht. Eigentlich war der Betrieb für 2008 geplant. Nun soll es 2014 losgehen. Die Kosten sind immer weiter gestiegen. Anstatt der anfangs geplanten 3,4 Milliarden Euro sollen es nun rund 5 Milliarden sein. Galileo soll weltweit metergenaue Positionsbestimmungen möglich machen. Die hohe Präzision soll neue Anwendungen im Straßenverkehr, in der Seefahrt, im Luftverkehr oder bei Rettungseinsätzen ermöglichen.

Quelle : SAT + KABEL
Titel: Fast 8 Milliarden Euro für Galileo bis 2020
Beitrag von: SiLæncer am 01 Dezember, 2011, 16:30
Nach einem jetzt von der EU-Kommission vorgelegten Gesetzesvorschlag soll die Europäische Gemeinschaft in den Jahren 2014 bis 2020 weitere 7,9 Milliarden Euro in das Satellitennavigationssystem Galileo investieren.

Darin sind sowohl Aufbau- als auch Betriebskosten enthalten. Letztere sollen rund 800 Millionen Euro jährlich betragen, sodass 2,3 Milliarden für weitere Satelliten und übrige Ausgaben bleiben. Einnahmen wird Galileo auf absehbare Zeit nicht erzielen, erklärte die EU-Kommission in ihrem Anfang dieses Jahres veröffentlichten Halbzeitbericht.

Die ersten beiden Satelliten für den Galileo-Betrieb wurden vor Kurzem gestartet. Ihnen sollen im nächsten Jahr zwei weitere folgen. Erste allgemein nutzbare Dienste soll das System 2014 anbieten. Dazu gehören ein kostenloser "Offener Service" sowie Angebote, die etwa Feuerwehr und Polizei in Krisenzeiten bereitstehen.

Quelle : www.heise.de
Titel: GPS-Alternative Glonass nimmt weltweiten Betrieb auf
Beitrag von: SiLæncer am 08 Dezember, 2011, 17:00
Das russische Navigationssystem Glonass, eine Alternative zum amerikanischen GPS und dem kommenden europäischen System Galileo, ist einem Bericht der staatlichen russischen Nachrichtenagentur RIA Novost zufolge seit Donnerstagmorgen weltweit verfügbar.

Laut dem Pressesprecher des Unternehmens verfügt das Betreiberunternehmen RKS (Russische Kosmische Systeme) über insgesamt 31 Satelliten. 24 davon werden für den regulären Betrieb gebraucht. Drei weitere sollen demnächst in Betrieb gehen, weitere befinden sich in der Testphase oder dienen als Reserve. Anfang November waren die letzten Glonass-Satelliten erfolgreich ins All geschossen worden, einer dieser Satelliten fehlte noch für die weltweite Abdeckung.

Mit Hilfe von Glonass – und später Galileo – kann die Ortsbestimmung per Satellit weiter verfeinert werden, dazu ist allerdings zusätzliche Hardware notwendig. Bislang haben zwei Smartphone-Hersteller Glonass-Unterstützung in ihre Geräte eingebaut: Apple im iPhone 4S und Motorola im Razr. Qualcomm wird in seinen kommenden Snapdragon-CPUs ebenfalls einen Glonass-Empfänger einbauen.

Quelle : www.heise.de
Titel: Kalibrierung von Galileo ist erfolgreich angelaufen
Beitrag von: SiLæncer am 23 Dezember, 2011, 20:00
Wissenschaftler des Deutschen Geo-Forschungs-Zentrums GFZ haben am rund sieben Wochen nach dem Start der ersten zwei Galileo-Navigationssatelliten, erstmalig Signale von einem der beiden Satelliten (GSAT101) empfangen. Damit konnten die abschließenden Bauarbeiten am europäischen Navigationssystem anlaufen.

Vier Tage später wurden auch die Signale auch auf einer zweiten Frequenz erfolgreich mit einem weltweiten Netz von 18 Bodenstationen der Europäischen Raumfahrtagentur (ESA) aufgezeichnet. Die GFZ-Wissenschaftler konnten durch die Analyse der ersten Beobachtungsdaten die Umlaufbahn des in 23.222 Kilometern Höhe fliegenden Satelliten erstmals auf wenige Dezimeter genau bestimmen.

Diese ist neben dem ebenfalls berechneten Gang der hochgenauen Atomuhren an Bord eine wesentliche Voraussetzung für die gesamte Leistungsfähigkeit des Systems und der Satelliten. Die am GFZ vorgenommene unabhängige Überprüfung der Satellitenbahnparameter dient der präzisen Bestimmung des Orbits.

Dieser ist letztlich für die Endnutzer, wie z.B. Autofahrer, von großer Bedeutung, da er die Grundlage für die hochgenaue Ortsbestimmung am Boden ist. Zusätzlich verbessert die mögliche Verbindung mit dem US-amerikanischen GPS solche Positionsbestimmungen, was beispielsweise in dicht bebauten Städten vorteilhaft ist, da mehr Satelliten zur Verfügung stehen.

Das Deutsche GeoForschungsZentrum Potsdam GFZ ist im Rahmen des Galileo-Projektes als externer Service für das Galileo Ground Mission Segment (GMS) tätig, sowohl beim Betrieb von vier ESA-Empfangsstationen als auch bei der wissenschaftlichen Auswertung der gewonnen Daten. Die derzeit noch geringe Anzahl an verfügbaren Bodenstationen erfordert eine entschieden sorgfältigere Validierung, als es bei den Hunderten von Empfangsstationen für GPS-Beobachtungen der Fall ist. Besonders auf diesem Gebiet hat das GFZ langjährige Erfahrung in der Satellitenbahnbestimmung.

Quelle : http://winfuture.de
Titel: Chinas Satellitennavigationssystem offiziell im Betrieb
Beitrag von: SiLæncer am 28 Dezember, 2011, 18:00
China hat sein eigenes Satellitennavigationssystem Beidou ("Großer Wagen") am gestrigen Dienstag offiziell in Betrieb genommen. Fünf der derzeit zehn Satelliten befinden sich geostationär über dem chinesischen Territorium, im Unterschied zu den Konkurrenzsystemen GPS, GLONASS und Galileo, bei denen sämtliche Satelliten in festgelegten Bahnen die gesamte Erde abdecken.

Im kommenden Jahr will China weitere sechs nicht geostationäre Satelliten in den Orbit bringen, bis zum Jahr 2015 sollen es insgesamt 30 sein, die eine globale Abdeckung ermöglichen und mit den Systemen der USA, Russlands und Europas konkurrieren.

Wie aus einem anlässlich der Inbetriebnahme veröffentlichten Dokument hervorgeht, ist die Beidou-Technik prinzipiell vergleichbar mit der von GPS, GLONASS und Galileo: Per Trilateration ermitteln die GPS-Empfänger aus den auf ein Trägersignal aufmodulierten Informationen den eigenen Standort (Trägerfrequenz: 1561,098 MHz, Vierphasen-Modulation). Die wichtigste Information ist ein Zeitstempel mit der seit dem 1.1.2006 0:00 Uhr UTC verstrichenen Zeit, auf 100 Nanosekunden genau mit der UTC-Zeit synchronisiert. Im Unterschied zu den Satellitennavigationssystemen der westlichen Welt dient bei der Standortermittlung nicht der WGS84-Ellipsoid als Referenz, sondern das China Geodetic Coordinate System 2000 (CGCS2000). Aktuell ist Beidou auf circa 25 Meter genau (in China), später sollen es wie bei den anderen Systemen global rund 10 Meter sein.

Die Benutzung ist nach Angaben der chinesischen Regierung kostenlos. Außerhalb Chinas gibt es im zivilen Bereich allerdings noch keine Empfänger.

Quelle : www.heise.de
Titel: Aufbau des Galileo-Satellitennetzes wird beschleunigt
Beitrag von: SiLæncer am 02 Februar, 2012, 13:56
Die EU-Kommission hat mehrere neue Aufträge über den weiteren Aufbau des Satelliten-Navigationssystems Galileo vergeben. Der Mittelständler OHB aus Bremen konnte sich dabei gegen ein konkurrierendes Angebot des größeren Wettbewerbers EADS mit seiner Tochter Astrium durchsetzen.

Wie die EU-Kommission mitteilte, soll OHB acht weitere Galileo-Satelliten bauen. Das Auftragsvolumen liegt bei einem Wert von 250 Millionen Euro. Das Unternehmen hatte sich bereits zuvor die Bestellung von 14 Satelliten gesichert. Diese Order brachte dem Unternehmen 566 Millionen Euro.

Um den neuen Auftrag zu erhalten ist OHB beim Preis also deutlich nach unten gegangen. Kosteten die ersten Satelliten pro Stück noch rund 40 Millionen Euro, fließen nun nur noch 31 Millionen Euro pro fertigem Galileo-Knoten. Bei der Reduzierung des Preises dürfte es aber auch eine Rolle gespielt haben, dass die Produktionsprozesse optimaler laufen, nun wo es quasi ja schon um eine Kleinserienfertigung geht.

Astrium geht bei der neuen Vergaberunde aber nicht leer aus. Das Unternehmen erhielt den Auftrag, die europäische Trägerrakete Ariane 5 mit einem System zu versehen, das Galileo-Satelliten als Nutzlast aufnehmen kann. Bisher kommen zum Start der Satelliten russische Sojus-Raketen zum Einsatz. Diese können allerdings jeweils nur zwei Stück transportieren.

Die leistungsstärkere Ariane 5 kann hingegen vier Satelliten pro Start in den Orbit bringen. Der Prozess zum Aufbau des Galileo-Netzes soll so beschleunigt werden können, erklärte die EU-Kommission. Der an Astrium vergebene Auftrag hat ein Finanzvolumen von 30 Millionen Dollar. Den gleichen Betrag überweist die EU außerdem an Arianespace, den Betreiber des Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana, als Gebühr für drei Ariane 5-Starts.

Nach Angaben der EU-Kommission befindet sich der Aufbau des Galileo-Netzes durch die Vergabe der neuen Aufträge derzeit im Plan. Das europäische Satelliten-Navigationssystem soll ab 2014 einsatzbereit sein.

Quelle : http://winfuture.de
Titel: Galileo-Satelliten drei und vier gestartet
Beitrag von: SiLæncer am 13 Oktober, 2012, 14:31
Die nächsten beiden Satelliten für das europäische Navigationssystem Galileo sind am Freitagabend erfolgreich ins All gestartet.

"Es war ein Bilderbuchstart und auf die Sekunde genau", sagte eine Sprecherin des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). Die Trabanten Nummer drei und vier hoben vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana aus mit einer Sojusrakete ab. Mit nun vier Satelliten am Himmel startet die Testphase für das Navigationssystem - von Anfang 2013 an sollen erstmals Ortsbestimmungen möglich sein.

Auf ihren künftigen Erdumlaufbahnen in 23 000 Kilometer Höhe werden die Satelliten vom Galileo-Kontrollzentrum im oberbayerischen Oberpfaffenhofen gesteuert. Zunächst bringen die Spezialisten die Trabanten im Orbit auf die korrekte Laufbahn, danach aktiviert das Kontrollzentrum die hochpräzisen Atomuhren zur Ortsbestimmung. "Diese haben auf 100 Jahre gesehen nur eine Sekunde Verzug", sagte die Sprecherin. Italienische Experten sind für die Synchronisierung der Uhren zuständig.
 
Mit nun vier Satelliten am Himmel startet die Testphase für das Navigationssystem. "Mit den Signalen dieser vier Galileo-Satelliten können wir erstmal eine Ortsbestimmung auf der Erde durchführen", hatte der Leiter des Kontrollzentrums, Walter Päffgen, vor dem Start gesagt.
 
Von 2020 an sollen 30 Satelliten um die Erde kreisen und noch genauere Daten liefern als das amerikanische System GPS. Wegen seiner hohen Kosten wurde Galileo jedoch auch kritisiert. Statt anfangs angenommenen 3,4 Milliarden Euro veranschlagt die EU-Kommission aktuell fast 5 Milliarden Euro. Die ersten Galileo-Satelliten waren am 21. Oktober 2011 mit jahrelanger Verspätung gestartet.

Quelle : www.digitalfernsehen.de
Titel: CO-GPS: Sparsameres GPS durch Daten aus der Cloud
Beitrag von: ritschibie am 10 Dezember, 2012, 12:26
(http://www.golem.de/1212/sp_96246-49121-i.png)
Die Testplattform Cleo für CO-GPS
(Bild: Microsoft Research)
Cleo - unter diesem Codenamen haben Forscher von Microsoft Research Hard- und Software für GPS-Daten entwickelt. Da die Rechenarbeit ausgelagert wird, soll ein GPS-Sensor eineinhalb Jahre mit zwei Mignonbatterien durchhalten.

Viele Smartphone-Besitzer kennen das Problem: Wenn der GPS-Sensor zum Aufzeichnen von Daten beim Sport oder für die Navigation im Auto genutzt wird, ist der Akku nach wenigen Stunden leer. Das muss nicht so bleiben, wenn es nach Forschern von Microsoft Research geht, die zusammen mit Wissenschaftlern aus China und Brasilien ein neues Konzept (PDF) vorgestellt haben.

Dass GPS-Sensoren so viel Strom benötigen, liegt nicht nämlich nicht nur an der Funktechnik selbst. Kern der hohen Leistungsaufnahme sind die komplexen Berechnungen, die bei klassischer Herangehensweise nötig sind. Wenn sich ein System nur auf die Daten verlässt, die von den Satelliten gesendet werden, vergehen schon bei der ersten Feststellung einer Position rund 30 Sekunden. Währenddessen muss nicht nur der GPS-Empfänger eingeschaltet sein, der Prozessor eines mobilen Geräts hat dabei auch Schwerarbeit zu leisten.

Das lässt sich zwar durch A-GPS mildern, auf das die meisten mobilen Geräte und insbesondere Smartphones setzen. Datenbanken von Mobilfunknetzen und WLANs werden dabei zur Positionsbestimmung herangezogen, was vor allem bei der ersten Ortung hilft. Bei fortwährender Benutzung sind aber doch wieder die GPS-Informationen gefragt, deren Auswertung viel Rechenleistung und damit Energie benötigt.

Öffentliche Daten nutzen, statt selbst zu rechnen

Diese Berechnungen sind für viele Anwendungen aber gar nicht unbedingt nötig, wenn das neue Verfahren des Cloud-Offloaded GPS (CO-GPS) zum Einsatz kommt. Dabei wird nur ein kleiner Teil der Rohdaten der Satellitensignale aufgezeichnet. Die sich daraus ergebende Position berechnet das Gerät dann nicht selbst, sondern verlässt sich auf Daten der National Geospatial-Intelligence Agency (NGA), die unter anderem das US-Verteidigungsministerium mit Geodaten versorgt. Anhand der vom lokalen Empfänger aufgezeichneten Daten lässt sich mit den NGA-Informationen über das Internet ein Abgleich vornehmen.

Da die von der NGA gespeicherten Daten aber nicht den Echtzeitpositionen des mobilen Geräts entsprechen, sind sie nicht so genau wie eine lokale Auswertung der GPS-Signale. Für schnelle Fahrzeuge etwa reicht die Präzision nicht aus. Bei anderen Anwendungen wie der Fussgängernavigation oder die Aufzeichnung von sportlichen Aktivitäten soll die Ortung aber genau genug sein.

Um zu zeigen, wie lang die Laufzeiten mit der neuen Technik sein können, haben die Forscher eine Testplattform namens Cleo (Cultivating the Long tail in Environmental Observations) gebaut. Sie besteht aus Standardbausteinen und einer Dünnfilmbatterie. Nach Messungen an dem Gerät ist die Leistungsaufnahme so gering, dass zwei Mignonbatterien (AA) ausreichen sollen, um eineinhalb Jahre lang GPS-Daten aufzuzeichnen, wenn in jeder Sekunde eine Messung vorgenommen wird.

Quelle: www.golem.de
Titel: Satelliten-Navigationssystem Galileo besteht ersten Test
Beitrag von: SiLæncer am 13 März, 2013, 18:40
Das europäische Satelliten-Navigationssystem Galileo, geplant als Alternative zum US-amerikanischen GPS, hat einen wichtigen Test bestanden: die vier bereits in der Erdumlaufbahn befindlichen Galileo-Satelliten bestimmten erstmals die Position eines Punktes am Erdboden. Dies teilte die europäische Raumfahrt-Agentur ESA mit.

"Diese grundlegende Etappe hat bestätigt, dass das Navigationssystem Galileo erwartungsgemäß funktioniert," teilte ein ESA-Sprecher mit. Bestimmt wurden Längen- und Breitengrad sowie die Höhe des Punktes über dem Meeresspiegel, an dem sich das Technikzentrum der ESA im niederländischen Noordwijk befindet. Der Punkt sei mit einer Genauigkeit von zehn bis 15 Metern bestimmt worden. Die Abweichung erkläre sich durch die bislang begrenzte Infrastruktur, erklärte die ESA. Später einmal soll Galileo sogar genauer sein als das amerikanische GPS.

Nach seiner für das Jahr 2018 geplanten vollständigen Fertigstellung soll Galileo insgesamt 30 Satelliten umfassen. Eine begrenzte Nutzung soll aber bereits ab 2014 möglich sein.

Quelle : www.gulli.com